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Fluorchinolone können Nebenwirkungen haben, die erschreckend sein können. Deshalb auch der Titel dieses Artikels von René Gräber:
Fluorchinolone mit Nebenwirkungen – Ein ärztliches Rezept für Desaster
Grüsse,
Oregano
Fluorchinolone mit Nebenwirkungen – Ein ärztliches Rezept für Desaster
Fluorchinolone mit Nebenwirkungen...
Fluorchinolone sind Antibiotika, die eine Untergruppe der Chinolone bilden. Wie Letztere gehören die Fluorchinolone zu den Gyrasehemmern. Die Vertreter der neueren Generation sind zudem in der Lage, auch andere bakterielle Enzymsysteme nachteilig zu beeinflussen, wie zum Beispiel die Topoisomerase IV.
Bakterien und andere Prokaryoten besitzen ein Enzym, die Gyrase, dessen Aufgabe es ist, die DNA eines Bakteriums so zu spiralisieren, dass sie in den Zellraum des Bakteriums passt. Ohne diese Spiralisierung würde der Raum zu eng werden und die DNA könnte bei Vermehrungsprozessen nicht korrekt abgelesen werden. Mit der Hemmung der Gyrase wird also genau dieser Mechanismus genutzt, um eine Vermehrung der Bakterien zu verhindern.
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Wie alle Medikamente haben die Fluorchinolone Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel stehen. Aber wie es aussieht, haben die Fluorchinolone derart schwere Nebenwirkungen, die selbst für Antibiotika untypisch sind. Dazu gehören lebenslange Schädigungen des Organismus und sogar das vorzeitige Ableben der betroffenen Patienten. Damit würden sie sich bestenfalls für die Behandlung von Infektionen eignen, die auf andere Antibiotika nicht mehr ansprechen oder Infektionen von besonders ernster Natur. Statt dessen jedoch werden sie verteilt, wie die Kamellen im Kölner Karneval.
Fluorchinolone – gegen Bakterien und Patient?
Die Fluorchinolone haben als integralen „Baustein“ ein Fluoratom in ihrer molekularen Struktur. Fluor ist ein bekanntes Nervengift. Außerdem dringen Substanzen mit angeheftetem Fluor leichter und schneller in das Gewebe ein. Dazu kommt noch, dass die Fluorchinolone in der Lage sind, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, eine Eigenschaft, die nicht jedem Antibiotikum zukommt. Dies ist der Grund, warum gerade die Fluorchinolone wesentlich häufiger Schäden im zentralen Nervensystem bewirken als andere Antibiotika.
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Aber dabei soll es nicht bleiben. Die Liste der Nebenwirkungen ist richtig lang und liest sich wie das „Who is who“ der Unverträglichkeiten:
- Ablösung der Retina und daraus resultierende Erblindung
- Akutes Nierenversagen
- Bewusstseinseintrübung, nachlassende kognitive Fähigkeiten
- Depressionen
- Halluzinationen
- Psychotische Reaktionen
- Schmerzhafte Ausschläge
- Phototoxie
- Übelkeit und Durchfälle
- Hörprobleme
- Störungen der körpereigenen Blutzuckerregulation
- Neuropathien
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Eine Arbeit aus dem Jahr 2007 (Clostridium difficile: changing epidemiology und new treatment options.) bezeichnet Cephalosporine, Clindamycin und Fluorchinolone als „Hochrisiko-Antibiotika“ für die Entwicklung von C. diff und MRSA Infektionen. Ein zuvor seltener Stamm von C. diff, der ein schweres Krankheitsbild erzeugt mit erhöhten Konzentrationen an Toxinen, wurde in der Folge epidemisch. Grund dafür war der Einsatz von Fluorchinolonen .
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Grüsse,
Oregano
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