In Deutschland wird die HPV-Impfung bislang für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen - als Vorbeugung gegen den von HP-Viren ausgelösten Gebärmutterhalskrebs. Experten plädieren aber schon länger dafür, auch Jungen impfen zu lassen. Damit könne man verhindern, dass diese die Viren an ihre Sexualpartnerinnen weitergeben. Außerdem schütze die Impfung möglicherweise auch vor anderen von HP-Viren verursachten Erkrankungen wie etwa Genitalwarzen - eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Dass diese Hoffnung berechtigt ist, belegt nun die Studie der University of California (San Francisco) und des H. Lee Moffitt Cancer Center and Research Institute in Tampa (Florida).
An der vierjährigen Untersuchung nahmen rund 4.000 Männer im Alter zwischen 16 und 26 Jahren teil. Ein Teil von ihnen erhielt eine HPV-Impfung zum Schutz vor den vier Virustypen 6, 11, 16 und 18. Der Rest bekam wirkstofffreie Injektionen (Placebo).
Die Resultate am Studienende: Bei Männern, bei denen sich vor der Impfung keiner der vier genannten Virus-Typen nachweisen ließ, konnte die Impfung das Auftreten von Genitalwarzen um fast 90 Prozent reduzieren. Als die Forscher die Daten aller Impflinge in der Gesamtschau auswerteten - unabhängig davon, ob diese vor der Studie schon HP-Viren in sich trugen oder nicht -, ergab sich ein Schutzeffekt der HPV-Impfung von 66 Prozent.
"Dies ist die erste Studie, die beweist, dass die Impfung auch bei Jungen efffektiv ist", kommentiert Anna R. Giuliano von Moffitt Cancer Center and Research Institute, die an der Studienleitung beteiligt war. "Solange die Impfraten bei Mädchen so gering sind, sollten daher auch Jungen geimpft werden."...