Erhöhte Eisenwerte

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14.05.05
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629
Hallo Marcel
Wieder einmal ein Treffer.
Vor ein paar Monaten wurde bei mir ein erhöhter Gehalt an Eisen im Blut festgestellt, nachdem bei meiner 83-jährigen Mutter schon vor Jahren die Eisenspeicherkrankheit diagnostiziert wurde.
Schön, dass ich mich hier wieder weiter darüber informieren kann.
Noch einmal Danke für Deine Initiativen und Dein Engagement.

Liebe Grüße
Gaby
 
Hallo Gaby

Ich habe mit Deinem Beitrag einen neuen Thread eröffnet.

Mich würde interessieren, ob Du damals, als Deine Mutter diagnostiziert wurde, nicht auch abgeklärt worden bist?
Normalerweise wird dies ja bei Verwandten 1. Grades empfohlen.

Wurden bei Dir Ferritin und Transferrinsättigung bestimmt und ev. ein Gentest gemacht? Wurden bereits Aderlässe durchgeführt?

Fragen über Fragen ;). Magst Du erzählen?

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo pita
Leider kann ich über weiterführende Erkenntnisse noch nichts berichten.
Außer, dass bei mir ein erhöhter Eisengehalt im Blut bei der Gesundenuntersuchung festgestellt wurde.
Um das weiter zu verfolgen, muß ich mich jetzt wieder kontrollieren lassen.
Außer vielen Vermutungen, die aber nur Vermutungen sind, kann ich bisher nichts anbieten.
Vielleicht gibt es aber einen Denkanstoss:
Vor Wochen gab es einen Artikel in einer unserer Zeitungen, in dem Doktoranden gegehrt wurden, weil sie eine Theraphie für eben diese Eisenspeicherkrankheit gefunden hatten.
Leider habe ich diese Ausgabe nicht mehr.
In Frage kommen nur der " Kurier" oder Die "Kronen Zeitung".
Vielleicht hat jemand die Zeit, dieses zu verfolgen.

Liebe Grüße
Gaby
 
Hallo Gaby,

bei Deiner Mutter wurde die Eisenspeicherkrankheit vor Jahren festgestellt und hat man denn nicht darauf gedrungen, dass ihre Kinder untersucht werden?
Das fände ich schon ziemlich fahrlässig.

Da jeder 10. Mensch Genträger ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Krankheit auch hast, sehr hoch, zumal Du auf jeden Fall wegen des Gendefektes, den Du von Deiner Mutter hast, Genträgerin bist und wegen der Häufigkeit der Krankheit ist es dann sehr gut möglich, dass Du sie auch hast.

Also in unserer Familie wurde die Krankheit bei meinem Bruder auf mein Drängen hin vor Jahren festgestellt und es wurde von den Ärzten empfohlen, dass sich alle Verwandten in direkter Linie und die Geschwister untersuchen lassen sollen, d. h. den Gentest machen lassen sollen, der auch anstandslos bei denjenigen, die sich untersuchen ließen, gemacht wurde.
Also ich als seine Schwester mit normalem Eisen im Blut wurde genauso genetisch untersucht wie unser Vater und wenn mein Bruder Kinder hätte, wären auch die untersucht worden.
Ich wohne allerdings in Deutschland und die Klinik die dies anordnete ist eine Uniklinik mit einer Hämochromatose-Ambulanz.

Je früher man nämlich bei Speicherkrankheiten behandelt wird, umso weniger schädlich ist dies für die Leber, d. h. die sonst sichere Leberzirrhose kann man evtl. noch vermeiden und daneben gibt es eine Reihe von anderen meist irreversiblen Schädigungen, die auch teils noch verhindert werden können.

Wenn Du als Frau noch nicht die Wechseljahre hattest, dann hast Du evtl. noch Glück, falls Du die Krankheit haben solltest.

Also ich würde den Gentest machen lassen, er müßte Dir auch anstandslos bezahlt werden (sollten die Bestimmungen in Österreich so wie in Deutschland sein).

Gruß
margie
 
Vor Wochen gab es einen Artikel in einer unserer Zeitungen, in der Doktoranden gegehrt wurden, weil sie eine Theraphie für eben diese Eisenspeicherkrankheit gefunden hatten.
Leider habe ich diese Ausgabe nicht mehr.
In Frage kommen nur der " Kurier" oder Die "Kronen Zeitung".
Vielleicht hat jemand die Zeit, dieses zu verfolgen.
Hallo Gaby

Leider konnte ich bisher nichts finden, das würde mich aber natürlich sehr interessieren!

Ansonsten kann ich mich nur margie anschliessen:
Mich wundert, dass Du nicht bereits vor 10 Jahren schon daraufhin untersucht wurdest.
Ich bin gespannt auf Deine Resultate und wünsche Dir, dass Du bald weisst, woran Du bist.

Alles Gute und liebe Grüsse
pita
 
Ich habe das gefunden:

Blutdruckmittel hilft gegen Eisenspeicherkrankheit
Einen neuen Ansatz zur Behandlung der so genannten primären Eisenspeicherkrankheit (hereditäre Hämochromatose) haben Innsbrucker Wissenschaftler mit deutschen Kollegen präsentiert. ....

Nifedipin steigert Eisentransport
Die Innsbrucker Mediziner haben nun eine Substanz gefunden, welche den Transport von Eisen durch Zellmembranen um das zehn- bis 100-fache steigert. Das Mittel ist Nifedipin, ein so genannter Kalziumantagonist.

Es führt zu einer Mobilisierung von Eisen aus der Leber und zu einer vermehrten Ausscheidung des Elements über die Niere. In Mausmodellen konnte gezeigt werden, dass es sowohl für die vererbte als auch für die sekundäre Eisenspeicherkrankheit eingesetzt werden kann.
.....
ORF ON Science - Blutdruckmittel hilft gegen Eisenspeicherkrankheit

Uta
 
Hallo Uta

Danke :kiss:

Davon hatte ich allerdings bereits gehört. Hier zwei weitere Artikel dazu:
Neue Hoffnung bei Eisenspeicherkrankheit - myPoint - Medizinische Universität Innsbruck
Nifedipin bald gegen Hämochromatose im Einsatz? (13.02.07) - aerztlichepraxis.de

Hier zum Wirkstoff Nifedipin:
Nifedipin - Wikipedia
Hier werden folgende Nebenwirkungen angegeben:
Gelegentlich kommt es zum Auftreten von allgemeinem Schwächegefühl. Seltene Nebenwirkungen sind: Dyspepsie, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, Aufstoßen, Erbrechen, Mundtrockenheit, Anorexie (Magersucht), Unwohlsein, Dyspnoe (Luftnot), Nervosität, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Hypästhesien, Erregungszustände, Gelbsucht, Schwitzen, Arthralgien (Gelenkbeschwerden), Muskelkrämpfe, Fieber, Schwachsichtigkeit und vermehrter Harndrang.

Im Jahr 2007 ergaben sich Hinweise, dass Nifedipin entgegen der Lehrmeinung nicht nur auf die Gefäße wirkt, sondern zumindest im Tierversuch auch auf das hochdruckgeschädigte Herz. Im Tierversuch verändert Nifedipin die genetischen Informationen zur Bildung von Transportproteinen. Ein Vergleich der Muster dieser an- und abgeschalteten Gene mit solchen, die in erkrankten menschlichen Herzen gefunden wurden, lassen vermuten, dass Nifedipin seine unerwünschte Wirkung zumindest auch am erkrankten menschlichen Herzen entfalten kann
Der Einsatz dieses Mittels (z.B. Adalat) ist also nicht nebenwirkungsfrei und bei Patienten mit normalem / niedrigem Blutdruck wohl gar nicht möglich...

Die vermehrte Eisenaufnahme im Dünndarm wird durch einen Hepcidin-Mangel verursacht:
Hepcidin - Wikipedia
Auch hier ist man wohl dran, zu versuchen, dieses synthetisch herzustellen.

Für mich persönlich gilt:
Auch eine intensive Aderlass-Phase kann sehr belastend sein. Dennoch würde ich "wohldosierte" Aderlässe jederzeit der Chemie vorziehen.

Liebe Grüsse
pita
 
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