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Hey, ich umarme dich mal!Die letzten Tage habe ich ein wenig "resigniert". Habe eingesehen, dass es nicht viel Sinn macht, ständig wieder "zu probieren", weil ich immer wieder auf die Nase gefallen bin. So ist das Leben jetzt eben sehr, sehr eintönig. Irgendwann gegen Mittag einmal müde aufwachen, nochmal rumdrehen.... Dann doch einmal aufstehen, Tabletten holen, etwas essen, wieder ins Bett legen... So geht der Tag, bis es endlich Abend ist, dann kann ich nicht einschlafen, bin hellwach. Es ist "ok" so... Ich erwarte nichts mehr vom Tag / Morgen / Leben, plane nichts mehr (außer Arztbesuche), versuche eben, irgendwie die Zeit rum zu bringen. Es kommen die Momente, da tut es weh. Da tut alles weh. Sehe ich Bilder von mir auf dem Pferd, auf Konzerten, mein Abizeugnis, meine Studiumsunterlagen, Urlaubskataloge... Ich träume jede Nacht von sowas in der Art, Reisen, meinem Beruf, Urlauben, Städtetouren, Pferde... Aber ich mag tagsüber nicht dran denken. Tut zu sehr weh. Es ist ganz passend, ich liege/sitze im Bett und draußen vor meinem Fenster ist das große Leben, viele Wanderer, eine Gaststätte, eine Tierkoppel.
Momentan habe ich auch keine Kraft und Lust mehr, gegen die Esssucht zu kämpfen. Dann ist es halt so... Dann explodier ich eben irgendwann. Ich fühle mich zwar unglaublich eckelhaft, hasse mich wieder selbst dafür, kann mich nicht anschauen, aber ich komm sowieso nicht dagegen an und frag mich auch nach dem Sinn momentan. Zudem fehlt mir die Kraft, was Ordentliches zu kochen (was ich früher so sehr geliebt habe), dann wird eben den ganzen Tag irgendwo "rumgegessen"... Wenigstens vergeht da die Zeit etwas schneller.
Aber, ich bin dabei gar nicht so depressiv, wie es jetzt scheint. Ich "darf" nur nichts von dem "Leben da draußen" mitkriegen... DANN tut es weh... Dann werde ich traurig...
Dann kriege ich wieder gesagt, ich darf mich nicht so gehen lassen. Warum nicht? Erst gestern... "Dann musst du eben bis dahin gehen wo es weh tut und noch weiter". Warum?

Tiefe Einsichten, die du grad hast, dünkts mich. Genau so ist es JETZT. Du spürst ja automatisch, was richtig ist im Moment, gell. Niemand anders als du weisst es am besten.
Wie viele tausend Male war ich schon so und ähnlich drauf in meinem Leben???
Sobald das "ich sollte" oder "du solltet" ... nämlich "was anderes als das was jetzt gerade ist" da ist: ist auch der Unfrieden da.
So aber ... bei diesem "sich gehen lassen" ... kommt doch automatisch "was" wieder ins Gleichgewicht. Und - so erlebte ich dies jedenfalls schon 100000 Male: So, genau DAraus, wirst du wieder die nötige Kraft schöpfen. Für was immer als nächstes kommen mag, kommen will.
Und nochmals zu dem:
Auch das kenn ich von mir zu Genüge. Ich glaube, es geht da lang (und nur schon durch dein Aufschreiben hier machst du das ja bereits, also du stehst dazu):Ich fühle mich zwar unglaublich eckelhaft, hasse mich wieder selbst dafür, kann mich nicht anschauen, aber ich komm sowieso nicht dagegen an und frag mich auch nach dem Sinn momentan.
Auch zu sich selbst JA sagen - zu diesem "ich hasse mich jetzt grad" Ja sagen, zu diesem "alles macht doch eh überhaupt keinen Sinn so": JA sagen.
Auch das wird wieder vorbei gehen. Es werden wieder Zeiten kommen, wo du "super alles unter Kontrolle" hast und wo plötzlich "alles Sinn macht". Fast immer ists irgendwann wieder so. Aber auch das: unendlich ... also es werden WIEDER irgendwann Zeiten kommen, wo "alles keinen Sinn" macht ... die "absolute Kontrolle" nicht möglich ist ...
...
Weiss das wirklich jemand?
Leben ... wie es sich lebt ...
Also: geniess es, machst das Beste draus, wie es jetzt eben ist.
Alles Liebe, (möglichst) schönen, erholsamen, relaxten Ostermontag wünsch ich dir weiterhin
Ymoja