Lieber Lukas, :wave:
ganz herzlichen Dank, dass Du dieses wichtige Thema
Hafer und Gluten
nocheinmal angesprochen hast.
Dazu habe ich nun sehr intensiv recherchiert und kann nur sagen, dass selbst die Experten keine Einigkeit in dieser entscheidenden Frage gefunden haben.
Selbst die Deutsche Gesellschaft für Zöliakie gibt eine sehr schwammige Empfehlung aus, nach denen die Betroffenen maximal bis zu 50 g Gluten-frei deklarierten Hafer pro Tag zu sich nehmen können.
Aber ist dies wirklich ratsam?
Denn schließlich weißt der Test nur die typischen Weizenglutene nach und nicht andere möglicherweise ebenfalls problematische Proteine (Eiweiße).
Produkte können auch durch Prozessierung angeblich glutenfrei gemacht werden, dabei verbleibt aber natürlich immer eine Restmenge an Gluten.
Dies erscheint mir nach langem und intensiven Nachdenken sehr problematisch, und, daher muss ich meine erste Meinung revidieren, und kann Dir nach sehr detailliertem Durcharbeiten der relevanten Arbeiten dazu letztlich nur raten alles Getreide zu meiden und damit auch die Haferkleie.
Auch für mich sind die kontroversen Diskussionen total verwirrend und ich muss zugeben, dass ich die gegensätzlichen Empfehlungen nicht verstehe.
Anders als auf vielen Gebieten der Medizin, scheint hier die Wissenschaft noch nicht zu einer abschließenden Beurteilung gekommen zu sein.
Daher gilt für mich der Grundsatz der Vorsicht: Better safe than sorry - wie die Amerikaner so schön sagen.
Also leider (!) doch: Finger weg von allen Getreideprodukten, also auch von Hafer und Haferkleie!
Drei Fakten tragen hier im Wesentlichen zur Verwirrung bei:
1. Kontamination von Hafer mit anderem Getreide.
2. Die Frage was Gluten eigentlich konstituiert und ob der Nachweiß wirklich alles Gluten erfasst. Damit ist für mich auch leider doch nun nicht endgültig geklärt, ob Hafer nun Gluten enthält oder eben nicht. Eigentlich unbegreiflich!
3. Die Tatsache, dass schon Erhitzung z.B. Gluten inaktivieren kann, aber ja wohl wieder nur die nachweißbare Form? Und wenn ja, dann bleibt noch die Frage offen, wie viel davon wirklich inaktiviert wurde und ob dies ausreicht.
Nihil nocere - niemals schaden - ist wohl immer der beste Rat. Also mein Rückzug mit der Empfehlung keine Haferprodukte mehr zu verzehren.
Kann Haferkleie selbst in geringer Form positive Folgen haben?
Auf jeden Fall, schon 3 g beta-Glukane können selbst nach EFSA (europäische Lebensmittelbehörde) gesundheitsförderende Wirkungen enfalten und das hochwertige Protein der Haferkleie ist natürlich als mitochondrialer Nährstoff sehr gut geeignet, die Vitalität zu fördern.
Aber da ein Restrisiko verbliebt, bin ich jetzt kritisch und muss letztlich trotzdem abraten.
Ganz herzlichen Dank für Dein Verständnis und Deine Geduld!
Auch ich musste mich für diese Revidierung meiner Einschätzung durch viel Literatur und x Internetseiten durcharbeiten. Dabei bin ich selbst immer skeptischer und kritischer geworden.
Ganz liebe Grüße und alles Gute, :wave:
ich wünsche Dir eine frohe und gesegnete Weihnachstzeit sowie eine guten Rutsch ins neue Jahr, alles Gute,
und ein dickes Dankeschön dieses ganz wichtige Thema noch einmal angesprochen zu haben,
Dein Burkhard.