haarausfall, candida, gluten-milchunvertr. amalgam schuld?
Danke für den interessanten Link.
Dazu gibt es einiges zu sagen:
1. Das das labor seriös sein sollte und die richtigen Messinstrumente, Abläufe etc ist logisch, das trifft auch auf jegliche Messung zu. Fazit: es sollte sich um ein gutes Labor handeln.
2. Gemäss Tabelle 3 sind die Bewertungen so unterschiedlich wie es der Kommentar macht nicht!
Auszüge:
Die relativ häufigen Über- und Unterschreitungen der Referenzbereiche lassen es zumindest statistisch wenig wahrscheinlich erscheinen, dass sich die Festlegungen der Bereichsgrenzen an die Vorgaben der Klinischen Chemie halten (90 beziehungsweise 95 Prozent-Perzentile; 90 Prozent-Perzentile bedeutet, dass 90 Prozent aller gemessenen Proben unter diesem Wert und 10 Prozent darüber liegen) Seriöse Labore verwenden genau diese % Werte an, dazu meist noch die Standardabweichung von 67 bzs 33% für leich erhöht oder leich erniedrigt!
Anders gesagt, es scheinen alle Labore nicht seriös zu sein.
Zudem sagt eine Über- oder Unterschreitung von Bereichsgrenzen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe nichts aus über einen tatsächlichen Mangel oder eine toxische Überversorgung
So absolut stimmt es natürlich nicht. Diese Werte geben schon einen Hinweis. Wenn nur 10% der Bevölkerung so tiefe werte haben, könnte zumindest ein Mangel vorliegen.
Gerade bei Zink und Eisen trängt sich nach der HMA oft eine Messung im Blut auf, weil der Hinweis eines mangels da ist.
1. Es wäre daher nötig, zunächst aus Sicht der Spurenelementkunde einen unteren Grenzwert für Selenkonzentrationen im Haar zu definieren, unter dem supplementiert werden sollte. 2. Dass dies bis heute nicht erfolgt ist, zeigt, wie schwierig eine solche Festlegung ist.
1. ist korrekt. 2. Diese Haltung ist ein Hohn! Da die orthomolekulare Medizin trotz vieler Studien von massgebenden Kreisen einfach nicht anerkannt wird, werden natürlich diese Grenzwerte nicht erarbeitet. Hier nun diesen umstand gegen die HMA auszuspielen ist wirklich die Höhe. Dies gilt für alle Elemente
Nur im Falle eines derartigen Fließgleichgewichtes zwischen verschiedenen Kompartimenten des Körpers und den Haaren wäre eine Haarkonzentration aussagekräftig bezüglich der Organkonzentrationen. Dies ist aber bei Selen nicht der Fall. Seine Verteilung unterliegt vielmehr einer komplizierten homöostatischen Steuerung nach einem hierarchischen System:
Diese Aussage ist richtig. Aus der HMA können deshalb nur bedingt Rückschlüsse auf den Seklenstatus gezogen werden. Dies gilt auch für andere Mineralien, auch da hat der artikel recht.
1. Relativ hohe Cadmiumkonzentrationen im Haar (zum Beispiel über 200 ng/g) weisen keineswegs auf eine kritische Konzentration in der Niere hin. Andererseits kann bereits bei relativ niedrigen Konzentrationen im Haar (beispielsweise 20 ng/g) der kritische Grenzwert von 50 µg/g in der Nierenrinde überschritten sein. 2. Daher ist die Haaranalyse nicht geeignet, die Menschen mit hohen kritischen Cadmiumkonzentrationen in der Nierenrinde herauszufinden.
1. ist richtig. 2. ist so absolut nicht korrekt. Der Verfasser geht davon aus, das Cadmium nur wegen der niere ein Problem ist. Dies ist jedoch nicht richtig! Aussserdem weird niemand wegen der Niere eine HMA machen lassen. Cadmium ist im Gehirn auch ein Problem. Und mir wäre nicht bekannt, das die werte im Gehirn anders sind als die etwas oberhalb im Haar.
Völlig analog ist die Situation für das ebenfalls gerne erwähnte Arsen: Aus der forensischen Toxikologie ist selbstverständlich bekannt, dass Arsen bei einer Intoxikation ins Haar eingelagert wird und aus der dann erhöhten Konzentration im Haar auch auf eine bereits abgelaufene Arsenvergiftung geschlossen werden kann. Allerdings wurden bei Arsenvergiftungen regelmäßig Konzentrationen im Haar gefunden, die deutlich über den Werten der lediglich hintergrundbelasteten deutschen Bevölkerung liegen (Kijewski 1993).
Das ist schlicht kein Argument! Nur weil gewisse Personen im Hintergrund weniger abbekommen haben und offiziell nicht als vergiftet gelten, heisst das nicht, dass diese nicht vergiftet sind! Alle hg belasteten hier im Forum können ein lied davopn singen.
Gänzlich unverständlich wird es, wenn einige Labors für rein toxische, nicht essenzielle Elemente wie Quecksilber die Unterschreitung einer unteren Bereichsgrenze als "Mangel" angeben oder für essenzielle Elemente, bei denen selbst bei deutlicher Überdosierung keine Vergiftungserscheinungen bekannt sind (zum Beispiel Magnesium), eine Überschreitung der oberen Bereichsgrenze als "Vergiftung" deklarieren. Das ist richtig. Solche Labors sollte man auch nicht einbeziehen, die haben wirklich keine Ahnung.
Fazit: Der Link ist an und für sich gut, leider zu undifferenziert. Seriöse Labors geben die Werte im Vergleich zur Norm an, was hier nicht der Fall war. Es kann nicht für alle einzelnen Elemente Aussagen gemacht werden, einige wie Sulfit sagen gar nichts aus, bei einigten lassen sich aber Tendenzen ausmachen, die dann ein Hinweis für eine Blutanalyse sind. Gesamtaussagen wie Mineralienhaushaltstörungen sind aber gut möglich. Im Weiteren müssen die Einzelwerte immer mit den Gesamtwerten analysiert werden. So kann zb auch in den meistzen Fällen eine hg Belastung festgestellt werden, sogar wenn die Werte unterdurchschnittlich sind. Man bedenke, das gewisse Werte mit der anerkannten üblichen Blutprobe auch völlig falsch liegen, zb hg, genau wegen den unterschiedlichen Vorgängen wie im Artikel zu selen beschrieben. Die gelten bei anderen Elementen eben auch im Blut. Trotzdem ist wegen diesem Fall keiner der meinung Blutanalysen seien generell unbrauchbar.
Gerade zur Bestimmung einer SM Belastung eignet sich die HMA in den allermeisten Fällen, sofern sie richtig interpretiert werden kann, was leider kaum der Fall ist.
Auch wenn es heute bessere Tests dazu gibt
Der Titel des Links, Vorsicht bei der Interpretation der Messwerte ist also völlig korrekt, aber die Ablehnung aller Werte in allen Fällen ist das kinde mit dem Bade ausgeschüttet