hallo zorro,
du schreibst, dass du kein arzt, za oder hp bist,.. woher hast du dann deine erfahrung im umgebung und der interpretation von röntgenbildern?
schöne bilder zur diskussion wären aus meiner sicht die bereits eingestellten von markus83 und des mannes von luki.
dein symmetrie-ansatz ist vollkomen richtig, aber auch hier erwas vorsicht geboten, wenn du das bild nicht selbst gemacht hast. eine leichte verdrehung des kopfes führt zu einer kleinen, nicht so leicht umsetzbaren veränderung in der darstellung.
schwarze flecken resultieren erstmal durch eine stärkere belichtung. das wissen alle hier. die frage ist: wo sind die flecken? ein beispiel, in der frontzahnregion, in der bekannt die ws überlagert wird, sind sehr komplexe knochenstrukturen aus 3 dimensionen auf eine fläche projeziert. hier kann man sich mal ein modell einer ws dazustellen.
"...Mandibularnervenkanals, die typischerweise ungefähr unter den UK 5'ern liegen, wenn sie zu sehen sind.
Fragen, die ich noch sicher beantworten kann:
1. Was bedeutet es, wenn der Nervenkanal nicht mehr sichtbar ist?"
du meinst jetzt bei der frage den nervkanal in einem zahn, oder?
zumindest werde ich mich darauf beziehen.
und es handelt sich um fragen, die du noch
nicht sicher beantworten kannst, auch richtig interpretiert?
die fehlende darstellung des nervkanals würde ich unterscheiden, ob opg oder auch im einzelbild.
beim opg kann es auch schon mal sein, dass der kanal etwas verkalkt ist und nicht in der schicht des aufgenommenen bildes liegt. kann,... ok
deshalb ist es wichtig, hier auch andere entscheidungskriterien zu rate zu ziehen.
generell: wenn der kanal weniger dargestellt wird, geht das in die richtung eines "mehr" an substanz und das ist im normalfall ein rückzug, in form von dentinbildung, des nervs. dabei handelt es sich um eine biologisch reaktion, aber: und da gebe ich dir recht mit dem "verdächtig": reaktion worauf?
zeigt der zahn zeichen der therapie,... folge von karies usw...
ist der zahn bisher untherapiert, kann es z.b. folge eines traumas sein
oder, eine idee aus einer ganzheitlichen ansicht: vielleicht ein zeichen eines herdgeschehens, bei dem nicht der zahn der herd ist, sondern ein symptom...
wird der kanal röntgendichter dargestellt, ist das fast sicher ein zeichen einer zahnärztlichen intervention und die darstellung eines "fremdmateriales"... aber dazu sollten wir uns besser auf konkrete bilder beziehen.
wenn der nerv eines zahnes abstirbt, muss das nicht zwangsläufig dazu führen, dass es zu einer veränderten darstellung des kanalverlaufes führt.
zu den treppchen und perlschnüren habe ich bisher keine meinung, da ich beides nicht sehe. daher eben meine anfrage, ob jemand dies beschreiben würde. der generelle knochenaufbau, spongiosa, kompakta usw ist wohl jedem bekannt, der sich an die auswertung von röntgenbildern macht,... kontinuierlicher auf- und abbau des knochens ...
ich nehm jetzt mal das bild und erkenne da nur eine deutlichere spongiosa-zeichnung, die ich mit einer intensiveren darstellung begründen würde, da an dieser stelle wohl die kompakta dünner ist als weiter hinten.
ich tue mich auch mit der nico schwer, vom ansatz, von der diagnostik, bis zur therapie -sprechen wir von der gleichen nico?- vor kurzem war ein röntgenbild eingestellt, bei dem sicher nie amalgam in den zähnen war und dennoch 4 riesige eiterseen "befundet" wurden.
wenn zähne bereits therapiert werden mussten, egal wann und womit,.. gehe ich davon aus, dass hier immer bakterien im spiel waren. und dies führt in der konsequenz natürlich auch zu veränderungen im zahnhalteapparat und im kieferknochen. deshalb würde ich die aussage, in "vielen fällen haben diese zähne eine vorgeschichte mit amalgam" aus einer anderen perspektive sehen können.
bei der nächsten frage würde ich einen anderen start machen: entzündungen, egal welcher ursache, führen oft im knochen zu einer auflösung desselben. diese auflösung ist erst erkennbar, wenn schon einiges an knochen abgebaut wurde.
der hintergrund hierzu wäre am leichtesten an einem beispiel im schnelldurchlauf zu beschreiben:
ein patient gibt beschwerden an einem konkreten zahn an. der zahn war eine zeitlang kälte- und wärmeempfindlich, tat ein paar tage richtig weh, dann war -zum glück- alles wieder ok. der zahn reagiert nicht auf den kältetest. im röntgenbild sieht man "einen gesunden zahn", mit nervkanal, keine knochendestruktion an der wurzelspitze.
dann wäre hier ein ganz anderes vorgehen angezeigt, als wenn der patient keine beschwerden hätte. das ist auch der grund, weshalb es vorkommen kannn, dass zähne mit kaputtem nervgewege übersehen werden. oder,... wenn der zahn mehrere nervkanäle hat,... dann reagiert manchmal ein teil noch auf den kältereiz, während ein anderer bereits zu einer entzündung im knochen führt, die aber im röntgenbild noch nicht zu sehen ist.
beim kältereiz unterscheiden wir übrigens 5 verschiedene antwortmöglichkeiten und erleben es sehr häufig, dass die diagnostik sehr schwer ist, wenn der patient mitdenkt...
aber zurück: umgekehrt, wenn es gelingt, die urasche der knochenauflösung erfolgreich zu behandeln, nur dann kommt es dazu, dass der körper wieder mit knochenaufbau reagiert.
da du ja selbst von wsr-erfahrung sprichst, ...da ist es noch schwieriger in der radiologischen diagnostik... wenn es knöchern ausheilt: gute karten, wenn es das nicht tut,... heisst das noch nicht, dass da ein problem sein muss.
auch zum thema wsr können wir uns gerne ausführlich unterhalten...
zurück zu deinem text: ja, genau so sehe ich es auch, prinzipiell sollte jede aufhellung erklärbar sein. der unterschied ist, wo ist die aufhellung? gibt es in dem gesamtpaket eine schulmedizinisch sinnvolle erklärung? welchen therapeutischen nutzen hat weitere diagnostik?
hier tue ich mich mit deiner formulierung "direkt neben dem helleren Schatten des gegenüberliegenden Kiefers" schwer,.. was meinst du mit gegenüberliegender kiefer? ...und hellen schatten direkt neben...
da kann ich im moment überhaupt nicht folgen...
das beispiel deiner bekannten passt zu aufhellung sehr gut. kein knochen, weniger substanz, aufhellung im röntgenbild (oder nach einer wsr: normalerweise ist hinter dem durch die op entstandenen defekt noch knochen, aber eben deutlich weniger - also aufhellung..); vielleicht kannst du das bild ja einstellen.
und so ist auch der ansatz: wenn knochen an stellen fehlt, wo er ganz klar zu erwarten wäre: schauen, ob es da ein problem hat. oder auch umgekehrt, wenn irgendwo substanz ist, wo keine sein soll (kieferhöhle)...
zum kältetest: ich hatte ja oben schon angefangen:
normalerweise soll ein gesunder zahn auf kälte reagieren. das soll bedeuten: man hält ein mit kältespray gesprühtes trägermaterial an den zahn und der patient zeigt an, dass er dies merkt. nicht den druck des ranhaltens, sondern den kältereiz.
alleine diese, an sich simple und normale vorgehensweise ist extrem unterschiedlich im alltag: es gibt patienten, die -trotz angemessener vorsicht- fast aus dem stuhl springen, andere reagieren überhaupt nicht, obwohl alles ok ist. dann kommt hinzu: ist es ein unbehandelter -ein frisch behandelter ein überkronter ein womit überkronter ein seit wann überkronter zahn... das ist echt viel komplexer als wenn man das nur "auf kältetest" reduziert.
zurück: wenn der zahn auf den kältereiz reagiert, wäre das ein positiver (+) kältetest. wenn der zahn auf den kältereiz deutlich nachzieht (wie bei zahnschmerzen...) ist das ein "überpositives" (++) testergebnis, was zumindest den verdacht einer nerventzündung aufkommen läßt. wenn der zahn extrem nachzieht (+++),... dann ist das ein klares zeichen für eine massive reizung des zahnnervs,... die das ergebnis einer bakteriellen infektion durch karies sein kann, aber auch das ergebnis eines zu heftigen putzverhaltens oder massiven knirschen/pressen mit den zähnen...
aber zurück: wenn der zahn unklar reagiert, so etwa "weiss nicht, glaube aber schon", dann ist das entweder ein fragliches testergebnis (? oder 0) und wenn der zahn überhaupt nicht reagiert, ist es ein negatives (-) testergebnis. zum beispiel, weil der nerv kaputt gegangen ist oder bereits eine wkb durchgeführt wurde.
mal generell: erst das zusammenspiel aus anamnese, empfinden des patienten, verschiedenen tests wie kälte, wärme, klopfen und die befunde aus röntgenbildern ermöglichen oft eine sichere diagnostik. das ist der leichtere teil im zahnärztlichen alltag. wirklich schwierig ist es, wenn diese diagnostik das beschriebene beschwerdebild nicht sinnvoll erklärt. und ab hier gibt es wirklich sehr viele wege, die nach rom führen können.
gruss fm
