Magnesium-Oxid und -Citrat wirken unterschiedlich und ergänzen sich

Kate

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Hallo zusammen,

angeregt durch diese Überlegungen:
Da das Präparat gängige Magnesiumformen enthält ("Magnesiumcitrat (29 %), Magnesiumoxid (26 %)", Quelle: https://www.diasporal.com/de/Produk...esium-Diasporal-400-EXTRA-direkt_product_3163), vermute ich, dass die Aufnahme über die Mundschleimhaut für die gute Wirkung mit verantwortlich sein könnte.

Dumm, dass solche Produkte meist .. Zusatzstoffe enthalten, aber vielleicht könnte man auch einfach Magnesiumkapseln öffnen und das Pulver auf der Zunge zergehen lassen (keine Ahnung, wie das schmeckt).
Vielleicht liegt es daran, dass man es über die Mundschleimhaut aufnimmt. Oder an der Mischung von ca. 1:1 Magnesiumcitrat und Magnesiumoxid.
... habe ich das mal kurz an-recherchiert.

Zum einen bin ich darauf gestoßen, dass die Formen sich von ihrer Aufnahme-Geschwindigkeit in den Körper her gut ergänzen könnten:
Die Annahme, Magnesium aus organischen Salzen sei das „bessere“ ist weit verbreitet. Das gilt aber nicht für den langfristigen Versorgungsstatus. (...)

Das Magnesiumoxid ist in Wasser unter Normalbedingungen (pH 7.0, 20°C) begrenzt löslich. Entsprechend der natürlichen Nahrungsaufnahme und Verwertung im Körper wird Magnesiumoxid im alkalischen Milieu des Darms gleichmäßig und über einen längeren Zeitraum aufgenommen. (...) Das soll dabei helfen, dass der Körper langfristig die Magnesiumspeicher aufbaut und erhalten kann.

Eine Studie von Shechter et al. (2012) ergab, dass der Körper das Magnesium aus Magnesiumoxid nach mehreren Wochen signifikant besser in den Zellen speichern konnte. Und zwar verglichen mit dem Magnesiumcitrat. Magnesiumcitrat hingegen nimmt der Körper dafür schneller auf.
(Hervorhebung von mir)

Die demnach begrenzte Löslichkeit von Mg-Oxid bemerkt man auch bei dem Versuch, es unter der Zunge zergehen zu lassen. Geschmacklich ist es dabei neutral. Mg-Citrat dagegen ist gut löslich, man sollte es aber wohl mit Wasser verdünnen, weil es es durch den Citrat-Anteil einen etwas heftigeren ZItronengeschmack hat und ich vermute, dass dies auch für die Mundschleimhaut nicht gut ist.

Ich habe den Eindruck, dass die Einnahme einer kleinen Menge des (für mich sonst nicht so gut verträglichen) Mg-Citrats "sublingual" als Pulver kurz vor dem Schlafengehen mein Ein- und begrenzt auch Durchschlafen möglicherweise verbessert. Hab's erst 2 Nächte probiert, daher meine vorsichtige Formulierung.

Auffällig war allerdings auch, dass ich ziemlich viel und intensiv geträumt habe in den Nächten. Das kannte ich bisher nur als Wirkungen eines guen Vitamin B6-Spiegels (und fiel besonders auf, nachdem ich jahrelang wohl einen schlechten hatte...). Das habe ich aber jetzt noch nicht weiter ergründet.

Schlaft alle gut 💤
Kate

Weitere Threads zu Magnesium u.a.:
 
Zum einen bin ich darauf gestoßen, dass die Formen sich von ihrer Aufnahme-Geschwindigkeit in den Körper her gut ergänzen könnten:


Ich nehme jeden Tag einmal nach dem Frühstück 400 mg MgO als Kapsel zu mir. Die Kapsel enthält 600 mg. Die 400 mg sollen der Mg-Anteil sein. Damit baut der Körper einen konstanten langfristig stabilen Mg-Spiegel auf.

Eine akute Aufnahme von Mg-Citrat würde kurzzeitig eine hohe Konzentration von wenigen Stunden erzeugen, die anschließend wieder abfällt. Also eine Art Achterbahnfahrt, was m.E. nicht zu empfehlen ist.

Es stellt sich allerdings die Frage, was passiert im Magen, wenn die Mg-Verbindungen mit der Salzsäure des Magens in Berührung kommen? Die Salzsäure ist eine starke Säure, wesentlich stärker als Kohlensäure oder Zitronensäure. Aus Mg-Oxid, Mg-Citrat oder Mg-Karbonat wird einheitlich MgCl2 (Mg-Chlorid), so dass es in der Wirkung eigentlich keinen Unterschied geben dürfte?

Im Artikel steht:
Magnesiumcitrat ist aber ideal für die rasche und kurzzeitige Versorgung mit Magnesium im Sportbereich und bei Muskelkrämpfen.
Und etwas weiter steht:
Übrigens ergab unlängst eine Studie, dass Magnesiumoxid zur Linderung nächtlicher Beinkrämpfe nicht signifikant besser war als Placebo.
Also wirkungslos! Das entspricht auch meiner Erfahrung. Die Ursache für Muskelkrämpfe ist meistens kein Mg-Mangel. Man kann die Muskelkrämpfe mit Mg einige Zeit lindern, bis das auch nicht mehr funktioniert. Die Ursache ist Druck (sind Quetschungen) auf die Nervenstränge durch die Wirbelsäule oder durch Gelenke.
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem o.g. Artikel steht weiterhin:
Kürzlich haben Forscher gezeigt, dass eine Supplementierung von Magnesiumcitrat zu einer klinisch relevanten Verbesserung der arteriellen Steifheit führt. Es blieb unklar, ob der beobachtete Effekt auf das Magnesiumcitrat zurückzuführen war. Oder ob auch andere Verbindungen von Magnesium ähnliche Wirkungen haben könnten.

Das zeigt das Studien in Details, die durchaus wichtig sind, m.E. etwas "schlampig" ausgeführt werden.
 
Hallo vigesimo,

danke für die Schilderung Deiner Gedanken und Erfahrungen.

Die Frage mit der Umwandlung im Magen ist interessant, steht das nicht im Artikel? Ich muss ihn wohl selbst nochmal lesen, das hatte ich einige Tage vorher getan und gestern dann nur schnell die relevanten Stellen rausgesucht (was übrigens auch nur der "Anbeißer" für diesen Thread sein sollte, da gibt es sicher noch andere und wissenschaftlichere Abhandlungen).

Dies:
Also wirkungslos! Das entspricht auch meiner Erfahrung.
... kann ich nicht bestätigen und ich verstehe den Text auch nicht so (sondern so, dass -Oxid nicht kurzfristig hilft, -Citrat es aber täte/könnte).

Setze ich das Magnesium ab, kommt es schnell zu Augenzucken, Fuß- und Wadenkrämpfen und auch die Vollblutanalysen zeigen, dass ich offenbar 2 x 450 mg Mg-Oxid gut brauchen kann. Zu denken gibt mir dabei allenfalls der Aspekt, dass laut Artikel - und auch anderen Quellen, u.a. erinnere ich mich an Aussagen von HRoesch hier im Forum - der Körper von einer 450 mg-Dosis im Verhältnis so wenig aufnimmt; das ist ineffektiv und ich werde eine Aufteilung der Dosen versuchen (macht halt mehr Arbeit...).

Die Ursache für Muskelkrämpfe ist meistens kein Mg-Mangel.
Hast Du zu dieser These eine Quelle (zahlenmäßige Verteilung der Ursachen)?

Man kann die Muskelkrämpfe mit Mg einige Zeit lindern, bis das auch nicht mehr funktioniert. Die Ursache ist Druck (sind Quetschungen) auf die Nervenstränge durch die Wirbelsäule oder durch Gelenke.
Ich bezweifle, dass das immer die Ursache ist. Außer Frage steht, dass WS-Probleme allerlei Folgen im Beinbereich haben können (wohl auch RLS), aber dass nun jeder mit Beinkrämpfen einen WS-Schaden hat, kann ich mir nicht vorstellen.

Grruß
Kate
 
Die demnach begrenzte Löslichkeit von Mg-Oxid bemerkt man auch bei dem Versuch, es unter der Zunge zergehen zu lassen. Geschmacklich ist es dabei neutral. Mg-Citrat dagegen ist gut löslich, man sollte es aber wohl mit Wasser verdünnen,

Ich habe den Eindruck, dass die Einnahme einer kleinen Menge des (für mich sonst nicht so gut verträglichen) Mg-Citrats "sublingual" als Pulver kurz vor dem Schlafengehen mein Ein- und begrenzt auch Durchschlafen möglicherweise verbessert.

In wikipedia werden folgende Angaben zur Löslichkeit der Mg-Salze gemacht:

1. Mg-Oxid: praktisch unlöslich
Für Mg-Hydroxid wird diese Angabe präzisiert: 0,009 g/l bei 18°C

2. Mg-Karbonat: 0,106 g/l bei 20°C
Also auch kaum löslich.

3. Mg-Hydrogencitrat: 250g/l bei 100°C
wird auch als Abführmittel eingesetzt
Tri-Mg-Citrat ist löslich bis wenig löslich

4. Mg-Chlorid: 542 g/l bei 20°C
ist stark hygroskopisch (wasseranziehend)

Man kann also feststellen, dass Mg-Chlorid die Form ist, die am besten löslich ist. Dass Mg-Oxid und Mg-Karbonat praktisch unlöslich sind, hat mich überrascht. Diese Mg-Formen werden offensichtlich durch die Salzsäure, die Bestandteil der Magensäure ist, in Mg-Chlorid umgewandelt, das vollständig in Wasser löslich ist. Wenn 542 g in 1l Wasser gelöst werden können, dann reicht bereits 1ml Wasser um 542 mg Mg-Chlorid aufzulösen.

Wenn das Mg-Oxid/-Karbonat durch die Magensäure in Chlorid umgewandelt wird, nimmt der Körper das angebotene Mg aus dem Mg-Oxid komplett auf. Schwierig wird es, wenn Menschen auf die Propaganda hereinfallen und salzarm oder salzfrei essen und dadurch keine oder zu wenig Salzsäure im Magen haben. Dann ist die Zufuhr von Mg-Oxid/-Karbonat wirkungslos, da es nicht in Mg-Chlorid umgewandelt werden kann.

Einen Kompromiß stellt Mg-Citrat (Mg-Hydrogencitrat) mit einer recht guten Löslichkeit dar. Die Angabe in wikipedia bezieht sich auf 100°C. Diese Löslichkeitsangabe muss für die Köpertemperatur allerdings reduziert werden. Die Löslichkeit reicht aber aus, um diese Form auch über die Mundschleimhaut aufzunehmen. Nachteilig dürfte bei größeren Mengen die Abführwirkung sein.

Im Magen wird Mg-Citrat ebenfalls in Mg-Chlorid umgewandelt, so dass es für Menschen mit ausreichend Magensäure keine Vorteile bietet. Das preiswertere Mg-Oxid reicht dann völlig aus.

Man sollte auch beachten, dass Mg-Oxid, das vor dem Essen eingenommen wird, sofort und in vollem Umfange wirkt. Nach dem Essen eingenommenes Mg-Oxid wird langsam dem Körper zusammen mit der Nahrung zugeführt. Die Einnahme nach dem Essen dürfte verträglicher sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

bin nach jahrelangem Probieren auf eine effektive Lösung bezüglich meines Magnesiumspiegels und meiner schweren nächtlichen Wadenkrämpfe gekommen - transdermal aufgenommenes Zechstein-Magnesiumöl.

Zechstein-Magnesiumöl ist eine gesättigte Mischung aus Wasser und Magnesiumchlorid, die durch das Mischen einen öligen Charakter entwickelt.

Habe viele Dosierschema und und verschiedene Magnesiumkombinationen ohne dauerhaften Effekt durch, zuletzt ein Magnesiumkombipräparat von Sunday.de (mit Magnesiummalat, Magnesiumbisglycinat, Magnesiumgluconat, Magnesiumascorbat, Magnesiumcitrat (als Tri-Magnesium-Dicitrat), Sango Korallen-Pulver (2:1 Calcium Magnesium), Magnesiumtaurat).

Es gibt verschiedene Literatur, auch deutsch, über Magnesiumöl bzw. transdermales Magnesium, gut fundiert von Dr. Sircus - Transdermal Magnesium Therapy.

Fazit dieser Literatur im Groben: Die transdermale Aufnahme von Magnesium ist gegenüber einer oralen Aufnahme hoch überlegen. Viele Menschen fahren bezüglich Magnesium auf Reserve, mit einer transdermalen Aufnahme gelingt ein Auffüllen der Speicher.

Nachteil die Haut klebt etwas, bis es wieder abgewaschen werden kann nach frühestens einer halben Stunde. Am besten abends die Waden und Füße einreiben, Schlafanzug und Socken drüber, oder auf dem Bauch verreiben - and happy sleep!

Eine weitere Möglichkeit einer transdermalen Aufnahme besteht in Kombination von Magnesiumchlorid mit DMSO 30% oder 60% je nach Körperregion zu beziehen über alchemist.de. DMSO funktioniert als Turbo-Transporter in den Organismus bzw. die Zellen. Die Verwendung von DMSO erfordert etwas Hintergrundwissen im Umgang mit der Substanz - eine gute Infoquelle ist hier medizinzumselbermachen.de.

Viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren
Armin
 
Ich bezweifle, dass das immer die Ursache ist. Außer Frage steht, dass WS-Probleme allerlei Folgen im Beinbereich haben können (wohl auch RLS), aber dass nun jeder mit Beinkrämpfen einen WS-Schaden hat, kann ich mir nicht vorstellen.

Luigi Galvani hatte am 6.11.1780 Froschschenkel an einem Metallgitter auf dem Balkon aufgehängt. Durch den Wind berührten die Schenkel ein weiteres Metall und begannen zu zucken. Die beiden Metalle hatten ein unterschiedliches elektrochemisches Potential, d.h. es entstand eine galvanische Spannung (nach Galvani benannt), die die Froschmuskeln zum Zusammenziehen brachte.

Seit dem weiß man, dass eine elektrische Spannung einen Muskelkrampf auslöst. Die Spannung kann von außen kommen. Bei Gleichstrom kann man die Verkrampfung nur durch Abschalten der Spannung wieder lösen.

Im biologischen System werden die Spannungen zur Kontraktion der Muskeln durch die Nerven erzeugt. Wenn man also Muskelkrämpfe hat, dann sollte man zuerst an gedrückte, verklemmte oder gequetschte Nerven denken.

Die direkte Ursache für Verkrampfungen der Muskeln sind immer elektrische Spannungen durch Nerven oder elektrische Stromschläge. Die Verkrampfungen kann man durch chemische Prozesse (z.B. Magnesium) beeinflussen, indem man die Spannungen ableitet oder dämpft. Das geht aber meistens nur vorübergehend.

In einem youtube-Video wird gezeigt, wie eine statische Elektrizität (Aufladung durch eine Kunststoffleiste) einen Krampf auslöst. Bettwäsche, die sich elektrostatisch auflädt (Mikrofaser), kann also auch Muskelkrämpfe verursachen.

Wenn man in dem Video die Wade mit Mg-Chlorid einreiben würde, dürfte kein Krampf auftreten, da das Chlorid leitfähig ist und die elektrische Spannung abgeleitet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
... habe ich das mal kurz an-recherchiert.

Zum einen bin ich darauf gestoßen, dass die Formen sich von ihrer Aufnahme-Geschwindigkeit in den Körper her gut ergänzen könnten:
(Hervorhebung von mir)
"Eine Studie von Shechter et al. (2012) ergab, dass der Körper das Magnesium aus Magnesiumoxid nach mehreren Wochen signifikant besser in den Zellen speichern konnte. Und zwar verglichen mit dem Magnesiumcitrat. Magnesiumcitrat hingegen nimmt der Körper dafür schneller auf."
Es gibt Meinungen, die alle Metalloxide im Körper als Ursache und Zeichen von Krankheiten und Stoffwechselstörungen verteufeln.
Darum war ich neugierig und habe Shechter et al 2012 nachgeschlagen. Beachtenswert ist, dass in dieser Crossover-Studie von jeweils 30 Tagen jeweils 520mg Magnesium in Form von Magnesiumoxid gegenüber 300mg Magnesium in Form von Magnesiumcitrat gegeben wurde.
  • Die in dieser Studie gemachten Magnesiumoxid-Beobachtungen beziehen sich also auf die 1,73-fache Verabreichungsmenge Magnesium. Ob 520mg Magnesiumcitrat dazu gleichauf gezogen wäre?
Zu einer schnelleren Aufnahme wird verwiesen auf:
Lindberg JS, Zobitz MM, Poindexter JR, Pak CY. Magnesium bioavailability from magnesium citrate and magnesium oxide. J Am Coll Nutr 1990; 9: 48-55.
  • Darin wurden 615mg Magnesium in Form von -Citrat oder -Oxid an 17 Studienteilnehmer gegeben und der Anstieg des Serum-Magnesium nach 4 Stunden ermittelt. Mit Citrat war dieser Anstieg etwa 4x höher 4h nach Einnahme als bei Magnesiumoxid. Also wird das Mg-Oxid langsamer oder weniger aufgenommen oder schneller eingelagert.
Sonst:
  • In der Shechter et al.-Studie wiesen beide Gruppen (41 Teilnehmer) per Vorab-Fragebogen übrigens ein "sehr hohes Magnesiummangelrisiko" auf. Der Fragebogen wurde dem Buch entnommen "Seelig MS, Rosanoff A. The magnesium factor. New York: Avery Publishers, 2003."
  • Die Magnesiumwerte im Serum waren bei allen normal, das intrazelluläre Magnesium bei allen Teilnehmern vor Studie erniedrigt.
  • Mit Ergänzung blieben die Magnesiumwerte im Serum unverändert. Ebenso der errechnete Magnesiummangel-Score des Fragebogens aus o.g. Buch. Die intrazellulären Magnesiumwerte erhöhten sich in beiden Gruppen, bei 520mg Mg-Oxid deutlich mehr.
  • Die Aggregation der Blutplättchen wurden in beiden Gruppen und Dosierungen gleich stark verbessert.
  • In der Citrat-Gruppe fühlten sich 1/4 aller Teilnehmer subjektiv generell schlechter (25% gegenüber 8% in der Mg-Oxid-Gruppe) und es kam zu weniger Rückgang von vorbestehendern Kopfschmerzen und Schwäche. (Tabelle 3). Unterschiede in den Arten der Nebenwirkungen lassen sich bei der Gruppengröße nicht so eindeutig entnehmen.
  • Das verwendete 520mg MagnOx Magensium-Oxid-Präparat ist aus Israel. Die Studie ist aus Israel. Verglichen wurde mit 300mg Diasporal Magnesium-Citrat aus Deutschland.
  • Unter Verweis auf "Furia TE. Sequestrants in Foods. CRC Handbook of Food Additives. Cleveland CRC Press, Boca Raten, FL, USA. 2nd ed. Chapter 6, 1972." argumentieren die Autoren, dass Magnesiumoxid einen "stability constant" von "0" habe gegenüber "2.8" bei Magnesiumcitrat. Je niedriger dieser Wert desto leichte löse sich die Verbindung in Wasser in ihre Bestandteile auf. Das solle die bessere Löslichkeit und damit Verfügbarkeit von Mg-Oxid erklären.

Aufschlussreich und verlässlich ginge anders, finde ich.

Peace out.
 
Hallo Granit!

Danke für die Mühe. Ich stimme Dir zu. Bei mir entstehen da nur mehr Fragezeichen im Kopf (also aufgrund der Studien, nicht durch Deinen Beitrag).

Es gab hier vor langer Zeit mal einen Beitrag von KarlG über die Bioverfügbarkeit der unterschiedlichen Magnesiumformen. Weil es immer hieß, organisches Magnesium wäre besser bioverfügbar und daher anorganischem vorzuziehen. Magnesiumoxid war da zwar schlechter, aber nicht viel, was v.a. interessant ist, wenn man es in Relation zum Preis setzt. Aber es hieß auch, es würde zwar langsamer aufgenommen, aber dadurch auch kontinuierlicher, es war auch von der Häufigkeit des Stuhlgangs abhängig. Welche Studien dem zugrunde lagen und ob die qualitativ besser waren als die von Dir angeschauten, weiß ich nicht.
Die Aggregation der Blutplättchen wurden in beiden Gruppen und Dosierungen gleich stark verbessert.
Was heißt "verbessert"? Je nachdem, wo man steht, bedeutet eine Verbesserung eine andere Richtung.
In der Citrat-Gruppe fühlten sich 1/4 aller Teilnehmer subjektiv generell schlechter
da bei HIT Citrate nicht gut vertragen werden, stehen diese Leute vielleicht am Anfang einer HIT.
argumentieren die Autoren, dass Magnesiumoxid einen "stability constant" von "0" habe gegenüber "2.8" bei Magnesiumcitrat. Je niedriger dieser Wert desto leichte löse sich die Verbindung in Wasser in ihre Bestandteile auf. Das solle die bessere Löslichkeit und damit Verfügbarkeit von Mg-Oxid erklären.
Hm, nur dass Magnesiumoxid gar nicht wasserlöslich ist:
Zwar löst sich die Verbindung nicht in Wasser, dennoch kann sie mit Wasser reagieren. Dabei entsteht Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2)
Quelle: https://studyflix.de/chemie/magnesiumoxid-3344

Magnesiumhydroxid selbst ist auch schwer wasserlöslich.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnesiumhydroxid

Aber vielleicht meinen sie ja gar nicht Wasser, sondern Säure...

Nachtrag: sehe gerade, dass vigesimo oben schon das Wesentliche zu Wasserlöslichkeit und Bioverfügbarkeit geschrieben hat.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab hier vor langer Zeit mal einen Beitrag von KarlG über die Bioverfügbarkeit der unterschiedlichen Magnesiumformen.
Erinnere mich auch daran und habe in den oben von mir verlinkten Threads kurz gesucht:
Wieviel reines Magnesium ist in den Mg-Verbindungen enthalten? - Beitrag #7

Dort ist ein Artikel der Pharmazeutischen Zeitung von 2009 verlinkt (den ich jetzt noch nicht gelesen habe):

Gruß
Kate
 
Erinnere mich auch daran und habe in den oben von mir verlinkten Threads kurz gesucht:
Wieviel reines Magnesium ist in den Mg-Verbindungen enthalten? - Beitrag #7
In Beitrag #9 von Windpferd wird die Berechnung für Mg-Karbonat durchgeführt. Analog kann man den Mg-Gehalt von Mg-Oxid über das Mol-Gewicht berechnen:
Mg (24,3) + O (16) = MgO (40,3)

Einige meiner Kapseln wurden gewogen (in mg):
830, 790, 780, 800, 790
Mittelwert: 798 mg
Eine leere Kapsel wiegt: 120 mg
Das Mg-Oxid wiegt also 798 -120 = 678 mg

Dreisatz: 24,3 *678 / 40,3 = 408,8 mg

Eine Kapsel enthält also rund 400 mg Magnesium. Das entspricht der Angabe des Herstellers
"Magnesium Advanced, 400 mg pro Kapsel".
 
Hier ein wertvoller Artikel von Rene Gräber über Magnesium und allen Arten davon und welche Lebensmittel besonders viel Magnesium enthalten z. B. Lupinenschrot, enthält außerdem sehr viel Eiweiß.

Ich denke auch, dass die Aufnahme über die Nahrung die effektivste ist.

 
Was heißt "verbessert"? Je nachdem, wo man steht, bedeutet eine Verbesserung eine andere Richtung.
  • Eine durch Zugabe von Adrenalin induzierte Blutplättchenaggregation wurde nach Magnesiumsubstitution vermindert. Also in dem Sinn weniger anfällig für Blutverklumpung durch Stresseinwirkung.
"both treatments significantly reduced epinephrine-induced platelet aggregation (78.9 ± 16% versus 71.7 ± 23%, p=0.013 and 81.3 ± 15% versus 73.3 ± 23%, p=0.036; respectively)." "[...] in healthy subjects with no apparent heart disease."​
"Magnesium also reduces vulnerability to oxygen-derived free radicals [12], improves human endothelial function [18] and inhibits platelet function [19], including platelet aggregation and adhesion [1, 20]. "​
Diese Quellenverweise gehen alle auf ihn selbst:​
[19]: Shechter et al. Oral magnesium supplementation inhibits platelet-dependent thrombosis in patients with coronary artery disease. Am J Cardiol 1999; 84: 152-6.​
[20]: (Shechter et al). Intravenous magnesium in experimental stent thrombosis in swine. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2001; 21: 1544-9.​
[1]: Shechter M. Magnesium and cardiovascular system. Magnes Res 2010; 23: 60-72.​
Hm, nur dass Magnesiumoxid gar nicht wasserlöslich ist:
Eben daran dachte ich direkt. Habe mich dann aber gefragt, ob tatsächlich irgendeine verschiedenartige biologische Verwertbarkeit dahinterstecken könnte, also Mg-Citrat sich vielleicht wegen seiner Molekülstruktur zwar besser in Wasser löst - aber es sich nicht gut voneinander trennt sondern stärker an seinem Citrat auch nach Absorption festhält? Ich hatte keine Lust, zu diesem "stability constant" weiterzugraben da dieser Vergleich von 520mg gegenüber 300mg schon so täuscherisch war.


Kates bzw. ursprünglich KarlGs Verlinkung zur Pharmazeutischen Zeitung gefällt mir gut. Dort steht mit vielerlei Untersuchungsquellen und kritischen Berücksichtigungen derer Methodik:
Die Annahme, Magnesium aus organischen Salzen sei das »bessere«, weil bioverfügbarere Magnesium, ist zwar weit verbreitet, aber nicht richtig. Tatsächlich zeigen zahlreiche Studien mit validen Messmethoden, dass sämtliche untersuchten Magnesium-Verbindungen sowohl pharmakologisch, als auch biologisch und klinisch äquivalent sind. "
"Nach der Resorptionszeit, die bei Magnesiumoxid ungefähr auch zwei bis drei Tage, bei Magnesium-Citrat aber nur fünf Stunden dauert, gelingt es dem menschlichen Körper, Magnesium aus Magnesiumoxid tatsächlich in vergleichbarem Umfang wie aus anderen Verbindungen aufzunehmen.
  • Demnach wäre die Mg-Verbindung bei längerfristiger Einnahme hinsichtlich der Resorption egal.
  • Für akuten Bedarf darf es eine organische Verbindung wie Citrat, Aspartat, Taurat, Maleat usw. sein.

Oder halt über die Haut:
  • Das Mg-Chlorid als Hautauftrag ("Magnesium-Öl").
  • Ein Vollbad in Magnsiumchlorid oder Magnesiumsulfat.



Peace.
 
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