ergänzung zum beitrag im anderen thread (
https://www.symptome.ch/threads/trotz-krankheit-und-problemen-gluecklich-sein.144668/#post-1324853):
als ich 18 monate war, ist mein vater plötzlich an einem hirntumor gestorben, weil die ärzte ihn trotz eindeutiger symptome noch nicht mal geröngt hatten.
ich bin wochenlang durch das ganze haus gelaufen und hab meinen papa gesucht und es war auch sehr viele jahre danach noch ein gr. schmerz wenn ich an ihn erinnert wurde (eigentlich immer noch).
meine mutter war schon so früh so schwer krank, daß sie sich nicht richtig um mich kümmern konnte, daher war ihr tod einige jahre später vor allem für sie schlimm.
die opas waren schon lange tot, aber mit 4 hatte ich einen ersatz-opa (eigentlich nur entfernt verwandt, aber er hat mich behandelt als wär ich seine lieblingsenkelin) bekommen, der nach 1 jahr auch plötzlich gestorben ist.
und da ich wegen der ganzen tode usw. immer wieder umziehen mußte, hab ich auch immer wieder alle freunde verloren.
ein telefon gab es damals nur bei leuten mit geld, ich hatte beides nicht.
jetzt hab ich ein handy, aber in den letzten jahren sind alle freunde gestorben (verwandte sind schon sehr lange tot) und dann kann man sie auch mit telefon nicht erreichen.
aber da ich quasi von anfang an allein war und mit allem allein fertigwerden mußte (von den beiden omas bekam ich zwar etwas zu essen, wenn ich da war, aber auch sehr verletzende bemerkungen und sie wohnten auch weit weg und ich hatte kein geld für den bus und nur für ein butterbrot über 2 std. fußweg war mir meist zu viel), war es überlebenswichtig trotz allem positiv zu denken und selbst lösungen zu finden, was zuerst sehr schwierig war, weil man damals z.b. als kind fast keine möglichkeit hatte mit einem nebenjob geld zu verdienen, vor allem nicht so viel, daß es für mehr als eine kugel eis oder ein brötchen ohne belag reichte.
ich mußte daher schon mit 14 vom gymnasium abgehen und eine ausbildung machen, bei der es während der lehrzeit schon etwas geld gab. so etwas zu finden war schwierig, weil ich keine ahnung hatte, wie man das finden kann und auch nicht wußte, daß es ein arbeitsamt gibt. woher auch ?
im gymnasium war so etwas kein thema, zumal das damals ein exclusives und elitäres mädchengymnasium für "höhere töchter" war und ich nur deshalb nicht zu den außenseitern gehörte (extrem wenige, weil fast alle töchter von reichen leuten, "akademikern" usw. waren) und einige freundinnen hatte, weil ich am ersten tag als alle von der lehrerin vor versammelter klasse nach dem beruf des vaters gefragt wurden, nur gesagt hab, daß er tot ist und das wohl so traurig, daß wahrscheinlich alle dachten, das wär erst kurz vorher passiert und nicht weitergefragt haben.
in dem moment hab ich blitzartig gelernt wie man immer die wahrheit sagen kann ohne probleme zu bekommen (vorher gab es deswegen schon mal probleme).
ebenfalls mit 14 bin ich das erste mal wegen der aip im krankenhaus gelandet (danach noch mehrmals und meist sehr lange, weil damals alle ärzte null ahnung hatten und es immer wieder fehldiagnosen gab und meist wurde es dann als psych.-som. abgetan).
ich hätte den ärzten sagen können, daß die bauchschmerzen nicht vom blinddarm kamen, aber sie hätten es mir eh nicht geglaubt (sie haben es erst gemerkt als sie den bauch schon aufgeschnitten haben und daß ich erst nach 24 std. aus der narkose aufgewacht bin und es mir sehr schlecht ging, haben sie völlig ignoriert, obwohl das alles zusammen typisch für eine aip ist) und ich fand die aussicht auf einige tage nicht allein sein und genug zu essen zu haben irgendwie positiv wie auch davor schon immer wieder eigentlich negatives um trotz allem ein möglichst schönes leben zu haben.
mit 16 wurde es dann einfacher alles positiv zu sehen, weil da die gefahr, daß man man mich in ein waisenhaus steckt, wenn jemand gemerkt hätte, daß ich ganz allein war, deutlich geringer war und mit 19 hab ich mich für volljährig erklären lassen (wurde man damals erst mit 21 und vor 19 wußte ich nicht, daß sowas möglich ist).
wegen der schlimmen krankheiten (aip, sle, nierenversagen, bandscheinbenvorfälle mit lähmungen im bein, maligne myopie usw.) gab es immer wieder sehr gr. probleme und da war es gut, daß ich schon früh sehr oft "trainiert" habe immer positiv zu denken und alles zu tun um ein trotz allem schönes leben zu haben.
lg
sunny