Hallo, ich wünsche Euch allen einen guten Tag und freue mich, hier lesen und schreiben zu können.
Zuletzt habe ich den Link zur Philosophie des Glücks gelesen. Was dort steht ist in der Tat so umfangreich, dass man vom Hundertsten ins Tausende kommen könnte. Eine Essenz dessen zu finden dürfte schwierig sein.
Was sowohl die Glücksforschung als auch die zahlreichen Ausführungen verschiedener Philosophen zum Thema herausgefunden haben ist wohl, dass das Glück zum größten Teil in uns und aus uns selbst erwächst.
So ist es ein innerer Zustand, der vom äußeren nur bedingt abhängig ist.
Irgendwo habe ich einmal diesen Satz gelesen, kann mich aber beim besten Willen, nicht mehr erinnern, wo, also kann ich keinen Urheber angeben.
"Glück ist der natürliche Zustand".
Wenn dies so ist, so lautet meine Frage, wenn ich mich an der "Suche" beteiligen will, wie kann es sein, dass wir es nicht sehen und empfinden?
Oft denke ich, es ist all der Ballast, den wir unnötigerweise mit uns rumschleppen, oder ansammeln.
Wie oft habe ich schon gedacht, wenn ich mich im Urlaub befand, im Zelt oder in einer kleinen Ferienwohnung:
nun hast Du alles, was Du brauchst und fühlst viel freier, wozu hast Du dann all den Firlefanz und Kram, der sich zu Hause stapelt, wenn Du ihn gar nicht benötigst? Und doch bin ich immer wieder nach Hause gefahren zu meinen Ansammlungen von Andenken, Büchern und anderen Dingen, an die ich mein Herz geheftet hatte.
Nun ja, würde ich als Diogenes in der Tonne leben, müsste diese wohl auch etwas geräumiger sein:lachen2:, schließlich habe ich auch an mir selbst einiges angesammelt
Glück ist ein Gefühl, das aus einer Handlung resultiert. Ohne Handlung kein Glück.
...
Welche Handlungen für das ureigene Glücksgefühl, für den ureigenen Sinn des Lebens, oder auch der Liebe sinnvoll sind, das kann jeder nur individuell für sich entscheiden, da gibt es keine universelle Antwort drauf.
...
Die Qualität einer Reise hängt von meinen Erlebnissen ab, die ich durch meine in Achtsamkeit ausgeführten Handlungen erlebe und nicht von dem Wort "Reise" selbst.
Liebe Kayen, ich versuche einmal, dies wortwörtlich mit meinen Reisen zu verbinden. Was zeichnete dort die Handlungen aus? Es war die Ruhe, die ich mir antun konnte, die Abwesenheit von Pfllichten, v.a. Papier- und Behördenkram

, die Abwesenheit von selbstverursachtem Ballast einerseits und die Freiheit des Staunens, des Entdeckens von Neuem, Schönem...Ich konnte den Blick dafür öffnen und oft auch das Herz. Das letztere aber nur, wenn ich frei von Erwartungen auf das Neue zu ging.
So zeichnet sich für mich die Achtsamkeit dadurch aus, dass ich Erwartungen und Vor-Urteile außer Acht lassen kann, wenn ich mich den (unbekannten) Menschen und Dingen nähere.
Wie ist das auf der (Urlaubs-) Reise möglich, im Alltag aber ungleich schwieriger? Auf einer Reise lasse ich mich ein, im Wissen, ich verlasse es wieder....Auf der Reise also, kann ich das was mir begegnet, wieder loslassen und es darum um so intensiver und inniger an mich heranlassen, in mich einlassen, weil ich weiß, es gehört mir nicht...
So kann es sein, das Glück für mich bedeutet, mich sehr tief und unmittelbar einlassen zu können, wenn ich gleichzeitig bereit bin, es nicht "in Besitz" zu nehmen.
Disziplin braucht es sehr viel um Aktivität und Ruhe im Ausgleich zu leben,
aber so wie mein Körper auf Anstrengung reagiert, kann ich gar nicht anders als immer und immer und immer neu darauf zu achten.
Ich mache mir auch Gedanken um die Disziplin, liebe Karde. Denn ohne Disziplin verlieren die Tage ihre Struktur und Struktur gibt auch immer Sicherheit.
Um auf das oben Geschriebene zurückzukommen, so ist es mir möglich, auf der Reise zwar diese Struktur loszulassen, aber nur, weil ich weiß, ich werde sie wieder aufnehmen, sobald ich nach Hause komme.
Ich kenne Menschen, die machen vor dem Urlaub großen Hausputz und schaffen Ordnung. Es hat mich oft gewundert, dann nach 2- 3 Wochen hat sich doch wieder Staub angesammelt und man kann wieder sauber machen. Sie aber sagten mir, ich möchte mich auf Zuhause freuen können, ich will nicht mit Grauen an eine Rückkehr nach dem Urlaub denken und mir damit den Urlaub vermiesen. Das kann ich nachvollziehen.
Im übertragenen Sinne hieße dies, ich kann mich erst dem Neuen, dem Unbekannten widmen, mich dafür öffnen, wenn ich Ordnung geschaffen habe und mir Struktur geschaffen habe.
Für mich ist jetzt, in diesem Moment Glück, euch lesen zu dürfen.
Daran teilhaben.
So einfach ist das manchmal.
Oder so schwer ,es zu spüren.
Lieber Glücksdrache, hier fällt mir wieder der Satz des mir unbekannten Autors ein: "Glück ist ein natürlicher Zustand". Welche Schichten verhindern, es zu spüren?
Wenn ich so etwas lese - im selben Sinn ja auch von anderen -, merke ich erneut so sehr, wie tot ich innerlich bin.
Ich wünschte, ich bekäme wieder Anschluß an eine normale Gefühls-Welt.
Ach, Darkness, was ist denn die "normale" Gefühlswelt? Was ist für Dich persönlich dieser "normale" Zustand? Was vermisst Du aktuell? Wenn Du Deine eigenen Gefühle nicht mehr spürst, ist es vielleicht ein Schutz Deines Körpers, Deines Ich, wenn sie Dir unerträglich sind.
Schmerz ist ein Gefühlszustand, den wir glauben, nicht aushalten zu können, daher verfügen wir über körpereigene Betäubungsmechanismen. Das ist mit körperlichen Schmerz ebenso wie mit seelischem Schmerz.
Wenn Frauen vom Wehenschmerz berichten, so schildern sie einen Schmerzzustand, der alles andere ausblendet. Es ist nur noch der unerträgliche Schmerz anwesend, keine Gedanke mehr an Vergangenheit, an Zukunft, sogar keine Gedanke an das Kind, dass zur Welt gebracht werden soll. Der Schmerz ist allumfassend, das Sein ist nur noch Schmerz.
Zum Glück endet in diesem Fall der Schmerz durch die Entbindung. Die Erfahrung jedoch im Nachhinein betrachtet und geschildert ist eine unheimliche: der Schmerz scheint alles auszulöschen in diesem Moment, was vorher wichtig war und nachher auch wieder wichtig wird.
Vielleicht kannst Du im Moment den Schmerz nur in kleinen Portionen ertragen. Verzeihe Dir dies!
Früher dachte ich dieser Hans hätte echt einen Schatten, so dumm wie er sich benahm. Ließ sich ständig übers Ohr hauen.
Ich möchte nicht vorwegnehmen, wie du dieses Märchen siehst.
Aber ich praktiziere es schon eine ganze Weile so zu sein wie er.
Vieles loszuwerden was mich belastet.
Das können Gedanken und Gegenstände sein.
Ich schmeisse seit längerem vieles weg und es ist mir immer noch zu viel.
Die äußeren Dinge sind was auch belastet.
Ich brauche gewisse äußere Dinge nicht um glücklich zu sein.
...
Habe eben mal darüber nachgedacht über den Satz: Jeder ist seines Glückes Schmied. Man schmiedet es sich ja auch selber, indem ich Verantwortung über mich und meine Gefühle übernehme und daran arbeite.
...
Was mir aber auffällt ist, das diese Philosophen fast alle ziemlich früh sterben.
Sie schreiben sich alles von der Seele und sterben bzw. bringen sich um.
...
Dann kommen meine Beiden gleich runter und hoffen, das ich sie glücklich mache indem ich ein leckeres Essen bereite.
Ich habe es hier übrigens besonders schwer.
Wenn ich schon ausspreche ich bin glücklich höre ich von Sohnemann: Ich hasse glückliche Menschen.
Liebe Inchi, herrlich, wie Du Dir alles von der Seele schreibst. Ich genieße es, das zu lesen.
Über den Ballast habe ich oben geschrieben....Mir gefällt es, dass Du Dinge wegschmeissen kannst, wenn sie Dich unglücklich machen! Ich wünschte, ich würde es auch fertigbringen. Aber Dein Schreiben ermutigt mich zum Aufräumen und Ausmisten:schock:

)) Danke!
Ich glaube nicht, dass alle Philosophen früh sterben oder sich umbringen, wenn sie sich alles von der Seele geschrieben haben. Wo hast Du das gelesen?
Deine beiden Männer scheinen auch eine Art Ballast zu sein. Einerseit ist es ausgesprochen nett von Dir, dass Du Dich um ihr Glück bemühst, andererseits sind sie wohl sehr egoistisch. Wo bleibst Du selbst? Ich wünsche Dir, dass Du auch für Dich mal auf die Reise gehen kannst und die beiden mal für eine Weile hinter Dir lässt. Wie wäre es mit einer Kur? Wenn Du zurückkommst und sie mussten sich eine Zeitlang selbst versorgen und sich selber um ihr Glück kümmern, dann achten sie Dich vielleicht auch wieder?!
Herzlichst :kiss:
Michel