Hi Anne,
danke für Deine Antwort!
Nein, er bekommt kein Antidepressivum mehr. Zuerst hatte er Doxepin, was ihn nur müde gemacht hat, dann Mirtazapin, was ihn einigermaßen hat schlafen lassen, aber null antidepressive Wirkung hatte, und dann schließlich bekam er einen Serotoninwiederaufnahmehemmer, Venlafaxin, infolge dessen sich ziemlich rapide die Psychose entwickelt hat.
Die Psychose hat sich stufenweise entwickelt. Es ging ihm immer einen Tag gut und dann am nächsten eher schlecht mit schrittweise stärker werdenden Wahnvorstellungen. Auf dem Gipfel war er dann überzeugt, ich wolle mich von ihm trennen und der Nachbar werde gleich kommen und ihn in die Psychiatrie bringen. Er hat sich auch völlig uncharakteristisch bewegt und ausgedrückt. Wie ein Automat eigentlich. Stereotype Bewegungen und Sätze, immer das gleiche. Egal, ob ich mir einen Kaffee machen oder telefonieren wollte, er starrte mich an und sagte: "Willst du das wirklich machen? Laß das doch bitte!"
Sie trauen sich jetzt nicht mehr, ihm einen Serotoninwiederaufnahmehemmer zu geben, allerdings hat das Seroquel auch eine antidepressive Wirkung, die inzwischen einzusetzen scheint. Er ist mittlerweile recht munter und betriebsam im Vergleich zu der Zeit vor der Psychose. Jetzt bekommt er 600/-/600 Valproinsäure und -/-/300 Seroquel. Damit schläft er so mittelprächtig, manchmal hilft er da mit Zop nach, und seine Stimmung scheint sich Richtung normal zu bewegen.
Was uns beide irritiert ist, daß er schon seit längerem das Muster hat, daß er wenn er gut geschlafen hat, am nächsten Tag eher schlecht drauf ist, und wenn er schlecht geschlafen hat, zwar müde, aber in besserer Stimmung. Gibt es dafür eine Erklärung?
Puh, so viele Fragen! Ich bin so heilfroh, wenn ich mich mit anderen Betroffenen austauschen kann, da wir beide echt verunsichert sind.
Lieben Dank fürs Lesen und Antworten
Marie