Katzen

Difi Patio der Verwüstung


Etwas schepperte im Innenhof. Fremde Geräusche ließen mich aus dem Bett springen. Die Sonne schickte gerade ihre ersten Strahlen. Mein Blick traf auf einen friedlich schlafenden Mann, der sich in der Rem Phase befand. Vielleicht ritt er gerade heldenhaft auf den Weltmeeren oder träumte von wunderschönen Feen, die ihn umschwärmen. Es zuckte in meinen Händen ihn aufzurütteln und ihm in die Ohren zu tröpfeln: „Kannst du jetzt auch nicht mehr schlafen, LIEBLING!“ Aber ich ging mutig alleine in Richtung Patio. Schreien konnte ich ja immer noch.
Und da sah ich die Bescherung! Kleine Katzen hingen wie reife Früchte in den Pflanzen und tobten im neuen Spielbereich. Ich hatte die Umquartierung der Miezen total vergessen. Zerfetzte Blätter und Blüten lagen auf dem Boden, Töpfe waren umgekippt. Gamasche buddelte im Basilikum und pullerte genüsslich hinein. Beim Versuch des Zuscharrens flog die halbe Blumenerde durch die Luft. Das Katzenklo stand unberührt da. Tigger versuchte die Spitze des Jasmins zu erreichen. Idefix turnte in der „Dama de la noche“ und brach mit seinem Köpergewicht die kleinen Zweige ab. Ich suchte Filou. Sie saß auf dem Boden und kellerte mit der Pfote Trockenfutter. Die Schüssel die ich am Vorabend auf den Tisch gestellt hatte lag nun eine Etage tiefer, ein paar Meter weit entfernt. Dafür hatte sich das Trocken - in Feuchtfutter verwandelt, da das meiste in die Wasserschüssel geflogen ist.
Gamasche schärfte sich inzwischen seine Krallen am Holzständer vom Sonnenschirm und versuchte dran hochzuklettern. Für einen Moment war es ganz still.
Floh tauchte aus der Transportkiste auf und streckte sich. Machte einen vorbildlichen Katzenbuckel, schleuderte ihre Schlappohren und fing mit Gebell an, die kleinen Katzen zu jagen. Es ging rauf und runter. Hinter mir brüllte eine Männerstimme: „RUHE!“ Der krönende Abschluss bestand aus dem Zerbersten eines Tonkruges.
Ich stand da mit Gesichtszügen , die die Intelligenz längst verlassen hatte. Meine Arme hingen schlaff an mir runter. Mein Verstand weigerte sich die Verwüstung meiner aufgepäppelten Pflanzen zu akzeptieren. „Du wolltest ja die Katzen!“ klang es schadenfroh aus dem Schlafzimmer.
Vor meinem Innerem Auge sah ich die Überschrift in den Costa del Sol Nachrichten „ CSN“: Grausamer Fund im Patio!
Deutsche Frau(verlogene 50ig) erschlug ihren Ehemann (nicht ganz 100). Der Todeskampf im Patio der Verwüstung…..
Das immer lauter werdende Gebell von Floh holte mich in die Wirklichkeit zurück. Sie musste dringend raus zum Morgengassi. Ich machte die Tür zum Innenhof auf und wurde schlichtweg überrannt. Die Schlafzimmertür wurde zugeknallt und ich landete auf dem Teppich. Irgendeine raue Tier-Zunge leckte mir durch das Gesicht. Etwas biss mich zärtlich in die Wade. Ich kroch zur Eingangstür und öffnete sie. Die Invasion war vorbei. Da war niemand mehr, nur das Gefühl der Ohnmacht.
 
Difi: Die Mäuseweitwurfdisziplin


Wir hatten fast den ganzen Tag damit verbracht den Patio katzenfest zu machen. Die Blumentöpfe wurden mit Kieselsteinen vom Meer abgedeckt um das Erdbuddeln der Samtpfoten zu verhindern. Eine große Stein-Sammlung, gedacht für eine Außendusche als Fußbodenbelag, sortiert nach Farbe, Form und Größe, barfußgerecht, Marke wohlfühlrund – FUTSCH!!!
Das hob Obelix Laune in den Souterrain.
Die Pflanzen würden eingekürzt, abgebrochene Zweige entfernt. Die Näpfe bekamen einen sicheren Standort und das Katzenklo wurde zum zentralen Mittelpunkt des Innenhofes.
Obelix wurde richtig zickig. Er versuchte mich zu parodieren: „Ohhhhh wie schön, ein Patio. Ich habe mir iiiiimmmmer einen Innenhof gewünscht.“
So langsam bezweifelte auch ich meine Entscheidung, die Katzen aufgenommen zu haben.
Ich spürte den Blick meines Mannes. „Es ist ja nur für die Nacht“, versuchte er mich zu trösten.
Ich drehte mich zu den 4 Katzen, die spontan ihre letzten Bewegungen unterbrachen und gelangweilt in alle Richtungen blickten. Ich hätte schwören können, dass die Biester sich gegenseitig auf die Schulter geklopft haben unterstützt mit Siegeszeichen. Aber das waren wohl nur meine angespannten Nerven.
Irgendwie meinten die Mautzebrüder, sie müssten uns auch mal was Gutes tun und heiterten uns mit kleinen Mäuschen auf. Falls sie noch mit schrillen Tönen um ihr Leben rannten, kam der Familien-Rettungsdienst um die Knopfaugen vor dem sicheren Tod zu bewahren. Gar nicht so einfach!
Wichtigste Ausrüstung war Kehrschaufel, Handfeger und ein eingespieltes Team. Wenn einer schrie: „Ich hab sie“! Musste der andere losspurten und die Türen aufreißen und Tiere, die zufällig in der Schusslinie waren, temperamentvoll entfernen. Diese Technik galt ausschließlich den Rennmäuse, die noch am Atmen waren.
Die andere Sorte, die nicht mehr lief und das Atmen garantiert aufgegeben hatte, dienten zu einer neuen sportiven Tätigkeit.
Der Mäuseweitwurfdisziplin!
Wieder nimmt man die Kehrschaufel nebst Handfeger und setzt in aller Ruhe zum Schaufel-Schleuder-Wurf an. Mit viel Schwung fliegen die Mäuse zu letzten Ruhe!
Wir waren innerhalb kürzester Zeit gut im Training. Die größeren nicht so hübschen Exemplare, ließen sich am weitesten werfen. Sogar über das Hindernis „Mandelbaum“ hinaus. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die halben oder nur etwas angenagten Mäuse. Waren den Katzen wohl nicht aldente genug. Sie erzielten die schlechtesten Wurfergebnisse. Die süßen Erdmäuse mit den spitzen Gesichtern landeten meistens in den Mandelbaum, wo vielleicht die Familie gerade an den leckeren Wurzeln knabberte. Obwohl wir langsam den Verdacht hatten, dass die Katzensippe das eigene Grundstück längst abgegrast hatten und sich in Nachbars Gärten umsahen. Zumindest blieben sie jetzt immer länger weg um ein Souvenir anzuschleppen.
Wir gewöhnten uns daran immer ein Auge auf dem Boden zu haben, um nicht auf die Geschenke zu treten. Es klappte ganz gut. Wir nahmen die Wurfdisziplin in den Alltagsrhythmus auf und es wurde zur täglichen Routine.
Bis auf ein Erlebnis!
Ich duschte mich und stand auf einem Holzrost. Beim trällern eines Liedchens, quiekte etwas. Da sah ich wie eine kleine Maus unter meinen Füßen hervorkroch und kurz vor dem Ertrinken war. Ich trällerte nicht mehr, sondern sah fassungslos das Tierchen an, dass das Mäulchen immer wieder öffnete um Luft zu bekommen. Nun quiekte ich - nach Obelix. Aber dieses Knopfaugentier rührte sich keinen Millimeter von meinem Fuß. Das war auch für mich zuviel. Nur Obelix amüsierte sich köstlich.
Ansonsten schlich sich die Schmusebande immer weiter ins Haus. Jetzt verbrachten sie alle Abende mit uns vor dem Fernseher. Die Couch, eigentlich mein Platz, wurde einfach belegt. Und wenn einer aufstand um sich was zu trinken zu holen wurde der Sitz beschlagnahmt. Also daran mussten wir noch arbeiten. Aber solange man flötete. “Ach ist das süüüüß!“ wurde nichts daraus.
Bevor wir ins Bett gingen kamen die Kleinen mit einem Gutenachtgeknuddel in den Innenhof. Floh machte ihr Abendgassi. Wir hatten immer das Gefühl sie macht den letzten Kontrollgang. Und wenn wir dann endlich das Licht ausmachten, lagen die Katzen in der Hundekiste, der Hund in dem Katzenkörbchen und wir alleine in unseren Betten.
Manchmal hörten wir den Fuchs jaulen, aber Floh hob dann nur noch ein Schlappohr und schlief weiter. Die Familie war in Sicherheit.
 
Hi Difi,

ich amüsier mich köstlich über deine Katzengeschichte. Dein Schreibstil ist superklasse. Du schreibst so bildhaft, dass ich euch, die Kätzchen und Floh richtig vor mir sehen kann. Du solltest daraus wirklich ein Buch machen.

Freue mich schon auf die Fortsetzung.

LG
Brigitte
 
Gerne.....freue mich wenn es gefällt.

Difi: Der Serrano-Schinken


Eines Tages brachte mein Mann einen ganzen Serrano-Schinken mit nach Hause. 6 Paar Augen folgten der Schlepperei einer Schweinekeule. 5 Nasen witterten Fleischgeruch. Meine witterte nur eine Vorahnung von wochenlangen Variationen mit Schinken. Im Geiste ging ich schon mal einige Rezepte durch. Für meinen Liebsten kein Problem: „Wir laden unsere Nachbarn und Freunde zur Schinkenparty ein!“ triumphierte er. „Na prima, dann können wir unsere Kätzchen in die Gesellschaft einführen“, frotzelte ich. „Die kommen ins Arbeits-Zimmer und Tür zu!“ bestimmte das Familienoberhaupt.
Obelix hatte nun doch ein Problem. Wohin mit dem Schinken? Die 5Paar Augen kamen näher und die ersten Vierbeiner begannen sich das Mäulchen zu lecken. Idefix Schwanzspitze peitschte vor Aufregung auf den Küchenboden. Selbst Gamasche fixierte das Stück Fleisch als wollte er Telekinese anwenden. Tigger sabberte gierig in Richtung Fresschen bis zum Umfallen und Filou duckte sich zum Sprung.
„Aufhängen“, riet ich. „Wie, die Katzen?“ kam es lakonisch zurück.
Obelix versuchte dann doch den Vorderlauf an einen Fleischerhaken unter die Decke zu hängen. Er entfernte sich ein paar Schritte um sein Werk zu bewundern und schon hing Filou an der Keule und schwang auch ohne Telekinese hin und her.
So ging es also nicht! Nun lief Obelix mit ca. 7 ½ kg Vorderschinken durch das ganze Haus um einen geeigneten Platz zu finden. Dabei brummelte er: Es wäre doch peinlich, wenn wir den Gästen nur einen abgenagten Knochen anbieten könnten.“
Wir liefen alle hinterher um ja nichts zu verpassen. Nach einer ½ Stunde hing der Schinken zwischen Terrassentür und Außengitter an einer Schnur Richtung Norden. Nass geschwitzt schnaufte Obelix durch und bekam glänzende Augen als er den Schinken baumeln sah. Der Glanz verflog allerdings schnell wieder, als die ersten Vögel die Delikatesse entdeckten. Nun bekam der Luftgetrocknete auch noch ein Schutzmäntelchen um und die Gäste wurden eiligst für den nächsten Abend eingeladen.
Für eine spontane Einladung kamen viele Personen. Da unsere Hündin Floh alle kannte, hatte sie das Privileg der Begrüßung. Sie kam aus dem Hinternwackeln gar nicht mehr heraus. Wir konnten relaxed das Begrüßunggetränk servieren, setzten uns ungezwungen hin und mein Mann schnitt vor den Augen der Gäste den Schinken in hauchdünnen Scheiben zum genussvollen Abend.
Man lachte schon ziemlich laut, als ein Nachbar mit meinem Mann zum Computer ins Arbeitszimmer ging. Ich holte noch eine Flasche Wein aus dem Keller und füllte die Gläser auf. Irgendeine Bewegung war da, die mich irritierte. Konnte aber nichts entdecken. „Hat jemand meinen Schinken geklaut?“ rief eine meiner Freundinnen munter. Und da sah ich die schwarze Pfote von Filou, die versuchte was vom Teller zu ziehen. So unauffällig es ging, schnappte ich mir die kleine Katze und brachte sie nach hinten. Dort standen die beiden Männer und fachsimpelten, nicht ohne jeden Satz mit einem Schluck zu bekräftigen. “Hallo Liebling“, flötete ich zuckersüß, „guck mal was ich hier habe?“ Die Tür wurde schnell zugemacht, aber ich konnte die anderen nicht entdecken. Der Nachbar schluckte weiter und hatte nichts mitbekommen. Wir hatten es auf einmal sehr eilig wieder zu den Gästen zu kommen.
Idefix hing in der Küche über der Keule, Tigger saß neben einer Dame und schnappte sich alles was er aus der Position erkrallen konnte.
Ab ins Zimmer!
Nun schrie meine Freundin: “Guckt mal, wie niedlich! Da unterm Tisch sitzt Gamasche und frisst Serrano.“ Bei den Worten brach sie in hysterisches Lachen aus. „Oooch wo kommst du denn her?“ flötete ich mit gespielter Verwunderung. „Och wie süß!“ kam es nun von allen Seiten. Der Nachbar hatte seine Brille im Arbeitszimmer vergessen und somit waren alle wieder da. „Darf ich ihnen eine Kleinigkeit vom Schinken geben?“ bettelte meine Nachbarin. Um die Situation zu retten, waren wir mit allem einverstanden.
Es wurde noch ein sehr lustiger Abend. Irgendjemand hatte immer eine Katze auf dem Schoss und streichelte sie. Floh lag vollgefressen neben dem Tisch und musste sich erholen. Als alle weg waren meinte ich: “Nun haben wir unsere Katzen doch in die Gesellschaft eingeführt.“ „Da hast du Recht!“ griente mein Obelix, Und der erste Kater fing an, mit schrecklichen Tönen, zu würgen.
 
Hallo Nelly !

Eigentlich sollte ich ja mit Mau-Mau am Freitag zum nach impfen beim Arzt erscheinen, aber Mama ging es nicht gut und somit musste ich schieben. Mau-Mau hätte ich ausserdem auch nicht gekriegt, denn sie hat mir die letzte Aktion übel genommen. Gestern wollte ich, aber sie ahnte wohl was und weg war sie. Heute habe ich sie überrumpelt und habe sie zum Doc. Nun hat sie erstmal bis nächstes Jahr November Ruhe vor der Impfung. Entwurmung muss aber schon wieder im Januar sein, weil sie ja Mäusefängerin ist. Nun bin ich gespannt, ob sie wieder eingeschnappt ist.

Liebe Grüsse von
 
Hallo liebe Grete

Nett von Dir zu lesen. :)

Wenn es Dir etwas nützt, ich kenne auch ein sehr gutes Entwurmungsmittel für Katzen.

Müsste rasch schauen, wenn Du magst.


Liebe Grüsse NellyK
 
Difi Süße Kätzchen, liebe Kätzchen

Es kam der November und somit die ersten richtigen Regenfälle. Die Bauern freuten sich über jede Husche, da das Vorjahr sehr trocken war. Der Stausee hatte die Dächer, des sonst überfluteten Dorfes, freigegeben. Die Pflanzen konnten wieder aufatmen, der Dreck wurde von den schlaffen Blättern gespült und sie richteten sich sichtbar auf. Die lange Durstphase saugte sich voll Wasser.
Nur in unserem Patio hielt sich die Freude in Grenzen. Der erste nächtliche Regenguss lies die kleinen Kätzchen ruckzuck in der Kälte zittern. Es war so dunkel, dass wir Mühe hatten überhaupt was zu sehen. Wir holten sie ins Haus. „Mach ja die Schlafzimmertür zu!“ maulte Obbelix, „ich will mich im Bett noch bewegen können.“ Und trottete wieder zu seiner leeren Schlafstätte. „Aber natürlich mein Liebling“, säuselte ich zurück, einfach froh die Kleinen im Trockenen zu haben. Ich rubbelte alle mit einem Handtuch, Marke „warsowiesohinüber“, trocken. Auch der Hundefloh wurde ausgiebig frottiert, obwohl sie gar nicht draußen war. Als ich mich ein paar Stunden später ins Wohnzimmer schlich, lagen alle 5 auf dem Sofa. Floh war von Katzenfellen zugedeckt und gönnte mir gerade mal ein Auge.
Von nun an stand der Innenhof wieder allen zur Verfügung. Das Katzenklo wanderte Schritt für Schritt in den Keller. Es klappte prima, obwohl die Weinflaschen in echte Gefahr kamen, da die Toilette stufenweise im Weg stand. Je nach Alkoholpegel des Weintransporters, eine riskante Sache für das gute Tröpfchen. Der Schwierigkeitgrad erhöhte sich zum Nervenkitzel, wenn eine Katze die Kiste auch noch benutzte. Trotzdem landete die Toilette nach ein paar Tagen weit weg von unseren Nasen, ohne das eine Weinflasche oder WIR irgendwo gelandet waren.
Es fiel uns beim Überklettern des Katzenstreus auf, dass eigentlich nur Gamasche die Örtlichkeit benutzte. Als wenn ihm der Garten zu schmutzig wäre. Wir hatten schon von straßenreinen Katzen gehört, aber man muss es erleben, wie dieser kleine Kater in letzter Sekunde einen Gang zulegt, um schnell zur Kiste zu kommen. Man sieht ihm regelrecht seine Not an. Und dann wird minutenlang gescharrt, ein echter Materialtest. Das saugfähige Klumpstreu befand sich dann größtenteils im gesamten Keller, statt in der Toilette.

Der Winter ist gleichzeitig Gartenzeit. Es wird geschnitten, befestigt, repariert, überprüft und neu angepflanzt. Die Kartoffeln kommen in die Erde, die ersten Kräutersamen werden vorgezogen und man versucht zu experimentieren. Diesmal stand Ananas auf dem Programm. Da soll es einige Schwierigkeiten mit der Kultivierung geben. Das Substrat sollte durchlässig und leicht sauer sein, Wasser nicht so kalkhaltig, Sonne satt und es darf nicht unter 20° Grad Celsius sinken, sonst kriegt die Pflanze einen Schnupfen. Dabei wenig Wasser, am besten täglich leicht duschen und schwach düngen, da langsames Wachstum Vorraussetzung für eine Fruchtbildung ist.
Da könnte man schon die Gartenschippe schmeißen. Mein Boden ist lehmhaltig und voller Steine. Das Wasser besteht aus Kalk und höchstens ich bin leicht sauer darüber. Es gibt zwar Sonne satt, aber auch Monate mit Temperaturen unter 20° .Und dann, wohin mit dem Brennholz? Aber das ist eine andere Geschichte.
Es gibt ja Töpfe, die man überall mitschleppen kann. Im Geiste sah ich mich schon mit Wandertöpfen duschen, den besten Sonnenplatz aussuchen, sie in die Nähe des Kamins stellen und täglich ein Liedchen zum Wohlfühlen trällern.
Das sahen die Tiere anders!
Als erstes musste ich mich daran gewöhnen, dass alles nur noch im Konvoi ging. Wohin ich mich auch bewegte, alle trotteten mit. Floh betätigte sich als Katzenschäferhund, falls doch mal eine weiter ins Gelände stapfte. Dabei perfektionierte sie die Technik „Katzen am Hinterbein zurückziehen“ dermaßen, dass die kleinen Ausreißer schon vorher um Hilfe
schrieen. Nur wenn die Halbstarken in den Mandelbäumen turnten, hatte die Hündin schlechte Karten. Diese pfiffige Kerlchen hatten schnell raus, das Floh mit Bäumen leichte Probleme hatte, auch wenn sie sich noch so bemühte. Wütend bellte die Dame den Baum an und oben quietschten die Biester vor Vergnügen. Da ich automatisch, wenn’s zu bunt wird, in die Hände klatsche, egal was ich gerade halte, lernten die Kleinen sehr schnell Flohs Gebell als „Kommsignal“ zu interpretieren. Das war zum großen Vorteil für das abendliche ins Haus Locken. Flohs neue Aufgabe wurde voller Hingabe erledigt. Allerdings aus dem Locken wurde eher eine Treibjagd. Als erster kam Tigger, freiwillig. Wir hatten schon länger den Verdacht, das der Kater glaubte er sei ein Hund. Tigger schnupperte zur Begrüßung an Flohs Hinterteil, lief mit ihr die Wege ab und stand mutig an vorderster Front, wenn Floh anschlug. Die anderen drei mussten schon mal mit der berühmten Hinterbeintechnik überredet werden. Besonders Gamasche hatte alle Zeit der Welt und schlenderte oft verträumt Schritt für Schritt genüsslich ins Haus. Selbst Floh hielt sich bei Gamasche etwas zurück, da dieses Tier einen anschauen konnte als wollte man seinen Fellfrack beschädigen. Dabei klatschte ich mir die Hände wund und brüllte: „Tapa“!!! „Zähle lieber die Häupter deiner Lieben. Bei dem Geschrei kommen vielleicht ein paar mehr mit ins Haus.“ griente Obelix und bereitete einige Leckerbissen für die Bande vor.
Draußen regnete es wieder und jeder verkroch sich in irgendeine Ecke um sich glücklich einzurollen. Etwas später unterbrach mich Obelix bei einem Schnulzenfilm:“ Schau dir das an, alle Katzen sind in unserem Bett!“ „Och wie süß“! noch voll mit den Gedanken beim Film. “Nichts da süß“ raunzte er zurück, „raus hier!“ Ich sammelte die Schmusekätzchen ein und verschloss die Tür. Es dauerte keine Minute und ich lag zufrieden auf der Couch mit allen Tieren und glotzte den Film weiter.
Der nächste Tag war nicht so lustig.
Ich machte den gewohnten morgendlichen „GKG“ Grundstückkontrollgang mit einem Pott Kaffee in der Hand, hinter mir 4 Katzen und vor mir der Hund. Floh kannte die Runde und lief vor. Am Gemüsebeet blieb sie stehen und wartete auf uns. Ich traute meinen Augen nicht. Das Beet war total verwüstet. Die Kartoffeln waren zum Teil ausgebuddelt, die angelegten Reihen zerstört und der Mangold lag in Fetzen auf dem Boden.
Seltsamerweise war keines der Tiere irritiert oder verhielt sich anders als sonst. Also mussten sie die Vandalen kennen.
Menschen konnte ich ausschließen. Bei einem Wildschwein oder Fuchs hätte Floh angeschlagen und alle wären unruhig. Die Katzen setzten sich im Kreis um mich, legten ihre Schwänze fest um ihre Körper und sahen mich erwartungsvoll an. Es konnten eigentlich nur Hunde oder Katzen aus der Nachbarschaft sein, da alle um mich herum total relaxed meine laut formulierten Gedankengänge verfolgten.
„Liebling?“ hallte es vom Balkon und unterbrach meine kriminologischen Kombinationen. „Wo hast du den Kaffee versteckt?“ „Der steht da, wo er immer steht, Liebling!“ rief ich gereizt zurück. Der Mann könnte mit der Nase in den Kaffeebohnen liegen und würde immer noch danach schreien. „Ach ja mein kleiner Liebling“, tönte es als würde eine pointierte Gemeinheit vorbereitet, „Hier liegen zerfledderte Pflanzen-Büschel herum. Sieht so aus als müsstest du dein Versuchsobjekt: Ananas, verschieben“. Dabei rieb sich Obelix die Hände und flötete: „Süße Kätzchen, Liebe Kätzchen, fein gemacht.“
So schnell es ging lief ich zum Haus. Schon am unteren Eingang sah ich die Umgekippten Wandertöpfe, die ich zum Sonnenbaden ans Fenster gestellt hatte. Diesmal konnte ich keine Nachbarkatzen zur Verantwortung ziehen. „Ooch guck mal wie niedlich. Hund und Katzen sind ein eingespieltes Team, “ sagte Obelix und zeigte in die Richtung Gemüsebeet. Ich hielt gerade ein kümmerlichen Rest Ananasbüschel in der Hand, und sah mehr in die Richtung ohne zu sehen. Tropfenweise setzten sich die Bilder um, die von Obelix mit „Süße Kätzchen, Liebe Kätzchen“, kommentiert wurden. Dann begriff ich! 20 Pfoten gruben und buddelten genüsslich den Boden um. 5 Mäuler zerrten an dem Gemüse. Töpfe wurden zum rollenden Spielzeug und die kostbare Humuserde flog in alle Himmelsrichtungen.
Mein Wutausbruch prallte am Gebirge ab und verflog bis nach Afrika.
Der erste Bauer, der schrittweise an unserem Haus vorbeifuhr, erwartete mindestens eine Männerleiche. Ich winkte nur gequält zurück, umgeben von niedlichen Haustierchen. „Heute gutes Echo!“ zischte Obelix mir in den Nacken. Ich winkte bis der Wagen verschwunden war.
“Seit wann können Haustiere reden?“
 
Hi Difi!

Wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich meiner Mutter deine Texte in Heftchenform zu Weihnachten schenken. Dann hat sie was Schönes zu lesen. Daaarf ich??? Es ist doch sooo schön!!! :D

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Natürlich darfst du, Sonora. Es ist ein Vorentwurf. Ich freue mich darüber. Ist eine gute Idee für mein Schwiegermütterchen. Danke.

Difi: Die rohe Taube

Aus dem Meer stieg ein Wolkenmassiv. Gewaltige Nebelberge krochen in die Täler. Das perfekte Nichts breitete sich aus. Die bunten Bienenfresser sammelten sich kreischend über unserem Haus und versetzten die Katzen in Jagdlaune. Sogar Gamasche schaute mal nicht gelangweilt in den Himmel. Das Geschrei der Vögel wurde vom Nebel verschluckt. Tigger lief aufgeregt hin und her und versuchte das Nichts zu durchdringen. Filou drehte seine Ohren wir kleine Radarschirme und lauschte ins Nichts und Idefix verschwand im Nichts. Die Wolken kamen näher. Bald saßen wir drin und es wurde ganz still!
Eine Ewigkeit später polterte es im Badezimmer. Vier Katzen und ein Hund befanden sich in der obelixgerechten Dusche. Ich konnte nicht erkennen worum es eigentlich ging. Tigger fing an zu knurren und schnappte sich eine große graue Beute und flitzte davon. Die anderen Tiere hinterher. Floh bellte, als hätte man ihr einen Knochen geklaut. Auf Grund der Federn, musste es sich um einen Vogel handeln. Nun schrie ich nach Obelix. Wir folgten der Blutspur und landeten im Keller. Tigger riss unter knurrenden Geräuschen schieres Fleisch aus dem toten Federvieh. Es war das erste Mal, das Floh sich bei einer Beute einmischte. Sie witterte Fleisch. Es war eine Taube! Ich schrie schon wieder: “Nun tu doch was!“ Wieder kam die Kehrschaufel mit Handfeger zum Einsatz. Mit aller Kraft, schleuderte mein Mann das zerfledderte Tier in die ewigen Jagdgründe.
Am nächsten Morgen wurde ich früh von Floh geweckt, die damit beschäftigt war, Katzen aus dem Schlafzimmer zu schmeißen. „Guter Hund“, brummelte ich verschlafen. Seit die Katzen ihren eigenen Ein und Ausgang hatten, kamen sie uns seltener besuchen. Als wir noch alle Türen geschlossen hielten wurde nichts unversucht gelassen, in unser Bett zu kommen. Irgendwann hatte die Sippe gewonnen. Und wie so oft im Leben, als die Türen wieder offen standen, erinnerte man sich an die nächtlichen Katzenaktivitäten. Nur Floh lag in einem Körbchen in unserem Schlafzimmer und bewachte uns. Allerdings nicht immer in ihrem. Das Katzenkörbchen wurde genauso oft benutzt Würde da der Obstkorb stehen, wäre das auch kein Hindernisgrund sich rein zu zwängen.
Aber an diesem Morgen stimmte was nicht. Floh setzte sich vor die Schlafzimmertür und ließ keinen rein. Die vier Katzen hatten sich versammelt und versuchten gemeinsam den Hund zu überlisten. Drei lenkten ab und eine versuchte durchzukommen. Mein Blick auf die Uhr bestätigte, dass die normale Fütterungszeit erst zwei Stunden später war. Tigger hatte es gerade fast geschafft, doch Floh war schneller. Missgelaunt stand ich auf und trat in etwas Weiches. Mein langsamer Blick nach unten ließ mir viel Zeit für Blitzgedanken: Vielleicht eines der Stofftiere? Oder eine fünfte Katze? Wenn nicht, schreie nicht wieder gleich los! Es war „wenn nicht“! Ich stand halb in der toten Taube vom Vorabend und sie sah nicht gerade appetitlicher aus. Es half nichts! Es schrie ganz alleine aus mir heraus, unfähig den linken Fuß vom rohen Fleisch zu nehmen. Die Tierbande erstarrte und Obelix schnellte hoch, mit dem üblichen morgendlichen Gesichtsausdruck „wo bin ich“? Er starrte sekundenlang die Taubenreste an. „Nützt nichts, muss in die Mülltonne“, und schmiss sich wieder ins Land der Träume.
Irgendwann hüpfte ich einbeinig ins Badezimmer und spülte minutenlang mein Bein ab. Nach einer ausgiebigen Ganzkörperdusche war ich in der Lage mich der taubenartigen Überreste zu stellen. Ich stellte mir vor es wäre ein klitzekleines Hühnchen oder Wachtel und fast wie neu. Dieses Mal wurde mit Handfeger und Schippe die Beute gleich in den Haus-Müll getan.
Ein Wunder, dass ich keine blaue Flecken bei dem 7m Transport bekam, da ich überall hinschaute , nur nicht auf die Schippe.
Gerade als ich mich wieder beruhigt hatte und mit einem Kaffee auf der Terrasse stand und den Morgenduft einatmete, polterte es in der Küche. Ich nahm noch einen Schluck und ging ganz langsam zur Quelle der Geräusche. Wieder flogen Federn und alle saßen um die Beute herum. Wie auch immer, die Fünf hatten es geschafft die Schranktür zu öffnen und das tote Viech aus dem Eimer zu angeln
Wieder schnappte ich mir den Kadaver und entsorgte ihn in eine schwarze Mülltonne mit Klemmverschluss!
Hinter mir hörte ich Obbelix: „Man, du gönnst den Kleinen aber auch gar nichts!“
Kehrschaufel und Besen flogen im hohen Bogen in Richtung der Worte. Oben am Treppenabsatz saßen die Fünf und schauten mich böse an, Obbelix schaute mich gar nicht mehr an. Den ganzen Tag war ich Luft für die Gemeinschaft. Ganz langsam verblasste die Taube im Nebel der Vergebung. Am Abend war alles wieder vergessen und neue Opfer konnten gejagt werden. Irgendwo polterte eine schwarze Mülltonne. Aber auf die Klemmverschlüsse konnte man sich verlassen.
 
Hi Difi!

Ich kann mich nur zu gut in dich hineinversetzen. Mein Kater konnte zwar nur auf den Balkon und die Vögel wussten auch, dass sie aufpassen mussten. Einige Tollkühne kamen sogar in die Küche und setzen sich auf seinen Fressnapf. Wenn der Zaunkönig ihn ausschimpfte, dann ging mein Katerchen nach einer Weile rein, weil er es nicht mehr aushalten konnte. Er drehte sich noch mal um und gab Widerworte, aber der Zaunkönig war Sieger. So viel zu seiner "Gefährlichkeit".

Aber es gab trotzdem Unglücke. Einmal schlief ein Spatz Katerchens Grastopf auf dem Balkon – warum auch immer... Jedenfalls knurrte nachts, als ich noch mal auf dem Balkon war – im Dunkeln – etwas neben mir und meine Katze flog in Kniehöhe an mir vorbei. Wäre das nicht gewesen, hätte er seinen Mund halten können, dann hätte ich nichts gemerkt. Er hatte diesen kleinen Vogel und wollte ihn nicht mehr hergeben. Ich habe ihn panikartig gejagt, habe mit dem Kochlöffel gehauen, es ging durch die ganze Wohnung, über mein Bett usw., ich immer hinterher, schimpfend und quiekend. Irgendwann lag dann der kleine Vogel da, tot, die Därme hingen wie eine kleine blaue Perlenkette aus seinem Bauch – ich hab fast die Krise gekriegt. Ich habe den kleinen Kerl dann am Fluss beerdigt und Blumen draufgestreut.

Alle anderen fanden das zum Schreien komisch. Ich nicht! :eek:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Tja, wenn die Beute wittern werden sie zu Tigern.

Unser Neuzugang ist direkt von der Mutter (4 Wochen) über einen Umweg zu uns gelandet. Er hatte den ganzen Tag nichts gefressen und zitterte am ganzen Körperchen. Mit Milch und Trockenfutter, Weichfutter hatten wir es innerhalb von Stunden geschafft. Dann viel mir ein Stück Frühstücks-Brot aus der Hand. Der Kleine packte sich das Stück und knurrte fürchterlich 2 erwachsene Hunde und einen Riesenkater an. Es war zu komisch. Nur Klein Balou fand das gar nicht komisch. Seins!!!!!! Er konnte ja nicht ahnen das keiner von den Tieren Brot mag. Höchstens die Butter. Aber selbst die fehlte.:D


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Ist er nicht süß?
 
Difi Tierische Weihnachtszeit

Weihnachten, die Zeit der Besinnung und kleinen Aufmerksamkeiten für unsere Lieben.

Pünktlich zum ersten Advent hatten wir eine Bescherung. Floh bekam ihre erste richtige Periode. Doch bevor wir das kapierten, wurden alle Tiere auf Verletzungen untersucht, da auf der Treppe Blutspuren zu den Fressnäpfchen führten und kein Frischfangfleisch sichtbar war. Erst Flohs seltsames Verhalten verklickerte uns, dass sie nun eine erwachsene Hundedame war. Eine Situation, die die Diskussion der Sterilisierung wieder hochbrachte und uns total überforderte. Keiner von uns hatte Erfahrungen mit weiblichen Hunden.
Erstmal schnitzte ich aus einem ausgeblichenen Slip von mir, eine schnuckelige „wir haben die Tage“ Hose mit Einlage. Also glücklich sah unsere Floh nicht aus. Um so mehr wir sie betuddelten wie sexy sie mit der verwaschenen, an den Seiten geknotete Hose aussähe, um so irritierter sah sie uns an und sauste erstmal in den Garten und ignorierte meine Handarbeit indem sie hineinpieselte. Behindert durch eine vollgsogene Einlage, die sich bei jedem Schritt weiter nach unten pendelte, versuchte die Hundelady einigermaßen mit Würde wieder ins Haus zu gelangen. Obelix unterbrach sein Studium des Nichtstun und lachte sich Tränen in die Augen.
Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass ich Floh den Befehl „FASS“ nicht beigebracht hatte.

Zweiter Versuch! (der erste wurde komplett entsorgt)
Nun wurde eine Strategie entworfen: Tür zu; HOSE...Tür auf; keine HOSE!
Gerade als ich in den zweiten Versuch ein Loch für den Stummelschwanz schneiden wollte, richteten sich bei Frau Floh die Nackenhaare hoch. Ich wollte sie beruhigen, das wir Frauen das alle durchmachen und gerade genüsslich meine erste Erfahrung mit Camelia und Kneifgürtel schildern, als es draußen schepperte. Ruckartig wurde die Maßarbeit vergessen und öffnete laut Strategie(keine Hose) die Haustür.
Floh und ich blieben wie angewurzelt stehen. Da standen zwei große verliebte Golden Red River und glotzten Floh an.
PARTYTIME!!!!
Was da so gepoltert hatte, war ein Zelthering mit einem 5Meter-Strick, an dem ein beigefarbener Riesenköter hing.
Ganz cool machten wir den Schritt wieder zurück und schlossen uncool die Tür.
„OBELIX“, kreischte es mal wieder panikartig durchs Haus!
Der Blick durch das Fenster ließ nichts Gutes ahnen. Nun kam auch noch ein krummbeiniger, brauner Zottelmix mit hängenden Lefzen angewuselt.
Die Hauptperson lief entgegen der Strategie ohne Hose hin und her und sonnte sich im Zentrum des Interesses. Ich starrte auf die Hundemeute und schimpfte auf Männer und verlorenen Verstand. Obelix fauchte auf Weiber, da er mal wieder bei seiner Lieblingsbeschäftigung gestört wurde.
In dieser vorweihnachtlichen Harmonie versuchte ich die Kerle zu ignorieren und bastelte weiter an der zweiten Hose.
Diesmal verband ich das Anziehen mit einem Leckerli. Schon besser! Die Situation entspannte sich. Man konnte wieder an ein Adventsfrühstück mit Kerze denken. Leise Musik schlich durch die Räume und frischer Kaffeeduft lockte Obelix weg von seinen Inspirationen des Müssigganges.
Irgendwas knurrte. Es war nicht mein Magen, sondern Floh stand mit Hose vor verschlossener Haustür und wollte (musste) raus. Nachdem ich ihr die Hose ausgezogen hatte, stimmte zwar die Strategie für „Tür auf“, aber da draußen hatte sich mittlerweile ein kleines Rudel angefunden. Die Gesichtsausdrücke der Freier waren schlichtweg blöde. Einer jaulte auch noch erbärmlich. Floh fing an zu tänzeln mit dem Erwartungsblick: HUHU HIER BIN ICH HUHU!!
Obelix hatte eine rettende Idee. Bewaffnet mit zwei Besen zum Hinterausgang. Floh tänzelte zum nächsten Grünstreifen und wir stellten uns als Bodyguard auf. Flöchen tröpfelte so vor sich hin als würde sie auf die Meute warten. Es dauerte auch nicht lange und wir hörten das feine, metallische Klingen des Zeltherings. Oh.oh....Ich schickte einen Blik zum Himmel, aber da gabs kein Weihnachtswunder. Obelix rief, wir sollten schnell ins Haus gehen, da rannte auch schon Floh vor mir her in Sicherheit. Als ich stolpernd zurückschaute, sah ich das Wunder. Das 5m Seil hatte sich um einen Baum gewickelt. Dem Riesenköter blieb für einen Moment die Luft weg und sah noch idiotischer aus. Aber wir hatten genügend Luft alle wieder ins Haus zu kommen.
Nachdem Floh wieder die Hose an hatte, stimmte zwar die Strategie aber die Adventskerze war runter gebrannt, der Kaffee kalt und die Katzen hatten die Waffeln mit der Avocadocreme verputzt.
Trotzdem waren wir glücklich und machten nach dem Frühstück erstmal einen Rundumtelefonat und sendeten SOS.
Es wurde noch ein schöner Advent, den wir so schnell nicht vergessen werden
 
Difi Die Weihnachtsschlange


Einen Tag vor dem 2. Advent strahlte die andalusische Sonne mit ungewöhnlicher Wärme. Unsere Katzen suhlten sich im Dreck und genossen die milde Luft.
Ich versuchte eine Holzpalette hinter das Deposito zu stemmen als mein Blick auf eine fauchende Schlange fiel. Ich hatte wohl die Wohnung des Reptils entfernt ohne vorher die Eigentumsverhältnisse zu klären. Zumindest war sie stinksauer und zischte mich mit hochgerecktem Oberkörper wütend an.
SCHLANGENALARM!!!
Nun raste ich mal wieder schreiend durch den Garten und schrie nach Obelix.
SCHLANGENALARM!!!
Es war die größte die ich hier gesehen hatte. Bis auf die plattgefahrenen Prachtexemplare auf den Strassen, bei denen das Auto gewonnen hatte.
Und bei jedem Satz zu Obelix, der mutig mit mir zurückging, wurde das Ungeheuer größer.
Bei genauerem Hinsehen war sie dann nur noch etwa 1m lang. Bei noch genauerem Hinsehen war sie etwas kürzer, da ein Stück vom Schwanz fehlte. Eigentlich war sie keine 30cm lang aber versuchte eine imposante Größe vorzutäuschen.
O Nein, die Verletzung hatte ich ihr wohl mit der schweren Palette zugefügt. „Da würde ich auch fauchen“, sagte Obelix. Ich kauerte mich vor die Schlange und entschuldigte mich dauernd. „Nun tu doch was!“ fauchte ich jetzt Obelix an. Doch bevor seine grauen Gehirnzellen in Gang brachte, schnappte sich Kater Gamasche die reduzierte Schlange und raste davon.
Auf dem Weg ins Haus versicherten wir uns immer wieder gegenseitig, dass hier die Schlangen ungiftig seien. Nur in den Bergen gibt es eine hochgiftige Art. Wir sind hier nicht in den Bergen! Nein?—Nein! Nur eine Hügellandschaft. Aha !!!!
Erst nach Stunden sahen wir Gamasche mit einem unschuldigen Gesicht aber ohne Schlange wieder. Wir beobachteten ihn auf Anzeichen von Vergiftungserscheinungen, konnten aber nichts feststellen.
Langsam beruhigten sich die Nerven wieder und am nächsten Morgen war das Kurzschwanzungeheuer vergessen.
Ich trottete in die Dusche. Seit dem gemeinsamen Bad mit der quietschenden Maus schaue ich zweimal vorher hin bevor ich die Nasszelle betrete. Und da war sie!
SCHLANGENALARM!!!
Unverkennbar, die mit dem gekürzten Schwanz. Sie bewegte sich nicht mehr. Nur wenn man lange genug hinstarrte, konnte man sich eine Atembewegung einbilden.
OBELIX!!!
Er kam, so schnell es seine Verschlafenheit zuließ, ins Bad geschlichen und gähnte die Teilschlange an.
Ohne Kommentar wurde das leblose Reptil in die Weitwurfdisziplin aufgenommen. Müllschippe, Terrasse und den Mandelbaum angepeilt. Die Schlange ruderte durch die Luft, zur Letzten Ruhe. Obelix brummelte was von: „Kann ich schon im Schlaf“, und kroch wieder ins warme Bett, um seinen Ruhestand noch etwas zu genießen.
Ich bereitete das Frühstück zum zweiten Advent vor. Dann ging ich zur Außenstation für herrenlose Katzen. Ich füllte Trockenfutter in einen Futterspender und sah rechts von meiner Hand, die den Befehl hatte den Deckel wieder aufzuschrauben, die Schlange. Allerdings in gekürzter Fassung und leicht ausgefranst. Die Futterreserve hatte noch den kompletten Kopf. Langsam schlich ich mich aus meiner Situation und verzichtete diesmal auf den Obelixschrei.
Auf den Weg zurück versuchte ich krampfartig nicht an den Kopf mit Fransen zu denken.
Obelix kam mir entgegen und meinte: "Du siehst aus, als hättest du die Schlange wieder gesehen.“
Irgendwie hatte ich in diesem Jahr Probleme mit dem Adventsfrühstück. Zwar brannten die Kerzen, der Kaffeeduft versprach frischen Kaffee. die Katzen hatten nichts geklaut, aber ich hatte keinen Appetit mehr. Umso fröhlicher stopfte sich Obelix den Bauch voll mit Köstlichkeiten. So nach und nach fanden sich alle Tiere ein. Es könnte ja mal was runterfallen.
Auch Gamasche. Heimlich suchte ich nach Schlangenüberresten. Obelix genoss das Frühstück in vollen Zügen und meinte, das Schlangen sehr gut schmecken sollen.
Das war’s! Ich sprang auf und raste ins Bad.
Irgendwo im Hintergründ schlichen sich weihnachtliche Musiktöne in meine Ohren.
 
Hallo:wave:,
ich hab mal eine Frage...
ich hab mir vor ca. 2 Wochen eine Katze aus dem Tierheim geholt. Mona.
Sie ist jetzt 4 1/2 Monate alt und war anfangs sehr scheu. Das heißt, streicheln ließ sie sich nicht, aber spielen durfte man schon mit ihr.
Heute kann ich sie schon streicheln, wenn sie sich hingelegt hat zum Schlafen, aber noch nicht lange. Wenn sie so herumläuft, hat sie immer noch Angst vor Händen.
Ansonsten ist sie sehr aufgeweckt und erkundet mit uns das Haus und meldet sich lautstark, wenn ihr langweilig ist und sie spielen möchte:).

Meine Frage:
Im Tierheim sagten sie mir, sie müsse 2 (!) Monate drin bleiben. Das finde ich aber sehr lange...
Was meint ihr? Habt ihr da Erfahrung?

Liebe Grüße,
Kerstin

P.S. Difi, dein Neuzugang ist ja sooooooooooo süß!
 
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