Erfahrungen mit EMDR?

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Aufgrund eines kürzlichen nervlichen Zusammenbruchs stelle ich fest dass meine Kindheitstrauma immer noch da sind. Ich habe nun EMDR empfohlen bekommen, aber nach etwas lesen habe ich auch gesehen dass es Dinge erstmal verschlimmern kann, oder dass man einen wirklich guten Therapeuten finden muss (muss man ja immer bei allem) um Dinge nicht schlimmer zu machen.
Hat hier jemand Erfahrung mit EMDR? Ich weiss auch nicht ob es das Richtige für mich wäre, da ich kein einziges konkretes Trauma wirklich habe, sondern meine gesamte Kindheit aus dem Rahmen war aufgrund meiner Mutter... (auch in meinem Post Depressive Mutter zu lesen).
Freue mich über Erfahrungsberichte!
 
... meine Kindheitstrauma immer noch da
... ich kein einziges konkretes Trauma wirklich habe, sondern meine gesamte Kindheit aus dem Rahmen war aufgrund meiner Mutter... (auch in meinem Post Depressive Mutter zu lesen).
Darf ich das dazu sagen, hab in dem Thread ja auch mitgeschrieben vor 3 1/2 Jahren?
Deine Mutter auch mit Kindheitstrauma, die ersten 3 Jahre im Kinderheim gewesen, von ihrer Mutter wohl weggegeben, danach wurde sie adoptiert, es gibt noch ein anderes Kind der Mutter deiner Mutter, das auch zur Adoption frei(?)gegeben wurde.....vielleicht etwas wie ein Familientrauma, denke ich - mit eigenen Traumafolgestörungen nach Kriegs- und Gefangenschaftstrauma des Vaters.
ergänzt:
Das Stichwort wäre generationen-übergreifendes oder transgenerationales Trauma. In D'land eher bekannt und an-erkannt (auch von Betroffenen) in jüdischen Familien mit den Folgen des Holocaust. Aber auch da, bei Trauma, macht es nicht viel Sinn das Leid messen zu wollen "Ja, da, bei denen, da ist ja auch ganz Schlimmes passiert!"
 
Zuletzt bearbeitet:
da ich kein einziges konkretes Trauma wirklich habe

in dem fall ist


wahrscheinlich nicht sehr erfolgreich.

außerdem gibt es immer mehr fachleute, die sagen, daß man verdrängtes und vergangenes da lassen sollte, wo es ist und das tun sollte, was früher schon einige kluge leute empfohlen haben, nämlich im hier und jetzt zu leben und positiv zu denken und das zu genießen, was jetzt gut ist (auch wenn mal nur etwas leckeres zu essen ist oder ein kurzes gespräch mit einem besonders netten menschen usw.).

vergangenes ist vorbei und die zukunft ist ungewiß, aber in der gegenwart kann man einiges tun um ein möglichst gutes und erfreuliches leben zu haben (auch wenn es zeitweise nur kleinigkeiten sind, die erfreulich sind oder nur das schöne wetter oder ein paar schöne blumen auf einer wiese).

vor allem positiv denken (klappt nicht immer, aber sehr oft, wenn man es wirklich will und etwas dafür tut).

und die vergangenheit abhaken und sich wenn überhaupt nur an das erinnern, das positiv war (mit ein bißchen gutem willen findet man auch bei einer sehr schwierigen kindheit und jugend doch einiges).

und irgendein hobby pflegen, das spaß macht.

und anderen menschen helfen, die hilfe brauchen (z.zt. ja viele).

usw. usw.

da du deiner mutter nicht helfen kannst, wäre es für dich wahrscheinlich gut, etwas mehr abstand zu ihr zu bekommen.

d.h. z.b. zwar ab und zu mal anzurufen, aber nur ein kurzes und neutrales gespräch zu führen, z.b. über das schöne wetter.

und ansonsten halt mal eine nette karte zu schicken und nur ab und zu mal kurz hinzugehen um zu sehen, ob sie noch irgendwie zurechtkommt oder sie besser doch im betreuten wohnen oder in einem altenheim untergebracht wird.

das ist möglich, wenn die wohnung tatsächlich total messie-artig, also auch dreckig und voller abfälle und nicht nur einfach sehr unordentlich ist.

deiner mutter wirklich helfen könnte jemand, der herausfindet, warum sie eine chron. depression hat.

dabei dazu muß sie bereit sein oder es muß jemand machen, der mit sowas erfahrung und genug abstand zu ihr hat und sie dazu bringen kann.

depressionen können viele ursachen haben, dabei auch solche, die den ärzten völlig unbekannt sind.
z.b. krankheiten, die zwar seit jahrzehnten in den med. fachbüchern stehen, die aber fast kein arzt kennt (meine mutter ist mit mitte 40 daran gestorben und zu den möglichen symptomen gehören u.a. auch depressionen).

außerdem auch div. uv von nahrungsmitteln, chemikalien in wohn- und arbeitsräumen, uv wasch-und pflegemitteln (enthalten heutzutage fast alle chem. parfümstoffe, die sehr ungesund sind und viele versch. beschwerden verursachen können), div. getränke (kaffee, tee, alkohol usw.) usw. usw.

und vor allem auch das versinken in erinnerungen an negative frühere erlebnisse statt zu versuchen, das positive in der gegenwart zu sehen und zu vermehren.

das ist oft schwierig und gelingt nicht immer, aber doch rel. oft, wenn man sich wirklich bemüht.
und letztendlich belohnt man sich für die anstrengungen selbst, weil es einem dann zumindest zeitweise deutlich besser geht.


lg
sunny
 
Zuletzt bearbeitet:
... gibt es immer mehr fachleute, die sagen,
daß man verdrängtes und vergangenes da lassen sollte, wo es ist
und das tun sollte, was früher schon einige kluge leute empfohlen haben, nämlich im hier und jetzt zu leben und positiv zu denken und das zu genießen, was jetzt gut ist (auch wenn mal nur etwas leckeres zu essen ist oder ein kurzes gespräch mit einem besonders netten menschen usw.)
Es wäre interessant, einmal wenigstens 2 oder 3 Namen dieser Fachleute zu nennen, und auch in Links etwas dazu lesen zu können.
 
Hallo Gleerndil,

dazu gehören u.a. die Therapeut/innen, die "lösungsorientiert" arbeiten :

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Zusammen,

nun muss man unterscheiden zwischen singulärem Trauma und schlechten Bindungserfahrungen.

Und genau dafür (singuläres Ereigniss) ist EMDR und andere bifokale-multisensorische Entkommpunlgstechniken sehr sinnvoll.

Und gerade die Hirnscans im Zuge der Entdeckung von EMDR haben gezeigt, das man Trauma nicht einfach da lassen sollte wo es im Gehirn gespeichert ist.

Gerade die Systemiker und Konstruktivisten tuen sich unglaublich schwer beim Verständnis von Trauma. Auch die Schule um Steve de Shazer ist da nicht unbedingt geeignet zu.

Gerade Arbeiten von Peter A. Levine, Laurence S. Heller und vorallem Stephen Porges haben gezeigt welche Auswerkungen ein vernachlässigtes Nervensystem auf Psyche, Körper, Bindung und soziale Interaktion hat.

Aufgrund eines kürzlichen nervlichen Zusammenbruchs stelle ich fest dass meine Kindheitstrauma immer noch da sind

Was genau möchtest Du erreichen? Fühlst Du Dich wohl bei Deinem EMDR Therapeuten und hast Du das Gefühl gehalten werden zu können? Dann kannst Du es damit versuchen, es wird Dich wahrscheinlich weiterbringen.

Und Carrie, bitte lass Dich nicht durch soetwas:
vor allem positiv denken
verunsichern!

Alles Gute
Haschel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke Euch für Eure Beiträge.
Ja was will ich erreichen. Ich war ja sehr glücklich bisher eigtl., und hatte das gemacht was Sunny sagte... Abstand gehabt (in einem anderen Land), ab und zu anrufen, ein-zweimal im Jahr besucht. Natürlicht fällt es super schwer die eigene Mutter in einem solchen Zustand zu wissen.
Mein eigener ZUsammenbruch kam daher dadurch weil ich Angst hatte, wieder in das zu geraten was ich gehasst hatte, das deutsche Leben. Auf der anderen Seite merke ich dass ich mich nicht weiter entwickele, dass ich Riesenängste habe vor Veränderung, und ein bißchen (stark abgemildert) wie meine Mutter bin.... gelähmt vor Angst vor dem Ungewissen. Was zu einem gewissen Grad natürlich auch normal ist. Vielleicht ist auch alles völlig normal mit mir und es hätte für jeden eine enorme Belastung dargestellt. Zur Zeit ist ja die ganze Welt aus den Fugen.
Aber ich fühle auch, dass ich so viel übernommen habe von ihr, und das möchte ich gerne los werden. Ich möchte gerne sozialer sein, gelassener sein etc.
Ja mir ist bewusst dass vieles auch durch physische Sachen kommen kann, und ich habe jahrelang an Entgiftung, Nährstofftherapie etc etc gearbeitet und meinen ZUstand dadurch stark gebessert. Zur Zeit merke ich allerdings dass meine Darmgesundheit immer noch im argen liegt. Evtl. bin ich deshalb immer noch stark stressanfällig oder der Stress beeinflusst die Darmgesundheit. Huhn und Ei. Ist das Trauma Schuld an den physischen Problemen: Oder schaffen die physischen Probleme das Trauma?
Ich hab noch keinen EMDR Therapeten aber ich hab morgen online ein kostenloses Gespräch mit einem Therapeuten/Psychologen.
Aber wie gesagt, ich wüsste jetzt kein singuläres Ereignis. Mir würden ein paar Ereignisse einfallen, klar. Wobei ich mich auch frage wie viel verdrängt wurde und wie viel ich nicht mitbekam weil ich stark vergiftet war von Amalgamfüllungen in Milchzähnen und extra Fluoridbehandlung.
Es ist sicher auch ein generationenübergreifendes Problem wie Gerd sagte. Meine leibliche Oma konnte ich leider nicht mehr kennen lernen, ich hab herausgefunden dass sie 2012 verstarb.
Was wäre also die geeignete Methode für mich?
Zur Zeit versuche ich alles Mögliche. Ich werde zu einem guten Homöopathen gehen, mich zu EMDR beraten lassen, dazu weiter an meinem Mindset arbeiten (Meditation etc), und hab mich für einen NLP Kurs angemeldet.
Ich glaube ein massiv wichtiger Faktor ist aber auch die Darmgesundheit. Auch wenn es wahrscheinlich ein Kreislauf ist und der Stress den Darm negativ beeinflusst...aber so kann es auch andersrum sein. Ich hab immer noch trotz jahrelanger Entgiftung, Ernährungsumstellung etc etc einige Symptome... und ich wei0ß nicht, ob die durch das unterliegende Trauma da sind, oder ob mir doch noch der fehlende Link fehlt.
 
Hallo Carrie,

es mag für viele so sein, das diese Zeiten schwer sind, aber was ist schon normal? Die Frage ist doch, möchtest Du so weiter machen?

Sicherlich kommst Du mit EMDR weiter und vielleicht ist das auch ein guter Einstieg, aber es ist halt nur eine Methode und die EMDR-Therapeuten die ich kenne sind sehr eingeschränkt in der Methoden-Auswahl. Wichtig ist, ob Du einen Draht zu Deinem Therapeuten hast, dass Du dich verstanden fühlst und er Dir das gefühl gibt Dich zu halten.

Bei NLP und anderen primär kognitiven Verfahren (systemische Therapien) fällt mir der Satz ein: Das Bewusstsein (Verstand) ist eine Nussschale auf dem Meer der Unbewussten (Körper)

Ich weiß nicht, wie Du aufgewachsen bist, wie Du als Baby umsorgt wurdest, wie gut Deine Bezugspersonen mit Dir in Resonanz gegangen sind. Wie Du von denen lernen konntest wie Anspannung und Entspannung geht. Wie es so geht, auch Schwirigkeiten auszuhalten, etc...

Gerade, wenn es darum geht, frühe und gleichzeitig schlechte Bindungserfahrungen zu bearbeiten, macht für mich ein körperorientiertes Verfahren mehr sinn und ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht.

Stephen Porges sagte einmal sinngemäß: Die Klienten haben ein Problem in der Regulation ihres Nervensystems und dieses zeigt sich in u.a. in Darmbeschwerden, psychischen Problemen oder emotionalen Problemen.

Ich habe für mich Somatic Experiencing entdeckt und finde das wirklich passend und es hat mich wirklich weitergebracht.

Du gehst Deinen Weg, ganz bestimmt :)

Alles Gute Haschel
 
Ich hab noch keinen EMDR Therapeuten aber ich hab morgen online ein kostenloses Gespräch mit einem Therapeuten/Psychologen.
Bin gespannt, Carrie, was es für dich ergibt, vielleicht berichtest du ja!

Ja mir ist bewusst dass vieles auch durch physische Sachen kommen kann, und ich habe jahrelang an Entgiftung, Nährstofftherapie etc etc gearbeitet und meinen ZUstand dadurch stark gebessert.
Zur Zeit merke ich allerdings dass meine Darmgesundheit immer noch im argen liegt. Evtl. bin ich deshalb immer noch stark stressanfällig oder der Stress beeinflusst die Darmgesundheit. Huhn und Ei.

Ist das Trauma Schuld an den physischen Problemen:
Oder schaffen die physischen Probleme das Trauma?

Zu dem Punkt hatte ich in meinem personal-thread mal geschrieben
WENN es also solche Blockaden gibt, gefühlsmäßige, emotionale Blockaden, vielleicht ausgelöst durch Traumata, Konflikte, allgemein Stress, Angst, Scham, Schuld, durch Mobbing, Trennung usw ... selber erlebt oder vielleicht auch von Eltern oder sogar schon von der Großeltern-Generation übertragen, weiter gegeben, weil noch nicht (auf)gelöst ... zum Teil bewusst, oder auch (völlig) unbewusst, verdrängt, vergessen oder als Klein(st)kind (mit)erlebt, mit den Eltern oder in der Familie gespürt, empfunden, verinnerlicht,

UND WENN dann solche Erlebnisse, Situationen und ganze Familiengeschichten psychisch, emotional und geistig-seelisch (spürbar) wirken, und sich (wie in dem Beispiel mit der Scham) psycho-somatisch oder psycho-neuro-immunologisch aus-wirken ... wenn es auch nicht nur einmalige Wirkungen sind, sondern chronisch-andauernde Aktionen, Reaktionen, Wirkungen und letztlich daraus resultierende Veränderungen,

dann hat man wohl ein Psychisches Problem, vielleicht ein psychisch-emotional-seelisches Problem.

Ob sich nun vorher, nachher, oder auch parallel dazu ein rein körperliches gesundheitliches Problem entwickelt, ob durch Impfungen, Schad- und Giftstoffe, schlechte Ernährung oder Umweltbelastungen allgemein, Infektionen oderoderoder ..... das macht das Ganze natürlich nicht einfacher, sondern im Ganzen noch komplexer, Zusammenhänge undurchsichtiger, weil sich beide Ebenen ständig vermischen und beeinflussen werden.
Stress wird mich schneller "stressen", wenn ich schlecht ernährt bin, und weil ich (mehr) gestresst bin, achte ich vielleicht noch viel weniger auf meine Gesundheit (Ernährung, Erholung etc) ..... bis es irgendwann (gar) nicht mehr geht, alles chronisch geworden ist, oder sich in einem körperlich-seelisch-geistigen "Syndrom" :cool: ausdrückt.

... und deshalb dann diese Überschrift, dieses Thema von mir, weil ich so manche Aussage, dass es solche psychisch-emotional-seelischen Wirkungen und Probleme irgendwie gar nicht gäbe, inzwischen und mit den jetzigen Erfahrungen zum Teil (sehr) einseitig empfinde.

Aber wie gesagt, ich wüsste jetzt kein singuläres Ereignis.
Mir würden ein paar Ereignisse einfallen, klar. Wobei ich mich auch frage wie viel verdrängt wurde und wie viel ich nicht mitbekam weil ich stark vergiftet war von Amalgamfüllungen in Milchzähnen und extra Fluoridbehandlung.
Es ist sicher auch ein generationenübergreifendes Problem wie Gerd sagte. Meine leibliche Oma konnte ich leider nicht mehr kennen lernen, ich hab herausgefunden dass sie 2012 verstarb.

Was wäre also die geeignete Methode für mich?
Hier im Forum wird immer wieder mal Psychotherapie allgemein mit "nur reden" übersetzt oder sogar gleichgesetzt. Na ja, selbst bei Kreativtherapien oder körperorientierten Therapieformen wird man zwischendurch sprechen, reden, aber auch bei einer "Gesprächstherapie" sitzt einem eben nicht einfach ein Gesprächsroboter gegenüber, der nichts anderes könnte außer "reden" - kommt mir immer etwas einseitig vor, oder vielleicht ist es fehlende Erfahrung mit "gelingender" Psychotherapie, in welcher Form auch immer.
Und es gibt sehr(!) verschiedene, unterschiedliche Formen.
Auch Traumatherapie ist nicht nur ein "Herumwühlen" in alten, belasteten und belastenden Erinnerungen. Kann ich nicht bestätigen nach einer Psychotherapie bei einer Therapeutin, die nach Luise Reddemann arbeitet, mit der Psychodynamisch-Imaginativen-Traumatherapie. Dazu findet man eine ganze Menge Bücher, ich glaube auch CDs und Vortrags-Videos.

Grüße🧩Gerd
 
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