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Die echte Glutenunverträglichkeit (Zölikaie, glutensensitive Enteropathie) ist sehr selten, dennoch können glutenhaltige Getreide manchen Patienten Probleme bereiten.

Hier können andere Faktoren in diesen Getreiden verursachend für die Beschwerden sein. In diesem Zusammenhang wird die ATI-Sensitivität und Gluten-Sensitivität (Auch "Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität" oder "Non-coeliac gluten sensitivity" oder "Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität") diskutiert. Da es für diese sensitiven Probleme keine Laboruntersuchungen gibt, kann letztlich nur durch den Verzicht auf Weizen und andere glutenhaltige Getreidesorten herausgefunden werden (Bitte den Nocebo-Effekt nicht vernachlässigen!), ob hier die Ursache der Beschwerden zu finden ist.

Fazit: Ist also eine glutensensitive Enteropathie anamnestisch und labordiagnostisch (Transglutaminase AK negativ, Endomysium AK negativ, deamidierte Gliadin AK negativ) und auch echte Weizenallergie (IgE-Assoziiert) ausgeschlossen worden, dann kann Weizen dennoch für die Beschwerden mancher Patienten verantwortlich sein. Der Verzicht auf glutenhaltige Getreidesorten, vor allem Weizen, ist in diesen Fällen einerseits das beste Diagnostikum, andereseits ein Weg, um die Beschwerden der Patienten schnell zu lindern.

Wir sind der festen Überzeugung, dass bei diesem Problem ein dauerhafter Verzicht auf Weizen, wie es bei der echten Zöliakie notwendig ist, nicht nötig ist, da auch diese "Unverträglichkeiten" wahrscheinlich primär durch eine geschwächte oder entzündete Darmschleimhaut begünstigt werden. Es empfehlen sich daher Untersuchungen, die sich mit der Darmschleimhaut oder auch der "Besaftung des Darmes" beschäftigen (Stuhluntersuchung: STP1 + Anti-Gliadin-AK), Blutuntersuchung: Basisuntersuchung + Nahrungsmittelintoleranz-Modul).

Therapeutisches Ziel muss es also sein, einerseits den Darm solcher Patienten von entzündlichen Prozessen zu befreien (dabei wird auch der temporäre Verzicht auf glutenhaltiges Getreide helfen), andererseits die Produktion der Verdauungssäfte anzuregen! Denn bei den meisten dieser Patienten beschränken sich diese Unveträglichkeiten nicht auf Weizen, sondern sind multipler Art (Lactose, Fruktose, Histamin etc.).

Darüber hinaus muss herausgefunden werden, was zur Schwäche der Darmschleimhaut mit der Folge von Entzündungen führt:
- Grundsätzliche Schwäche der Darmschleimhaut (genetisch, familiär), falsche Ernährungsweise und verschiedene Stressoren (Darm-Hirn-Achse beachten). -

Um eine langfristige Linderung der Beschwerden zu erreichen, muss natürlich auch an diesen Themen mit dem Patienten gearbeitet werden, denn wir betreiben ja ganzheitliche Medizin.

Mit freundlichen Grüßen
BIO-LABOR
Manfred Tuppek
Leiter der med. wiss. Abteilung
E-Mail: [email protected]

Es ist einfach verflixt, daß dieser Weg zum Herausfinden von gesundheitlichen Probleme so umständlich und schwierig ist. Oft verliert man als Patient unterwegs den Faden und muß wieder von vorne anfangen. Eine Begleitung beim logischen Vorgehen durch Ärzte ist schwierig, u.a. deshalb, weil eben für IgE-vermittelten Allergien die Allergologen zuständig sind und für die Intoleranzen die Gastroenterologen, die aber vor allem an den Atemtests für Laktose-I. und Fructose-Intoleranz interessiert sind. Das ist wenigstens mein Eindruck.

Grüsse,
Oregano
 
besonders schwierig finde ich es, daß bei mcas usw. nicht nur nahrungsmittel triggern, sondern auch noch -zig andere sachen und das alles mal mit sofortreaktionen, mal mit spätreaktionen nach stunden oder erst am nächsten tag. da weiß man irgendwann garnicht mehr, was los ist.
und dazu kommt dann noch daß ein nahrungsmittel je nach hersteller, zubereitung oder hastenichtgesehen mal uv ist und mal nicht.

weizenbrot z.b. geht bei mir teils garnicht, teils aber durchaus in kl. mengen.
wobei ich nach langem hin und her dank ernährungstagebuch rausgefunden habe, daß die vollkornvarianten garnicht gehen, einige weizenbrote auch nicht, weil da zusätzlich zum weizenmehl auch noch gluten enthalten ist (sind die irre ? wo doch so viele kein gluten vertragen und es außerdem auch völlig unnötig ist), aber eine best. sorte helle weizenbrötchen aus dem bioladen rel. gut geht, wenn ich nur eins esse und das auch nicht jeden tag.

allergietests bringen bei mcas usw. garnichts und auch die üblichen tests auf nahrungsmittelunverträglichkeiten (nm-uv) nicht, weil es ja keine tests bzgl. nm-uv bei mcas bzw. masto gibt und es dabei ja auch noch immer wieder anders sein bzw. zunehmen kann.

lg
sunny
 
Hall sunny,

kurz angemerkt:
daß die vollkornvarianten garnicht gehen
Das kann auch an einer Salicylatintoleranz liegen, die ja oft mit MCAS vergesellschaftet ist, + einer Nickelallergie.
allergietests bringen bei mcas usw. garnichts und auch die üblichen tests auf nahrungsmittelunverträglichkeiten (nm-uv) nicht, weil ...
Das sehe ich etwas anders: wenn ich IgE-vermittelte Allergien habe und diese kenne, bringt es auf jeden Fall eine Entlastung, wenn ich diese beachte.

Grüsse,
Oregano
 
ja, wenn man noch totaler "anfänger" ist (an die hatte ich nicht gedacht, weil der beitrag ja von dir war und hier die meisten auch schon lange probleme haben) und überhaupt nicht weiß, was man hat, sollte man natürlich auch allergietests usw machen lassen, um auch evtl. kreuzallergien ausschließen bzw. beachten zu können.

eine sal-uv hab ich schon lange, nickel-uv wahrscheinlich auch und halt auch noch kreuzallergien, milch-uv usw usw. (hatte ich ja auch in meinem thread schon geschrieben https://www.symptome.ch/threads/was-essen-bei-mcas-sal-uv-kreuzallergien-usw.139925/ ).

wenn ich was mache, mach ich es halt immer sehr gründlich. *g*
allergietests sind bei mir früher auch gemacht worden (bei allergologen). bei jedem kam was anderes heraus und bei keinem irgendwas mit nahrungsmitteln oder kreuzallergie-verdächtigem. die ärzte sagten alle, ich hätte keine allergien (die direkten reaktionen waren auch nur gering, daß ein paar stunden später der arm aussah als wäre ein ganzer bienenschwarm drüberhergefallen, hat die nie interessiert) . kurze zeit später ist mir beim essen einmal von einem kl. st.apfel und einmal von 4 haselnüssen der hals zugeschwollen............

gsd hatte ich passende hom. mittel da und auch genug ahnung von allergien und kreuzallergien um weitere üble reaktionen zu vermeiden. nach sehr langer pause (hab mich erst mal nicht mehr an diese nm rangetraut) und intensiver eigentherapie konnte ich dann außerhalb der frühblüher wieder äpfel essen (mit einem winzigen stückchen angefangen und sehr langsam gesteigert), wobei aber auch die sorte eine rolle spielt, weil gerade äpfel ein unterschiedliches allergiepotential haben.

aber auch ohne kreuzallergien spielen bei mcas usw. allergien usw. ja eine rolle, weil dabei halt alles irgendwie triggern kann. und daher bringen, wenn man sich shcon lange mit mcas usw. rumschlägt, auch tests nichts, weil man ja, wenn man mehrere nm-uv usw. hat, garnicht alles weglassen kann, was in den div. tabellen als uv angegeben wird, weil man dann garnichts mehr essen kann. ist also nur für totale "anfänger" erst mal hilfreich.

lg
sunny
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo sunny,

ich schreibe ja hier, damit sich User, die neu ins Forum kommen, informieren können. Da spielen natürlich auch eigene Erfahrungen rein, aber letzten Endes muß eigentlich jeder erst einmal seine eigenen Erfahrungen machen.

Bei mir wurden vor vielen Jahren ein paar IgE-vermittelte Allergien festgestellt. Nach ca. 20 Jahren oder sogar mehr habe ich noch einmal per Pricktest + RAST nachtesten lassen: die Allergien sind geblieben :mad:. - Von wegen: die können aufhören...
Was damals nicht getestet oder auch nur angesprochen wurde, waren die Intoleranzen. Sie gehören ja auch nicht in das Fachgebiet der Allergologen, was ich blöd finde. Auf die Intoleranzen bin ich viel später selbst gekommen und auf einmal passte es: ich vertrug viele Nahrungsmittel nicht, aber nicht, weil ich allergisch auf sie war sondern weil ich Intoleranzen hatte.
Hier habe ich angefangen und zu ahnen, daß ich etwas mit einer HIT zu tun haben könnte, und das ist lange her :eek:) :
https://www.symptome.ch/threads/histamin-unvertraeglichkeit.290/#post-2066

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
uiii, das ist ja sehr lange her.

allergien können rein theoretisch verschwinden, aber praktisch nehmen sie eher zu oder es kommen uv dazu, weil sich ja meist nichts an den ursachen ändert.

und das ist ja eh die krux der "modernen" medizin. es wird fast immer nur an den symptomen rumkuriert und das macht halt nicht gesund, sondern führt nur zu einem seeeehr guten einkommen für die ärzte, hp, zahnärzte, div. institute, die tests usw. anbieten, apotheker, pharmaindustrie usw usw.

wobei viele leute aber auch nicht daran interessiert sind etwas an den ursachen zu ändern (z.b. nikotin usw. zu meiden, die ernährung zu ändern usw usw), sondern lieber pillen und pulver usw. schlucken, weil es ja viel bequemer ist.

lg
sunny
 
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