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Hallo Catlady,
Wenn jeder ca. 30.000ste Mensch einen MW haben soll und in Deutschland nur ca. 600 bis 800 MW-Fälle bekannt sind, fehlen noch fast 2000 Patienten in Deutschland, die noch nicht diagnostiziert sind.
Dass ergibt rechnerisch eine Dunkelziffer von etwa 2 Dritteln.
Die Häufigkeit eines MW soll in der Weise ermittelt worden sein (wenn die mir gegebene Auskunft richtig ist), dass man auf einer größeren Insel die Zahl der MW-Patienten erfaßte und diese in Relation zur Bevölkerung setzte. Auch bei der DDR soll man das mal so erfaßt haben - das muss aber schon sehr lange her sein, weil die Angabe, jeder ca. 30 bis 40.000ste Mensch habe einen MW, schon lange existiert.
Ob diese Wahrscheinlichkeiten nun genau so stimmen, kann ich nicht sagen. Ich habe leider nie Genaueres über die Ermittlung schriftlich gelesen in der deutschsprachigen Literatur und auf Englisch habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht, solche Dinge in Erfahrung zu bringen.
Eine Zirrhose kann man aus diesen Werten aber nur ableiten, wenn sie schon sehr weit fortgeschritten ist.
Mein Vater hat mit Sicherheit eine Zirrhose:
Sein CHE-Wert lag im Dez. 2012 schon mal bei 750 (NW 5300 bis 12900) und seine Thrombozyten waren mit 229 normal (NW 150 bis 360).
Schon vor ca. 6 Jahren waren bei ihm im MRT Zeichen einer Zirrhose zu sehen.
Und ich habe auch noch nie erniedrigte Thrombozyten gehabt, doch vielleicht einmal von den mind. 300 Bestimmungen in meinem Leben - und das hielt ich damals für eine Fehlbestimmung, denn ein paar Tage später und ein paar Tage zuvor war der Wert ganz normal.
Es hängt vielleicht auch mit der Art der Leberkrankheit zusammen, ob und wann die Thrombozyten runtergehen. Es kommt vielleicht auch darauf an, wie kurz vor dem Leberversagen man ist.
Ich glaube, Du machst den Fehler, dass Du die Theorie zwar durchs Lesen gut kennst, dass Du aber keine praktischen Fälle -außer dem eigenen Fall- kennst und daher Du manchmal zu falschen Schlussfolgerungen kommst.
Wenn Du vielleicht einem erfahrenen Arzt fragen würdest, wann z. B. bei einem Leberkranken die Thrombozyten wirklich auffällig sind, würdest Du vielleicht die Antwort bekommen, dass das so oder so sein kann. D. h. dass es Fälle gibt, die trotz fortgeschrittener Zirrhose noch normale Thrombozyten haben und dass es auch andere Fälle gibt, bei denen die Thrombozyten schneller reagieren.
Gut, der Albuminwert meines Vaters lag im untersten Normbereich. Er wurde leider nur ein Mal bestimmt an dem Tag, wo die CHE so niedrig war. Da die CHE aber sonst zwischen 2700 und 4000 bei ihm gelegen hat, wäre sicher an den anderen Tagen der Albuminwert auch höher gewesen. Jedenfalls waren seine Thrombozyten noch nie unter 200.
Die Leberwerte können auch in Fällen einer Zirrhose (wieder) normal sein. Wenn die Leber so kaputt ist, dass sie die Transaminasen nicht mehr bilden kann, sind diese niedrig. Das könnte bei dem, was Du gelesen hast, gemeint gewesen sein.
Vielleicht ist Dein Leberproblem mild, das will ich hoffen für Dich.
Aber die wenigen Leberwertuntersuchungen bei Dir schließen nicht aus, dass Du nicht ab und an erhöhte Werte zwischendurch hast.
Bei mir waren die Leberwerte vor Ursofalk (seither sind meine Leberwerte ja wirklich ganz gut), wenn sie erhöht waren, nie konstant erhöht. Es gab immer wieder dazwischen normale Werte. Bei mir werden die Leberwerte aber rd. 12 Mal pro Jahr bestimmt, so dass ich einen relativ guten Überblick darüber habe.
Gut, dass bei jungen Menschen weniger Blut untersucht wird, ist wohl zutreffend, wenngleich nicht immer richtig.
Das war bei mir auch so, aber damals wurde generell noch weniger untersucht. Da haben manche Ärzte die Laborwerte sogar in der eigenen Praxis bestimmt.
Ich weiß nicht, ob bei mir in Deinem Alter (24 Jahre) überhaupt schon ein Arzt mal einen Leberwert bestimmt hatte. Damals war ich gesundheitlich so gut wie unauffällig.
Ich erinnere mich aber an die Durchschlafstörungen, die mit ca. 18 Jahren begangen und an denen sich bis heute nichts geändert hat. Ich führe diese auf die Leber zurück (die Leber arbeitet nachts um ca. 3 Uhr am meisten und ab ca. 3 Uhr wache ich nachts auf).
Erst im Alter von ca. 32 Jahren ist bei mir ab und zu die GGT geringgradig über der Norm gewesen, wobei ich im Nachhinein meine Laborwerte erst ab dem ca. 29. Lebensjahr bekommen konnte. Manche Ärzte taten so, als hätten sie sie nicht mehr...was ich zwar nicht glaubte, aber, was kann man tun, wenn sie das behaupten?
GPT, GOT:
Bei mir ist meist GOT niedriger wie GPT. Selten war auch schon GOT über GPT.
Ob es eine Bedeutung hat, wenn GOT größer ist wie GPT, wenn beide Werte im Normbereich liegen, weiß ich nicht sicher.
Da es wohl ein kardiologisches Problem sein kann, wenn GOT größer wie GPT ist, werden vielleicht die Kardiologen dazu mehr wissen.
Hypocoeruloplasminämie:
Hier in dieser Doktorarbeit ziemlich am Ende ist dazu etwas ausgesagt:
https://d-nb.info/1026032490/34
Ich würde sagen, dass es auch für die Ärzte ungeheuer schwer ist, den Zustand einer Leber zu beurteilen, solange die Leberwerte normal sind.
Mir sagte mal ein Leber-Arzt, dass es keinen Leberwert geben würde, mit dem man zuverlässig einschätzen könne, ob die Leber gesund ist oder nicht.
Die Selbsthilfevereine für Lebererkrankungen sagen daher nicht zu Unrecht, dass bei Lebererkrankungen generell (also nicht nur bezogen auf den MW) die Dunkelziffer sehr hoch sei.
Und das würde ich sofort mit unterschreiben, wenn ich sehe, wie ich viel zu spät selbst darauf gekommen bin, dass ich leberkrank bin.
Ich hatte nämlich, als ich 1996 die Fotos von meiner Leber bekam, diese kleinen Höckerchen auf dem linken Leberlappen nicht einschätzen können. Zwar hat ein Arzt von vielleicht 5 Ärzten, die ich fragte, auch mal das Wort Zirrhose als mögliche Ursache in den Mund genommen, aber das war so vage formuliert, dass ich das auch nicht in Betracht zog.
Ich dachte damals, woher sollte ich eine Zirrhose auch haben? Ich war nie Alkoholikerin und wußte damals noch nicht, dass jemand in unserer Verwandtschaft überhaupt ein Leberproblem hat.
Kf-Ring:
Gut, Kf-Ringe werden sicher oft nicht bemerkt, wenngleich sie, wenn sie ausgeprägt sind, auch mit dem bloßen Auge erkennbar sind und auch nicht jeder Mensch geht regelmäßig zum Augenarzt. Und wohl auch nicht jederm Augenarzt wird ein vorhandener Kf-Ring auffallen.
Gerade die nicht spezialisierten Neurologen kennen sich mit MW noch weniger aus als die Internisten, so ist meine Erfahrung.
Überhaupt würde ich, wenn ein Neurologe mir eine Diagnose stellt, noch mindestens 2 weitere Meinungen einholen.
Ich halte von den Ärzten, die sich Neurologen nennen, nicht mehr allzu viel. Ich habe fast nur schlechte Erfahrungen mit den Vertretern dieser "Branche" gemacht.
Áber letztlich muss jeder selbst für sich entscheiden, welche Diagnostik er betreiben will und wie er an die Sache der Aufklärung herangehen will.
Der eine Arzt kann bei dem einen Patienten der falsche sein und bei dem nächsten Patienten trifft er vielleicht auch mal ins "Schwarze".
Denkbar ist da alles.
Gruß
margie
woher weiß man eigentlich dass die dunkelziffer beim mw bei ca. 2 dritteln liegen dürfte, wenn die leute ja gar nicht diagnostiziert sind...
Wenn jeder ca. 30.000ste Mensch einen MW haben soll und in Deutschland nur ca. 600 bis 800 MW-Fälle bekannt sind, fehlen noch fast 2000 Patienten in Deutschland, die noch nicht diagnostiziert sind.
Dass ergibt rechnerisch eine Dunkelziffer von etwa 2 Dritteln.
Die Häufigkeit eines MW soll in der Weise ermittelt worden sein (wenn die mir gegebene Auskunft richtig ist), dass man auf einer größeren Insel die Zahl der MW-Patienten erfaßte und diese in Relation zur Bevölkerung setzte. Auch bei der DDR soll man das mal so erfaßt haben - das muss aber schon sehr lange her sein, weil die Angabe, jeder ca. 30 bis 40.000ste Mensch habe einen MW, schon lange existiert.
Ob diese Wahrscheinlichkeiten nun genau so stimmen, kann ich nicht sagen. Ich habe leider nie Genaueres über die Ermittlung schriftlich gelesen in der deutschsprachigen Literatur und auf Englisch habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht, solche Dinge in Erfahrung zu bringen.
eine zirrhose hab ich jetzt sicher mal keine, mein hämatologischer status und mein albuminwert im serum sprechen total dagegen (die leberwerte alleine sind ja nicht immer so aussagekräftig, man schaut auch auf thrombozyten, hb, leukozyten)
Eine Zirrhose kann man aus diesen Werten aber nur ableiten, wenn sie schon sehr weit fortgeschritten ist.
Mein Vater hat mit Sicherheit eine Zirrhose:
Sein CHE-Wert lag im Dez. 2012 schon mal bei 750 (NW 5300 bis 12900) und seine Thrombozyten waren mit 229 normal (NW 150 bis 360).
Schon vor ca. 6 Jahren waren bei ihm im MRT Zeichen einer Zirrhose zu sehen.
Und ich habe auch noch nie erniedrigte Thrombozyten gehabt, doch vielleicht einmal von den mind. 300 Bestimmungen in meinem Leben - und das hielt ich damals für eine Fehlbestimmung, denn ein paar Tage später und ein paar Tage zuvor war der Wert ganz normal.
Es hängt vielleicht auch mit der Art der Leberkrankheit zusammen, ob und wann die Thrombozyten runtergehen. Es kommt vielleicht auch darauf an, wie kurz vor dem Leberversagen man ist.
Ich glaube, Du machst den Fehler, dass Du die Theorie zwar durchs Lesen gut kennst, dass Du aber keine praktischen Fälle -außer dem eigenen Fall- kennst und daher Du manchmal zu falschen Schlussfolgerungen kommst.
Wenn Du vielleicht einem erfahrenen Arzt fragen würdest, wann z. B. bei einem Leberkranken die Thrombozyten wirklich auffällig sind, würdest Du vielleicht die Antwort bekommen, dass das so oder so sein kann. D. h. dass es Fälle gibt, die trotz fortgeschrittener Zirrhose noch normale Thrombozyten haben und dass es auch andere Fälle gibt, bei denen die Thrombozyten schneller reagieren.
Gut, der Albuminwert meines Vaters lag im untersten Normbereich. Er wurde leider nur ein Mal bestimmt an dem Tag, wo die CHE so niedrig war. Da die CHE aber sonst zwischen 2700 und 4000 bei ihm gelegen hat, wäre sicher an den anderen Tagen der Albuminwert auch höher gewesen. Jedenfalls waren seine Thrombozyten noch nie unter 200.
von den leberwerten hab ich gegenteiliges auch schon gelesen, dass sie oft anfangs erhöht sind und wenn die krankheit fortschreitet die transaminasen in manchen fällen sogar wieder niedriger werden können.
bei mir waren sie aber noch nie erhöht vorher, also dürfte das leberproblem mild sein.
Die Leberwerte können auch in Fällen einer Zirrhose (wieder) normal sein. Wenn die Leber so kaputt ist, dass sie die Transaminasen nicht mehr bilden kann, sind diese niedrig. Das könnte bei dem, was Du gelesen hast, gemeint gewesen sein.
Vielleicht ist Dein Leberproblem mild, das will ich hoffen für Dich.
Aber die wenigen Leberwertuntersuchungen bei Dir schließen nicht aus, dass Du nicht ab und an erhöhte Werte zwischendurch hast.
Bei mir waren die Leberwerte vor Ursofalk (seither sind meine Leberwerte ja wirklich ganz gut), wenn sie erhöht waren, nie konstant erhöht. Es gab immer wieder dazwischen normale Werte. Bei mir werden die Leberwerte aber rd. 12 Mal pro Jahr bestimmt, so dass ich einen relativ guten Überblick darüber habe.
Gut, dass bei jungen Menschen weniger Blut untersucht wird, ist wohl zutreffend, wenngleich nicht immer richtig.
Das war bei mir auch so, aber damals wurde generell noch weniger untersucht. Da haben manche Ärzte die Laborwerte sogar in der eigenen Praxis bestimmt.
Ich weiß nicht, ob bei mir in Deinem Alter (24 Jahre) überhaupt schon ein Arzt mal einen Leberwert bestimmt hatte. Damals war ich gesundheitlich so gut wie unauffällig.
Ich erinnere mich aber an die Durchschlafstörungen, die mit ca. 18 Jahren begangen und an denen sich bis heute nichts geändert hat. Ich führe diese auf die Leber zurück (die Leber arbeitet nachts um ca. 3 Uhr am meisten und ab ca. 3 Uhr wache ich nachts auf).
Erst im Alter von ca. 32 Jahren ist bei mir ab und zu die GGT geringgradig über der Norm gewesen, wobei ich im Nachhinein meine Laborwerte erst ab dem ca. 29. Lebensjahr bekommen konnte. Manche Ärzte taten so, als hätten sie sie nicht mehr...was ich zwar nicht glaubte, aber, was kann man tun, wenn sie das behaupten?
GPT, GOT:
Bei mir ist meist GOT niedriger wie GPT. Selten war auch schon GOT über GPT.
Ob es eine Bedeutung hat, wenn GOT größer ist wie GPT, wenn beide Werte im Normbereich liegen, weiß ich nicht sicher.
Da es wohl ein kardiologisches Problem sein kann, wenn GOT größer wie GPT ist, werden vielleicht die Kardiologen dazu mehr wissen.
Hypocoeruloplasminämie:
Hier in dieser Doktorarbeit ziemlich am Ende ist dazu etwas ausgesagt:
https://d-nb.info/1026032490/34
Titel: Mutationssuche bei Patienten mit Ataxie und erniedrigtem Ceruloplasmin Ich würde sagen, dass es auch für die Ärzte ungeheuer schwer ist, den Zustand einer Leber zu beurteilen, solange die Leberwerte normal sind.
Mir sagte mal ein Leber-Arzt, dass es keinen Leberwert geben würde, mit dem man zuverlässig einschätzen könne, ob die Leber gesund ist oder nicht.
Die Selbsthilfevereine für Lebererkrankungen sagen daher nicht zu Unrecht, dass bei Lebererkrankungen generell (also nicht nur bezogen auf den MW) die Dunkelziffer sehr hoch sei.
Und das würde ich sofort mit unterschreiben, wenn ich sehe, wie ich viel zu spät selbst darauf gekommen bin, dass ich leberkrank bin.
Ich hatte nämlich, als ich 1996 die Fotos von meiner Leber bekam, diese kleinen Höckerchen auf dem linken Leberlappen nicht einschätzen können. Zwar hat ein Arzt von vielleicht 5 Ärzten, die ich fragte, auch mal das Wort Zirrhose als mögliche Ursache in den Mund genommen, aber das war so vage formuliert, dass ich das auch nicht in Betracht zog.
Ich dachte damals, woher sollte ich eine Zirrhose auch haben? Ich war nie Alkoholikerin und wußte damals noch nicht, dass jemand in unserer Verwandtschaft überhaupt ein Leberproblem hat.
Kf-Ring:
Gut, Kf-Ringe werden sicher oft nicht bemerkt, wenngleich sie, wenn sie ausgeprägt sind, auch mit dem bloßen Auge erkennbar sind und auch nicht jeder Mensch geht regelmäßig zum Augenarzt. Und wohl auch nicht jederm Augenarzt wird ein vorhandener Kf-Ring auffallen.
Sicher, werden die neurologischen Fälle im Erwachsenenalter auffällig. Daher ist ja auch M. Parkinson die häufigste Fehldiagnose eines M. Wilsons. Und der Rest wird wohl mit anderen neurologischen Diagnosen fehldiagnostiziert.ich glaube dir dass es eine dunkelziffer unter den neurologischen fällen gibt, da geb ich dir ja auch vollkommen recht.
trotzdem schätze ich dass auch die meisten neurologische fälle im erwachsenenalter auffällig werden.
Gerade die nicht spezialisierten Neurologen kennen sich mit MW noch weniger aus als die Internisten, so ist meine Erfahrung.
Überhaupt würde ich, wenn ein Neurologe mir eine Diagnose stellt, noch mindestens 2 weitere Meinungen einholen.
Ich halte von den Ärzten, die sich Neurologen nennen, nicht mehr allzu viel. Ich habe fast nur schlechte Erfahrungen mit den Vertretern dieser "Branche" gemacht.
Áber letztlich muss jeder selbst für sich entscheiden, welche Diagnostik er betreiben will und wie er an die Sache der Aufklärung herangehen will.
Der eine Arzt kann bei dem einen Patienten der falsche sein und bei dem nächsten Patienten trifft er vielleicht auch mal ins "Schwarze".
Denkbar ist da alles.
Gruß
margie