Ernährung bei HPU (Kinder)

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16.01.17
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Hallo,

ich bin neu und habe viiiiile Fragen :confused:. Mein Sohn (11) hat eine HPU-Diagnose und wir haben tatsächlich auch einen Arzt gefunden, für den das eine "normale" Krankheit ist. Mein Sohn nimmt jetzt Kryptosan (wir sollen mit zwei Tabletten anfangen und ggf. steigern), das er bisher auch gut verträgt.

Ich habe jetzt viel gelesen und bin auch auf die Ernährung gestoßen. Helge hat keine Unverträglichkeiten oder so, ist aber viel zu dünn für sein Alter. Er isst viel Wurst und Süßkram, aber ich bin immer schon froh, dass er überhaupt isst. Müssen wir bei HPU die Ernährung umstellen? Wenn ja, welche generellen Tipps habt ihr so?

LG
Susi
 
Hallo Susih,

habe auch einen 12jährigen HPU´ler.

Ich kann Dir nur raten die HPU Bücher zu lesen und überlegen glutenfrei zu leben. Zumindest einfach mal ausprobieren. Wir ernähren uns strikt nach Paläo und fahren gut damit. Milchprodukte sind eh nicht so gut.
Meine haben noch nie einen Schluck Milch bekommen.

Da musst Du Dich echt einlesen in verschiedene Ernährungsformen. Die Paläo Kost ist für viele echt gut verträglich. Lecithingranulat am besten aus Sonnenblumenkerne baut die dünnen Kerls gut auf. Also einfach einen Esslöffel nach dem Frühstück oder Kokosfett, Leinöl.. Das macht die Wangen gleich fülliger und ist gesünder als das schlechte Fett aus der Schoki.

Ich backe Glutenfreie Schokokuchen (Mit reinem Schokopulver), es gibt Nachmittags zum Knabbern Apfelchips. Wenn man dazu steht, dann werden die Kinder auch nicht gemobbt. Also die Klassenkameraden meines Sohnes haben volles Verständnis, dass er auf Partys sein eigenes Zeug zum Essen mitbringt. Alles halb so wild.

Nimm Dir überall das Beste heraus und probiere es aus. Jeder macht das anders. HPU ist völlig individuell und wenn Du eh einen guten Doc hast.. hast Du echt einen Glücksgriff...

LG Sturmfee
 
Hallo Sturmfee,
vielen Dank für deine Antwort. Das mit dem Lecithin werde ich gleich mal ausprobieren.

Eigenlich ernähren wir uns schon ganz gut. Ich kaufe hauptsächlich regional und bio. Da wir seit ca. einem Jahr möglichst darauf verzichten, Lebensmittel in Plastikverpackungen zu kaufen, machen wir wieder viel selbst. Bei Keksen und Kuchen mit gutem Biomehl haben wir auch keine Probleme. Auch unhomogenisierte Milch (gibt´s morgens über´s Müsli) vertragen die Kinder gut.

Da ich selbst Weizen nicht so gut vertrage, habe ich über eine glutenfreie Ernährung schon oft nachgedacht. Ich werde mich da wohl mal belesen, denn im Moment kann ich mir das noch nicht so vorstellen.

LG
Susi
 
edit: da haben sich unsere Beiträge jetzt überschnitten, sushi- ihr seid ja eigentlich fit was Einkaufen und Qualität anbelangt.

Ein heikles Thema, wie ich finde.

Ich bin kein Ernährungswissenschaftler und gewiss kein Experte auf dem Gebiet, aber meine Erfahrung der letzten Jahre ist:
die meisten Probleme hatte ich, als ich zwanghaft versucht habe, mich "perfekt" zu ernähren und auf vieles verzichtet habe, dem man nachsagt, dass es nicht natürlich, ergo nicht gut für unseren Organismus wäre.

Das deckt sich auch mit dem, was meine Ärztin in den letzten Jahren zunehmend beobachtet: die Zahl derer, die mit Beschwerden aufgrund einer Orthorexie in die Praxis kommen ist mittlerweile höher als die Zahl derer, die wegen "schlechter" Ernährung (Fast Food& Co) Probleme haben - vor allem unter jungen Menschen sei dieser Anstieg sprunghaft.

Meine Ärztin behandelt ua auch nach TCM, weiß also um die Ernährungsempfehlung der TCm in Bezug auf Milch, Fleisch, Getreide usw. Dennoch sagt sie, dass ihrer Erfahrung nach die Gruppe mit den wenigsten Beschwerden (in Bezug auf Magen/Darm, und Symptome getriggert durch Nahrung) diejenige ist, die sich bewusst ernährt, aber auf nichts verzichtet, wenn dort keine HIT/Allergie/Intoleranz vorliegt.

Ich habe mich auch mehrere Monate absolut glutenfrei und caseinfrei ernährt, habe versucht, mit glutenfreien Mehl zu backen, Soja als EW Lieferant zu nehmen usw.
Mittlerweile habe ich alles wieder ein bißchen im Speiseplan:
zwar keine Milch jeden Tag, aber ab und an etwas Käse, Sahne, Schmand (ich weiß, letztere haben generell wenig EW) usw.
Nicht mehr jeden Tag morgens und abends Brot, 3-4 die Woche mittags Nudeln, dafür ab und an etwas Brot/Gebäck aus Dinkel (Bio).
Fleisch bis auf Schwein (da hab ich (noch) Probleme) auch wieder alles 1-3x die Woche, aber auch nur Bio, bei Rind am besten noch Weiderind.
Gemüse Bio und/oder vom Markt. Ab und an auch etwas Schokolade und Knabbersachen- beides aber sehr wenig.

Ich kenne das, wenn man sein eigenes Zeug mitbringt, wenn man eingeladen ist und immer fragen muss, was es zu essen gibt; wenn es keinen Kuchen zum Kaffee gibt, wenn man im Urlaub ratlos vor dem Buffet steht oder wehmütig die Speisekarte beim Italiener durchblättert. Wenn man in Italien das Eis weglässt, in Spanien die Plätzchen, die Österreich den Kaiserschmarrn - geht irgendwie auch ohne, klar.
Aber, ganz salopp: wo bleibt die Spontanität und die Fähigkeiten, etwas wirklich genießen zu können, wenn man auf so vieles verzichtet und/oder ein schlechtes Gewissen hat bzw wirklich nur noch mit dem Kopf isst?

Entschuldigt, ich bin etwas abgedriftet... :eek:)

Im konkreten Fall würde ich nicht Wurst& Süßkram komplett streichen, sondern einschränken und auf Qualität achten. Zum kompensieren würde ich (das ist meine persönliche Meinung) nun aber nicht mit Veggiewurst& Co anfangen - ich halte aber generell nicht viel von Ersatzprodukten.

Ich denke, viel wichtiger ist es, eine gewisse Sensibilität/Einstellung in Bezug auf Nahrungsmittel zu fördern: wann (saisonal) gibt es welches Gemüse/Obst, welche Kombinationen sind gut, wieso weniger Fleischkonsum, dafür qualitativ hochwertiges besser ist usw. Der Fokus sollte nicht Verboten liegen, sondern auf den Vorzügen von natürlichen und hochwertigen Nahrungsmitteln - ohne dabei generell Schoko&Co zu verdammen.

Ein Besuch auf dem Wochenmarkt eignet sich für sowas super - dort bekommt man in der Regel alles, was gerade wächst (mittlerweile natürlich auch Import) und was man braucht; ich meine, gerade für Kinder könnte das interessant sein zu sehen, dass Nahrungsmittel nicht nur abgepackt in Regalen liegen, sondern dass da Menschen und idR auch eine gewisse Leidenschaft dahinter steckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Garfyld,
von extremen Nahrungsumstellungen halte ich auch nichts. Ich habe gerade bei Kuklinski etwas treffendes dazu gelesen. Wir haben verlernt, auf die Signale unseres Körpers zu achten. Ich denke auch, dass man einfach bewußter einkaufen, zubereiten und essen sollte. Wenn dann etwas Probleme macht, lässt man es eben weg.
Mein jüngerer Sohn hat übrigens immer wieder Verdauunsbeschwerden. Bei ihm sind es alle möglichen Zusatzstoffe, die er nicht vertragen kann. Auch da hilft selber machen gut.
Ernährung ist wohl doch eine sehr individuelle Sache. Aber Helge ist zum Glück jemand der alles essen kann. Nur sein Gewicht ist nicht so toll. Aber vielleicht bewirken die Vitamine ja auch ein Mehr an Appetit :).
LG
Susi
 
Hallo Sturmfee,
habe die letzten Tage viel gelesen, auch über Paläo. Das ist echt viel, aber ich habe mir da mal ein paar schöne Rezepte zusammengesucht und auch schon etwas ausprobiert. Meine Frage an dich: wo finde ich ein Rezept deiner glutenfreien Schokokuchen? Das klingt echt lecker, würde ich gern auch mal testen. :D
LG
Susi
 
Hallo, bei Chefkoch.de gibt es ganz viele tolle glutenfreie Kuchenrezepte. Notfalls kann man auch einen ganz normalen Guglhupf anstatt mit Weizenmehl mit glutenfreiem Mehl backen... Ich verwende immer ein anderes Rezept aus dem Internet und meistens gelingt es auch ganz gut.. LG Sturmfee
 
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