Herzrasen durch Cortison?!

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Hallo, Ihr Lieben,

ich glaube, hier sind einige Foris, die medizinisch allgemein ganz gut "drauf" sind und deshalb möchte ich Euch mal etwas fragen.

Mich haben einge Tage Schmerzen in der Schulter geplagt, so dass ich gestern doch mal beim HA reingeschaut habe. Sein Tipp war lediglich eine gereizte Nervenwurzel. Er gab mir eine Tablette mit Cortison (fragt mich nicht, was das genau war - 7#habe auch nicht daran gedacht, besser vorsichtig zu sein, weil ich mit Medikamenten eigentlich gut zurechtkomme) und sagte, ich solle nochmal reinschauen, wenn es nicht besser wird.

Vorab - die Schulter ist wieder gut und gestern Abend hatte ich auch keine Probleme. Heute nacht war mir dann ziemlich warm und als ich heute Morgen wach wurde, war es vorbei. Über mehrere Stunden Puls zwischen 140 und 160. Außerdem war ich total wackelig auf den Beinen und hatte das Gefühl, nahe der Panik zu sein. Mittlerweile geht's so halbwegs wieder, aber mein Puls steigt immer noch deutlich an, wenn ich auf den Füßen stehe.

Kennt das zufällig jemand als Nebenwirkung von Cortison oder hat das doch mit der MCAS zu tun? Herzrasen und Schwäche am Morgen kenne ich - aber nicht in dem Ausmaß. War mir doch ziemlich unheimlich vorhin.

LG
 
Hallo Vertigo,

ich tippe auf MCAS, weil ich heute auch einen Histamintag habe und ziemlich neben der Spur bin. Die nächsten Tage sind fallende Temperaturen angesagt, die Veränderung im Luftdruck triggert bei mir solche Zustände. Normalerweise dauert so was nur einen Tag lang, also dreimal Holz. ;)

Gute Besserung! :wave:
 
Guten Morgen,

danke für euer Feedback. Heute geht's dann tatsächlich wieder, auch wenn ich die Nacht kaum geschlafen habe. Fühlte sich an, als wäre ich komplett mit Adrenalin vollgepumpt... unruhig, nervös, kräftiger Herzschlag... Na ja, musste heute auf Dienstreise und konnte nicht noch auf dem Sofa bleiben.

@MaxJoy: Diese Histamin-Tage, wie du sie nennst, kenne ich eigentlich auch. Kannst du bei dir immer konkrete Gründe für diese Tage finden oder kommen sie aus heiterem Himmel? Mir fehlt in der Regel komplett die Erklärung. Meistens merke ich schon morgens nach den ersten Schritten, dass der Tag scheußlich wird. Ich habe morgens generell Probleme, bin immer sehr müde und habe extreme Probleme in die Gänge zu kommen. An diesen ganz speziellen Tagen ist es dann aber nochmal doppelt und dreifach so schlimm und ich fühle mich kaum in derr Lage, auch nur "irgendetwas Produktives" zu tun.... Manchmal ist es nach ein paar Stunden (gerne verbunden mit schlafen) besser, manchmal geht auch zwei Tage quasi gar nichts.
 
Bei mir kommt das immer buchstäblich aus heiterem Himmel, meist 1 - 2 Tage, bevor das Wetter umschlägt. Es dauert auch nur einen Tag, am Abend ist es dann schon wieder besser. Heute ist bei mir wieder alles im Normalbereich.

Vielleicht ist Niacin (B3) etwas für dich. Ich nehme jeden Abend 250 mg, seitdem habe ich deutlich mehr Energie und die Histaminschübe verlaufen viel milder. Durch das Niacin werden die Mastzellen regelmäßig entleert, so dass sich nicht so viel ansammelt.

https://www.symptome.ch/threads/vitamin-b3-bei-wetterfuehligkeit-mcas.137212/
 
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Hallo Vertigo,

ist bei Dir schon einmal ein Tagesprofil "Cortisol" gemacht worden? Evtl. hast Du am Morgen zu wenig Cortisol und kommst deshalb so schwer in die Gänge?
... Cortisol-Tagesprofil
Die Cortisol-Ausschüttung hat einen typischen Tagesverlauf. Normalerweise ist ca. eineinhalb bis zwei Stunden nach dem Aufstehen der Tageshöchstwert erkennbar. Dieser Cortisolschub sorgt für das morgendliche „in-Schwung-kommen“. Daher ist die Morgenmessung in dieser Zeitspanne sinnvoll. So wird abgefragt, ob die Cortisol-Hochlage zu dieser Zeit ausreicht oder ob bereits in den Morgenstunden die Nebennierenleistung fehlt. Aber nicht immer ist fehlendes Cortisol die Ursache von Schwächezuständen.

Im Laufe des Tages fallen die Cortisolwerte ab. Je nach Ernährung, Getränken, Beschwerden, Erlebnissen, Tätigkeiten und Medikamenten ist die zur Verfügung stehende Cortisolausschüttung variabel. In der Mitte des Tages ist die Mittagsmessung sinnvoll.
...
https://censa.de/produkt/cortisol-3-messungen/

Grüsse,
Oregano
 
Hallo, Ihr Lieben,

und schon wieder danke! :)

@MaxJoy: Von Niacin hatte ich schon einmal gelesen. Allerdings habe ich mir vor geraumer Zeit mal abgewöhnt, alles kreuz und quer auszuprobieren. Aber wenn es dir hilft, ist es vielleicht doch mal einen Versuch wert. Hast Du gleich eine Wirkung gespürt oder kommt die erst nach einer gewissen Dauer der Einnahme?

@Oregano: auf das Thema Cortisol bzw. Nebennieren(schwäche) hatte ich meinen Doc vor geraumer Zeit schon einmal angesprochen - so richtig wollte er an das Thema aber nicht "ran". Allerdings hat er mir niedrig dosiertes Hydrocortison aufgeschrieben und sagte, dass es im Prinzip umgehend helfen müsste, wenn ich denn tatsächlich zu wenig Cortisol hätte. Mir hat es überhaupt nichts gebracht.

Allerdings schüttet der Körper auch direkt nach dem Aufwachen Histamin in größeren Mengen aus - es könnte also auch daran liegen. Letztendlich habe ich ja morgens immer ein buntes Potpourri an verschiedenen Problemen. Die Müdigkeit ist jeden Morgen da, auch Herzwummern ist mein ständiger Begleiter (das nehme ich aber kaum noch wahr, wenn es nicht gerade so extrem ist, wie es gestern der Fall war) - und phasenweise tun mir morgens auch die Beine und Gelenke ein paar Stunden ziemlich weh (ich hatte mal eine ganz schlimme Phase, in der ich mich mehrere Monate lang morgens aus dem Bett rollen musste, weil die komplette rechte Hüfte steif war und irre geschmerzt hat). Das alles ist aber - meistens - nach zwei bis maximal drei Stunden vorbei und ich habe diesbezüglich gar keine Probleme mehr. Allerdings helfen keine Antihistaminika, weshalb mein Arzt auch schon einmal die Vermutung geäußert hat, dass es gar nicht das Histamin, sondern vielleicht ein anderer Mastzellmediator ist, der die Probleme verursacht - nur welcher? Und wie wird man dem Herr?

LG

Vertigo
 
Von Niacin hatte ich schon einmal gelesen. Allerdings habe ich mir vor geraumer Zeit mal abgewöhnt, alles kreuz und quer auszuprobieren. Aber wenn es dir hilft, ist es vielleicht doch mal einen Versuch wert. Hast Du gleich eine Wirkung gespürt oder kommt die erst nach einer gewissen Dauer der Einnahme?

Niacin muss eingeschlichen werden und ja, durch das Freisetzen von Histamin bekommt man sehr schnell eine Wirkung, nämlich eine rote Birne. Diese Methode ist allerdings nur sinnvoll, wenn man nicht ständig Histaminprobleme hat, sondern nur hin und wieder. Dann wird das Histamin kontrolliert freigesetzt und die Schübe fallen milder aus. Das scheint bei dir nicht der Fall zu sein, wenn du jeden Tag Histaminsymptome hast.

Ich kann verstehen, dass du aufgrund schlechter Erfahrungen nicht mehr so experimentierfreudig bist. Andererseits hast du weiterhin mit schweren Symptomen zu kämpfen, trotz der drei Antihistaminika, die du einnimmst. Es könnte sich also schon lohnen, vorsichtig alternative Wege auszutesten. MSM z. B. hat das Potential, nicht nur deine Antihistaminika zu ersetzen, sondern auch die histaminbedingten Entzündungen in deinem Körper zu heilen.
 
Guten Morgen,

interessant, dass Du es als "schwere Symptome" bezeichnest - mittlerweile habe ich mich an vieles derart gewöhnt, dass ich es gar nicht mehr als so schwerwiegend wahrnehme. Die unregelmäßigen "komplett bescheiden Tage" sind zwar nervig, aber irgendwie kann ich sie annehmen. Das Einzige, was mich wirklich mehr und mehr zur Verzweiflung bringt, ist diese andauernde Müdigkeit, der auch mit ausreichend Schlaf einfach nicht beizukommen ist - und der Rattenschwanz, der noch damit zusammenhängt... keine Freizeitaktivitäten mehr, weil jedes bisschen mehr Anstrengung gleichbedeutend mit "noch kaputter" ist... zeitweise Konzentrationsstörungen (bin halt oftmals froh, wenn ich überhaupt auf der Arbeit die Augen offen halten kann), Lustlosigkeit usw. usf...

MSM nehme ich ja seit ein paar Tagen (das erste Experiment seit langem) und war erst angenehm überrascht, weil ich mich nach den ersten Einnahmen mal morgens sehr beschwingt fühlte... Mittlerweile... hmm... irgendwie merke ich nichts mehr...

Ich bin nur heilfroh, wenn diese Woche vorbei ist und ich das Wochenende zum Erholen habe... der verkorkste Dienstag, die schlechte Nacht von Dienstag auf Mittwoch... gestern die anstrengende Dienstreise... ich bin komplett platt...
 
MSM wirkt entgiftend, das kann anfangs durchaus zu einer Art Erleichterungseffekt führen. Wie bei den meisten Mitteln muss man es aber ein paar Wochen einnehmen, um die Wirkung beurteilen zu können. Idealerweise merkt man mit MSM gar nichts - keine Schmerzen, keine Entzündungen und keine Allergien. :cool:

Niacin und andere B-Vitamine machen einen u. a. auch fitter, vielleicht ist das doch interessant für dich. Alpha-Liponsäure (ALA) entgiftet das Hirn und gibt einem auch einen guten Energieschub. Solche Themen kommen immer wieder im Forum, ich habe mir da schon viele wertvolle Tipps geholt. So kann man sich schrittweise seine eigene Hausapotheke aufbauen. Wie krank man eigentlich war, merkt man häufig erst, wenn es einem wieder besser geht. Das ist mir auch so gegangen.
 
Allerdings schüttet der Körper auch direkt nach dem Aufwachen Histamin in größeren Mengen aus - es könnte also auch daran liegen.
Hallo Vertigo,

es ist wirklich schade, daß man morgens das Histamin nicht so messen kann wie z.B. den Blutzucker.
Ich frage mich, ob die morgendliche Histaminausschüttung, die Du vermutest, nicht eher die morgendliche Adrenalin- und Cortisolausschüttung ist, durch die der Blutzucker zum Ansteigen gebracht wird?
Ist Dein Nüchternblutzucker schon mal gemessen worden?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

sorry, gar nicht gelesen, dass hier noch jemand geschrieben hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Histamin die Ursache meiner morgendlichen Beschwerden ist. Dass morgens direkt nach dem Aufwachen Histamin ausgeschüttet wird, habe ich schon mehrfach gelesen. Außerdem passt es einfach auch ins Bild.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal über mehr als ein Jahr mit extremer Schlaflosigkeit zu tun. Einschlafen ging immer noch ganz gut, aber ich war einfach jede Nacht nach 2-4 Stunden Schlaf hellwach - als hätte jemand einen Schalter in mir umgelegt. Das ging mit Herzwummern und enormer innerer Unruhe einher - einschlafen ging effektiv nicht mehr. Ganz typische Histaminsymptome also. Das verschwand dann irgendwann von heute auf morgen komplett - wie auch viele andere Symptome bei mir kommen und gehen.

Letztendlich hilft mir aber MSM offenbar sehr. Ich kämpfe mich morgens mittlerweile immer direkt aus dem Bett in die Küche (schlapp, wackelig, lustlos etc.) und nehme auf nüchternen Magen einen TL MSM in warmem Wasser aufgelöst - nach 15-20 Minuten fühle ich mich deutlich besser und schwungvoller. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht immer noch diese gruseligen Tage gibt, an denen mich morgens einfach nur einbuddeln möchte. :rolleyes:
 
Was die anfängliche Frage angeht:
Ja, Kortison kann Herzrasen verursachen.
Ich hatte im Krankenhaus vor Jahren wegen einer Allergie auf Seelachs-Ersatz:eek: (war so rot wie der Fisch!) insgesamt 3 Infusionen mit Kortison bekommen. Bin im Bett "gestanden" und hatte Herzrasen. Auf meine Nachfrage sagte mir damals die Ärztin, dass das vom Kortison kommt und das bekannt wäre. Setzt man es ab, normalisiert sich alles wieder....
 
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