Musik für die Seele

  • Themenstarter Kassandra
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Gustav Mahler (1860 - 1911)
Symphonie Nr. 6 (1905)
Andante moderato



La Monnaie Symphony Orchestra
Leitung Hartmut Haenchen​

(Das Andante moderato ist der hellste Satz der ansonsten katastrophischen 6. Symphonie, der sog. "Tragischen". Es steht in Es-Dur, also maximal von a-Moll, der Grundtonart der Symphonie, entfernt. Er entstand wohl bald nach der Verehelichung Mahlers - und vor dem Tod seiner Tochter. Dieser Satz war die Musik, die Ingeborg Bachmann am meisten liebte - wie Hans Werner Henze, mit dem sie zusammenarbeitete, berichtet hat. Man könnte Parallelen sehen zu dem Kapitel "Glücklich mit Ivan" (Malina) im Kontext ihres Todesarten-Zyklus.)
 
Richard Strauss (1864 - 1949)
Himmelsboten (op. 25, 3)
Achim von Arnim (1781 - 1831)




Fritz Wunderlich, Tenor
Ludwig Kusche, Klavier


Himmelsboten

Der Mondschein, der ist schon verblichen,
Die finstre Nacht ist hingeschlichen;
Steh auf du edle Morgenröth',
Zu dir all mein Vertrauen steht.

Phöbus, ihr Vorbot, wohlgeziert,
Hat schon den Wagen angeschirrt;
Die Sonnenroß sind vorgespannt,
Zügel ruht in seiner Hand.

Ihr Vorbot, der Don Lucifer,
Schwebt allbereits am Himmel her,
Er hat die Wolken aufgeschlossen,
Die Erd mit seinem Thau begossen.

O fahrt vor ihr Schlafkämmerlein,
Weckt leis die süße Liebste mein;
Verkündet ihr, was ich euch sag,
Mein Dienst, mein Gruß, ein guten Tag.

Doch müßt ihr sie fein züchtig wecken,
Dabei mein heimliche Lieb entdecken;
Sollt sagen, wie ihr Diener wacht,
So kummervoll die ganze Nacht.

Schaut an für mich die gelben Haar,
Ihr Hälslein blank, ihr Äuglein klar;
Küßt ihr für mich den rothen Mund,
Und wenn sie's leid't die Brüstlein rund.

(Aus: Des Knaben Wunderhorn, 1809)​
 
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Richard Strauss
Die Nacht
Für fünfzehn Pfennige



Die Nacht

Aus dem Walde tritt die Nacht,
Aus den Bäumen schleicht sie leise,
[sich um im weiten Kreise,
Nun gib acht.

Alle Lichter dieser Welt,
Alle Blumen, alle Farben
Löscht sie aus und stiehlt die Garben
Weg vom Feld.

Alles nimmt sie, was nur hold,
Nimmt das Silber weg des Stroms
Nimmt vom Kupferdach des Doms
Weg das Gold.

Ausgeplündert steht der Strauch,
Rücke näher, Seel an Seele;
O die Nacht, mir bangt, sie stehle
Dich mir auch.
(Hermann Gilm zu Rosenegg, 1812 - 1864)​

Für fünfzehn Pfennige

Das Mägdlein will ein' Freier hab'n,
Und sollt' sie'n aus der Erde grab'n,
Für funfzehn Pfennige.

Der Schreiber hatt' des Gelds zu viel,
Er kauft dem Mädchen, was sie will
Für funfzehn Pfennige.

Er kauft ihr einen Gürtel schmal,
Der starrt von Gold wohl überall,
Für funfzehn Pfennige.

Er kauft ihr einen breiten Hut,
Der wär' wohl für die Sonne gut,
Für funfzehn Pfennige.

Wohl für die Sonn', wohl für den Wind,
Bleib du bei mir, mein liebes Kind
Für funfzehn Pfennige.

Bleibst du bei mir, bleib' ich bei dir,
All meine Güter schenk' ich dir,
Sind funfzehn Pfennige.

Behalt dein Gut, laß mir mein Mut
Kein' and're doch dich nehmen tut
Für funfzehn Pfennige.

Dein' guten Mut, den mag ich nicht,
Hast traun von treuer Liebe nicht
Für funfzehn Pfennige.

Dein Herz ist wie ein Taubenhaus,
Geht einer 'rein, der and're aus
Für funfzehn Pfennige.
(Des Knaben Wunderhorn)
 
Johannes Brahms (1833 - 1897)
Klavierquintett f-Moll op. 34 (1865)
2. Satz: Adagio



Ensemble der Jehudi Menuhin School (2009)
 
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