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Watt und ihre Kollegen hatten in ihre Analyse 28.483 Demenzpatienten eingeschlossen. Die Patienten litten an Depressionen, allerdings nicht an einer Major Depression. Zu den verabreichten Medikamenten gehörten Mirtazapin, Sertralin, Venlafaxin, Fluoxetin, Citalopram, Escitalopram, Desipramin, Imipramin, Clomipramin, Amitriptylin und Paroxetin.
Verglichen mit der Gabe von Antidepressiva waren 7 soziale Interventionen mit einer stärkeren Reduktion der depressiven Symptome assoziiert, wobei die 3 Kombinationen am besten abschnitten:
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Multimodale Therapien helfen – doch es fehlt an passenden Angeboten
„Nicht-medikamentöse Ansätze waren mit einer deutlichen Reduktion der Depressionssymptome bei Menschen mit Demenz verbunden“, schreiben die Autoren. Und sie regen an, dass Ärzte mehr „soziale“ Verschreibungen von nicht-medikamentösen Ansätzen bei Vorliegen von Depressionen in Betracht ziehen sollten.
Diese Schlussfolgerung der Autoren, dass Ärzte bei Demenzpatienten mit Depressionen mehr „soziale Therapien“ verschreiben sollten, unterstützt auch Dodel. Er sagt aber auch: „Wir wissen seit Jahren, dass multimodale Therapien bei Patienten mit Demenz hilfreich sind. Wir brauchen aber die entsprechenden Angebote und Kurse von Leuten, die darauf spezialisiert sind. Es ist einfacher und weniger aufwändig, eine Pille zu schlucken, als ein- bis zweimal pro Woche im Rahmen einer Bewegungstherapie einen Sportkurs zu besuchen. Man muss sich auch klar machen, dass wir ja nicht über junge Menschen sprechen, sondern über ältere Menschen, die möglicherweise seit vielen Jahren keinen Sport getrieben haben.“
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Idealerweise könnte der Zugang zu multimodalen Therapien wie in Luxemburg aussehen. In das Forschungsprojekt pdp 2.0 werden Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) eingeschlossen, um gezielt das Demenzrisiko zu verringern.
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Depression bei Demenzkranken: Ohne Medikamente geht es oft auch
Eine laut deutschem Experten „wichtige“ Metaanalyse zeigt: Bei Demenz plus Depression wirken Massage, kognitive Stimulation und Bewegungstherapien genauso gut oder besser als Medikamente.
deutsch.medscape.com
In Bewegung bleiben ist also wieder einmal ein guter Weg! - Das Problem dürfte tatsächlich sein, erst einmal einen TherapeutIn zu finden, der ohne Pillen arbeitet und dann für den Patienten/Depressiven Möglichkeiten zur sportlichen Dauerbehandlung zu finden und ihn davon zu überzeugen, daß das ein guter Weg ist.
Grüsse,
Oregano