Hallo Porreres!
Ja, ich überlege sie wirklich zu verklagen.
Ich klage gegen meiner frühere Hausärztin, die die Borreliose bei mir lange nicht erkannt hat, obwohl sie wusste, dass ich im Wald arbeite und somit ein deutlich erhöhtes Risiko habe. Nachdem ich auf Anraten eines Bekannten selber einen Borreliose-Test verlangt habe, der positiv ausfiel, wurde ich unzureichend behandelt und eine FSME-Auffrischimpfung hat mir dann noch den Rest gegeben.
Ich will kein Geld,sondern nur, dass sie ihren Fehler eingestehen und ihnen das beim nächsten Patienten nicht mehr so einfach passiert
Ich finde es auch wichtig, so etwas nicht einfach hinzunehmen, denn nur, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, besteht die Chance, dass sich etwas ändert und nicht wieder passiert oder zumindest seltener.
Und trotzdem würde ich mir das mit dem Geld noch mal überlegen, Borreliose kann einen finanziell ruinieren. Bei mir sind mittlerweile schon mehr als 6000 € zusammengekommen, die ich für die Behandlung gezahlt habe, Folgekosten z.B. Zuzahlung für Schmerzmittel, Fahrtkosten, hinzu kommt der Verdienstausfall, zunächst wegen langer Arbeitsunfähigkeit und später wegen der Frühverrentung, dazu Anwaltskosten im Kampf gegen die Berufsgenossenschaft, das Versorgungsamt, die mit allen Mitteln versuchen, die Borreliose nicht anerkennen zu müssen...., das wäre bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung alles nicht angefallen weitere Kosten werden folgen. Unsere gesamten Ersparnisse sind aufgebraucht die eigentlich für die Altersvorsorge gedacht waren...
Mein Anwalt hat die vorläufige Streitsumme auf 90.000 € geschätzt, das wird aber noch deutlich mehr werden, schon alleine die monatliche Differenz meines letzten Nettoeinkommens zu niedrigeren Erwerbsminderungsrente. Meine Altersrente wäre später deutlich höher gewesen, wenn ich nicht erkrankt wäre.
Mal abgesehen davon kann den körperlichen und psychischen Schaden, das Ertragen müssen von unerträglich starken Nervenschmerzen, das Ertragen müssen von demenzartigen Zuständen die so weit ginge das ich den Vornamen meines eigenen Ehemannes und meines einzigen Kindes nicht mehr wusste, mich selbst im Wohngebiet verirrt habe, die Tatsache, dass ich trotz eindeutiger Symptome und positiver Laborwerte wieder als rein psychisch krank hingestellt werde, den erheblichen Verlust an Lebensqualität... niemand ungeschehen machen. Die Familie leidet genauso, muss all das auffangen, was ich wegen der Erkrankung nicht mehr machen kann. Da ist es nur gerecht, Schadenersatz und Schmerzensgeld zu bekommen.
im WDR ('Servicezeit', siehe Thread hier Forum) wurde über einen fast identischen Fall berichtet: die junge Frau wird die Klinik auf eine hohe Summe verklagen.
Mit dem Rechtsanwalt, den sie hat, dürfte sie Chancen haben, ich werde von ihm in meiner Arzthaftungssache auch vertreten, außerdem gegen die Berufsgenossenschaft vertreten.
Der Anwalt ist sehr griffig und unbequem, er vertritt grundsätzlich nur Patienten und kennt sich mit Borreliose und dem Dilemma aus, was die Diagnostik und Behandlung betrifft.
Er hat hier einen Vortrag zur Thematik gehalten:
Pressekonferenz-18.08.2011
Liebe Grüße
Annette