Liquorpunktion - wozu?

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17.12.05
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155
Hallo!

Ich brauch Eure Unterstützung: ich bin die letzten Tage nach Absetzen der Antibiotika übel abgeschmiert, mir gings wieder fast wie vor der Beahndlung und das nach 60 Tagen Antibiose (und allem sonst möglichen) . Nun verlangt mein Doc, daß ich eine Liquorpunktion und nochmals einen Westernblott machen lasse. - Mach das Sinn? - Ich habe eine hochseropositive Borreliose, diagnostiziert wurde eine Neuroborreliose. Der Doc meinte man sollte dies nochmals abklären lassen, da es mir nach Absetzen der Antibiotika so schnell wieder schlechter gegangen wäre. - In meinen Augen wäre dies eine unnötige Untersuchung nach zu kurzer antibiotischer Behandlung. Hat jemand von Euch so was mal machen lassen? - Nebenwirkungen? Nutzen???

Gruß, L.
 
hallo lynx!

tut mir leid das zu hören.

eine liquorpunktion hat es in sich, soviel ich weiß. der neurologe, der mich seinerzeit betreute riet mir davon ab. neben der sehr niedrigen aber vorhandenen gefahr nervengewebe zu verletzen, gibt es wohl häufig nebenwirkungen wie über mehrere tage anhaltende kopfschmerzen.

lg
wikinger
 
Du könntest den Arzt doch fragen, was letztlich die Liquoruntersuchung denn an zusätzlichen Erkenntnissen bringt? Wenn sowieso feststeht, daß die Borreliose noch aktiv ist, dann braucht es meiner Meinung nach wirklich keine Liquorpunktion.

Er soll doch erstmal noch einen Westerblot machen oder einen LTT. Wenn sich dann totale Unklarheiten ergeben, kann man immer noch über eine PUnktion nachdenken.

Gruss,
Uta
 
Eine Liquoruntersuchung ist nur in wenigen Fällen (20-30%) einer Borreliose positiv. Dort werden auch nichts anderes als Antikörper (indirekter Nachweis), wie im Blut, nachgewiesen. PCR (direkter Nachweis von Erbgut von Borrelien) aus Liquor soll auch nur in ca. 20% der Fälle positiv sein. Die Sucherei nach Antikörpern, egal im Blut oder Liquor, ist als Verlaufskontrolle ungeeignet.

Die Antikörper können sinken, weil tatsächlich keine Borrelien mehr da sind. Die Antikörper können aber auch sinken, weil Antibiotikatherapien die Antikörperbildung beeinflussen. Die Antikörper können aber auch persistieren, obwohl keine Borrelien mehr da sind, weil Antikörper auch nach erfolgreicher Behandlung manchmal jahrelang noch nachweisbar sind. Man spricht dann von Seronarbe. Genau so können Antikörper persistieren, weil eben noch Borrelien da sind.

Die ganze Sucherei nach Antikörpern nach Therapie ist also rausgeschmissenes Geld. In erster Linie muss der Zustand anhand der Symptome beurteilt werden.

Dass es dir nach Absetzen der AB wieder schlechter geht, ist keine Seltenheit. Geht mir genau gleich. Ich therapiere schon beinahe seit zwei Jahren (zu Beginn 6 Wochen intravenös). AB ist das einzige Medikament, welches mir hilft, dass es mir besser geht. Lasse dir von einer SHG oder Beratungsstelle einen Spezi empfehlen, damit du nebst dem du diese kräfteraubende Krankheit ertragen nicht auch noch ständig um Therapie betteln musst.
 
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