Hallo damdam,
"Hormone können einfach zu wenig produziert werden, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, z.B. zu wenig Licht (wie z.B. in unseren Breiten) bei Vitamin D"
... Oder: was viel häufiger vorkommt, dass die Syntheseorgane des Hormons gestört sind, wie es durch Noxen und Infektionen immer häuferiger vorkommt.
Nicht ganz richtig, Vitamin D3 ist ein Prohormon und heißt eigentlich Cholecalciferol. Man nahm früher an, dass es über die Nahrung zugeführt werden müsste, daher die frühere Bezeichnung als Vitamin, stimmt aber nicht.
Man kann selbst bei besonders cholecalfierolhaltiger Ernährung nicht mehr als 10% seines Bedarfs über seine Ernährung decken. Der Rest obliegt der körpereigenen Produktion, was das Endprodukt per definitionem zu einem Hormon macht. Das Hormon heißt Calcitriol und wird in einem der letzten Schritte aus dem PROhormon Cholecalciferol (D3) gebildet, dem gehen jedoch einige Schritte voraus. Grob sind es 4 große Schritte mit einigen Nebenschritten. Der erste in der Leber, der zweite in der Haut, der 3. wieder in der Leber und der 4. in der Niere.
Calcitriol heißt das Hormon, weil es 3x hydroxyliert wird, sprich 3 Alkoholgruppen werden daran angelagert, jeweils einmal in der Haut mittels u.a. UVB-Strahlung, in der Leber im 3. Schritt und in der Niere im 4. Schritt.
Wenn eines der Organe beeinträchtigt oder zerstört ist, dann nützt selbst regelmäßiges Sonnenbaden nicht und wie ich in einem anderen Beitrag zu dem Prohormon Vitamin D3 geschrieben habe, benötigt man auch Omega 3 FS, um effizient D3 bilden zu können. Selbst wenn Niere, Leber und Haut in Ordnung sind, klappt es bei Omega 3 Mangel nicht ausreichend gut und was viele auch nicht wissen oder vernachlässigen ist, dass auch im Hochsommer es nicht einfach reicht Beine, Arme etc. freizumachen für 20min, sondern man muss sich dazu auch an der frischen Luft bewegen, um auf die möglichen 20000IE Eigenproduktion zu kommen, sonst läuft es viel ineffizienter ab.
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dass er einer MS-Patientin soviel Vitamin D gibt, dass sie einen Spiegel von 150 ng/ml hat (ich glaube, das ist ohne NEM gar nicht zu schaffen)."
Doch das ist zu schaffen, wie die Literatur zu Calcitriol und Cholicalciferol es zeigt. Dachdecker und Menschen, die in der Nähe des Äquators leben haben teils derart hohe Werte.
Von einer MS-Patientin und ihrem Bedarf (der berechtigt hoch sein darf) auf den eines anderen Kranken oder die hohe Supplementation von Melatonin zu schließen oder eine Analogie dahingehend anzudeuten, die schlüssig sein soll, halte ich für falsch. Aber das kann jeder anders sehen.
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In seinem neuen Buch schreibt Klinghardt übrigens auch von Substitution von Melatonin. Auf direktem Wege, normal und liposomal.
" Klinghardt bildet sich ständig weiter und lernt immer weiter.
Viele Dinge, die er vorher propagiert hat, hat er mittlerweile verworfen und warnt davor. Bsp Fischölsupplementation. Dasselbe gilt für Melatoninsupplementation, so wie er sie im Buch wiedergibt. In einem neueren Vortrag hat er das größtenteils revidiert, sodass es sich mit den neuesten Erkenntnisen deckt, auf die ich mich auch beziehe.
Außerdem: Nicht alles von ihm, woran er seit Jahren festhält, ist auch richtig. Kompetentere Experten auf dem Gebiet der Toxikologie wie z.B. Dr. Mutter, Prof. Omura oder Dr. Boyd Haley halten von
einigem, was Kinghardt propagiert zu Recht nichts.
Melatonin kann durch Blaulicht soweit ich weiß auch nicht zerstört werden, es wird einfach nicht gebildet oder zu wenig davon. Denn Melatonin wird aus Serotonin gebildet, welches aus 5-Hydroxytryptophan gebildet wird, welches wiederum durch Hydroxylierung aus Tryptophan gebildet wird. Bei abnehmendem Lichteinfall wird das Fließgleichgewicht zugunsten von Melatonin verschoben, bis irgendwann nahezu das gesamte Serotonin in Melatonin umgewandelt wurde. Genialer Mechanismus! Tagsüber, v.a. in den frühen Morgenstunden ist der Blaulichtanteil besonders hoch im Tageslicht, das widerum sorgt für die Serotoninproduktion, es signalisiert dem Körper, dass es Tag ist und auf Aktivität eingestellt wird. Kunstlicht, wie es Sparlampen, Smartphones, Laptops etc. ausstrahlen, enthält einen großen Blaulichtanteil. Dieses Phänomen nennt man Lichtverschmutzung und diese Geräte "Hormonelle Disruptoren".
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Das Beispiel mit den Bodybuildern ist für mich eine andere Liga, weil es da nicht um die Verbesserung der Gesundheit geht, sondern um die Manipulation des Körpers für fragliche Ziele.".
Das war nur als anschauliches Beispiel gedacht, weil es jeder kennt und jeder weiß, was mit den Hoden passiert bei längerer Testosteroneinnahme.
Aber auch therapeutisch verabreichtes Testosteron hat auch bei Kranken dieselben NW, kleine Hoden sind da die kleinsten Sorgen

, wenn auch die bekanntesten: Tumoren usw. sind nicht selten. Die Indikationen, wo es leichtsinnig verabreicht wird sind sehr häufig.
Dasselbe gilt für Östrogen in Form der Pille. Da sieht man auch sehr schön, wenn man außerhalb der Regelkreise diese Hormone zuführt was passiert: Brustkrebs, Uteruskarzinome usw.
"Aber ich sehe es auch so, dass man vorrangig gucken sollte, was man im Sinne eines gesunden Lebenswandels dazu beitragen kann. Ob das ausreichend ist, um Belastungen aus der Umwelt zu kompensieren...?"
Dito, und alles versuchen, den Körper vorrangig wieder selbst in die Lage zu versetzen, die Hormone eigenständig herzustellen, indem man die Ursache (!!) z.B. Schwermetalle, E-Smog beseitigt oder gesündere Alternativen wählen, wie z.B. Propolis oder die Rahmenbedingungen schaffen und über die Nahrung und Supplements die Bausteien liefern #B6 #Tryptophan.
Letztlich muss es jeder selbst entscheiden, welchen Weg er wählt. Für viele auch wieder etwas wie eine Glaubensfrage und weniger was der Stand der Wissenschaft ist.
Ich hoffe, ich konnte manchem mit den Infos hier zumindest etwas helfen, wie auch mir damit geholfen wurde, als andere es mit mir teilten.
VG,
Raja