Neues Buch - Bist du noch Opfer oder vergibst du schon?

@Akim
Ich will Dich ganz sicher nicht verführen, hier wieder zu erscheinen, bei manchen Themen ist es richtig, einfach einen Schlussstrich zu ziehen.

Warum aber schleicht sich bei mir der Eindruck ein, auch Du läufst vor irgendwas davon?

Nein, Du musst diese Frage nicht beantworten. Ich werde es auch nicht tun, weil sie mich nichts angeht, es ist eher ein kleines Fragezeichen für Dich am Rand.

Ok, da nehme ich gerne noch Stellung zu. Denn ich will hier ja auch einen möglichst klaren Abschluss für mich, soweit dies eben noch möglich ist. Darum schreibe ich ja auch trotzdem noch. Nicht, weil ich inkonsequent bin.

Ich laufe vor nichts davon, aber für mich ist hier nun tatsächlich alles gesagt. Und es ist immer noch chirons Thread, mit dem ich ja durchaus einige Differenzen habe, was die Sichtweise betrifft.

Wenn ich mich hier weiter beteiligen würde, weiß ich nicht, wo das noch hinführen soll?

Kein Davonlaufen, es ist einfach nicht mehr schön.

Es tut mir auch leid und ich hoffe alle Wogen werden sich glätten und letztlich jedem von uns ein kleines bisschen mehr Klarheit schenken.

Alles Liebe

akim
 
Hallo Juliette,

da habe ich eben einen Beitrag an Dich in Arbeit gehabt und auf einmal ist alles weg und ich lande auf der Seite Anmeldung!:confused:

Alles, was ich geschrieben habe, ist auf einmal weg!

Jetzt mache ich es anders, ich kopiere das Ganze und schreibe in Word und kopiere dann erst den Beitrag in diesen Thread.

Zuerst will ich mich bedanken, für Deine gute Zusammenfassung. Und ich habe eine Bitte: könntest Du in Zukunft mehr Absätze einbauen, da es für mich dann am PC leserlicher wird.

Ich fühle mich aber trotzdem sehr inspiriert und denke gerne mit.

Einige Autoren und Heiler beschreiben es so, dass das negative Wesen, welches dem Menschen innewohnt, ein Gedankenkonstrukt ist, welches keine Persönlichkeit hat, aber es nährt sich von der Lebensenergie des Menschen. Manche sagen Ego dazu, was nichts mit dem eigentlichen Ich zu tun hat.

Gleichzeitig erscheint es so, als habe dieses “negative Wesen” ein Eigenleben. Als sei es tatsächlich lebendig, Denn etwas, dass sich nährt, führt ein Schmarotzerdasein. So wie Du es beschreibst, erscheint es mir sogar, wie eine Art “Besessenheit”. Gruselig.

(Könntest Du hier ein paar Quellen angeben? Das ist jetzt keine Kritik. Es ist reine Neugier.)

Seine Programmierungen ziehen andere negative Energien an. Es ist entstanden durch Verletzungen, Bewertungen der Gesellschaft, Medien, den Eltern und allen die davor gelebt haben.
Therrak hat das gut formuliert in seinem Beispiel über die Frau die misshandelt wird und das ihre Mutter genauso war.
Bei Tätern ist es das selbe. Die Gedankenprogrammierungen machen sie zu dem was sie sind, oder glauben sein zu müssen.

Das ist für mich nachvollziehbar. Es wäre eine Erklärung, dass auch Menschen zusammentreffen und sich Leid zufügen, ohne dies willentlich zu beabsichtigen.

Gleiches zieht gleiches an. Und so kommen Menschen zusammen, die das selbe in sich tragen und sie fechten deswegen Kriege aus im großen wie im Kleinen.

Die meisten Menschen sind sich des Wesens was sie in sich beheimaten aber nicht bewusst und glauben es gehört zu ihrer eigenen Persönlichkeit.

Da beginnt für mich schon wieder die Begriffsverwirrung. Die einen nennen es “Ich”, andere nennen es “höheres Ich”, wieder andere nennen es das “selbst” oder das “höhere selbst”. Du nennst es jetzt die “eigene Persönlichkeit”. Ich nenne es den “göttlichen Funken”, was auch nicht erhellender ist, weil es Menschen, die mit dem Begriff “Gott” nichts anfangen können, nicht verstehen können.

Die Frage ist, ob diese Menschen sich anziehen, weil sie daraus etwas zu lernen haben, beziehungsweise die Chance haben, etwas zu lernen?

Wie aber kann aus einem Krieg etwas gelernt werden? Wie kann das Bewusstsein entstehen, was zu dem Krieg führte? Und wie kann der Kreislauf der Verletzung durchbrochen werde?.

Muß er überhaupt durchbrochen werden? Gibt es nicht doch so etwas wie Schicksal, dass durchlebt werden muss?

Und bedeutet nicht, Bewusstsein = freier Wille?

Dass was sich verteidigt, wütend wird, losschreit, um jeden Preis recht haben will, dass ist nicht die eigene Persönlichkeit, es ist eher Hilflosigkeit und Angst getarnt in einem wütenden etwas.

Es ist das, was unbewusst ist, nicht wahr? Oder verstehe ich es falsch?

Ich sehe es auch so, dass da ein “Mehr” ist, als unsere Prägung. Aber wie kann es erkannt werden? Wie und wo ist es zu finden?


Darunter ist der Mensch ein Wesen das göttliche Eigenschaften hat. Nur durch das Bewusstsein, über das eigene Wesen kann man solche Sachen loslassen. Nur über den Willen, oder über den Verstand geht es nicht, obwohl diese auch daran beteiligt sind, aber er ist mehr das Werkzeug, das dem Bewusstsein folgt.

Oder kann es auch umgekehrt sein? Indem ich das “Werkzeug” verwende, z.B. indem ich hinterfrage, auch meine eigenen Glaubenssätze, eröffne ich dem Bewusstsein über das “eigene Wesen” nicht einen Zugang? Dann würde das Bewusstsein dem Werkzeug folgen.

Vergebung und loslassen sind für mich das gleiche. Wie jemand das macht, das ist glaube ich nicht wichtig. Das Ergebnis ist wichtig.

Ich bin mir nicht sicher. Vergeben kann ein Akt “reiner” Liebe sein oder ein Akt der (Selbst-)Täuschung.

Siehe das Beispiel mit der geschlagenen Frau, sie vergibt ihrem Peiniger immer wieder, findet Entschuldigungen für sein Verhalten und kann den Kreislauf der Gewalt nicht “loslassen”.

Wie also kann die eigene Prägung erkannt werden und in Folge davon, Bewusstsein entstehen, Erkenntnis und Handeln, dass nicht von der Prägung bestimmt ist?

Was führt zu Loslassen? Ich war immer der Annahme, Gleichgültigkeit führt dazu. Wenn keinerlei Emotion mehr vorhanden ist, weder negative noch positive, dann ist Loslassen möglich. Irre ich mich?

Ich selbst glaube nicht an Karma, so wie die östliche Welt das sieht, aber an Ursache und Wirkung, an Energien die sich gegenseitig beeinflussen und man muss selbst schauen was ist stimmig, was nicht, was fühlt sich gut an und was nicht.
Das ist ohne Frage so, Energien stoßen sich ab und ziehen sich an, sie bewegen einander.

Es ist gleichgültig, ob ich an Karma glaube oder nicht. Es ist möglicherweise nur ein Konstrukt.

Es scheint Menschen zu geben, die sich an frühere irdische Existenzen erinnern, ich persönlich kenne niemand und kann mich auch nicht erinnern.

Entscheidend ist, was jetzt stattfindet.

Auch Unschuldige können hin und wieder in Situationen kommen, wo sie an negativen Geschehnissen beteiligt sind.

In Kriegszeiten bleibt keiner verschont und man muss sich früh genug entscheiden, was man unternimmt, um dem Krieg zu entkommen und wie man sich überhaupt verhalten kann, wenn die Welt um einen herum zerbricht.
Letztendlich können wir dem Krieg wohl nicht wirklich entkommen, da er auch im Kleinen stattfindet. Und das Weltgeschehen hat Einfluss auf alle, egal ob wir physisch selber betroffen sind.

Dass sich jeder selber versucht, so gut wie möglich zu schützen, ist menschlich, aber beinhaltet keine Lösung der Tendenzen.

Ich weiß nicht, ob wegschauen auf Dauer gesund ist. Es kann auch lähmen. Siehe die Überlebenden des Holocaust, sie fühlen sich schuldig, weil sie überlebten. Kann sein, dass der Vergleich hinkt.

Das Leben besteht aus vielen Entscheidungen und nicht immer entscheidet man sich für das was die Intuition einem vorgibt, also kann man auch in Situationen kommen die mal unangenehm sind, manche können auch schwerwiegendere Folgen haben. Das hat für mich nichts mit Schuld zu tun, oder dass jemand etwas verdient hat, weil er in einem vergangenen Leben . . .
In dieser Beziehung gebe ich Dir völlig Recht. Da hat die Schuldfrage ganz und gar nichts zu suchen!

Ich glaube nicht an die Hölle, außer an die, die wir selber konstruieren. Sie ist aber leider allzu real.

Danke für Deine Gedanken!:)

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hallo chiron,

Du bist doch sonst so gut im interpretieren. Da geht bestimmt noch was. Was könnte denn diese Frage bedeuten? Nun, wenn Du es nicht verstanden hast, es bedeutet: Hast Dir irgendwas aus dem Beitrag " https://www.symptome.ch/vbboard/buecher-gesundheit-leben/99159-neues-buch-noch-opfer-vergibst-schon-22.html#post814541" verstanden?


Ich habe verstanden, dass du dir deine Meinung gebildet hast.

Hast Du etwas dazu zu sagen?

Ich meine damit, irgendwas, außer reiner Rhetorik? Etwas mit "Tiefgang" etwa.

Es gibt für mich zwei Gründe mich zu äussern.

1. Weil eine Frage gestellt wurde.

2. Weil es mir ein Bedürfnis ist, mich zu äussern.

Was deinen Beitrag angeht, traf beides nicht zu.

Du willst Dich dem nicht stellen, nicht wahr, chiron?

So richtig klar ist es mir nicht, was oder wem ich mich hier stellen sollte. Aber ich kann ja mal versuchen, deine Kommentare zu kommentieren? Dazu müssen wir aber an den Anfang zurück und da stand mein Kommentar zu AKIM.

Jetzt hast du einen Satz aus dem Zusammenhang gerissen und damit die ganze Aussage auf den Kopf gestellt. So arbeiten Boulevardjournalisten;)

Darauf antwortete AKIM zu mir:

Danke für die Blumen. ;) Es war bestimmt nicht meine Absicht, deine Aussage auf den Kopf zu stellen. Vielleicht könnte man sich auch etwas vorsichtiger ausdrücken.

Ich kann da wirklich kein Problem entdecken. Mir schien die Welt in Ordnung zu sein. Für dich war sie das aber offensichtlich nicht. Denn du wirfst mir meine Antwort gegenüber AKIM vor, in dem du meine Aussage als aggressiv bewertest.

Das ist dein Eindruck. Was soll ich darauf antworten? Dass dein Eindruck falsch ist? Hätte sich dadurch bei dir etwas geändert?

Auch bei deiner folgenden Bemerkung fehlen mir die Worte:

Hier hat sich ein Vermutung versteckt, vielleicht sogar eine Unterstellung? Es kann aber auch sein, dass ich mich irre. Ich habe eine zu feine Antenne für Stimmungen. Selbstverständlich ist es nur meine persönliche Interpretation. Oftmals liege ich aber nicht völlig verkehrt...

Du vermutest, dass ich eine Vermutung versteckt habe, du unterstellst, dass ich eine Unterstellung mache, aber sicher bist du nicht.

Ich könnte jetzt natürlich eine Vermutung aussprechen, weshalb du vermutet hast, dass ich eine Vermutung versteckt hätte, aber .... hallo....das meinst du doch nicht im Ernst? Aber vielleicht verstehe ich auch nur deinen Humor nicht, denn irgendwie hat das ja auch eine sehr komische Seite, dieser Dialog.

Es sollte mir allerdings egal sein, in welcher Art und Weise ihr miteinander umgeht. Das will ich hier gleich klarstellen. Nicht dass mir gleich wieder etwas unterstellt wird;) Eigentlich ist es sogar Quatsch, dass ich überhaupt dazu noch was schreibe. Wie gesagt, macht was ihr wollt. Es geht mich nichts an.

Völlig einverstanden. Ich finde auch, dass dich das nichts angeht. Aber das ist es doch nicht, was du von mir hören willst?

Zur nächsten Aussage...

Schon wieder ein Annahme. Wie kommst Du darauf, Du habest mich verletzt? Nur weil ich geschrieben habe, "bleib bei Dir"?

Ja genau deshalb. Wenn mir jemand sagt, ich solle bei mir bleiben, dann meint er doch, dass ich eine Grenze verletzt habe. Aber offenbar war diese Interpretation falsch. Kein Problem damit. Akzeptiert.

Ich hatte nichts davon geschrieben, dass irgendwer irgendwen verlassen hat. Du hast diese Fragestellung daraus gemacht. Beeinflusst Du damit nicht?

Du hast folgendes geschrieben...

chiron und Akim, die zuletzt auch noch geschrieben haben, hüllen sich nach dem letzten Meinungsaustausch, wenn ich das so nennen will, in beredtes Schweigen. Einzig Juliette hat ein paar vermittelnde Worte übrig und Du, Juliette bist Moderatorin. Die anderen, die hier mitgeschrieben haben, haben den Thread auch nicht eben gut gelaunt verlassen.

Habe ich dich falsch interpretiert? Okay. soll vorkommen. Deshalb höre ich jetzt auf zu interpretieren.

Liebe Grüsse

chiron
 
Akim schrieb:
Wenn ich mich hier weiter beteiligen würde, weiß ich nicht, wo das noch hinführen soll?

Kein Davonlaufen, es ist einfach nicht mehr schön.

Es tut mir auch leid und ich hoffe alle Wogen werden sich glätten und letztlich jedem von uns ein kleines bisschen mehr Klarheit schenken.

Danke für Dein nettes Schlusswort, Akim, in diesem Thread. Ich gebe Dir vollkommen Recht.

Und manchmal endet ein Spiel im Patt, keiner gewinnt etwas. Es ist nicht die schlechteste Lösung.

Ich habe mich natürlich durch Juliettes Beitrag wieder "verführen" lassen. Ich denke einfach zu gerne

Alles Gute und Schöne;)
LieberTee
 
Ok, da nehme ich gerne noch Stellung zu. Denn ich will hier ja auch einen möglichst klaren Abschluss für mich, soweit dies eben noch möglich ist. Darum schreibe ich ja auch trotzdem noch. Nicht, weil ich inkonsequent bin.

Ich laufe vor nichts davon, aber für mich ist hier nun tatsächlich alles gesagt. Und es ist immer noch chirons Thread, mit dem ich ja durchaus einige Differenzen habe, was die Sichtweise betrifft.

Wenn ich mich hier weiter beteiligen würde, weiß ich nicht, wo das noch hinführen soll?

Kein Davonlaufen, es ist einfach nicht mehr schön.

Es tut mir auch leid und ich hoffe alle Wogen werden sich glätten und letztlich jedem von uns ein kleines bisschen mehr Klarheit schenken.

Alles Liebe

akim

Hallo Akim

Deine Beiträge haben mir sehr gefallen. Ich hoffe, Dich wieder einmal irgendwo zu lesen. :)

Gruss
Kathy
 
Lieber chiron,

man könnte sicher noch stundenlang diskutieren, was zuerst da war, die Henne oder das Ei.

Es gibt für mich zwei Gründe mich zu äussern.

1. Weil eine Frage gestellt wurde.

2. Weil es mir ein Bedürfnis ist, mich zu äussern.

Was deinen Beitrag angeht, traf beides nicht zu.
Das sind deutliche Worte. :D

Ich könnte jetzt natürlich eine Vermutung aussprechen, weshalb du vermutet hast, dass ich eine Vermutung versteckt hätte, aber .... hallo....das meinst du doch nicht im Ernst? Aber vielleicht verstehe ich auch nur deinen Humor nicht, denn irgendwie hat das ja auch eine sehr komische Seite, dieser Dialog.
Die Komik des Dialoges offenbart sich nur, wenn auch ein Dialog geführt wird. Siehe oben.
Du verstehst meinen Humor nicht? Niemand zwingt Dich dazu.

Ja genau deshalb. Wenn mir jemand sagt, ich solle bei mir bleiben, dann meint er doch, dass ich eine Grenze verletzt habe. Aber offenbar war diese Interpretation falsch. Kein Problem damit. Akzeptiert.
Wieder eine neue Erkenntnis. Es ist interessant: Sagt mir jemand: "Bleib bei Dir", teilt er mir dadurch mit, ich habe eine Grenze verletzt....So habe ich das noch nie gesehen:idee:

Habe ich dich falsch interpretiert? Okay. soll vorkommen. Deshalb höre ich jetzt auf zu interpretieren.
Ich könnte jetzt...aber ich lasse es. Es führt nirgendwo hin.

Lieben Gruß und viel Erfolg;)
LieberTee
 
Krieg ist das Resultat von Schuld. Denn wenn ich nicht glaube, dass der andere schuld sei, weshalb soll ich ihn dann bekriegen?

Hallo, ihr Lieben! :D

Ich hatte mir ja eisern vorgenommen, mich nicht an dieser Diskussion zu beteiligen. Aber im Moment sehe ich mir staunend dabei zu, wie ich diesen Beitrag verfasse. Warum Menschen sich bekriegen?

•Neid und Missgunst
•elitäres Denken
•Intoleranz
•schlechte Laune, Frust, verdrängte Aggressionen, für die ein Opfer gesucht wird
•Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen
•Ablenken von der eigenen Schuld

Die Liste wäre sicher noch um einiges weiterzuführen. Das sind alles Dinge, wo jemand andere verfolgt, ohne sich gegen eine Schuld derjenigen zur Wehr setzen zu müssen. Viele Menschen sind dermaßen auf dem Egotrip, dass sie glauben, sich über die Gefühle (sogar das Leben) der anderen hinwegsetzen zu dürfen. Kriege entstehen aus allen möglichen und unmöglichen Gründen. Oft genug bedarf es nur eines "Aufhetzers" und die Masse macht mit. Dies alles kann man auf Einzelpersonen beziehen, auf Grüppchen und auch auf ganze Völker.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo lieber Tee,

Könntest Du hier ein paar Quellen angeben?

Am ehesten fällt mir Eckhard Tolle und sein zweites Buch "Leben im Jetzt" und das Buch von Spalding "Leben und Lehren der Meister im fernen Osten" ein. Ich habe beide gelesen und fand es für mich logisch nachvollziehbar, aber das heißt nicht, dass es bei jedem so sein muss.

Die Frage ist, ob diese Menschen sich anziehen, weil sie daraus etwas zu lernen haben, beziehungsweise die Chance haben, etwas zu lernen?

Wie aber kann aus einem Krieg etwas gelernt werden? Wie kann das Bewusstsein entstehen, was zu dem Krieg führte? Und wie kann der Kreislauf der Verletzung durchbrochen werde?.

Muß er überhaupt durchbrochen werden? Gibt es nicht doch so etwas wie Schicksal, dass durchlebt werden muss?

Und bedeutet nicht, Bewusstsein = freier Wille?

Ich denke mir, dass ein neues Bewusstsein entstehen kann, wenn man genug hat vom eigenen Leid und dem was einen umgibt. Ich kenne einige, die sich daraus entwickelt haben. Ich finde Krankheiten, Kriege und deren Auswirkungen trotzdem nicht gut.:)
Ich glaube schon an gewisse Eckpunkte im Leben, die man durchleben muss. Das wäre dann sowas wie Ursache und Wirkung, aus vergangenen Leben, aber ich glaube nicht, das man darin bleiben muss, sondern daraus lernen kann, es auflösen kann und weitergeht. Ich kenne persönlich jemanden der sich an seine vergangenen Leben erinnern kann.

Was führt zu Loslassen? Ich war immer der Annahme, Gleichgültigkeit führt dazu. Wenn keinerlei Emotion mehr vorhanden ist, weder negative noch positive, dann ist Loslassen möglich. Irre ich mich?
Das kann so sein, denke ich. Ich glaube, dass Menschen die Worte unterschiedlich interpretieren. Gleichgültigkeit klingt für mich lieblos, aber das kann man sicher auch anders sehen. Wichtig ist, denke ich, dass keine negativen Emotionen mehr da sind, mit der Zeit und dass man dem anderen frei wieder begegnen kann.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du zu 100 Prozent verziehen hast, wird das Ereignis so schwach wie die Erinnerung an ein Essen von einem durchschnittlichen Tag. Es ist noch da, aber völlig belanglos.



Hallo chiron, hallo HR,

w e m konntest Du selber w a s vergeben, verzeihen, dass Du es so allgemein sagen kannst?

Gruß Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

mich läßt dieses Thema noch nicht ganz los, auch wenn es anscheinend ja doch kaum noch Interessenten findet, was ich ein bißchen schade finde.

Ich habe noch einmal über die immer mal wieder verfahrene Situation mit meinem Vater nachgedacht. Als meine Mutter gestorben war, konnte keiner von uns über die eigene Trauer reden.

Nun ist er auch schon länger tot und ich frage mich, ob ich nicht zu seinen Lebzeiten das Thema Schuldgefühle hätte ansprechen sollen.

Er hat sich wie gesagt eigentlich eher immer gerechtfertigt. Ich habe es so stehenlassen, denn ich hatte ihm eigentlich ja längst verziehen. Schwierig wurde es nur, wenn er seine schwierigen Verhaltenweisen wieder an den Tag legte.

Vielleicht hätte ich das offen ansprechen müssen. Ich glaube ich hatte Angst davor, ihm einfach zu sagen: Ich habe Dir die Geschichten aus der Kindheit verziehen, Du brauchst Dich nicht schuldig fühlen". Ich hatte wohl Angst, dass ihn das klein machen würde.

Ich weiß auch nicht.

Es wäre nett, wenn noch jemand antworten würde.

Liebe Grüße
Kassandra
 
Hallo Kassandra

Ich finde es super, dass du von einer persönlichen Erfahrung schreibst. Das ist genau das, was ich hier am Thema schade finde: Der Titel, der vorgaukelt, als gäbe es in Sachen "raus aus der Opferrolle" nur diesen einen Weg. Und was erst noch "verzeihen" heisst, wissen wir auch nicht.

Und genau, wie der Titel es verspricht, wird auch diskutiert. "Wer hat jetzt recht" - Und "wer hat noch etwas rechter." - Da es auch sehr tief geht, geht es ja unterschwellig - wenigstens in meinem Empfinden beim Lesen... - auch darum wer schon etwas "weiter entwickelt" ist.

Beim theoretischen Diskutieren über Verzeihen und Opfersein kann man sich ja auch prima von den eigenen Gefühlen distanzieren.

So und jetzt zu deinem Thema (sorry, dass es erst jetzt kommt). Vielleicht geht es darum, dass du DIR selber verzeihst, dass eben so reagiert hast, wie du damals, als dein Vater noch lebte halt reagiert hast. Es ist so - und nicht mehr zu ändern.

Bei mir ist es so, wenn ich mir Zeit gebe und ehrlich hingucke, kommen oft noch weitere Gefühlsschichten von weiter unten.

Liebe Grüsse, und alles Gute
fauna
 
Danke fauna,

es ist seht lieb von Dir, mir zu antworten. Auch wenn dieser Thread zum großen Teil recht theoretisch war, es gab ja auch einige persönliche Beiträge, so habe war er für mich doch gut, weil ich mir diese Frage nochmal stellen konnte.

Ohne dieses Thema wäre dies weiter in der Versenkung geblieben. Ich habe mir nochmal den Artikel im Fokus angeschaut und bin dann zu der im vorherigen Beitrag gestellten Frage gekommen.

In dem Artikel war von Fällen die Rede, wo die "Täter" selbst erleichtert waren. Ich habe das noch nicht so ganz verstanden. Aber auf einmal kam der Gedanke, wenn ich meinem Vater das gesagt hätte, hätte ich mich "moralisch" über ihn gestellt. Und ihn damit klein gemacht. Das ist auch nicht richtig, finde ich.

Aber es ist ganz schön schwer, aus diesem Dilemma von Schuld - Liebe - Verzeihung - Versöhnung - sich zum Richter oder Beurteiler aufschwingen....herauszukommen. Es ist kein einfaches Thema. Kein Wunder, dass die Emotionen hochschwappten bis zum gehtnichtmehr.

Liebe Grüße
Kassandra

Liebe Grüße
 
Aber auf einmal kam der Gedanke, wenn ich meinem Vater das gesagt hätte, hätte ich mich "moralisch" über ihn gestellt. Und ihn damit klein gemacht. Das ist auch nicht richtig, finde ich.

Liebe Grüße

Kassandra, Du bist wirklich eine Liebe und ich hoffe sehr für Dich, dass es Dir innerlich wirklich gut mit dieser Rücksichtnahme geht.

Herzliche Grüße
Kayen
 
Ich will noch was schreiben dazu.

Ich habe mein ganzes Leben lang versucht, meinen Vater zu verstehen. Zum Teil ist es mir gelungen. Deshalb konnte ich ihm wahrscheinlich auch verzeihen. Ich wußte, er war im Herzen weder gewalttätig, noch grausam und doch konnte er sich so verhalten, vor allem wenn er in rasender Wut war, wenn er sich nicht unter Kontrolle hatte.

Meistens, wenn er sich, so glaube ich, in die Enge getrieben fühlte. Ich wußte ja, warum er so war. Und je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, z.B. auch mit Arno Grün, je besser verstand ich die Zusammenhänge.

Aber ihm hat es nichts genützt. Er hat sie ja nicht sehen können. Er hätte sich nie in Therapie begeben. Zum Teil habe ich auch das verstanden. Als er jung war, gab es keine Therapeuten, die sich mit seinem Thema beschäftigten, jedenfalls nicht in Deutschland.

Seine Angst vor Ärzten, insbesondere vor Psychiatern kann ich heute gut nachvollziehen vor dem Hintergrund seiner Geschichte. Er hatte nur Vertrauen zu Chirurgen und wahrscheinlich auch nur, weil er mal an einen geraten war, der menschlich war und ihn nicht nur als Stück Fleisch gesehen hat.


Liebe Grüße
Kassandra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kayen,

ich weiß nicht, ob es mir innerlich gut geht, aber Verdrängen nützt ja auch nichts. Ich wollte lieber genauer hinschauen, weil wie gesagt, mein Vater kein grausamer Mensch war. Im Gegenteil, er war sehr sozial, konnte auch sehr mitfühlend sein. Er hatte eben auch mehr als nur eine Seite.

Ich habe seine Fehler schon gesehen und auch meine Konsequenzen daraus gezogen. Zum Beispiel hätte ich nicht mit ihm zusammenleben können, als er alt war und so traurig und einsam ohne meine Mutter. Das hatte ich ihm auch gesagt. Er war zu einnehmend, von ein paar anderen Sachen, über die ich hier öffentlich nicht schreibe, mal ganz abgesehen.

Aber ich habe ihn trotzdem geliebt und soweit es möglich war, war ich auch für ihn da. Da hätte ich mich vielleicht noch besser abgrenzen müssen. Ich weiß es nicht. Vielleicht wäre es doch gut gewesen, das mal anzusprechen, auch auf die Gefahr, dass es ihn klein gemacht hätte.

Es ist nicht mehr zu ändern. Aber für die Zukunft kann es mir trotzdem helfen. Auch wenn ich ein Verhalten verstehe, muss ich es nicht gutheißen. Ich kann den Menschen respektieren, aber muss das Verhalten nicht akzeptieren.

Verzeihen und Respekt vor dem anderen, seinem Menschsein, heißt nicht, dass ich alles hinnehmen muss. So sehe ich das im Moment.

Es ist ein Prozess. Danke fürs Mitdenken.

Liebe Grüße
Kassandra
 
Der Titel, der vorgaukelt, als gäbe es in Sachen "raus aus der Opferrolle" nur diesen einen Weg.

Du BESCHULDIGST mich, unehrlich zu sein. Etwas vorzugaukeln? Nicht die Wahrheit zu sagen?

(Bin stinksauer, angespannt, muss kotzen)

Und was erst noch "verzeihen" heisst, wissen wir auch nicht.

Mir ist bewusst, dass es nicht deine Absicht war, mir eine böse Absicht zu unterstellen. Deshalb gibt es auch keinen Grund dich zu beschuldigen, mich beschuldigt zu haben. Ich verzeihe dir also.

(Der Puls beruhigt sich, Entspannung tritt ein und ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht.)

Beim theoretischen Diskutieren über Verzeihen und Opfersein kann man sich ja auch prima von den eigenen Gefühlen distanzieren.

Ich hoffe, das war jetzt nicht theoretisch, wobei ich deine Ansicht nicht teile. Nach meinem Gefühl geht es hier sehr emotional zu und her.


Und genau, wie der Titel es verspricht, wird auch diskutiert. "Wer hat jetzt recht" - Und "wer hat noch etwas rechter." - Da es auch sehr tief geht, geht es ja unterschwellig - wenigstens in meinem Empfinden beim Lesen... - auch darum wer schon etwas "weiter entwickelt" ist.

Wenn du behauptest, der Autor gaukle etwas vor, dann heisst das doch, dass der Autor unrecht hat und du im Recht bist. Machst du damit nicht genau das, was du den anderen vorwirfst?

Ich weiss, dass du mich für diese Worte nicht lieben wirst. Aber vielleicht kannst du mir verzeihen. Ganz sicher kannst du das;)

Liebe Grüsse

chiron
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Hinweis: Der Titel dieses Threads heißt:

Neues Buch - Bist du noch Opfer oder vergibst du schon?

Damit ist klar, daß es immer um ein Buch geht, also die Gedanken eines Autors - nicht mehr und nicht weniger.
Wenn darüber diskutiert wird, geht es deshalb - so sehe ich das - auch um die Diskussion über die Gedanken eines Autors, die zwar manchmal so klingen, als ob sie eine Wahrheit darstellen. Aber ich denke: eben nur so klingen und vor allem vom Autor vertreten werden.


Grüsse,
Oregano
 
mich läßt dieses Thema noch nicht ganz los, auch wenn es anscheinend ja doch kaum noch Interessenten findet, was ich ein bißchen schade finde.

Jeder versteht unter den Begriffen wie Schulden, Verzeihen usw. etwas anderes. Das sorgt dann für sehr viel Verwirrung.

Ich habe noch einmal über die immer mal wieder verfahrene Situation mit meinem Vater nachgedacht. Als meine Mutter gestorben war, konnte keiner von uns über die eigene Trauer reden.

Nun ist er auch schon länger tot und ich frage mich, ob ich nicht zu seinen Lebzeiten das Thema Schuldgefühle hätte ansprechen sollen.

Nein, du hättest nicht sollen, sonst hättest du es getan. Wen du mit der Vergangenheit kämpfst, dann verlierst du. Also mache dir keine Schuldgefühle, dass du die Schuldgefühle nicht angesprochen hast.

Er hat sich wie gesagt eigentlich eher immer gerechtfertigt.

Na ja, wer macht das schon nicht.

Ich habe es so stehenlassen, denn ich hatte ihm eigentlich ja längst verziehen.

Eigentlich? Hast du wirklich verziehen?

Schwierig wurde es nur, wenn er seine schwierigen Verhaltenweisen wieder an den Tag legte.

Da ist noch nicht alles verziehen.

Vielleicht hätte ich das offen ansprechen müssen.

Nein, hättest du nicht, sonst hättest du es getan. Kämpfe nicht mit der Vergangenheit, sonst bringt sie dich um.

Ich glaube ich hatte Angst davor, ihm einfach zu sagen: Ich habe Dir die Geschichten aus der Kindheit verziehen, Du brauchst Dich nicht schuldig fühlen". Ich hatte wohl Angst, dass ihn das klein machen würde.

Ja, das hattest du. Und deshalb hast du es nicht getan.

Jeder hat Gründe etwas zu tun oder nicht zu tun. Manche sind bewusst, andere unbewusst. Manche Gründe mögen aus der eigenen Perspektive verrückt sein, für den anderen sind sie plausibel. Aber es gibt immer einen Grund. Auch dein Vater hatte Gründe sich so zu verhalten wie er sich verhalten hat.

Du wirst nie alle Informationen haben, um deinen Vater zu verstehen. Nicht einmal er selbst hatte alle Informationen, um sich selbst zu verstehen. Der grösste Teil in unserem Leben verläuft unbewusst - sagen zumindest einige Wissenschaftler.

Wenn du aber verstehst, dass er aufgrund "seiner Informationen" also auch den unbewussten, immer das Beste gemacht hat, dann wird das Verzeihen völlig natürlich sich ergeben.

Liebe Grüsse

chiron
 
Warum Menschen sich bekriegen?

•Neid und Missgunst
•elitäres Denken
•Intoleranz
•schlechte Laune, Frust, verdrängte Aggressionen, für die ein Opfer gesucht wird
•Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen
•Ablenken von der eigenen Schuld

Kriege entstehen aus allen möglichen und unmöglichen Gründen. Oft genug bedarf es nur eines "Aufhetzers" und die Masse macht mit. Dies alles kann man auf Einzelpersonen beziehen, auf Grüppchen und auch auf ganze Völker.

Hallo Sonora,

das, was Du beschreibst sind meines Erachtens eher Gründe, warum Menschen einen Krieg (ich denke jetzt an den Krieg mit Waffen) mitmachen.

Der Grund, warum tatsächlich Kriege geführt werden, wurde vom vorletzten Bundeskanzler (versehentlich öffentlich) geäußert. Da geht es um handfeste materielle Interessen.

Am ehesten fällt mir Eckhard Tolle und sein zweites Buch "Leben im Jetzt" und das Buch von Spalding "Leben und Lehren der Meister im fernen Osten" ein. Ich habe beide gelesen und fand es für mich logisch nachvollziehbar, aber das heißt nicht, dass es bei jedem so sein muss.
Vielen Dank für die Hinweise, Juliette.

Juliette schrieb:
Ich glaube schon an gewisse Eckpunkte im Leben, die man durchleben muss. Das wäre dann sowas wie Ursache und Wirkung, aus vergangenen Leben, aber ich glaube nicht, das man darin bleiben muss, sondern daraus lernen kann, es auflösen kann und weitergeht. Ich kenne persönlich jemanden der sich an seine vergangenen Leben erinnern kann.

Ich halte das keineswegs für unmöglich. Ich weiß es nur nicht, deshalb kann ich nicht mitreden.

Für mich ist es nicht entscheident, was nach meinem Tod passiert. Meine "Inuition" sagt mir, es gibt mehr, aber wie genau dieses "mehr als ich" aussieht, kann ich allenfalls in Augenblicken erleben. Und die sind schwer zu beschreiben.

Entscheident ist für mich das, was jetzt ist. Das schließt natürlich nicht die jetzige Entwicklung aus, auch nicht Spiritualität.

Jueliette schrieb:
Gleichgültigkeit klingt für mich lieblos, aber das kann man sicher auch anders sehen. Wichtig ist, denke ich, dass keine negativen Emotionen mehr da sind, mit der Zeit und dass man dem anderen frei wieder begegnen kann.
Ich habe es bislang eher wortwörtlich genommen im Sinne von gleich gültig (gleich wertig).

Ich frage mich allerdings auch, ob nicht im Rahmen von z.B. Friedensverhandlungen, eine eher unemotionale Haltung dienlicher ist. Wobei das wahrscheinlich eher unmöglich ist. Man sieht ja hier schon im Forum, dass alleine die theoretische Diskussion über die Ansichten des Autors die Emotionen aufbranden läßt.

So habe ich daraus gelernt, dass sich Emotionen nicht unterdrücken lassen.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hallo lieber Tee,:)

Ich habe es bislang eher wortwörtlich genommen im Sinne von gleich gültig (gleich wertig).
Das ist interessant. Das werde ich mir merken. Mir ist es schon oft aufgefallen, dass die Menschen Worte unterschiedlich interpretieren.

Grüsse von Juliette
 
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