Katzen

Hallo Grete :wave:

..jetzt habe ich deine Mäusejagd verpasst..

Gab es in der Zwischenzeit noch mal "Mau-Mau Mäusealarm"?
 
@ Difi

Hallo Difi

Kater Toby hat auf dem Bild herrlich türkisfarbene Augen.


Liebe Grüsse NellyK
 
Hola Difi! :D

Ich habe eben erst die neuen Texte entdeckt! Ich habe die letzten Tage wohl wirklich nicht viel mitgekriegt! :rolleyes:

Es ist so herrlich geschrieben, ich kriege gar nicht genug davon. Zuerst wollte ich dir noch bestimmte Zeilen, über die ich so sehr lachen musste, kopieren und dir einsetzen, aber dann habe ich gemerkt, dass ich fast den ganzen Text kopieren müsste! Du hast einen tollen Schreibstil!

Und die Bilder: süüüß!!!

Ich hoffe, dir fallen noch neue Geschichten ein!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Nicht nur für Sonora....:kiss:



Difi: Toby

Kater Toby musste verwandtschaftlich in direkter Linie zu Garfield stehen. Zwar war sein Fell grau/beige, aber ansonsten hatte er Garfields Lebensphilosophie perfektioniert. Toby hasste nicht nur den Montag, er hasste die ganze Woche, jeden Gang, jeden Schritt er hasste Mäuse.
Der Weg von der jeweiligen Kuschelecke zum Näpfchen war so anstrengend, dass er fast vorn über ins Fressen zu kippen drohte. Irgendwie suchte der Kater immer nach Balance. Wenn er seinen massigen Körper putzte, sah das mehr als unbeholfen aus. Im Sitzen eine Hinterpfote in die Luft strecken, mit einer Vorderpfote hinter sich abstützen und dann die mühselige Prozedur der Fellreinigung beginnen, die fast immer mit Umkippen endete.
Wenn irgendetwas in Bewegung geriet, setzte er sich umgehend hin, wickelte den Schwanz fest an den Körper und machte die Kopfgymnastik. Dann ging der Kopf hin und her, um sich dann auf der Stelle platt zu machen, als wäre er selber die ganze Zeit hin und her gelaufen.
Es ist ein Wunder das sich in der Tobyära keiner ernsthaft verletzt hat, denn man stolperte öfter mal über das Katzenfell. Die Verschnaufpausen kamen spontan und überall. Beliebteste Stelle war am Treppenabsatz, 35cm vom Fressnapf entfernt. Gleich danach stand auf der Hitliste die Eingangstür. Bereitschaftsdienst für Leckerlis der ankommenden Familienmitglieder, auch wenn alle schon angekommen waren. Einmal pro Tag hallte ein Fluchen durchs Haus, wenn mal wieder jemand in die Katzenfalle getappt war.
Bei jedem Arztbesuch schilderten wir verzweifelt, wie das Tier nur eine Muskelgruppe bewegte und zwar die Kaumuskeln! Und nach jeder Untersuchung teilte man uns bedauernd mit, dass er nur noch wenig Zeit hätte und wir ihm die Freude des Fressens nicht nehmen sollten. Wie wär’s mit Lasagne?! Und so stolperten wir weiter über den Kater und zwar viele, viele Jahre.
Toby dachte gar nicht daran sich an die ärztlichen Richtlinien zu halten. Den Part des Fressens übernahm er sehr gewissenhaft. Aber das mit der „Zeit“ musste er neu definieren. Er studierte alle Relativitäts-Theorien und überlebte seinen fast gleichaltrigen Bruder Gismo.
Nun galt es das neue Mitglied Floh zu erziehen. Jedes Mal wenn der kleine Hund „wuff“ machte, zuckte Toby wegen der Misstöne zusammen. Er litt richtig und schaute mit seinen wunderschönen Augen zur Decke.
Also Regel Nr. 1: Das ist mein Napf!
Wenn nicht gibt es Hiebe auf den Wuffkopf.
Regel Nr. 2: Alle Plätze im Haus gehören mir!
Wenn nicht gibt es Hiebe auf den Wuffkopf.
Regel NR: 3: Alle ankommenden Leckerlis sind meine!
Wenn nicht gibt es Hiebe auf die Hundebirne.
Und so war es auch. Floh wurde in den ersten Wochen nur von einer Tatze in Schach gehalten. Wir wollten uns nicht einmischen, auch wenn es ein paar Mal sehr schwer für uns war. Dafür war Toby so aktiv wie noch nie. Bis zu dem Zeitpunkt als Floh die eigene Pfote erhob und auf Tobys viel zu kleinen Kopf, hämmerte. Floh machte es sichtlich Vergnügen das Erlernte in die Praxis umzusetzen.
Von der Minute an verfiel Toby wieder in seine alten Gewohnheiten und wir fluchten wieder einmal täglich über die Stolperpelzfalle.
Floh hatte durch Toby eine solide Katzenausbildung bekommen. Zwar hatte sie Blessuren auf der Nase und zog oft den Kürzeren wenn sie die erlernte Technik bei anderen Hunden anwendete. Aber an dem Tag wo Toby nicht mehr zurückkam, trauerte unsere Hündin sehr. Tagelang rührte sei weder den Napf an noch lag sie auf einem seiner Stammplätze. Floh weinte still in sich hinein.

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Ach Difi, du schreibst herrlich!!! Danke dafür!!! :kiss: Und HOFFENTLICH fallen dir noch mehr Geschichten ein!!!

Im Sitzen eine Hinterpfote in die Luft strecken, mit einer Vorderpfote hinter sich abstützen und dann die mühselige Prozedur der Fellreinigung beginnen, die fast immer mit Umkippen endete.

Ich sehe es richtig vor mir! :D

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Nelly !

Nein, kein Mäusealarm. Dafür hat Mau-Mau schnell dazu gelernt und läuft jetzt die Leiter selbstständig rauf und runter. Hinterher schaut sie einen ganz stolz an. Gestern hat sie mich regelrecht geholt damit ich das sehe.

Liebe Grüsse von
 
Difi: Die Filous


Idefix war kaum entwurmt, geimpft und hatte seinen Gesundheits-Check hinter sich, da maunzten schwache Töne zu uns herauf. Unsere Jagthündin nahm die seltsam aussehende Sphinx-Haltung ein und erschnupperte den neuen Geruch. Obbelix verzichtete auf die Vorsteh-Haltung aber reckte sein Gesicht in die gleiche Richtung und platzte heraus, dass ein winziges schwarzes Wesen am Mandelbaum rumwuseln würde. Ich sah gar nichts. Lag aber nicht an meinen Augen, sondern an meiner Körpergröße. Bevor mein Mann mich wie ein (altes) Kind hochheben konnte, sauste ich auf unsere Hausterrasse um mich selber zu überzeugen. Obelix fuchtelte mit den Armen herum und sagte unterdrückt:“ Zwei Kat…nein drei Katzen.“ „Nein, vier!!!“ schrie ich zurück. Vor Schreck versteckten sich die Kleinen in den Mandelbaum. Mein Mann brummelte was von. „Lass die bloß da, wo die sind!“ „Natürlich, brummelte ich zurück.“ Und war schon mit Wasser und Trockenfutter unterwegs.
Hinter mir noch ein – NICHT SCHON WIEDER- Flehen, oder war es nur der Wind?
Am Baum angelangt, sahen mich Babykatzenaugen fassungslos an. Keine bewegte sich. So was auf zwei Beinen mit neuem Geruch begegnete ihnen wohl zum ersten Mal. Ich zog mich langsam zurück und ließ meine Köstlichkeiten am Baumstamm stehen. Mit einem Fernglas konnte ich beobachten, wie sie die Plastikdosen beschnupperten aber nichts anrührten. Dann verschwanden sie im Untergehölz. Mein Angetrauter atmete sichtbar auf und ging wieder fröhlich ans Tageswerk.
Idefix hatte von alledem nichts mitbekommen. Er lag in seinem Fernsehpappkarton und schlief sich größer. Der kleine Kerl hatte sich in unsere Herzen geschlichen. Liebevoll hatte Obelix den Karton mit Tüchern ausgefüttert, ein Mini-Näpfchen für Wasser und eine blaue Lackrollen-Plastikschale, gefüllt mit Katzenstreu, reingestellt. Zum Schluss wurde ein Stofftier an einer Schnur am Rand befestigt. Diese Luxuseinrichtung stellte er neben dem Bett und nahm es in Kauf fast akrobatisch ins Bett zu kriechen. Diese Schutzbehausung wurde schon in der ersten Nacht geknackt. Idefix krabbelte mit Hilfe seiner spitzen Krallen über Obbelix hinweg und legte sich zufrieden zwischen uns. Tagelang konnte mein Mann nur unter Schmerzen aufstehen, weil er aus lauter Angst, den Zwerg zu erdrücken, in den unmöglichsten Haltungen schlief.
Idefix kümmerte das nicht. Er machte sich von Nacht zu Nacht zwischen uns breiter. Nuckelte mal am nächtlichen T-Shirt oder machte seinen Milchtritt und schnurrte dabei wie eine Nähmaschine.

Fortsetzung folgt.
 
Hallo Nelly !

Von wegen kein Mäusealarm. Heute hat Mau-Mau zwei Mäuse angebracht. Hatte aber keine Chance sie in die Wohnung zu schaffen. Diesmal haben wir so :zunge: gemacht.

Liebe Grüsse von
 
Hallo Nelly !

Von wegen kein Mäusealarm. Heute hat Mau-Mau zwei Mäuse angebracht. Hatte aber keine Chance sie in die Wohnung zu schaffen. Diesmal haben wir so :zunge: gemacht.

Liebe Grüsse von

Abend Grete,

na da habt ihr ja mächtig was zu tun mit eurer fleißigen Katze. :popcorn: :kraft: :lolli:


Liebe Grüsse NellyK
 
Hier die Fortsetzung! Muss dazu sagen haben seit ein paar Stunden einen Neuzugang haben. Viel Arbeit. Unsere Tiere müssen den Knirps akzeptieren.

2

Zwei Tage später, wir hielten gerade eine anstrengende Siesta, selbst der Gang zum Kühlschrank war schweißtreibend, durchzog ein aufdringlicher Klagelaut die heiße Luft.
Wie auf ein geheimes Kommando standen zwei Menschen, ein Hund und eine Babykatze am Terrassengeländer und schauten in den Hinterhof. Die Durst- und Hungertöne kamen von einem ausgemergelten, rabenschwarzen Kätzchen. Fassungslos lauschten wir den Jammervariationen. Obbelix schubste mich in die Seite: „Nun tu doch endlich was!“ Unter Beobachtung der restlichen Familie stellte ich ein Drei-Gänge-Menü, bestehend aus Wasser, Dosen- und Trockenfutter in die Nähe des Schreihals. Im Zeitlupentempo entfernte ich mich ein paar Meter und konnte das Zögern der schnuppernden Katze beobachten. Wir hielten alle den Atem an. Ich spürte wie mir der Schweiß aus den Haaren schoss. Das hatte nichts mit den Wechseljahren zu tun. Dann nach einer kleinen Ewigkeit tauchte die Kleine in ein Näpfchen. Eine Forderpfote stand im Futter und der Schwanz befand sich im Wasser. Es sah mehr als ungeübt aus. Dann sah ich die Verletzungen auf dem Kopf. Da fehlten ganze Fellstücke und es klafften offene Wunden.
Mein Mann machte ein pfeifendes Geräusch eines Asthma-Anfalls. Seine Hand ruderte in die Richtung der Holzpaletten. Da kroch eine graugetigerte Katze hervor. „Diese Filous“, rutschte mir heraus. Alles erstarrte. Die schwarze sprang einen Meter zurück und lies die getigerte ans Futter und behielt alles im Blick. Jederzeit bereit uns anzugreifen. Ein Pfiff von mir kündigte ein drittes Kätzchen an. Wieder eine grau getigerte. Diesmal blieb mir die Luft weg als ich sah, dass ihr der halbe Schwanz fehlte. Noch nie konnte ich so deutlich den Knochenaufbau eines Katzenkörpers sehen. Und dann stolzierte eine schwarze Katze mit weißen Pfoten zum Fressplatz. Das Fell war im erstaunlich gutem Zustand. Man konnte sich sogar so was wie Glanz einbilden. Die beiden grauen machten Platz und nach ein paar Sekunden begann die Schlacht am kalten Buffet. Sie kippten teilweise um, fielen halb in die Schüsseln, beleckten sich gegenseitig und wussten gar nicht, wohin sie sich zuerst wenden sollten. Die Schwarze beobachtete alles wie ein Bodygard.
Ich weiß nicht wie oft ich die Näpfe gefüllt habe, aber irgendwann fraß auch der Bodygard bis zum umfallen.
Inzwischen rutsche Obbelix auf allen Vieren um die Holzpaletten und legte den Kopf auf den Boden als wollte er Trommelgeräusche erlauschen, aber da kamen keine Überraschungen mehr auf vier Beinen hervor. Dabei trommelte er: “Die Katzen bleiben draußen!“


Jet weiter!
 
Hallo Nelly !

Das kann man wohl laut sagen, dass wir mächtig was zu tun haben mit der fleissigen Katze. Gestern war sehr schönes Wetter und Mau-Mau fast nur draussen. Kam uns auch gut, denn wir hatten Kaffeegäste. Mama ist jetzt ein Jahr hier und das wollten wir ein bisschen feiern. Mau-Mau wollte das wohl auch.


Liebe Grüsse von
 
Puh, Difi! Dat is ja richtig spannend!!!:schock: Wie das wohl weitergeht???

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Und hier geht es weiter...

3

„Natürlich bleiben die Kätzchen draußen, aber zuerst müssen sie wieder zu Kräften kommen“, und stellte im Geiste ein Aufbauprogramm zusammen. Mein Mann sah mich seltsam von der Seite an und begann fieberhaft an einer hunde-fuchssicheren Außenstation zu arbeiten. Es wurde gehämmert, gesägt und geschraubt. Zwischendurch presste mein Obbelix Sätze durch die Zähne: “Was brauche ICH eine Bodega?! Kann ja auch warme Getränke trinken. Ist man schneller knülle, der einzige Schattenplatz!“ der Rest ging im Baulärm unter. Meine klügere Hälfte hatte sich einen kühlen Platz bauen lassen für Flaschenvorräte. Wie klug das war sollte sich jetzt herausstellen. Die Babys hatten einen ausgepolsterten, schattigen Platz in luftiger Höhe. Wir brauchten nicht mal große Überredungskunst. Einen Teller mit Leckerlis, ein in die Hände klatschen mit dem Ausruf „Tapa“! und schon kletterten die Kleinen todmüde in die neue Höhle und fielen in eine Art Koma. Nur die Schwarze behielt ein Auge offen. Ich nannte sie Filou.
Wir konnten davon ausgehen, dass es keine Mutter mehr gab. Die Kleinen waren höchstens drei Wochen alt und in dem Alter sorgt das Muttertier noch für ihre Jungen. Hier gibt es Füchse, die ihr Revier verteidigen. Es wäre nicht die erste Katze, die zum Schutz ihrer Kinder das Leben verloren hätte.
Am nächsten Morgen, so um 6 Uhr, jaulten die Skelette in Richtung Terrasse. Das hatte schon mal funktioniert. Mein Mann stöhnte nur und kroch unters Kopfkissen. Aus Temperaturgründen war keine Decke zum Kriechen vorhanden. Idefix sah verdutzt auf den kopflosen Mann und bearbeitete das Kissen.
Ich klatschte in die Hände und rief „Tapa!“ Das „O mein Gott, wie ideenreich!“ überhörte ich und schleppte Futter in den Hof. Idefix sauste um die Ecke und machte erstmal eine Vollbremsung. Da standen sie sich gegenüber. Nichts geschah. Mir wurde bewusst, dass ich mit zwei Näpfen in den Händen mitten in der Schusslinie stand. Fehlte eigentlich nur noch die Hündin. Aber die freute sich gar nicht über das neue Mutterglück und hatte bestimmt auch ihren Kopf unter das Kissen geschoben.
Vorsichtig stellte ich die Schüsseln auf den Boden und brachte meine nackten Beine in Sicherheit. Idefix fraß sich sofort durch. Mir fiel auf, wie groß er schon war. Die Getigerte kam heran und machte erstmal einen geschmeidigen Bogen um Idefix. Und dann fiel sie fast in den Napf. Ich nannte sie Tigger.


Als nächstes kam der Stummelschwanz schüchtern aus der Bodega sin botella. Ihr Restschwanz sah aus wie ein zerfranster Pinsel. Sie erhielt den Namen Puschel.
Idefix schlabberte sich unterdessen im Wechsel der Futtersorten den Wams voll. Unterbrochen von Belecken der Neuankömmlinge, die gar nicht so richtig wussten, warum ihnen dauernd das Gesicht gewaschen wurde. Man sah Idefix an, wie glücklich er war. Vor ihm ein riesiger Fressberg und viele Spielkameraden , die kein Wauwau machten. Filou hielt sich immer noch zurück. Ihr Körper blieb sprungbereit.
Dann kam endlich auch die schwarz-weiße Katze angeschlendert. Es sah fast so aus, als hätte sie einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd an und trüge dazu weiße Gamaschen. Das wurde ihr Name. Gamasche.
Gamasche setzte sich leicht gelangweilt hin und sah unschlüssig zum Futter. Idefix hatte bereits die dreifache Portion der gewohnten Menge in sich hineingestopft. Sein Kugelbauch, sah etwas anders aus, als die eingefallenen Seiten der Vierlinge. Gamasche beobachtete Idefix abschätzend und machte dann umständlich den einen Schritt zum Frühstücksdiner.
Erst jetzt kam Filou hinzu und ich sah aus dem Augenwinkel wie ein Hund und ein Mensch uns beobachteten. Beide hatten die Körpersprache: „Lass die bloß draußen!“

Da ich außer von Idefix keinen Beistand in der Familie fand, gingen wir zu Tierschutzorganisationen, in der Hoffnung auf Hilfe. Wir schafften nirgends unser Anliegen komplett vorzutragen. Jedes Mal wurden wir mit anderen Variationen unterbrochen: kein Platz, geht nicht, überbelastet, der Zuständige nicht da, wo denken sie hin?! Man behandelte uns als hätten wir einen unsittlichen Antrag gestellt. Mein Mann fragte mit leicht belegter Zunge, warum solche Institutionen überhaupt existierten? Seine Ader an der Stirn trat etwas hervor als wir kommentarlos abgewiesen wurden. oder beschimpft wurden, mehr Platz zu haben als die Vereine. Als dann der dritte Tiersnichtschutzverein uns eine verbilligte Kastration der Tiere anbot, falls wir Mitglieder würden, bebten auch seine Nasenflügel. Wir schmissen alle Anmeldeformulare mit wunderschönen Tierfotos und Spendenaufrufe in den Mülleimer, da wir nicht überzeugt waren, das den dreiwöchigen Kätzchen mit einer verbilligten Kastration geholfen werden konnte. Jedenfalls nicht jetzt. Mein letzter Blick fiel auf eine Ankündigung einer Gala-Benefiz- Veranstaltung für „ Herrenlose Tiere, die im Stich gelassen wurden“. Ich fühlte mich im Stich gelassen.

Da war unser Tierarzt kooperativer. Wir stapelten die vier Katzen in die Hundebox und fuhren in die Praxis. Alle Untersuchungen und Behandlungen waren umsonst, wir mussten lediglich die Medikamente bezahlen. Und natürlich bekämen wir die Kastrationen zum selben Preis wie der Tierschutz. Man stellte fest, dass alle Winzlinge Katerchen waren. Arzt und Assistentin schüttelten uns freudig die Hände und gratulierten uns zu den Vierlingen.
Nun machte Obelix ein Gesicht als hätte er fürchterliche Zahnschmerzen bekommen. Zu Hause empfing uns eine enttäuschte Hundedame, die beim Anblick der Katzen sogar das Begrüßungs-Schwanzwackeln vergaß. Ihr verzweifelter Blick sagte alles. Nur Idefix sauste voller Freude um die Transportkiste und machte einen Indianertanz.
„Aber die kommen mir nicht ins Haus!“ war der letzte Versuch einer Auflehnung gegen die neuen Mitbewohner. Und damit stapfte Obelix grinsend in die Küche und holte Gambas aus dem Kühlschrank, klatschte in die Hände und rief: “Tapas für alle!“
 
Hallo Nelly !

Das kann man wohl laut sagen, dass wir mächtig was zu tun haben mit der fleissigen Katze. Gestern war sehr schönes Wetter und Mau-Mau fast nur draussen. Kam uns auch gut, denn wir hatten Kaffeegäste. Mama ist jetzt ein Jahr hier und das wollten wir ein bisschen feiern. Mau-Mau wollte das wohl auch.


Liebe Grüsse von


@ Grete:

Hallo Grete

Ich freu mich das ihr euch so sichtlich klasse an Mau-Mau erfreuen könnt! Und das jeden Tag aufs Neue!

Da passt der Satz-"Katze sein ist schön!", wie der Deckel auf den Topf! :)


@ Difi

Hallo Difi:

Wir haben uns die letzten Postings ein paar mal überschnitten :D. Ich kam noch nicht dazu mir deine Texte durchzulesen. Wollt sie mir aber nicht entgehen lassen.
Du schreibst wirklich toll!


Liebe Grüsse NellyK
 
Guten Morgen Nelly !

Gestern war ne Bekannte bei Mama zum Kaffee und als sie Mau-Mau sah meinte sie:"Das könnte ein Ableger von unserem Tiger von damals sein!" Der muss sich laut ihren Erzählungen genauso verhalten haben. Wäre ja witzig. Später kam von der Bekannten der Sohn noch vorbei und nachdem sie ihn "abgenommen" hatte, durfte er sie streicheln.

Liebe Grüsse von
 
Hallo Difi!

Ich kriege nicht genug!!! Du schreibst einfach toll! Danke für die Mühe, ich habe großen Spaß!!! :kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Danke Sonora....alles ist wahr! Etwas überzeichnet aber im Kern wahr. Nichts erfunden!
NellyK ist auch für mich eine Überschneidung. Versuche einfach den Faden nicht zu verlieren.;)


Difi: Der Fuchs


Die Katzenvierlinge hatten sich gut eingelebt. Die Bodega war ihre Schlafhöhle, in der auch Iddefix teilweise ein geduldeter Untermieter war. Ich brauchte nur in die Hände zu klatschen und die kleinen Katzenkörper wuselten mir alle entgegen. Tigger war fast immer der erste, dicht gefolgt von Filou. Puschel hechelte drei Meter hinterher und irgendwann kam dann auch Gamasche ruhigen Schrittes angeschlendert. Sein Fell war wie immer hochpoliert, gestriegelt und geplättet. Ich schätze er hat den Morgen mit einer ausgiebigen Maniküre begonnen.
Iddefix wuselte freudig mit. Wenn ich „Tapa“ rief, rannten alle in Richtung Näpfe. Selbst Gamasche legte einen Schritt zu. Ich kam mir vor wie ein erfolgreicher Dompteur. Fünf Paar Katzenaugen blickten mich in freudiger Erwartung an. Die Vierlinge stopften alles in sich hinein. Ich hätte Schmierseife mit Tabascosoße servieren können. Sie machten vor nichts halt. Jeder Käfer, Ameise, Heuschrecke, Küchenabfall oder Grashüpfer wurden verputzt. Filou leckte sich dann mit seiner rosa Zunge das Schnäuzchen und schaute mich verschmitzt von der Seite an, als wollte er sagen: Proteine…Wichtig!!
Iddefix war da etwas wählerischer oder vielleicht betrachtete er die Krabbeltiere auch nur als willkommenes Spielzeug.
„Du sollst nicht mit dem Essen spielen!“ raspelte zärtlich Obbelix auf seinen kleinen Findling ein. Dabei streichelte eine riesige Männerpranke das Katzenköpfchen.
Unsere Hundedame Floh hielt sich immer noch dezent zurück. Zwar schnupperte sie an den Kleinen, blieb aber distanziert. Vielleicht ist man mit 1 ½ Jahren noch nicht reif für die Mutterrolle.
Der Einzug der Katersippe begann schleichend, fast unmerklich. Da wir tagsüber die Türen überall offen halten, war es nur eine Frage der Zeit, dass die Kleinen auf Entdeckungstour gingen.
„Die Vierlinge kommen mir nicht ins Schlafzimmer!“ ertönte es autoritär. „Natürlich nicht mein Liebling!“ säuselte ich zuckersüß zurück und schleppte den Hundekorb vom Schlafzimmer in den Wohnraum und drängte dabei Gamasche von der Couch weg, der gerade seinen Krallen an der Armlehne den letzten Schliff geben wollte. „Aber die Nacht verbringen sie draußen,“ setzt die männliche Stimme nach und übersah im Eifer der Anordnungen wie ich Tigger hastig von der Gardine pflückte. „Natürlich mein Liebling,“ und versuchte dabei hinter meinem Rücken Tiggers zweiten Versuch zu vereiteln. Ich versprach es und hatte ein paar Kratzspuren mehr an meinen Händen, da Tigger überhaupt nicht einsehen wollte, warum man in der Gardine nicht schaukeln darf.
Es begann eine wunderbare Zeit. Iddefix war das Verbindungsglied aller Parteien. Er stiefelte in unser Bett und schmuste mit Obbelix, der wie auf Knopfdruck freudige Grunztöne von sich gab und seinen Liebling automatisch kraulte. Dann drückte der kleine Kater sich kurz an mich, um dann ins Hundekörbchen zu klettern. Floh atmete hörbar durch und akzeptierte die Pelzrolle. Ich glaube sie wartete schon auf den Besuch. Manchmal blieb Iddefix draußen bei den Vierlingen. Floh versuchte dann mit dem Trick „Katze am Hinterbein ins Haus ziehen“, zu überzeugen. Aber es klappte nicht immer.
Es war ein Paradies……. bis der große Regen kam.
 
Hallo Difi!

Mittlerweile ist es schon so, dass ich auf meine tägliche Dosis warte! Du verwöhnst mich echt! :kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Sorry das es an der Stelle gleich nicht so humorig:eek:) ist....aber es gehört dazu.

2

Der Regen kam ohne Vorwarnung. Wir wurden von Wassergeprassel geweckt. Die dicken Tropfen sprangen etwa einen Meter hoch und brachten Steine zum Singen. Unter den Geräuschen mischte sich ein Scharren und Kratzen mit lang gezogenen Katzentönen. Ich lief in die Richtung des Jammerns und überhörte die Bodegahinweise meines Mannes. Da stand Filou mit triefnassem Fell und sah aus, wie ein zitterndes Gerippe. Sie hatte wohl auf die komfortable Bodega-Luxus-Behausung verzichtet und es sich vor der Tür auf der Bank bequem gemacht. Das Kissen lag wie ein zerplatzter Wasserballon auf dem Boden und arbeitete sich langsam auf den Abfluss zu.
Filou lies sich mit einem Handtuch abrubbeln und schnurrte so laut er konnte. Ich drückte den kleinen Körper ganz fest an mich und spürte den schnellen Atem des Winzlings.
Der Regen verzog sich wieder und die Wassermengen wurden vom Land aufgesogen. Obbelix setzte Filou schweigend in die schwarze, nasse Nacht und verschloss die Eingangstür mit Nachdruck.
Angesäuert schlief ich mit der größtmöglichsten Entfernung zum Katzenrausschmeißer wieder ein, um kurz darauf vom lauten Flohgebell geweckt zu werden. Floh raste mit aufgerichtetem Nackenfell zur Eingangstür. Wie von Marionettenfäden gezogen saßen wir senkrecht im Bett und lauschten. Nichts!! Allerdings haben unsere Lauscher schon einen beträchtlichen Altersverschleiß und lassen korrekte Angaben bezweifeln. Aber soviel wir uns auch anstrengten, nichts! Floh tänzelte unterdessen in Richtung Innenhof. Wir versuchten es mit Licht und mussten lachen, da keiner von uns eine Brille parat hatte. Die Hundedame beruhigte sich und wir lauschten uns, eng aneinander geschlungen, wieder in den Schlaf.
Am Morgen saß nur Filou vor der Tür und rührte sich nicht. Das Kissen befand sich schlaff, in einer Wasserlache, einige Meter entfernt. Irgendwas stimmte nicht. Ich lief zur Bodega. Es war niemand da. Normalerweise streichen 24 Tierbeine um mich herum und lauern auf Futter. Floh schnupperte an Filou und war sichtbar erregt. Iddefix blieb im Haus und weigerte sich einen Schritt nach draußen zu machen. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magenecke klatschte ich in die Hände und krächzte „Tapa“. Nichts geschah.
Dann nach einer kleinen Ewigkeit ertönte ein klägliches Mautzen. Die beiden Tiere sahen nach oben. Ich folgte dem Blick und entdeckte Tigger auf dem Dach. Unfassbar wie er da hoch gekommen war. Er hatte ja noch Schwierigkeiten den Küchentresen zu erklimmen. Ungläubig sah ich zur Dachspitze. Obbelix stand gähnend in der Tür und holte kommentarlos die große Leiter für eine Rettungsaktion. Obbelix versuchte Tigger zu überreden das ungastliche Dach zu verlassen. Irgendwie begriff der Kater nicht. Mein Mann säuselte seinen Namen, bettelte er solle doch kommen, befahl, redete – Tigger blieb wie angewurzelt sitzen und traute der unausgeschlafenen Hilfe nicht. Obbelix setzte zum Rücktritt an, um sich etwas anderes einfallen zu lassen. Und schon stand Tigger an der Dachkante zum Innenhof und maunzte steinerweichend. Der zweite Versuch klappte sofort. Das Tier lies sich vom luftigen Aufenthaltsort ergreifen und landete glücklich unter Floh, die ihn gründlich ableckte. Tigger genoss die Zuwendungen und leckte Floh die Hängeohren ab. Wir hätten bestimmt noch den ganzen Morgen darüber diskutiert, wie der kleine Kerl das wohl geschafft hat, aber es fehlten noch zwei Katzen.
Keiner dachte ans Essen. Filou und Floh führten mich durch den Garten zum Gemüsebeet. Ich hörte Obbelix die Katzennamen rufen. Seine Hände mussten vom Klatschen schon gerötet sein.
Filou blieb stehen und schaute auf ein Dränagerohr aus Kunststoff. Es war zerbissen!! Flohs Nase nahm eine Witterung auf. Dann bewegte sich das ganze Rohr und eine fremde Stimme schrie und schrie. Erst als mein Mann vor mir stand hörte ich auf. In dem Moment krauchte aus dem zerfetzten Rohr ein Lehmverkrustetes Wesen. Nur mit Mühe konnte man Gamasche erkennen. Da saß der kleine Kerl vor uns und reckte den verklebten Körper als wollte er uns sagen: „Pah, hier bin ich, ABER; ICH BIN DRECKIG!!!!! TUT WAS.“ Er muss sich klatschnass ins lehmverschmierte Rohr gerettet haben. Mein Mann untersuchte die zerbissene Dränage: „Entweder ein größerer Hund oder ein Fuchs?!“ sprach er mehr zu sich. „Ein Wunder das der Kleine das überlebt hat.“
Aber zwei Wunder an einem Morgen war zu viel für ein drittes. Wir fanden gegen Mittag Puschel. Er hat es nicht geschafft. Die Tierlaute eines Fuchses gaben die Antwort auf das Unglück.
„Die Tiere kommen in den Innenhof bis sie groß genug sind!“ entschied mein Mann.
Schweigend richteten wir das neue Domizil ein. Unter dem Tisch stellten wir Flohs Hundebox, die groß genug war für alle Babys. Da war es trocken und sicher. Ein Katzenklo musste eingerichtet werden. Bei dem Gedanken, dass es nur noch Drillinge waren, kämpfte ich mit den Tränen. Ich wagte meinen Mann nicht anzusehen, der sich umständlich räusperte und schniefte.
Floh übernahm von dem Tag an die Mutterrolle. Sie blieb in der ersten Nacht bei ihnen.
Und im Garten gab es eine traurige neue Stelle mit frischer Erde und Blumen.
 
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