In der Hoffnung auf Hilfe, guten Abend

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10.01.13
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Hallo,

ich bin 17 Jahre alt und besuche ein Gymnasium.
Auf diese Seite gestoßen bin ich durch einen Beitrag auf einer anderen Seite, als ich nach einer Lösung meines Problem gegoogelt habe.

Um ehrlich zu sein, bin ich langsam verzweifelt, weil ich unglaubliche Probleme mit Übelkeit (Und auch ähnlichem) habe. Kein Arzt kann mir helfen, und ich kann nicht mehr so weiter machen. Es ist wirklich unglaublich ernst und dauert schon lange an. Mein ganzes Leben ist davon beeinflusst. Aktivitäten und Unternehmungen sind kaum möglich. Wie meine Mama sagt: "Jemand in deinem Alter sollte glücklich sein, fröhlich und nicht jeden Tag weinen und so belastet sein."


Lieben Gruß und schönen Abend noch
 
Guten Abend und willkommen hier,MusicalJenny
es ist ein bischen wenig beschrieben mit deiner Übelkeit. Kannst du da mal mehr zu schreiben?
GlG, Vanilla
 
Hallo und danke für die liebe Begrüßung,

also ich habe seit etwa 2 Jahren starke Probleme mit Übelkeit und (fast)Erbrechen. Ich kann nicht genau sagen, ob es nach dem essen ist, die Übergänge sind fließend und tagesabhängig. Ständig kommt mir alles wieder den Hals hoch, meist bis in den Mund. Dies geschieht jeden Tag, in jeder Situation. Immer verbunden mit einem starken Übelkeitsgefühl dass ich nicht beschreiben kann oder Magenkrämpfen. Ich habe zudem auch oft Durchfall, weniger, aber nicht selten Sodbrennen und so starke Blähungen dass ich sehen kann wie sich mein Bauch "aufpufft". Ich kann bin unglaublich verzweifelt, weil ich gar nichts mehr machen kann. Nicht rausgehen, nicht mit Freunden treffen, keinerlei Bewegung. Ich fahre zwar mit dem Rad zur Schule und gehe seit neustem schwimmen (in der Hoffnung dass es besser wird dadurch), aber beim Training muss ich immer wieder Pausen wegen akuter Brech-Gefahr machen. Auf die Dauer halt ich das nicht mehr aus. Ich weine unglaublich viel deswegen und sehe dieses Forum als letzte Chance auf Hoffnung.

Lactose/Fructoseintoleranz ist durch Tests ausgeschlossen. Magenspieglung und Ultraschall negativ. Jegliche Behandlungen verliefen erfolglos.

In der Hoffnung auf Hilfe danke :)
 
Hallo MusicalJenny,

Ich halte das für eine allergische Reaktion.

Welche Allergietests wurden bei dir durchgeführt? Wie ernährst Du dich? Kannst Du mal aufschreiben, was Du normalerweise so isst?

Grüsse
derstreeck
 
Hallo Musical Jenny,

hast Du Dich schon mit der Histamin- bzw. Gluten-Intoleranz beschäftigt? Leider gibt es dafür keine Atemtests. Am besten testet man sie selbst aus und zwar durch eine Auslaßdiät.

Gab es vor ca. 2-3 Jahren ein Ereignis in Deinem Leben, das diese Übelkeit auslösen hätte können?:
Umzug, Probleme, Ernährungsveränderungen, neue Möbel, viel E-Smog, Zahnbehandlungen, Behandlung mit Medikamenten .....?

Grüsse,
Oregano
 
Liebe MusicalJenny, :romeo:
für Deine Problematik gibt es viele mögliche Ursachen, zum einen stoffliche, organische zum anderen psychische.

Es können Mangelzustände (vitamine, mineralien, aminosäuren, enzyme, usw) vorliegen, die eine ordentliche Verwertung der Nahrung behindern oder es kann zum Beispiel auch eine angeborene Stoffwechselstörung sein, die sich jetzt erst zeigt. Auch kann eine Infektion eines Verdauungsorgans ursächlich für die Übelkeit und Schlechtverdauung sein. Helicobacter pylori ist ein Erreger, der in den letzten Jahren von der Schulmedizin besonders gern diagnostiziert wurde. Es ist aber nur einer von dutzenden!

Natürlich könnte auch eine (unbewusste) Verweigerung des Essens aufgrund von Ängsten die Ursache für die Beschwerden sein.
Das kann aber niemand hier beurteilen, am ehesten du selbst.

Beispiel: Bei großem Kummer, z.b. Liebeskummer, Schulstress, familiären Probleme oder einer Kombination aus alledem können manche Leute nichts mehr essen. Der Körper verweigert die Nahrungsaufnahme durch fehlenden Hunger oder Übelkeit, bis hin zu Erbrechen und Durchfällen. Wenn das über längere Zeit anhält, kann man in ein Nährstoffdefizit geraten, dass die psychische Verfassung weiter verschlechtert, weil der Körper immer schwächer wird. So kommt man möglicherweise nicht mehr selbständig heraus aus der Abwärtsspirale. Eine Einnahme der fehlenden Nährstoffe kann hier ebenso wie eine psychologische Behandlung helfen, aus diesem Teufelskreis wieder heraus zu kommen.

Wer über einen längeren Zeitraum unter Nährstoffdefiziten leidet, ist geschwächt und kann in der Folge an Allergien, Unverträglichkeitsreaktionen, häufigen Infektionen oder auch organischen Erkrankungen leiden. Dann wird es noch schwieriger die Ursachen zu diagnostizieren und zu therapieren, weil man noch mehr Faktoren zu beachten hat. Manche Ärzte, Patienten und Ratschlaggeber bleiben bei den Folgestörungen haften und verlieren dabei den Blick auf das ursächliche Problem.

Oft verursachen bloße Ernährungsdefizite oder auch bestehende organische Erkankungen psychische Probleme und man weiss dann nicht mehr was Ursache und Folge ist, dass heisst also ob etwas psychosomatisch oder somatopsychisch ist. Bei einer Studie wurde herausgefunden, dass vielen essgestörten Patienten (Anorexie und Bulimie) Zink fehlt. Bei anderen psychischen Störungen zeigten sich Defizite an bestimmten Vitaminen oder Aminosäuren oder eine Kombination aus alledem. Die gezielte Einnahme der fehlenden Substanzen kann allein schon helfen, die psychischen Symptome zu lindern oder gar zu beheben. Dies sollte meines Erachtens nach nicht in Eigenregie passieren, denn oftmals ist eine ganze Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln in bestimmter Dosierung einzunehmen.
Weitere Informationen zu Psyche und Ernährung findest du z.b. hier und hier

Vielleicht kannst du schon einmal herausfinden, ob deine Übelkeit mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel oder Stoffgruppen (obst, fette, kohlehydrate, ...) in Verbindung steht oder ob bestimmte Gedanken (z.B. sich unattraktiv fühlen oder Angst vor Ablehnung oder bestimmten Konfliktsituationen) sich mit der Nahrungsaufnahme verbinden u ggf Übelkeit auslösen.


Du kannst auch einen Arzt aufsuchen, der deine Nährstoffsituation analysiert, jedoch kennen sich damit nicht allzuviele aus.

Der Besuch einer Stoffwechselambulanz kann Dir helfen, bestimmte Verdachtsmomente auszuräumen (angeborene oder erworbene Stoffwechselerkrankungen oder Organstörungen, ggf. auch bestimmte Infektionen usw.) und dir damit viele viele Arztbesuche ersparen. Solche Ambulanzen finden sich an einigen großen (Universitäts-)Kliniken.

Fachlich versierte Unterstützung auf psychologischem Gebiet kann dir möglicherweise auch bei der Ursachenabgrenzung helfen und dir vor allem Beruhigung verschaffen.

Den Spruch deiner Mutter finde ich übrigens nicht gut. Wenn ich jemandem der traurig ist, sage: jetzt sei doch einfach mal glücklich oder: in Deinem Alter müsste man so und so sein aber nicht so wie du bist, dann ist das nichts, was dem Betroffenen weiterhelfen wird, geschweige denn ihn aus der unangenehmen Situation herausbringt.

Ich wünsche Dir von Herzen gute Besserung,

frego

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:greis:
das alles sind Tipps von mir als medizinischem Laien. Das sage ich Dir nicht, weil die Tipps nichts taugen, sondern weil ich nicht die Verantwortung für Deine Gesundheit übernehmen kann.
 
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