Liebe Bina,
bei der ersten Thyroxineinnahme kann Herzklopfen durchaus vorkommen. Deshalb soll man die Dosis einschleichen. Dieses Herzklopfen sollte aber nach ein paar Tagen weg sein. Hattest du das nur ein paar Tage nach der ersten Einnahme oder besteht es immer noch? Wenn letzteres zutrifft, dann kann es sein, dass diese sehr niedrige Dosis schon zuviel für dich ist. Ich stimme den anderen zu, dass die Einnahme unter Betreuung eines Arztes besser wäre, aber dein Problem ist ja, dass keiner der von dir befragten Ärzte es für möglich hält, dass du die SD-Hormone bräuchtest bzw. du keine eindeutige Diagnose hast.
Ein TSH von 2,69 ist schon eine leichte Unterfunktion. Mit Hashi wäre dieser Wert erst recht sehr schlecht. Meine Ärztin, die bei mir Hashi diagnostiziert hatte, sagte mir, "bei allem was über 2,4 liegt forsche ich nach, ob dahinter eine Autoimmunerkrankung steckt". Das machen nicht viele Ärzte und bei einem anderen wäre ich mit meinem damaligen TSH von 3,88 (Normbereich bei diesem Labor bis 4,5) mit den Worten entlassen worden: "Ihre Schilddrüse ist ok!" Dass du nun auch mal ein TSH von 0,9 hattest, könnte zur Ursache haben, dass deine Hypophyse (der Teil des Gehirns, der dieses Steuerungshormon ausschüttet) nicht gut arbeitet, ich habe auch schon davon gehört, dass das TSH auch von "Tagesform" abhängig ist oder es könnte sein, dass du einen Hashi-Schub hattest und du kurzfristig eben vermehrt SD-Hormone im Blut hattest und die Hypophyse mit weniger TSH versucht, die SD-Hormonproduktion zurückzufahren. Allerdings sprächen deine gleichzeitig niedrigen fT3 und fT4 dagegen. Du siehst, deine Situation ist gar nicht so einfach zu deuten. Um die Hypophysentätigkeit zu testen, gibt es einen TRH-Belastungstest. Leider weiß ich nicht viel näheres darüber, ein Arzt sollte das aber wissen.
Elfe hat von ihrer Erfahrung mit Jodeinnahme geschrieben. Bei Verdacht auf Hashi aber bitte kein Jod einnehmen, da das den Autoimmunprozess nur noch weiter anheizt. Ein zuviel an zusätzlichem Jod (in Deutschland sind sehr viele Lebensmittel zusätzlich jodiert) muss man kritisch betrachten. Erst kürzlich kam im WDR eine Sendung über die SD, in der ein Prof. Mödder sagte, dass es eine Studie aus Griechenland gäbe, in der zwei Gruppen von Menschen untersucht wurden. Eine wurde mit zus. Jod versorgt, die andere nicht. Bei der Gruppe MIT Jod entstanden zu einem best. Prozentsatz mehr Autoimmunerkrankungen der SD. Er schloss zwar aus, dass somit zus. Jod Hashi verursachen könne - aber ich finde, man kann sich ja auch seine eigene Meinung dazu bilden.
Dass du dir eine Diagnose wünschst, kann ich sehr gut verstehen. Du bist mit der Situation, dass du zwar Symptome hast, aber keinen schulmedizinischen Beweis aber nicht ganz allein. Hier ist mal ein Link über eine Tabelle: https://www.wassie.gmxhome.de/sd/Blutwerte.htm zusammengestellt von Hans aus dem Hashi-Forum, die aufzeigt, dass es durchaus diese Schwierigkeit der Diagnosestellung gibt. Dort findest du etliche wichtige Laborwerte und ihre möglichen Ursachen. Dort steht auch, dass z.B. ein erhöhtes Bilirubin auf einen Vitamin B12 und/oder Folsäuremangel hinweisen kann. Hast du diese beiden Werte mal bestimmen lassen? Wenn die sehr niedrig liegen, könntest du auch mal die perniziöse Anämie ausschließen lassen. Dies ist eine chronische Gastritis (Magenschleimhautentzündung) bei der bestimmte Antikörper gebildet werden, so dass die B12-Aufnahme im Darm gestört ist. Auch B12-Mangel macht ähnliche Symptome wie Hashi. Ebenso natürlich ein niedriges Ferritin.
Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht noch mehr verwirrt. Oft ist eine geballte Ladung an Informationen auch lähmend. Dass du die anderen Antikörper testen lässt, finde ich sehr gut! Hier bekommst du vielleicht noch mehr Aufschluss.
Die Idee von Günter, das Thyroxin-Präparat mal kinesiologisch austesten zu lassen, finde ich auch sehr gut. Meine Heilpraktikerin hatte mein L-Thyroxin auch mit Bioresonanz getestet und sagte, dass zumindest das Präparat für mich gut gewählt sei.
Liebe Grüße
Sabine