Einen Fortschritt kann ich nicht erkennen.
Wenn man so tief in der Thematik drin steckt wie Du, mag das aus Deiner Perspektive sicherlich so wirken und ganz Unrecht wirst Du auch nicht haben.
Aber es ist aus meiner Sicht dennoch eine "mutige" Initiative, die zumindest den Weg dafür bereitet, dass irgendwann vielleicht einmal alle auf Deinem Wissensstand sind
Und ehrlich gesagt, bin ich sehr froh um jeden, vor allem auch aus dem Bereich des Gesundheitssystems in Deutschland, der sich hinstellt und sagt: "Ich sehe das anders!" Damit riskieren sie auf jeden Fall auch ihr eigenes Ansehen (im selbigen System).
1. Umfassende Aufklärung uber die Krankheit,
2. Anleitung und Einübung von Pacing und Strategien zum Energie-Management,
3. Förderung der Krankheits-Bewältigung,
4. Erlernen von Entspannungs- oder Meditationsverfahren als Hilfe zur Reduktion von Schmerzen und Schlafstörungen sowie
5. ggf. Therapie komorbider Störungen.
(Ende Zitat)
Ich interpretiere das so, dass die Psychotherapeuten mit diesem Feigenblatt krampfhaft versuchen, sich weiterhin wenigstens einen Krümel des Kuchens zu sichern. Das ist angesichts der angeblich knappen Ressourcen rausgeschmissenes Geld.
Das sehe ich ganz und gar nicht so, zumal sie in Deutschland keinerlei Probleme haben, Patienten mit anderen Befindlichkeiten zu finden, die vielleicht sogar einfacher zu betreuen und ggf. zu therapieren sind. Die Wartelisten sind sehr lang, Plätze schwer zu bekommen.
Da bin ich froh um jeden Therapeuten, der die diese Krankheit als schwere "chronische Erkrankung" wie viele andere einstuft und entsprechend mit den ME-Patienten, die das Glück haben auf so einen Therapeuten zu stoßen, behandelt und akzeptiert.
Und nur wenige mit ME/CFS haben das Glück im Laufe der Jahre nicht zu einem Psychotherapeuten gehen zu müssen (entweder weil sie selbst psychisch am Ende sind oder weil sie von Ämtern und Ärzten müssen!)
Die fünf Punkte oben sind ein alter Hut; dafür braucht niemand Psychotherapeuten.
Ja, sie sind ein "alter Hut", aber der Punkt ist ja der, dass sie aufgeführt werden, damit den Kollegen klar wird, dass ME/CFS eben eine somatische, schwere chronische Erkrankung ist (und keine psychische). Punkt.
Es wäre doch toll, wenn sich mal Psychotherapeuten auf ME/CFS-Patienten spezialisieren würden. So was gibt es bei Diabetes, bei HIV, bei Herzgeschichten etc. (Ab und an sollten sie dann aber vielleicht auch mal wirklich depressive und andere Patienten vor sich haben, damit sie den Unterschied weiterhin erkennen können)
Grüße
hitti