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Ich behaupte mal, dass (Heil)Wasser zu den ältesten (Heil)Mitteln überhaupt zählt.
Herzliche Grüße von
Leòn
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Heilwasser zum Baden und Trinken: Ein Geschenk der Natur" (19.01.2001)Von den 330 Heilbädern und Kurorten in Deutschland sind 143 Mineral- und Moorheilbäder. Weil davon 20 reine Moorbäder sind, verfügt mehr als ein Drittel aller Kurorte über Quellen als ortsgebundene Heilmittel.
Heilwässer stammen aus tiefen unterirdischen Bassins und treten entweder als Quelle zutage oder werden durch Brunnen erschlossen. Entstanden sind sie aus Niederschlagswasser – Schnee oder Re-
gen. Über durchlässige Gesteinsschichten gelangt das Wasser in die Tiefe, wird gereinigt und mit Mineralien angereichert. So kommt es beispielsweise durch das Auslaugen von Salzlagerstätten zu einem höheren Chloridgehalt, wogegen Gipslager für den Sulfatgehalt und Kalkgesteine für den Hydrogencarbonat-Anteil eine Rolle spielen.
[Als Heilwässer gelten Quellen, die einen Mindestgehalt von 1 g/l gelöste Mineralstoffe haben, oder solche, die besonders wertbestimmende Einzelbestandteile in höherem Maß enthalten – beispielsweise eisenhaltige Wässer mit mindestens 20 mg/l zweiwertigem Eisen. Heilwässer, deren Temperatur von Natur aus am Austrittsort mehr als 20 Grad Celsius beträgt, werden als Thermen definiert. Wässer, die in einem Liter mindestens 5,5 g Natrium und 8,5 g Chloridionen enthalten, heißen Sole.
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Heilwasser zum Baden und Trinken: Ein Geschenk der Natur" (19.01.2001)B]
Entspannende Wannenbäder[/B]
Das Wannenbad ist ein Klassiker der Kur. Schon die Römer fanden das raue Leben nördlich der Alpen in von warmen Quellen gespeisten Badebecken erträglicher und legten so den Grundstein für manchen Kurort. Wannenbäder können positiv auf die Psyche wirken: Wasser entspannt zumeist Körper und Seele. Beim medizinischen Wannenbad, das in der Regel zwanzig bis dreißig Minuten dauert, addieren sich physikalische Faktoren – wie Wassertemperatur, hydrostatischer Druck, Auftrieb – und chemische Faktoren, die auf der Haut und durch die Haut wirksam werden. Der ständige Temperaturreiz kann das Gewebe
straffen. Durch den Wasserdruck, der auf den Körper einwirkt, wird dieser besser durchblutet, der Stoffwechsel angekurbelt, der Kreislauf angeregt. Der Auftrieb macht den Körper leichter, entspannt die Muskulatur, lockert das Bindegewebe, dehnt die Zwischenwirbelscheiben – Gelenke und Wirbelsäule werden entlastet. Die chemisch-pharmakologischen Wirkungen werden im Wesentlichen durch die Inhaltsstoffe Sole, Jod, Schwefel, Radon und Kohlendioxyd hervorgerufen. Reduzierter Schwefel beispielsweise moduliert unter anderem das Immunsystem und hilft, freie Sauerstoffradikale zu zerstören.
Herzliche Grüße von
Leòn