GEMA = Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte.
Eine Institution, die sich um die finanziellen Rechte von Komponisten, Aufführenden und allen anderen an musikalischen Darbietungen Beteiligten kümmert und diese durchsetzt.
Wurde - wenn ich mich recht erinnere - in den 20er Jahrem des vorigen Jahrhunderts gegründet. (Richard Strauss war m.W. einer der Initiatoren - ein sehr geschäftstüchter Komponist.) Eigentlich eine sehr sinnvolle Einrichtung - vorher war Musik Gemeingut: jeder konnte, was immer ihm gefiel, aufführen, wenn der Noten habhaft werden konnt, ohne dem Komponisten irgendwas zu bezahlen.
Und auch ohne Noten: Einer Anekdote zufolge hatte ein Papst eine Messe komponieren lassen für sich ganz allein - niemand außer seinem Orchester bekam Partitur und Stimmen. Allerdings hörte Mozart (noch sehr jung) diese Messe - und schrieb sie gleich nachher auf. Wahrscheinlich wäre dies aber extrem schrierig bei spätromantischen und modernen Werken (bei denen das Orchester z.T. über hundert Musiker hat, vielfach geteilte Streicher usw.)
Die Folge war, daß die Musiker auf Gedeih und Verderb von ihren Arbeitgebern abhängig waren und ohne deren Gunst Schwierigkeiten hatten, zu überleben. Dies kann man gut studieren anhand der Biographien z.B. von Mozart und Beethoven.
Im einzelnen ist die Regelung der Aufführungsrechte juristisch sehr kompliziert und wird vielfach kritisiert, u.a. weil offenbar Komponisten und Aufführende - verglichen mit Labels, Sendern usw. - zu wenig von dem Kuchen kriegen.
Schönen Abend,
Windpferd