Themenstarter
- Beitritt
- 02.03.06
- Beiträge
- 22
Hallo allerseits,
erstmal eine kurze...
Vorgeschichte
Ich bin 40 Jahre alt. Vor etwa acht Jahren wurde bei mir eine Krebserkrankung diagnostiziert. Daraufhin machte ich eine Chemo und 8 Bestrahlungszyklen im Bauchbereich. Nach etwas über einem Jahr hatte ich ein Rezidiv. Dies erschien zunächst wie eine Lungenentzündung und wurde über einen Zeitraum von über 3 Monaten mit zig verschiedenen Antibiotika behandelt. Nachdem die "Lungenentzündung" nicht abklingen wollte, überwies mich der Arzt in die Klinik, wo dann das Rezidiv diagnostiziert wurde. Unter den täglichen Anwendungen, die ich später im Zuge der alternativen Krebstherapie machte, waren auch Kaffeeeinläufe (2x täglich über mehrere Monate).
Wie man sieht, hat mein Darm schon einiges mitgemacht. Neben dem Einfluss von schlechter Ernährung und viel Alkohol in meiner Jugend haben die Therapien meine Darmflora vermutlich sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Kaffeeeinläufe haben zusätzlich dazu beigetragen, dass ich mir den natürlichen Stuhlgang abgewöhnte.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich seit einigen Jahren unter starker Verstopfung litt und nur mit Abführmitteln (zuletzt 2x tgl. Movicol) überhaupt zur Toilette gehen konnte. Hinzu kommt, dass ich seit einigen Jahren eine Paleo-/Steinzeiternährung praktiziere und das tierische Eiweiß in der Ernährung die Darmpassage verlangsamt.
Vor einigen Monaten verschlechterte sich mein Stuhlgang rapide und nicht einmal das Abführmittel wollte mehr helfen. Also beschloss ich, zu recherchieren und einen Plan zusammen zu stellen, der mir helfen sollte. Diesen möchte ich Euch hier vorstellen, in er Hoffnung, dass er auch anderen Verstopfungsgeplagten helfen möge. Bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Der Plan
Den folgenden Plan mache ich nun täglich seit nahezu 5 Wochen. Nach wenigen Tagen hatte ich wieder regelmäßig Stuhlgang, keine Schmerzen mehr und konnte das Abführmittel absetzen. Ich führe die Schritte in tageschronologischer Reihenfolge auf.
Nach dem Aufstehen: Ein Glas sehr warmes Wasser.
Ich koche Wasser im Wasserkocher und lasse es dann etwa 10 Minuten in der Tasse abkühlen. Anschließend trinke ich es. Ich weiß nicht genau, warum es hilft und gern bei Verstopfung empfohlen wird. Ich vermute, dass das warme Wasser, da es keine signifikanten Verdauungsanteile enthält, relativ schnell den Verdauungstrakt passiert. Das warme Wasser könnte möglicherweise Kotreste von der Darmwand spülen und die Durchblutung anregen.
Dieser Schritt kann je nach Verstopfungsgrad vor dem Mittag- und Abendesse wiederholt werden.
Kurz danach: Auf Toilette gehen
Es ist egal, ob ich Stuhldrang verspüre oder nicht. Nach der Tasse warmem Wasser setze ich mich augenblicklich auf die Toilette und warte einfach ab. Ich presse nicht, ich hetze mich nicht, ich sitze einfach da und warte darauf, dass der Stuhlgang von allein kommt. Mittlerweile ist der Drang manchmal schon direkt nach dem Aufstehen da, manchmal muss ich erst das warme Wasser trinken und dann zehn Minuten auf Toilette sitzen, bevor etwas passiert. Mittlerweile kann ich aber die Uhr danach stellen und mich darauf verlassen, dass ich täglich Stuhlgang habe. Wenn der Stuhldrang kommt, unterstütze ich das allerhöchstens durch ganz leichtes pressen, mehr nicht (sehr wichtig, um den Darm nicht weiter zu reizen).
Mir ist in den letzten Wochen klar geworden, dass Verstopfung nicht allein mit einer Veränderung der Darmflora, sondern auch mit einer Veränderung der Stuhlgewohnheiten zu tun hat. Da man keinen Drang verspürt, geht man auch nicht zur Toilette. Der Stuhl verbleibt also länger im Darm, es wird ihm noch mehr Wasser entzogen und er wird schließlich so hart und groß, dass ein Toilettengang überhaupt nicht mehr möglich ist. Interessanterweise lässt sich das Problem lösen, indem man einfach in schöner Regelmäßigkeit auf Toilette geht und dem Körper somit das Signal gibt, dass er nun den Darminhalt entleeren darf. Das funktioniert - je nach Schweregrad der Verstopfung - überraschend gut. Es kann ein paar Tage dauern, bis der Körper das Signal versteht und manchmal braucht es ein paar Minuten, bis sich beim Toilettengang überhaupt etwas regt. Die Methode funktioniert bei mir aber mittlerweile zu 100% zuverlässig. An manchen Tagen treibt es mich sogar zweimal auf's stille Örtchen.
Anschließend: 1 TL Schwarzkümmelöl
Ich verfolge die wissenschaftliche Erforschung des Schwarzkümmels nun seit einigen Jahren und es wundert mich, dass dieses Gewächs nicht viel mehr in aller Munde ist. Die Wissenschaftsdatenbank Pubmed verzeichnet mittlerweile über 800 Artikel und Studien zur Pflanze. Krebs, Diabetes, Allergien, Lebererkrankung - die Heilwirkung von Schwarzkümmel ist sehr vielfältig.
Der zweite Grund für die tägliche Einnahme des Öls ist der Schmierfaktor. Ein TL/EL Öl vor dem Essen hilft dabei, die Darmpassage enorm zu beschleunigen. Vermutlich setzen sich Kotreste nicht mehr zu leicht an den Darmwänden ab und die verkürzte Darmpassage verhindert einen zu hohen Wasserentzug. Schwarzkümmelöl gibt es in jedem Reformhaus.
Nach dem Öl würde das Frühstück folgen (ich persönlich frühstücke jedoch nicht).
Dann: 1 Glas Olivenblätter- oder Cistus-Tee
Beide Teesorten haben umfangreiche antivirale/antibakterielle und sonstige positiven Eigenschaften und können somit vermutlich zur Heilung der Darmflora beitragen. Weiterhin regen die Bitterstoffe die Verdauung an (vor allem Olivenblättertee ist sehr bitter!) Beide gibt es in Bioqualität im Internet zu bestellen.
Im Lauf des weiteren Vormittags: ein Glas Aloe Vera-Saft
Fördert die Wundheilung auch im Darm, wirkt entzündungshemmend und das in der Aloe enthaltene Aloin hat eine abführende Wirkung.
Ich kaufe mir immer den zusatzfreien Aloe Vera-Saft bei dem Drogeriemarkt mit den zwei Buchstaben. Ich werde die Aloe nur als Kur noch für ein paar wenige Wochen einnehmen und dann absetzen.
Vor dem Mittag- und Abendessen: 2 TL Kokos- oder Olivenöl
Hauptsächlich wg. der bereits oben erwähnten Schmierwirkung. Ein sehr wichtiger Teil des Programms! Beide Öle sind außerdem Tausendsassa wenn es um die Bekämpfung von Viren, Bakterien, Entzündungen u. dgl. geht.
Am Nachmittag: 1 Glas Sauerkrautsaft
Zu den positiven Wirkungen von vergorenem Kraut auf den Darm und die Verdauung muss ich hier vermutlich nichts weiter sagen.
Das war's. Ich hoffe, dass mein Plan nicht nur mir, sondern auch anderen Menschen hilft. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Ach ja, die typischen Empfehlungen bei Verstopfung, wie z.B. ausreichend Wasser, Bewegung u. dgl. empfehle ich natürlich auch.
Alles Gute im Darm und anderswo!
Andre
erstmal eine kurze...
Vorgeschichte
Ich bin 40 Jahre alt. Vor etwa acht Jahren wurde bei mir eine Krebserkrankung diagnostiziert. Daraufhin machte ich eine Chemo und 8 Bestrahlungszyklen im Bauchbereich. Nach etwas über einem Jahr hatte ich ein Rezidiv. Dies erschien zunächst wie eine Lungenentzündung und wurde über einen Zeitraum von über 3 Monaten mit zig verschiedenen Antibiotika behandelt. Nachdem die "Lungenentzündung" nicht abklingen wollte, überwies mich der Arzt in die Klinik, wo dann das Rezidiv diagnostiziert wurde. Unter den täglichen Anwendungen, die ich später im Zuge der alternativen Krebstherapie machte, waren auch Kaffeeeinläufe (2x täglich über mehrere Monate).
Wie man sieht, hat mein Darm schon einiges mitgemacht. Neben dem Einfluss von schlechter Ernährung und viel Alkohol in meiner Jugend haben die Therapien meine Darmflora vermutlich sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Kaffeeeinläufe haben zusätzlich dazu beigetragen, dass ich mir den natürlichen Stuhlgang abgewöhnte.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich seit einigen Jahren unter starker Verstopfung litt und nur mit Abführmitteln (zuletzt 2x tgl. Movicol) überhaupt zur Toilette gehen konnte. Hinzu kommt, dass ich seit einigen Jahren eine Paleo-/Steinzeiternährung praktiziere und das tierische Eiweiß in der Ernährung die Darmpassage verlangsamt.
Vor einigen Monaten verschlechterte sich mein Stuhlgang rapide und nicht einmal das Abführmittel wollte mehr helfen. Also beschloss ich, zu recherchieren und einen Plan zusammen zu stellen, der mir helfen sollte. Diesen möchte ich Euch hier vorstellen, in er Hoffnung, dass er auch anderen Verstopfungsgeplagten helfen möge. Bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Der Plan
Den folgenden Plan mache ich nun täglich seit nahezu 5 Wochen. Nach wenigen Tagen hatte ich wieder regelmäßig Stuhlgang, keine Schmerzen mehr und konnte das Abführmittel absetzen. Ich führe die Schritte in tageschronologischer Reihenfolge auf.
Nach dem Aufstehen: Ein Glas sehr warmes Wasser.
Ich koche Wasser im Wasserkocher und lasse es dann etwa 10 Minuten in der Tasse abkühlen. Anschließend trinke ich es. Ich weiß nicht genau, warum es hilft und gern bei Verstopfung empfohlen wird. Ich vermute, dass das warme Wasser, da es keine signifikanten Verdauungsanteile enthält, relativ schnell den Verdauungstrakt passiert. Das warme Wasser könnte möglicherweise Kotreste von der Darmwand spülen und die Durchblutung anregen.
Dieser Schritt kann je nach Verstopfungsgrad vor dem Mittag- und Abendesse wiederholt werden.
Kurz danach: Auf Toilette gehen
Es ist egal, ob ich Stuhldrang verspüre oder nicht. Nach der Tasse warmem Wasser setze ich mich augenblicklich auf die Toilette und warte einfach ab. Ich presse nicht, ich hetze mich nicht, ich sitze einfach da und warte darauf, dass der Stuhlgang von allein kommt. Mittlerweile ist der Drang manchmal schon direkt nach dem Aufstehen da, manchmal muss ich erst das warme Wasser trinken und dann zehn Minuten auf Toilette sitzen, bevor etwas passiert. Mittlerweile kann ich aber die Uhr danach stellen und mich darauf verlassen, dass ich täglich Stuhlgang habe. Wenn der Stuhldrang kommt, unterstütze ich das allerhöchstens durch ganz leichtes pressen, mehr nicht (sehr wichtig, um den Darm nicht weiter zu reizen).
Mir ist in den letzten Wochen klar geworden, dass Verstopfung nicht allein mit einer Veränderung der Darmflora, sondern auch mit einer Veränderung der Stuhlgewohnheiten zu tun hat. Da man keinen Drang verspürt, geht man auch nicht zur Toilette. Der Stuhl verbleibt also länger im Darm, es wird ihm noch mehr Wasser entzogen und er wird schließlich so hart und groß, dass ein Toilettengang überhaupt nicht mehr möglich ist. Interessanterweise lässt sich das Problem lösen, indem man einfach in schöner Regelmäßigkeit auf Toilette geht und dem Körper somit das Signal gibt, dass er nun den Darminhalt entleeren darf. Das funktioniert - je nach Schweregrad der Verstopfung - überraschend gut. Es kann ein paar Tage dauern, bis der Körper das Signal versteht und manchmal braucht es ein paar Minuten, bis sich beim Toilettengang überhaupt etwas regt. Die Methode funktioniert bei mir aber mittlerweile zu 100% zuverlässig. An manchen Tagen treibt es mich sogar zweimal auf's stille Örtchen.
Anschließend: 1 TL Schwarzkümmelöl
Ich verfolge die wissenschaftliche Erforschung des Schwarzkümmels nun seit einigen Jahren und es wundert mich, dass dieses Gewächs nicht viel mehr in aller Munde ist. Die Wissenschaftsdatenbank Pubmed verzeichnet mittlerweile über 800 Artikel und Studien zur Pflanze. Krebs, Diabetes, Allergien, Lebererkrankung - die Heilwirkung von Schwarzkümmel ist sehr vielfältig.
Der zweite Grund für die tägliche Einnahme des Öls ist der Schmierfaktor. Ein TL/EL Öl vor dem Essen hilft dabei, die Darmpassage enorm zu beschleunigen. Vermutlich setzen sich Kotreste nicht mehr zu leicht an den Darmwänden ab und die verkürzte Darmpassage verhindert einen zu hohen Wasserentzug. Schwarzkümmelöl gibt es in jedem Reformhaus.
Nach dem Öl würde das Frühstück folgen (ich persönlich frühstücke jedoch nicht).
Dann: 1 Glas Olivenblätter- oder Cistus-Tee
Beide Teesorten haben umfangreiche antivirale/antibakterielle und sonstige positiven Eigenschaften und können somit vermutlich zur Heilung der Darmflora beitragen. Weiterhin regen die Bitterstoffe die Verdauung an (vor allem Olivenblättertee ist sehr bitter!) Beide gibt es in Bioqualität im Internet zu bestellen.
Im Lauf des weiteren Vormittags: ein Glas Aloe Vera-Saft
Fördert die Wundheilung auch im Darm, wirkt entzündungshemmend und das in der Aloe enthaltene Aloin hat eine abführende Wirkung.
Ich kaufe mir immer den zusatzfreien Aloe Vera-Saft bei dem Drogeriemarkt mit den zwei Buchstaben. Ich werde die Aloe nur als Kur noch für ein paar wenige Wochen einnehmen und dann absetzen.
Vor dem Mittag- und Abendessen: 2 TL Kokos- oder Olivenöl
Hauptsächlich wg. der bereits oben erwähnten Schmierwirkung. Ein sehr wichtiger Teil des Programms! Beide Öle sind außerdem Tausendsassa wenn es um die Bekämpfung von Viren, Bakterien, Entzündungen u. dgl. geht.
Am Nachmittag: 1 Glas Sauerkrautsaft
Zu den positiven Wirkungen von vergorenem Kraut auf den Darm und die Verdauung muss ich hier vermutlich nichts weiter sagen.
Das war's. Ich hoffe, dass mein Plan nicht nur mir, sondern auch anderen Menschen hilft. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Ach ja, die typischen Empfehlungen bei Verstopfung, wie z.B. ausreichend Wasser, Bewegung u. dgl. empfehle ich natürlich auch.
Alles Gute im Darm und anderswo!
Andre
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