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WEITERE ANWENDUNGSBESCHRÄNKUNGEN FÜR GYRASEHEMMER
Der europäische Pharmakovigilanz-Ausschuss (PRAC) empfiehlt weitere Anwendungsbeschränkungen* für Gyrasehemmer wie Ciprofloxacin (CIPROBAY, Generika) und Levofloxacin (TAVANIC, Generika). Hintergrund sind sehr seltene mit Behinderung einhergehende und potenziell lang anhaltende Störwirkungen hauptsächlich an Muskeln, Sehnen, Knochen und Nervensystem. Ganz allgemein sollen Fluorchinolone demnach nicht verwendet werden für Infektionen, die sich auch ohne Therapie bessern, sowie für leichte oder mäßig schwere Infektionen, solange andere üblicherweise empfohlene Antibiotika eingesetzt werden können. Auch zur Prophylaxe von Reisediarrhö oder rezidivierenden unteren Harnwegsinfektionen sollen sie nicht mehr angewendet werden sowie bei Patienten, bei denen zuvor eine schwerwiegende Störwirkung unter einem Gyrasehemmer auftrat. Der PRAC empfiehlt darüber hinaus, diese Antibiotika insbesondere bei älteren Patienten und solchen mit Nierenproblemen, nach Organtransplantation oder bei Therapie mit systemischen Kortikosteroiden mit Vorsicht zu verwenden, da diese Patienten ein höheres Risiko für Sehnenschäden durch Gyrasehemmer aufweisen.1
Patienten sollen zukünftig darüber informiert werden, die Behandlung zu beenden, wenn „erste Anzeichen einer Störwirkung an Muskeln, Sehnen oder Knochen auftreten (wie entzündete oder gerissene Sehne, Muskelschmerzen oder -schwäche, Gelenkschmerzen oder -schwellung) oder am Nervensystem (wie Gefühl von Nadelstichen, Müdigkeit, Depression, Verwirrtheit, Suizidgedanken, Schlaf-, Seh-, Hör-, Geruchs- oder Geschmacksstörungen).“
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