SD-Diagnostik f. ältere Patienten, Schwangere, Kinder (Bio-Labor)

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Schilddrüsendiagnostik für ältere Patienten, Schwangere, Kinder und Jugendliche

eine Therapieentscheidung nur aufgrund des Thyreoidea-stimulierenden Hormons TSH ist nicht lege artis, obwohl in der Kassenmedizin aus Kostengründen üblich. Die Diagnosestellung TSH niedrig = Hyperthyreose und TSH hoch = Hypothyreose ist nicht immer zutreffend. Z. B. ist nicht nur bei der primären Hypothyreose, sondern auch bei der sekundären Hyperthyreose die TSH-Freisetzung erhöht, und zwar aufgrund von Störungen im Hypothalamus oder der Hypophyse, weshalb auch T3 und T4 erhöht sind.

Symptome der Hypothyreose sind:
Gewichtszunahme, Leistungsabfall, Müdigkeit, gesteigertes Schlafbedürfnis, Konzentrationsstörungen, Kälteempfindlichkeit und bei Frauen Störungen der Fruchtbarkeit. Sollten diese Symptome fehlen, ist vor allem bei schlanken Personen die zusätzliche Bestimmung von FT4 und FT3 unerlässlich.

Auch wenn der Referenzbereich von TSH mit 0,34 - 4,20 mU/l angegeben ist, gilt, dass bereits ein TSH über 2 mU/l auf eine hypothyreotische Stoffwechsellage hinweisen kann. Immerhin haben ca. 94 % der gesunden Westeuropäer TSH-Werte um die 1 mU/l. Weil ein TSH über 2 auch Hinweis auf eine Hashimoto-Thyreoiditis sein kann, ist in diesen Fällen zur Erhöhung der Therapiesicherheit eine zusätzliche Bestimmung der TPO-Antikörper (Thyreoidea-Peroxidase-Auto-AK) angeraten.

Bei drei Bevölkerungsgruppen gelten andere Regeln für das TSH: Bei älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen und schwangeren Frauen scheinen höhere Werte physiologisch zu sein.

1. Patienten über 60 Jahre:
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem physiologischen Anstieg des TSH. Deshalb ist bei Menschen über 60 kritisch zu hinterfragen, ob überhaupt eine therapiebedürftige Symptomatik vorhanden ist. Spätestens bei über 70jährigen ist der Referenzbereich von TSH höher als 0,34 - 4,20 mU/l anzusetzen. Wir sehen Symptomfreiheit bei Werten zwischen 1,0 und 6,0 mU/l. Bei manifester Hypothyreose mit sehr niedrigen FT3- und FT4-Werten ist natürlich strenger zu interpretieren.

In einer 2017 veröffentlichten großen kontrollierten und randomisierten Studie war nachgewiesen worden, dass Patienten mit subklinischer Hypothyreose ab einem Alter von 65 Jahren nicht von einer Thyroxin-Substitution profitieren (N Engl J Med 2017; 376: 2534-44).
Zudem besteht die Gefahr einer Übersubstitution, infolge dessen sich Symptome wie Schlafstörungen, Nervosität und Tremor einstellen und die Risiken für Osteoporose und Vorhofflimmern steigen. Forscher empfehlen selbst bei einem TSH bis 10 mU/l Patienten im höheren Lebensalter keine Substitution mit Schilddrüsenhormonen, weil keine Verbesserung der Symptomatik zu erwarten sei. Möglicherweise hat die Hypothyreose im Alter sogar einen lebensverlängernden Effekt.

2. Kinder und Jugendliche:
Auch für Kinder und Jugendliche gelten höhere Referenzbereiche. Sollten Symptome der Unterfunktion fehlen, sind vor allem bei nicht adipösen Kindern und Jugendlichen in der akuten Wachstumsphase und normwertigem FT3 und FT4 TSH-Werte bis 10 mU/l akzeptabel. Zudem schwankt der TSH-Wert im Laufe des Tages. Nachmittags ist er meist niedriger und steigt zum Abend beziehungsweise nachts an.

3. Schwangere:
Hyperthyreose und eine manifeste Hypothyreose können bei schwangeren Frauen zu Komplikationen und zu Folgeschäden beim Kind führen. Daher ist die regelrechte Funktion der Schilddrüse bei Frauen mit Kinderwunsch bereits vor der Schwangerschaft wichtig. Nur: Was ist eigentlich eine ausreichende maternale Schilddrüsenfunktion, wenn man berücksichtigt, dass mit der Schwangerschaft der Schilddrüsenhormon- sowie Jodbedarf steigt und dass die fetale Schilddrüse erst im zweiten Trimenon voll funktionsfähig ist?

Zu dieser Thematik schreibt Professor Jürgen M. Weiss vom Kantonsspital Luzern (Gynäkologische Endokrinologie“ 2019; 17: 20-24):
„Oft wird behauptet, dass Frauen mit Kinderwunsch ein präkonzeptionelles TSH < 2,5 mU/l aufweisen sollen“. Dieser Grenzwert habe jedoch keinerlei Berechtigung. Je nach Population würde demnach jede vierte schwangere Frau zu hohe TSH-Werte haben. „Nach neuesten Erkenntnissen reicht es aus, wenn die Schilddrüsenwerte präkonzeptionell im normalen Referenzbereich des Labors liegen.“ So soll im ersten Trimenon das TSH bei maximal 4,0 mU/l liegen, im zweiten und dritten Trimenon im normalen Referenzbereich des Labors. Es gebe keine Evidenz dafür, dass TSH-Werte zwischen 2,5 und 4,2 mU/l signifikant negative Auswirkungen auf Mutter und Kind hätten.
Die Behandlung bei subklinischer Hypothyreose im späten ersten Trimenon der Schwangerschaft bringe sehr wahrscheinlich keinen Nutzen. Auch sei im TSH-Bereich von 2,5 bis 4,2 mU/l nicht verstärkt mit Schwangerschaftskomplikationen zu rechnen. Prinzipiell sollen bei Frauen mit Kinderwunsch TSH, FT3, FT4 und TPO-Antikörper bestimmt werden.

Bei der noch viel selteneren Hyperthyreose ist die Therapieindikation klar: Bereits vor Konzeption muss die Schilddrüsenfunktion per Chirurgie, Radiojodtherapie oder mit Thyreostatika reguliert werden. Weil Thyreostatika potenziell teratogen sind, muss bei positivem Schwangerschaftstest erwogen werden, die Therapie zu stoppen.

Die schulmedizinischen Möglichkeiten sind beschränkt auf die Substitution von synthetischen Schilddrüsenhormonen, die Suppression mit Thyreostatika, Radiojodtherapie und Operationen.
In der biologischen Medizin kommen wesentlich differenzierter agierende Mittel zum Einsatz, welche die Eigenregulation des glandulären Systems unterstützen
...

Quelle: https://www.biolabor-hemer.de/fachinformationen/

Grüsse,
Oregano
 
dem kann ich nicht so wirklich zustimmen . ich hab aktuell leider keinen zugriff mehr auf meinen fb-account , sonst könnte ich nochmal in den sd-shg nachfragen, in denen ich mich getummelt habe .
in den shg hab ich so viele , ältere und jüngere getroffen, die oft von ärzten mit dem sd-hormon kurz gehalten wurden, obwohl sie signifikante sd-unterfunktionssymptome haben . und ein bericht wie der oben begünstigt das noch mehr .

und ich selber bin auch viel zu lange mit unbehandelter subklinischer uf rumgelaufen, trotz symptomen, weil meine werte noch in normaler range schienen, obwohl man ihnen ansehen konnte , dass was nicht stimmt .

und hätte in den ganzen jahren dann jemand ultraschall gemacht , meine sd vermessen und den ultraschall interpretieren können, wäre mir viel leid erspart geblieben .

das das alles nicht die ursachen der vielen sd-erkrankungen beseitigt, ist mir auch klar. aber es kann doch nicht sein , dass empfohlen wird, menschen mit uf ohne sd-hormon-substitution zu lassen und ihnen so auch lebensqualität zu rauben, weil alle ärzte immer panik vor überfunktion haben , aber kaum einer sich damit beschäftigt, was jahrelange oder jahrzehntelange unterfunktion an fiesen folgen für patienten haben kann.
von fehlgeburten wegen unbehandelten unterfunktionen bei jüngeren frauen will ich hier gar nicht anfangen .

und jedesmal , wenn ich irgendwo lese : der arzt hat gesagt, alles ok mit der sd , alle werte ok ... dann denke ich mir nur, ich glaub das erst, wenn ich werte und ultraschall der sd gesehen habe ...

denn oft sind die werte nicht ok und im ultraschall sieht man , dass die sd nicht ok ist, aber der arzt hat keine ahnung und geht nur danach, ob die werte noch annähernd im offiziellen referenzbereich sind - aber es interessiert ihn nicht, ob der patient womöglich unterfunktionssymptome hat, oder zb einen vitamin-d-mangel ... oder andere mängel ...

jeder patient sollte sich immer, wirklich immer, alle befunde und werte in kopie geben lassen, möglichst auch kopie der krankenakte und daheim im ordner sammeln und selber zusehen, was er für seine gesundheit tun kann. leider hab ich das von befunden, werten und akte nicht gewusst, mehrfach wegen umzug ärzte gewechselt und nun sind wichtige unterlagen für anamnese, oft auch chronischer erkrankungen , einfach futsch . weil man uns patienten oft nicht informiert ... warum nur .... ? ich sag nun nicht , was ich mir denke, denn meine vermutung ist nicht erfreulich ...

ich kann jedem nur raten, jegliche befunde, laborwerte und auch patientenakte in kopie für sich zu sammeln und immer selber auch einen blick drauf zu werfen .

und bei gesundheitsproblemen, wo man nicht ernst genommen wird, oder einem der arzt nicht hilft, selber zu recherchieren, was es sein könnte, sich notfalls im freien labor werte auf eigene rechnung abnehmen lassen und dann mit handfesten ergebnissen einen arzt zu suchen, der einen ernst nimmt und einem helfen möchte .

ein arzt, der einem nicht helfen will , zb handfeste schmerzen nur auf die psyche schiebt, statt einen an andere fachärzte zu verweisen, der ist zeitverschwendung und kann im worst case das leben kosten - was mir beim akuten blinddarm hätte passieren können, wenn ich der gyn geglaubt hätte und nicht als stures wesen zu meiner hausärztin gegangen wäre, die den richtigen riecher hatte, und mich zum chirurgen schickte . von wegen psychosomatische bauchschmerzen, blinddarm kurz vorm durchbruch und die werte gyn glaubte mir nichtmal, als ich ihr den op-bericht vorlegte... hat geguckt, als hätte ich den gefälscht... bin heute noch sauer auf die, hab aber wegen meiner fatigue-zustände nicht die kraft, da nochmal hinzugehen und ihr die meinung zu sagen ...

bin sehr dankbar, dass ich noch lebe, ein segen ist meine hausärztin , nur bei meiner fatigue zuckt sie leider ratlos mit den schultern ... und meinte, wenn ich was herausgefunden habe, möchte ich ihr das doch bitte mitteilen .... aber den roman hab ich noch nicht fertig ...

aber sie hat mir das leben gerettet, ich wäre selber ja auch nie auf blinddarm gekommen , hatte ja nur bisserl bauchweh, kein fieber, keine übelkeit, kein erbrechen , aber halt die schmerzen - die ja eine ursache haben ... ...laut chirurg damals keine erhöhten entzündungswerte im blut , aber blinddarm kurz vorm durchbruch ...
 
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super infos zu sd-problemen hab ich gefunden u.a. bei :
kristine nickie-fredericksen auf ihrer webseite und in der fb-gruppe
dann im buch : für die schilddrüse wider den starrsinn
bei simone koch
bei kit-online mit infos zu sd- und nebennierenproblemen
auch auf der seite schilddrüsenguide,
beim ht- mb-forum und im einsteigerbuch von leveke brakebusch und armin heufelder

auch hier auf dieser seite , wobei ich hier eine zeitlang nur sporadisch vorbeigeschaut hatte, weil ich einfach zuviel anderes um die ohren hatte

und noch auf vielen anderen seiten und bei shg , in büchern , aber ich hab viele infoquellen leider schon wieder vergessen, weil ich meine sd nun nach jahrelanger recherche ganz gut im griff habe, nur die andern baustellen nicht so ... aber man kann halt selten alles auf einmal in den griff bekommen , man muss halt weiter dranbleiben

ich bin immer noch wahnsinnig dankbar allen menschen , in allen foren, webseiten , shg , und überhaupt, die freundlich und groszügig ihr wissen und ihre erfahrungen teilen , um auch anderen zu helfen, wie ihnen geholfen wurden

ich habe von ihnen allen mehr hilfe und wissen erfahren , als von etlichen selbsternannten schilddrüsenexperten unter ärzten , mit denen ich in münchen keine so guten erfahrungen gemacht habe- bis auf eine ärztin, die leider nicht mehr praktiziert. die war gut ... ich suche bis heute eine endokrinologin, die genauso gut ist... aber bisher hatte ich kein glück ...

als frau über vierzig muss man leider oft erleben, dass man von ärzten nicht ernst genommen wird, für hysterisch gehalten wird, statt dass ärzte einfach die labordiagnostik machen, die bei vorhandenen symptomen angezeigt wäre ... oft kriegt man nichtmal leitliniengerechte diagnostik ... und wenn man , wie ich noch eine ptbs hat, dann ist man eh schnell als psycherl abgestempelt. das macht mich echt sauer ... die meisten gravierenden psychischen symptome in der vergangenheit hatte ich tatsächlich auch , als ich an diversen stoffen mangel hatte... waren die mängel beseitigt, waren auch die psychischen symptome weg- bis auf die ptbs , die äusseren ursachen geschuldet ist . ...

allein , was vitamin-d-mangel an symptomen machen kann, das ist echt heftig - bei mir waren es seinerzeit demenzähnliche symptome... und als ich dann genug vitamin d und seine cofaktoren nahm, wurden diese fiesen symptome schlagartig besser ... aber wenn ich das wem erzähle, sehen mich die meisten leute so ungläubig an, als wäre ich ein kalb mit zwei köpfen ...
 
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