Hypochonder und Somatisierer – oder: Ärzte können nix

  • Themenstarter Paula3
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Es gibt schon auch psychische Probleme, die einem den Boden unter den Füssen weg ziehen können, aber dann weiss man das in aller Regel auch: Man wurde verlassen, jemand ist gestorben.
Das ränkt sich in der Regel wieder ein, kann aber auch gesundheitliche Probleme erst mal machen.
Kenne ich nur zu gut bei Liebeskummer zum Beispiel. Mein Blutdruck steigt, die Atmung wird flacher usw. Stress jeglicher Art frisst Vitalstoffe und das kann alles Mögliche auslösen über einen längeren Zeitraum.
Aber in der Regel scheint es mir auch so, dass wenn der Arzt nicht weiterweiss, die Psyche dafür herhalten muss oder aber es ist genetisch.....Naja.

Schönen Abend.
Claudia.
 
Hallöle,

die Psychologie hat sicher auch ihre Daseinsberechtigung, will das ja nicht abstreiten. Fatal ist aber, wenn tatsächlich organische Ursachen nicht entdeckt werden und dann ausschließlich mit psychologischen Mitteln erklärt und therapiert wird. Das betrifft insbesondere alles in Richtung Psychosomatik, also wo eindeutig somatische Beschwerden vorliegen. Hier ist die Psychologie zu dominant. Ich denke, hierbei steht immer eine (oder mehrere) somatische Ursache im Vordergrund. Die Psyche ist sekundär betroffen und sollte nicht für die Krankheit verantwortlich gemacht werden. Und das betrifft in meinen Augen alle salonfähig gewordenen Erkrankungen wie Burnout, Angst-/Panikstörung oder Somatisierungsstörung. Hierbei finden sich beim genauen Hinschauen immer Störungen des endokrinen Systems, ggf. auch im Neurotransmitterhaushalt, die nicht durch ein Trauma etc. induziert sind. Und da diese Erkrankungen gesellschaftlich immer mehr akzeptiert sind, untersuchen Ärzte auch gar nicht mehr intensiv, sondern vergeben solche Diagnosen vorschnell. Hier wird es sich zu einfach gemacht. Ist doch üblich, dass man sich in der heutgen Zeit bei dem Stress schnell überarbeitet und ausbrennt. Der psychische Stress dabei ist sicher ein Puzzlestück, doch sind in meinen Augen Umweltbelastungen wesentlich gefährlicher für den Menschen, als eine anstrengende Arbeit. Ich denke da nur mal an die flächendeckende Zwangsjodierung, der sich keiner mehr entziehen kann, deren Wirkung auf die Schilddrüse äußerst zweifelhaft ist. Und medizinisch untersucht wird hier nur minimalistisch der TSH-Wert. Es gibt reichlich weitere Beispiele.

Grüße
Werni
 
Ärzteblatt
24.01.2013
Schizophrenie eine Autoimmunerkrankung?

Ärzteblatt
01.03.2013
Schizophrenie: Infektion plus Stress macht Mäuse psychotisch

https://www.ncbi

2014
Severance EG et al. Autoimmune diseases, gastrointestinal disorders and the microbiome in schizophrenia: more than a gut feeling.

https://www.ncbi

2015 Mai
Severance EG et al. Gastroenterology issues in schizophrenia: why the gut matters.

https://www.ncbi
2015 März 27
Gutiérrez-Fernández J et al. Different presence of Chlamydia pneumoniae, herpes simplex virus type 1, human herpes virus 6, and Toxoplasma gondii in schizophrenia: meta-analysis and analytical study.

https://www.nature.com
11 August 2015
G. Paul Amminger Longer-term outcome in the prevention of psychotic disorders by the Vienna omega-3 study

https://www.ncbi
2014 Februar 11
Schmitt A The impact of environmental factors in severe psychiatric disorders.


Beispiel Asthma
Die Seite existiert nicht mehr, aber die Aussagen sind durch Literaturangaben belegt:
Traditionally asthma has been commonly regarded by medical science as a psychological or emotional disorder (48). The hypersensitive asthmatic child was considered to be suffering from "nerves". Asthma was a psychosomatic disease (49) which was considered to be (55) "purely psychogenic in origin" and therefore was "commonly referred to as asthma nervosa" (55). Psychiatrists regarded asthmatic children as having an "allergy to life" (48) which perhaps was the result of the mother's personality (48). According to this belief "something in the mother's personality sets off the child's hidden fears and anxieties" (48) and this in turn "produces allergic reactions in the child which constrict the bronchial tubes" (48). Because of this scientific evidence certain mothers were described as being asthma causing or "asthmatogenic" (48). The asthmatogenic mother was described thus (48): "on the whole clinicians tend to agree that the asthmatogenic mother is concerned with her own adequacy, self defensive, protective of others, sensitive to demands, in need of reassurance from others, irritable, and tends to feel guilty." The removal of asthmatic children from their parents as part of their treatment was describedby Peshkin (52) as "parentectomy".

48. Gerras, C., Hanna, J.E., Feltman, J. (eds), The Encyclopaedia of Common Diseases, Rodale Press, 1976. See also: Archives of General Psychology, December, 1966.

49. u. 52
https://www.nlm.nih.gov/archive/20120918/hmd/breath/breath_exhibit/FourPersp/emotions/IVCs1.html

55. Review of psychosocial stress and asthma: an integrated biopsychosocial approach -- Wright et al. 53 (12): 1066 -- Thorax
Rosalind J Wright, et al, Thorax 1998 - Review of psychosocial stress and asthma: an integrated biopsychosocial approach


und so weiter

p.s. Hab leider keine Zeit zu übersetzen .....
 
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Zur allgemeinen Erheiterung hier mal eine selbst erlebte Geschichte.

Bin letztens mit zitternden Gliedmaßen, Schüttelfrost, Benommenheit, starken Bauchschmerzen usw. in die Notaufnahme. Für mich war das keine Befindlichkeitsstörung, es war ein Notfall! Wurde dort auch behandelt mit Röntgen, Sonographie und Blutuntersuchung. Habe nebenbei eine Infusion bekommen. Schon nach der halben Flasche ging es mir deutlich besser. Die Zuckungen und Krämpfe gingen weg und mein Kopf klarte sich auf. Boah, dachte ich. Was für ein geiles Zeug! Doch nach ca. einer Stunde kamen die Krämpfe und Zuckungen zurück. Bei der Sonographie hab ich gebeten, mir nochmal so eine Infusion zu legen. Auch danach ergab sich eine extreme Besserung. Also der Beweis.

Nach Abschluss aller Untersuchungen kam die Ärztin freudig an und meinte, es wäre alles OK. Ich dachte, das kann doch wohl nicht sein. Ich liege hier mit Krämpfen und ich hab nichts? Hab ihr dann erklärt, dass ich mit der Infusion eine erhebliche Besserung gespürt habe. Da müsse was drin sein, was ich brauche. Sie meinte, es wären Elektrolyte und die hätten sie bei mir geprüft, die wären in Ordnung. Ich konnte es nicht glauben. Was ist da nur drin gewesen?

Zu Hause mit immer noch starken Beschwerden habe ich dann mal recherchiert, was in der Lösung drin ist und was im Blut untersucht wurde. Das einzige was fehlte, war Magnesium. Auch mal schnell geschaut, was denn ein Magnesiummangel für Symptome hervorruft und habe mich 100%ig wieder gefunden. Ich also mit den Infos erneut in die Notaufnahme und habe die Ärztin gesprochen, ihr vom Magnesium berichtet, was nicht gemessen wurde und ich bei mir als Mangel vermute. Sie hat eine erneute Blutentnahme veranlasst und ich wähnte mich nun endlich in guten Händen und hoffte auf Hilfe.

Irgend wann wurden mir dann die neuen Werte vorgelegt. Wieder alle Elekrolyte im Normbereich. Ich nochmal genau hingeschaut, wieder kein Magnesium dabei! Ich fühlte mich ganz schön verschaukelt und habe Einspruch erhoben. Magnesium würde wohl im Akutfall nicht gemessen, es ist nicht lebenswichtig. Boah, war ich baff ob der Behandlung und Abfuhr. Ist man mit einem Mangel an Magnesium nicht krank? Und hätte sie mir das nicht vorher sagen können? Warum musste ich ein zweites Mal Blut abgeben, wenn sie nichts anderes messen wollen? Bin ich bei den Schildbürgern? Und warum wird mir nicht geglaubt und die Prüfung von Magnesium verweigert? Zur Schlichtung wollte sie mich stationär aufnehmen und dort dann den Magnesiumspiegel untersuchen. Ich krieg das nicht in meinen Kopf! Was würde das die Krankenkasse kosten, statt einfach mal das Magnesium in dem Augenblick zu prüfen!? Sie wollen ein Bett belegen und sich das bezahlen lassen, nur wegen der Untersuchung? Sie hat mir eh empfohlen, Mg aus der Apotheke zu holen.

Ehrlich gesagt, so ein Vorgehen ist mir absolut unverständlich. Vielleicht können Ärzte ja was und es ist nur das Abrechnungssystem. Oder können Ärzte tatsächlich nicht mal Symptome eines Magnesiummangels erkennen, und nicht mal, wenn man sie sogar als Patient darauf hinweist? Und ist es nicht unterlassene Hilfeleistung, wenn man ein mehr als handfesten Verdacht hat und die Untersuchung vorsätzlich verweigert wird?
 
Danke.

Nein, war Elektrolytlösung mit Kalium, Natrium, Calcium, Chlorid und Magnesium.
 
Mal wieder eine Story der Leistungsfähigkeit unserer lieben Ärzte. Habe ich die letzten Tage absolut live erleben müssen. Knüpft sich nahtlos an meine obige Geschichte an.

War erneut in der Notaufnahme mit Zuckungen und Krämpfen am ganzen Körper. Eine Elktrolytinfusion hatte Wunder bewirkt. Doch meine Blutwerte waren alle Top. Also großes Rätselraten. Da ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe, dafür Thyroxin bekomme und für meine Nebennierenschwäche auch Hydrocortison, haben sie mich stationär aufgenommen. Wie gesagt, meine eigentlichen Symptome wurden mit der Infusion besser. Ich fragte mich warum, da muss ich doch einen Mangel haben. Ärzte messen im Serum Magnesium und Kalium. Doch gibt nur der intrazelluläre Spiegel Aussagekraft über einen Mangel. Sowas muss man als leidender Patient rausfinden!

Aber es kommt noch besser. Im Krankenhaus haben sie mir Blut abgenommen, um den Status der Schilddrüse zu bestimmen. Weil dort meine freien Werte erhöht waren, wurde mir das Thyroxin runterdosiert. Mir ging es von Tag zu Tag schlechter. Das hat aber keinen interessiert, es ging ja nur um die Werte im Blut. Mir ging es mit höherer Dosis schon mal viel besser. Auch die Werte waren damals ganz ok. Da frage ich mich doch, warum das nun so schlecht aussieht!? Die netten Endokrinologen haben mir Blut abgenommen und ich hatte morgens das Thyroxin eingenommen. Jeder wissende Schilddrüsenexperte sagt, dass man das Thyroxin am Tag der Blutabnahme nicht nehmen darf, da es die Werte verfälscht. Und genauso war es bei mir! Und das war die Endokrinologie der Universitätsklinik! Wegen falscher Messungen haben sie mir das Thyroxin runterdosiert! Das ist die absolute Katastrophe!
 
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Also mittlerweile glaube ich wirklich, unabhängig von den Mafiamethoden unserer Gesundheitspolitik (eben das ganze korrupte System),
läßt auch die Ausbildung der Ärzte mehr und mehr als zu wünschen übrig
und jeder, der sich nicht um sich selbst kümmert, ist verraten und verkauft.

VG
Destination

P.S. u.a. bin ich auch deswegen in diesem Forum gelandet und heilfroh darüber, was ich mir bislang an positiven Dingen herauslesen konnte!
 
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Man gut, dass es das böse Internet gibt und der Bürger selbständig und mündig ist. Inzwischen weiß ich auch, warum Ärzte das Internet verteufeln und dortige Infos als falsch deklarieren. Es gibt ja inzwischen schon eine Cyberchondrie bei Wikipedia! Das ist der absolute Hohn gegenüber allen kranken Menschen, denen die Schulmedizin mangels Wissen nicht helfen kann oder will, weil es Mehraufwand bedeutet!!! Man muss wirklich vorsichtig sein, was verdeckte Propaganda der Pharmafirmen ist und was wirklich gute Infos sind!!!
 
Also ich bin gezwungernermassen ja ständig durch meine Dialysepflicht drei mal die Wochen mit drei Ärzten im Kontakt.
Was ich sehe ist, dass sie selber nicht rund laufen . Konzentrationsstörungen, wenig belastbar. Es wird verdrängt was man erst mal nicht behandeln kann, weil einfach das Wissen fehlt. Man macht dann bestimmte Werte einfach nicht mehr.
Die Jungs pennen aber nicht den ganzen Tag sondern sind gut am Laufen.

Mein Osteopath sagte nur: Das gibt das System nicht her, als ich ihm sagte, ich müsse mich zu großen Teilen selbst behandeln.
Unglaublich aber wahr.
Wie gesagt, die laufen selbst nicht rund und wissen nicht, was mit ihnen los ist ,die sind genauso vergiftet , leiden an krassen Nährstoffmängeln.

ES ist richtig, hilf Dir selbst, sonst hilft Dir nur sehr begrenzt einer.
Immerhin werde ich in meinen Bemühungen unterstützt und man :D freut sich mit mir über meine Erfolge.
Habe es sogar schon geschafft, dass beim Chef der SErumwert B12 in Misskredit geraten ist, aber das hat Monate gebraucht.

Übringens:
Kalium ist bei Dialysepatienten ein ganz heisses Thema, weil wir es nur über die Dialyse herausbekommen und zwischen den Tagen sammelt es sich an.
Das kann tödlich enden, wenn es ganz böse kommt, da das Kalium auch den Herzmuskel stimmuliert.
Aber: Hier muss ich sagen: Der Serumswert Kalium funktioniert bei mir und den anderen prächtig. Habe erst einmal erlebt, dass jemand daran gestörben ist, aber die Frau hat die Dialyse auch sabotiert bei sich.
Wenn der Wert um einiges im Serum zu hoch war, habe ich die Auswirkungen auch immer mal wieder gespürt: Leichte Lähmungen der Beinmuskeln...

Alles Gute.
Claudia.
 
läßt auch die Ausbildung der Ärzte mehr und mehr als zu wünschen übrig

Hallo Destination,

das Curriculum der Ärzteausbildung wird schon seit sehr vielen Jahren von der Pharmaindustrie mit bestimmt. So ist der Bereich Pharmakologie (Medikamentenkunde) sehr stark ausgeweitet worden. Sie werden regelrecht auf die "Wunder vollbringenden :rolleyes:" Pharmaprodukte eingeschworen.

Zahlreich Hypothesen bzw. Thesen werden in den Lehrbüchern, u.a. in Lehningers Biochemie (die Bibel der Studenten ;)), als Fakten dargestellt obwohl nichts bewiesen ist. Dazu gehört die These von Antikörpern und dem vorgeblichen Schlüssel/Schloß-Mechanismus - wer genau hinschaut erkennt das auch daran, daß hierfür nie Aufnahmen per Elektronenmikroskop gezeigt werden obwohl es sie geben müsste, sondern immer nur Zeichnungen. Impfungen beruhen also auf einer unbewiesenen These :mad:.

Die Bedeutung von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen wird den Studenten überhaupt nicht vermittelt. Ausnahme sind nur eine Handvoll Krankheiten wie Skorbut (Vitamin C-Mangel), teilweise Eisen, B-Komplex, diese jedoch auch nur unvollständig, da der Zusammenhang mit den anderen ignoriert wird.

Ernährung - Fehlanzeige.

Naturheilkunde von Professoren angeboten, dienen nur dazu die Wirkungslosigkeit komplementärer/alternativer Heilmethoden zu propagieren - erlebte ich selbst mal als Gasthörerin.

Die Liste ist noch viel länger ...

Gruß,
Clematis
 
Das ist nicht nur extrem traurig, sondern auch eine absolute Armutserklärung der aktuellen Schulmedizin!
 
Inzwischen weiß ich auch, warum Ärzte das Internet verteufeln und dortige Infos als falsch deklarieren. Es gibt ja inzwischen schon eine Cyberchondrie bei Wikipedia! Das ist der absolute Hohn gegenüber allen kranken Menschen

Hallo Werni,

Habe das bei W gelesen. Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und insoweit stimme ich Dir zu.

Berücksichtigen muß man aber auch, daß es viele Krankheiten gibt, die sehr ähnliche Symptome haben, bei denen eine sehr gründliche Differentialdiagnostik erfolgen muß, um auf die Richtige zu kommen und das kann nur ein fähiger Arzt. Der medizinische Laie sieht dann unter diesen Krankheiten womöglich eine oder gar mehrere, die lebensgefährdend ist/sind und bekommt entsprechend Angst, diese könnte er haben. Die anderen harmloseren Möglichkeiten geraten dabei eher in Vergessenheit. So könnte es tatsächlich zu einer Art Hypochondrie kommen, aber nur weil der Laie das kaum alles "verdauen" kann. Das hat nichts mit mündig oder nicht zu tun. Der Mensch kann sehr leicht verunsichert werden, reimt sich womöglich Falsches zusammen.

Da ich auch mir selbst recht skeptisch gegenüberstehe was Symptomatik angeht - etwa ist es die Wirbelsäule oder etwas anderes, habe ich mal mit Symptomen irgendwo einen Test gemacht, länger her. Als Ergebnis hatte ich dann eine ganze Reihe möglicher Erkrankungen, harmlosere und schlimme. Obwohl ich meinen Körper und seine Macken schon gut kannte, wurde ich doch unsicher, ob davon etwas zutrifft und wenn ja was. Skepsis sezte ein, mein Vorwissen half. Bessere Fährten zeigten sich, sie führten dann aber wieder zur WS und den bekannten Zipperlein zurück. Also alles in Butter.

Hat der Laie dann keinen vernünftigen Arzt als Ansprechpartner, steht er nicht nur im Regen, sondern die Ängste können sich noch verstärken. So kann es dann durch "zuviel Informationen", die nicht richtig eingeordnet werden können, tatsächlich zur Hypochondrie führen, die von Internetinformationen ausgelöst wurde.

In solchen Fällen wird der Arzt die Augen verdrehen, wegen dem, was sich der Laie da zusammengereimt hat. Dabei können dann wiederum auch richtig zusammengereimte Informationen ignoriert werden. Vorurteile verdrängen die Objektivität des Arztes.

Ebenso ist Objektivität für den Kranken schwierig, als Betroffener sucht er nach Antworten und erhält einen Mix, der kaum überschaubar ist. Der Arzt will das nicht hören, also zurück ins Internet zum Suchen. Hoffentlich landet der Suchende dann auf seriösen Seiten... lernt dazu, lernt differenzieren, lernt skeptisch und vorsichtig zu sein. Lernt das, was jeder lernen muß, der im Internet unterwegs ist und Literatur auch in Buchform auswählt.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,

da gebe ich Dir Recht. Doch liegt das Übel dann beim unfähigen Arzt, der falsch und vorschnell diagnostiziert. Beweise finden sich zu hauf, auch hier im Thread. Wenn Erkrankte keine schlüssigen Erklärungen für ihre Beschwerden bekommen und verordnete Therapien nicht wirken, dann machen sie sich gepeinigt selbst auf die Füße und wollen ihr Problem lösen. Dass dabei sehr viel falsch interpetiert werden kann, da gebe ich Dir absolut Recht. Ging mir genauso. Was ich alles schon an sogar bewiesenen Diagnosen und eigenen Ideen hatte...

In der Tat kann eine reine Symptomdiagnose extrem irreführend sein, da alles und nichts passen kann. Ein Nichtfachmann hat aber keine andere Chance. Aber wie gesagt, in meinen Augen sind das alles keine Hypochonder, sie bilden sich das nicht ein. Sie suchen nur nach Antworten und Hilfe! Niemand will sich wirklich gern vom Arzt behandeln lassen müssen, niemand! Dieser viel zittierte sekundäre Krankheitsgewinn, also z.B. das Sicherheitsgefühl beim Arztbesuch ist eine nicht bewiesene These der Psychologie. Ich würde wirklich gern mal mit einem sogenannten Hypochonder über seine tatsächlichen Beschwerden reden. Ich bin mir sicher, dass es da auch wirklich organische Defizite geben wird.

Ich musste mir als Laie auch viel zusammenreimen. Doch habe ich immer versucht, auch Beweise zu finden, auch für meine eigene Sicherheit. Diese habe ich den Ärzten dann auch vorgelegt. Doch mangels Wissen wurden diese ignoriert. Vielleicht hat mich mein Auftreten und Diplomatie davor bewahrt, als Hypochonder eingestuft zu werden. "Echte" Hypochonder haben da wohl eher ein Kommunikationsproblem mit dem Arzt, sie kommen immer wieder mit neuen Theorien ohne Beweise oder Zusammenhänge. Das wird ihr eigentliches Manko sein.

Und Cyberchonder sind wir hier alle im Forum :))).

Gruß
Werni
 
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Ein Nichtfachmann hat aber keine andere Chance. Aber wie gesagt, in meinen Augen sind das alles keine Hypochonder, sie bilden sich das nicht ein.

Hallo Werni,

vielleicht habe ich nicht klar genug formuliert. Ich sehe diese Menschen ebenfalls nicht als Hipochonder. Sie suchen einfach nach einer Antwort für real bestehende Symptome und deren Heilung.

Falsch verstandene Informationen schüren zusätzliche Ängste vor Krankheiten, die man nicht hat, von denen man aber glaubt, man könnte sie lt. Internetinfos und Symptomatik haben und es ist dies was man wohl unter Hypochondrie versteht.
Hypochondrie - Einbildung oder wirklich krank? - netdoktor.at

Die Gefahr, die real bestehenden Symptome mit Krankheiten zu verwechseln, die man nicht hat, ist immer gegeben. Davor muß sich jeder schützen.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,

da bin ich ganz Deiner Meinung.

Doch den Bericht bei Netdoctor finde ich absolut daneben! Die Angst ist eine ganz natürliche Reaktion und absolut nicht krankhaft. Das wird in meinen Augen total fehl eingeschätzt.

Gruß
Werni
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zahlreich Hypothesen bzw. Thesen werden in den Lehrbüchern, u.a. in Lehningers Biochemie (die Bibel der Studenten ;)), als Fakten dargestellt obwohl nichts bewiesen ist. Dazu gehört die These von Antikörpern und dem vorgeblichen Schlüssel/Schloß-Mechanismus - wer genau hinschaut erkennt das auch daran, daß hierfür nie Aufnahmen per Elektronenmikroskop gezeigt werden obwohl es sie geben müsste, sondern immer nur Zeichnungen.
Hier geht's um Bio-Chemie, und das ist (so wie es da steht) nach meinem Wissen eine falsche Aussage - auch wenn ich das im Moment nicht weiter belegen/erklären kann.
Und Impfkritik bezieht sich soweit ich es verstanden habe auch nicht auf diese biochemisch/immunologischen Fakten.

Gerd
 
Die Angst ist eine ganz natürliche Reaktion und absolut nicht krankhaft.
Das wird in meinen Augen total fehl eingeschätzt.

Die Hypochondrie ist eine übersteigerte Angst vor Krankheit oder davor, krank zu werden. Die Betroffenen leiden enorm - nicht aufgrund einer tatsächlichen Erkrankung, sondern aufgrund ihrer Angststörung.
Dabei ist der Fokus in abnormer Weise auf Symptome gerichtet, die alle Menschen kennen. Die Angst ist prägend wie prägnant: Angst vor Krebs, Angst vor Tumoren usw. Bezeichnend ist ebenso, dass Diagnosen, die eigentlich beruhigend wirken könnten, nicht akzeptiert werden, dass weitergesucht wird (was u. a. zum Doktor-Hopping führt).

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Nicht jeder Patient, der sich krank fühlt, und bei dem Untersuchungen keine Indizien auf eine Erkrankung ergeben, ist Hypochonder. Und es gibt oberflächliche Mediziner, die streng auf Schulmedizin gebürstet viel zu schnell und unangemessen Begriffe wie Hypochondrie etikettieren. Das Alles ändert jedoch nichts daran, dass die Hypochondrie als eigenständige Erkrankung existiert. (Als Hypochonder wurde ich auch mal bezeichnet, weil Ärzte Vergiftungen nicht kennen. Das machte mir wenig aus. Später wurde dann eine Schwermetallvergiftung diagnostiziert).




GB
 
Die Hypochondrie ist eine übersteigerte Angst vor Krankheit oder davor, krank zu werden. Die Betroffenen leiden enorm - nicht aufgrund einer tatsächlichen Erkrankung, sondern aufgrund ihrer Angststörung.
Ich stelle nicht in Frage, dass Betroffene nicht leiden. Ob sie jedoch an der Angst leiden oder diese Folge ihrer ursächlichen Beschwerden ist, das ist hier die Frage. Und was ist eine übersteigerte Angst? Wie lässt sich diese tatsächlich messen und von normaler Angst unterscheiden? Oder handelt es sich hierbei lediglich um eine These?

Angst entsteht wesentlich in der Amygdala. Hier werden Informationen bewertet und entsprechende Angstmechanismen ausgelöst. Was ist, wenn z.B. ein zu viel an Histamin die Amygdala so stört, dass es keine normale Angst mehr gibt? Welcher Arzt sieht schon auf den ersten Blick, ob der Patient eine latente HIT hat oder nicht? Das ist nur mal ein Beispiel.

Ich merke bei mir deutlich, dass mein Ängste sich mit der Krankheit verstärkt haben, ggf schon krankhaft sind, sehe diese aber als eine Folge und nicht als mein ursächliches Problem.

Der Betroffene leidet und ist kein Hypochonder!
 
Und was ist eine übersteigerte Angst? Wie lässt sich diese tatsächlich messen und von normaler Angst unterscheiden? Oder handelt es sich hierbei lediglich um eine These?

Wenn die Gedanken nur noch um Krankheiten oder vermeintliche Erkrankungen kreisen,
dann ist dies selbst ein eigenständiges Krankheitsbild - nämlich das der Hypochondrie.

Es ist genauso unsinnig, den Fakt dieser Erkrankung zu leugnen,
wie es sinnlos ist, den Begriff inflationär oder falsch zu verwenden.




GB
 
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