Diese Angst

Ich drehe mich im Kreis, werde langsam verrückt. Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich sehe keinen Sinn mehr. Ich hab keine Lust mehr gegen irgendwas anzukämpfen was keinen Sinn macht und ich kann es nicht akzeptieren, dass alles, was ich mir erhofft hatte, verloren ist.
Ich kann Ärzten nichts mehr glauben - falls sie überhaupt mal etwas Produktives sagen - an Besserung glaube ich noch viel weniger.
Ich halt es nicht mehr aus, im Bett zu liegen, sinnlos den Tag tot zu schlagen und nicht mal stehen zu können, um etwas aus dem Kühlschrank zu holen. Ich vermisse mein Leben... Der schönste Teil des Tages ist der Moment, wenn ich endlich einschlafen kann. Ich mag nichts mehr hoffen und nichts mehr träumen, würde mir nur noch wünschen dass alles irgendwie ein Ende hat.
Ich habe bereits 2 Psychotherapien gemacht - scheinbar genauso erfolglos wie etwaige Arztbesuche.
Morgen geht mein bester Freund und treuster Partner - mein Pferd...

Liebe Ymoja,
ich habe sogar mal sehr, sehr gerne gelesen. Aber als "Ausgleich" zur Aktivität... Nach einem Arbeitstag und 1-2 Stunden Bewegung DANN mit einem guten Buch irgendwo liegen oder im Urlaub in der Sonne - das habe ich gerne gemacht. Lesen als "alleine Beschäftigung" bringt mir irgendwie gar nichts, da komme ich nicht "rein", falls du verstehst, wie ich meine. Ich hoffe im Endeffekt einfach nur, dass die Zeit irgendwie rum geht, nehme mir nichts mehr vor und verbringe die Tage im Bett - da merke ich am wenigsten, dass etwas "nicht stimmt". Ich hab einfach keine Lust mehr, keine Kraft mehr, keinen Willen mehr...

Liebe und verzweifelte Grüße
 
Ich hoffe im Endeffekt einfach nur, dass die Zeit irgendwie rum geht, nehme mir nichts mehr vor und verbringe die Tage im Bett - da merke ich am wenigsten, dass etwas "nicht stimmt". Ich hab einfach keine Lust mehr, keine Kraft mehr, keinen Willen mehr...

Liebe und verzweifelte Grüße
Hey ... eben, das mit der Verzweiflung kenn ich nur allzu gut.

Und ich würde sagen: das was du hier schreibst, das ist ja genau das, was du jetzt tun kannst und was das beste ist. Und ich hoffe, du kannst gut schlafen und im Schlaf Kraft tanken. Für den nächsten Tag. Und möglichst nicht denken! Einfach ausruhen.

Und Vertrauen! Dass du Hilfe kriegst, die du brauchst! An das glauben.

Wegen deinem Pferd: tut mir sehr Leid!

Habt ihr irgendwas abgemacht, dass wenn es dir wieder besser geht, dass du es besuchen kannst? Ich hoffe sehr!

Lieben Gruss, gute Nacht! :)
 
Ach ja, und noch was: Mit "Hilfe kriegen" mein ich nicht unbedingt von aussen!Tipps hast ja bereits ganz viele hier im Forum gekriegt
(das eine oder andere könnte durchaus auch hilfreich sein für mich ;),
aber auch mir fehlt die Kraft, mich da gross reinzuknien).

Mit "Hilfe kriegen" meine ich: erst mal Kräfte sammeln, ausruhen, schlafen.

Und darauf vertrauen, dass "Hilfe kommt", also so:

es könnte auch ein Gedanke von dir sein, plötzlich am Morgen wachst du auf
und weisst, was du als nächstes tun willst.

Also Hilfe kann auch so aussehen, gell!

Oder du vertraust, schläfst ein mit diesem Vertrauensgefühl
und am nächsten Tag kommt voll ein Telefon von einem Arzt oder so,
und es geht (gut!) weiter! :)

So meinte ich.

Lieben Gruss

Ymoja
 
Danke dir! Nein, leider kann ich absolut nicht schlafen und alles ausruhen bringt nichts, ich habe nur ständig noch weniger Kraft.
Ich will so nicht mehr weiter machen. Ich hab absolut nichts mehr, was mich am oder im Leben interessiert -und ich war bis vor einem halben Jahr ein "Tausendsassa", also durchaus nicht depressiv, langweilig oder sonst was, sondern lebensfroh und abenteuerlustig.
An Hilfe glaube ich leider ehrlich gesagt auch nicht mehr. Hab ich schon viel zu oft gehört mittlerweile... Und das kann doch nicht das BESTE sein???? Genau bei einem solchen Gedanken kriege ich so einen Hass, so eine Wut und so eine Verzweiflung, dass ich mir einfach nur noch wünsche, dass das alles irgendwie vorbei ist - ganz egal, wie. Ich wünsche mir Schlaftabletten um einfach nur noch zu schlafen und nichts mehr mitzukriegen, hab keine Lust mehr, das verdammte Leben da draußen zu sehen und die Verzweiflung zu spüren.
Nein, ich bin da sicher nicht stark momentan, es gibt Leute, die wesentlich besser mit einer solchen Situation umgehen. Aber ich will gar nicht stark sein. Ich kann da absolut nichts Positives dran sehen - auch nicht nur ein Fitzelchen. Und ich bin ehrlich, ich WILL es auch nicht. Es ist nicht MEIN Leben im Bett zu liegen, vielleicht noch Bildchen zu malen und zu sagen, dass die Sonne da draußen ja toll scheint und ach, wenn es ein guter Tag ist, kann ich 15 Minuten draußen sein, Weltklasse. Hut ab und größten Respekt vor den Menschen, die diese Stärke und diese Lebenseinstellung haben. Ich habe sie nicht.
Ich könnte mein Pferd jedereit besuchen, ja. Aber ich habe mich gestern von ihm verabschiedet und (das mag nun komisch klingen) er weiß das auch, dass wir uns nicht mehr sehen werden.
Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
:confused: Oh je. Wenn die letzten beiden Sätze nicht wären ...

... ich hoffe sehr, das ist einfach nur Ausdruck eines Gefühls, nicht mehr!

Ansonsten möchte ich dir einfach als Rückmeldung geben:
Da ist noch sehr viel Lebenskraft in dir!
Diese Wut, die ist doch total berechtigt! Und das ist LEBEN!
Und das willst du wieder zurück, so wie vorher,
und ich glaube gerne für dich, dass das auch wieder so kommt!

Aber JETZT ist das nicht der Fall!
Und je mehr du JETZT was anderes willst als dass JETZT da ist,
desto mehr kämpfst du gegen Windmühlen und machst dich fertig.

Also Wut ist gut und wichtig. Aber wenn du "ausgepowert" hast:
dann wünsche ich dir, dass du etwas zur Ruhe kommst und eben:

ich glaube halt ganz fest, dass nicht alles so verloren und hoffnungslos ist, wie es manchmal aussieht.

Aber das GEFÜHL. Ja. Das ist schon sehr eindeutig oftmals.
Nur: dieses Gefühl ist oft trügerisch. Eine Täuschung.

Dann hast du die Wahl: willst du dem glauben oder nicht?

Ymoja
 
Liebe Ymoja,
wenn ich von dir lesen, dann bewundere ich dich immer und - zugegebenermaßen - beneide ich dich auch!
Ich krieg das einfach nicht auf die Reihe...
Wenn ich versuche, die aktuelle Situation "anzunehmen", dann mündet es automatisch in "es bleibt immer so und ist sowieso alles egal". Ich kann mich einfach nicht mit der jetzigen Situation abfinden, das mündet dann immer in diesem Kreislauf... Und entspannen geht schon 10 mal nicht... Im Gegenteil, es führt dazu, dass ich nur noch frustrierter werde und jegliche Hoffnung aufgebe.
Ich hatte immer was, worauf ich (gezielt) hingearbeitet habe, für das ich gelebt und gekämpft habe (und über dessen Gelingen ich mich dann sehr gefreut habe). Das ist alles weg... Jetzt freue ich mich, wenn irgendwie die Zeit vergeht...
Dazu kommt, dass weder meine Familie noch mein Freund tatsächlich hinter mit stünden (bzw. vielleicht sogar wollten, aber komplett hilflos sind, was dann nur in Streit ausartet).
Liebe Grüße
 
Hey, freut mich, dass du dich nochmals meldest, vielen Dank!

Weisst du, ich glaube, du bist vom Temperament her ziemlich ungestüm.
Das MUSS einfach der absolute Horror sein für dich!

Aber du hast auch so viel Power und Kraft noch in dir.
Du bist noch so jung.
Ich weiss nicht, warum es jetzt grad so ist bei dir.
Aber ich glaube fest daran, dass da noch einiges möglich ist.

;) Beneiden brauchst du mich nicht.
Bin ausserdem schon ü50. :)

Hab selbst schon so viel Schweres durchlebt.
Und scheint bei so jemandem wie mir ja kein Ende zu geben. :rolleyes:
Anderseits, ja, hab ich halt immer - oder immer wieder - auch so eine Art "Zugang" zu "was".
Das hab ich am allermeisten verloren, als ich dachte, die Hilfe komme von aussen.
Weil ich selbst so sehr am Ende meines Lateins war.
Dann nahm ich mal 3 Jahre lang Antidepressiva, Rehaklinik und all das.
Wie deine Mutter, da glauben noch Viele, dass das die Lösung sei.
Mag sein, dass es vorübergehend eine Lösung ist. Für manche.

Aber du bist so sehr intelligent und powerig.
Ich wünschte dir, dass du es für dich selbst wünschen kannst.
Also es braucht in irgendeiner Form eine Art innere Offenheit.
Und dann kommt eins nach dem andern, was hilfreich ist.
So hab ichs schon 10000 Mal erfahren!

Ich versuch mal zu antworten, aber ich bin darin nicht so gut, gell.

Ach ja, dass ichs nicht vergesse: ich finde SUPER, dass du dein Pferd auch später noch wieder sehen kannst! Das freut mich sehr! :)

Ich krieg das einfach nicht auf die Reihe...
Wenn ich versuche, die aktuelle Situation "anzunehmen", dann mündet es automatisch in "es bleibt immer so und ist sowieso alles egal". Ich kann mich einfach nicht mit der jetzigen Situation abfinden, das mündet dann immer in diesem Kreislauf... Und entspannen geht schon 10 mal nicht... Im Gegenteil, es führt dazu, dass ich nur noch frustrierter werde und jegliche Hoffnung aufgebe.
Ja. Das kannst du im Moment nicht ändern. Scheint dein innerer Antrieb zu sein, gell. Vermutlich brauchst du das auch genau so. Weil da ist ja genau diese Lebenskraft, die du dann wieder brauchst.

Also ich weiss auch nicht, was du jetzt genau tun sollst. Es ist schwer auszuhalten. Aber wird bestimmt nicht immer so bleiben. ;) Und keine Dummheiten machen. :) Also nicht aus Verzweiflung handeln. Nicht aufgeben. Oder wenn doch aufgeben: dann dir Grenzen setzen. Bis wohin und nicht weiter. Allenfalls mit der Therapeutin was abmachen.

Ich hatte immer was, worauf ich (gezielt) hingearbeitet habe, für das ich gelebt und gekämpft habe (und über dessen Gelingen ich mich dann sehr gefreut habe). Das ist alles weg... Jetzt freue ich mich, wenn irgendwie die Zeit vergeht...
Ja, mich dünkts schon, das ist jetzt so eine Art Loslass-Prozess. Das heisst NICHT, dass es NIE MEHR so wird wie bisher! Aber natürlich schon anders, weil was du jetzt durchmachst, das ... könnte ja sein ... hilft dir zu "reifen". Keine Ahnung warum und für was das gut ist! Manchmal versteht man erst hinterher.

Dazu kommt, dass weder meine Familie noch mein Freund tatsächlich hinter mit stünden (bzw. vielleicht sogar wollten, aber komplett hilflos sind, was dann nur in Streit ausartet).
Ja, dünkt mich etwas, das ganz alleine dich betrifft.

Kann schon sein, dass es rein körperliche Erklärungen gibt und du denen, vielleicht langsam langsam nachgehst und so dann wieder zu Kräften kommst.

Aber die Gedanken und allgemein die innere "Einstellung" dünken mich halt nicht ganz so nebensächlich. Vielleicht magst du irgendwann ja nochmals in deinem andern Thread lesen. Da hat flower40 auch was Schönes geschrieben, finde ich. Manchmal wird etwas in einem berührt und vielleicht plötzlich versteht man was.

Ich wünsche dir Zuversicht.

So. Genug jetzt von mir. :)

Lieben Gruss auch dir

Ymoja
 
Hallo Damonhill,
was Du schreibst liest sich so, daß Du eine Depression hast. Da ich dies sehr gut kenne, kann ich da mitfühlen. Da ich mich vor Schlappheit kaum mehr bewegen konnte, dachte ich nur noch an Selbstmord. Habe jetzt lange Zeit ein Antdeprssivum genommen. Gegen eine Depression kommt man nicht mit Gedanken dran oder mit Willenskraft. Zu sagen, denke positiv, dies ist Sprachmüll, ich weiß, das dies nicht geht. Trotzdem möchte ich Dir sagen, gebe nicht auf.
Jetzt weiß ich, daß ich eine Histaminintoleranz habe. Mein Asthma wurde immer schlimmer. Ich bekam Theophillin, kontraindiziert bei einer Histaminintoleranz. Ich hatte Ganzkörperschmerz, als ob ich Muskelkater habe und dies jeden Tag, fühlte mich wie mit einer Holzlatte verprügelt. Ein Arzt sagte, ich hätte eine Fybromyalgie.
Irgendwann ist mir aufgefallen, daß mir bei Tomaten die Zunge brennt, das ich Brot schlecht vertrage usw.
Wegen meines immer schlimmer werdenden Asthmas, bin ich zu einem anderen Lungenarzt gegangen, wie vorher. Habe ihm von meinem Verdacht mit der Histaminintoleranz erzählt. Er hat das Teophillin gegen ein anderes Mittel getauscht und mir gesagt, ich solle die Eliminationsdiät machen. Dann, nach lägerer Zeit mal mit etwas unvertäglichem provozieren. Wenn dann wieder die Beschwerden kommen, dann könne ich davon ausgehen, daß ich eine Histaminintolereanz habe. Ich solle aber trotzdem zu der
schon angemeldeten Schmerzambulanz gehen.
Mit dieser Ernährung habe ich alle Schmerzen verloren. Asthmamedis runtergesetzt, Beruhigungsmittel inzwischen abgesetzt und jetzt kommt das Antidepressivum dran. Mir geht es sehr gut, ich habe keine Depression mehr, ich könnte jubeln. Meine krassen Schlafstörungen, die ich seit Kindeit habe sind behoben. Ich bin nicht mehr schlapp und schleiche vor mich in. So habe ich mich mein ganzes Leben noch nicht gefühlt. Die Ganzkörperschmerzen sind auch weg.
Was bin ich von Arzt zu Arzt gerannt. Zuckungen habe ich auch noch bekommen, da hielt man mich dann für gaga.
Man sollte vieles selber ausprobieren, z.b. ob Du eine Intoleranz gegen etwas hast. Wenn Du auf Fructose tippst, ist es nicht daneben, zu versuchen, diesen Stoff zu meiden, oder eben bei Lactose oder Histamin. Nach 2 Wochen bemerkte ich bei mir schon eine Besserung.
Ausdauer wird belohnt. Gebe bitte nicht auf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht sollt ich das noch richtigstellen, weil ja, ich bin mit Tussy einig:
Habe jetzt lange Zeit ein Antdeprssivum genommen. Gegen eine Depression kommt man nicht mit Gedanken dran oder mit Willenskraft. Zu sagen, denke positiv, dies ist Sprachmüll, ich weiß, das dies nicht geht.
Ich meine auch nicht "positiv denken" und "Willenskraft".

Auch wenn dies letztendlich daraus resultiert.

Der Titel hier heisst:
Was ist das Gegenteil von Angst wenn nicht Vertrauen?

Klar kann man dagegen angehen mit Antidepressiva, rationalem Verhaltenstraining, Ernährungsumstellung und was es auf diesem Sektor alles gibt.

Aus meiner Sicht reicht das aber nicht.
Was ich unbedingt als Chance sehe!

Aber wann ist die Zeit reif? Und wohin genau führt es beim einzelnen Individuum?

Aus meiner Sicht muss da erst mal den Wunsch danach in einem selbst auftauchen.
Und das braucht oft Zeit und muss wachsen.

So viel ist klar: Wenn man offen ist für Hilfe: kommt sie auch.

Aber wenn man meint, man wisse selbst ganz genau, wie diese Hilfe aussehen wird.
Und wenn man meint, man müsse alles andere, was kommt: bekämpfen. Abwehren. Ignorieren.

Dann stellt man sich selbst ein Bein.

Aber auch das darf sein. Wie gesagt, ich hab selbst mal 3 Jahre lang den ganzen üblichen Antidepressiva-Klink-etc.etc.-Zirkus mitgemacht. Da kommst in dieser Gesellschaft fast nicht drum rum, wenn du so sehr unten bist. Und niemanden sonst hast, der dich unterstützt.

Aber letztendlich ist die ganze Kraft innen. (Und möglicherweise, zumindest bei MIR wars so, wird genau das etwas oder sogar viel mit solchen Medikamenten "verbaut".)

Anderseits kann man immer und überall was lernen.

Körper- und Atemtherapien, Kunsttherapien, solche Sachen fand und find ich auch immer top hilfreich. Unabhängig ob mit oder ohne Medikamenten intus. Aber nur bei Therapeuten, denen man auch spontan vertrauen kann.

Ymoja
 
Weisst du, ich glaube, du bist vom Temperament her ziemlich ungestüm.
Das MUSS einfach der absolute Horror sein für dich!
Jaein - als ungestüm hätte ich mich gar nicht unbedingt bezeichnet, eigentlich eher als quirlig, abenteuerlustig und sehr lebendig ;). Ungestüm vielleicht insofern, dass ich gerne in Extreme gehe - also nach oben oder unten... Da ist was dran!

Dann nahm ich mal 3 Jahre lang Antidepressiva, Rehaklinik und all das.
Wie deine Mutter, da glauben noch Viele, dass das die Lösung sei.
Mag sein, dass es vorübergehend eine Lösung ist. Für manche.
Ich WEIß dass DAS nicht die Lösung für mich ist... Eben, weil ich dafür viel zu "eigensinnig" bin. Mit "Bildchen malen" ("Malen Sie Ihren Wohlfühlort") oder "Was war in Ihrer Kindheit" kann ich einfach nichts anfangen... Eine gute Gesprächstherapie - das finde ich super! Aber der Rest... Ich weiß nicht, für mich kann es auch einfach nicht die Lösung darstellen, ständig in meiner Vergangenheit zu wühlen - das kann ich doch sowieso nicht mehr ändern... Das stört mich so sehr an "klassischer Psychotherapie"...

Aber du bist so sehr intelligent und powerig.
Ich wünschte dir, dass du es für dich selbst wünschen kannst.
Also es braucht in irgendeiner Form eine Art innere Offenheit.
Und dann kommt eins nach dem andern, was hilfreich ist.
So hab ichs schon 10000 Mal erfahren!
Danke Dir für das Kompliment ;)! Manchmal ärgere ich mich direkt über diese Power und Intelligenz, auch wenn die mich schon so oft gerettet haben, gerade bringen sie mich zur Verzweiflung. Da wäre ich gerne etwas stumpfer, etwas weniger nachdenklich, etwas weniger intelligent... Meine Zielstrebigkeit ist in dem Fall auch nur bedingt positiv, glaube ich ;).


Ja, mich dünkts schon, das ist jetzt so eine Art Loslass-Prozess. Das heisst NICHT, dass es NIE MEHR so wird wie bisher! Aber natürlich schon anders, weil was du jetzt durchmachst, das ... könnte ja sein ... hilft dir zu "reifen". Keine Ahnung warum und für was das gut ist! Manchmal versteht man erst hinterher.
Einer der Momente, wo ich mich frage, wie reif ich denn noch werden muss, damit ich mal glücklich sein kann... Ich hab in 22 Jahren schon einiges "erleben dürfen" (auf Negativer und auf Positiver Seite) und habe schon seit Kindesalter an gehört, dass ich "für mein Alter doch viel zu reif sei".... Eigentlich will ich genau das mal nicht mehr sein. Ich wollte so gerne mal unbeschwert sein, frei sein, auch mal "leichtsinnig" sein (ich bin ein Mensch, der immer alles 100 Mal überlegt).


Liebe Tussy (hihi, ein schöner Name ;) ),
ich danke dir für deine Antwort!
Puh... Ich weiß, es klingt sehr stark nach Depression bei mir momentan. Aber - und da bleibe ich dabei - die Depression ist nicht des Übels Ursache, sondern eine Folge. Sobald es mir körperlich nur minimal besser geht, geht es mir sofort vom Kopf her auch wieder besser.
Das, was du zum Histamin schreibst, macht mir aber wieder nachdenklich... Das wäre wohl doch eine Möglichkeit. Wahnsinn, was das anrichten kann... Wenn ich nur an den letzten Versuch einer Auslassdiät denke - das ist in einer kompletten Esssucht geendet :/... Irgendwie müsste ich das hinkriegen....

Ganz liebe Grüße
Jenny

Ganz liebe Grüße
Jenny
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Damonhill
freut mich, daß Dir mein Nic gefällt.
die Depression ist ein Symptom für etwas anderes. Bei mir war es trotz der Medis ein auf und ab.
Man darf sich bei der Auslaßphase keine Sorgen machen, daß man nicht satt wird.
Zu Anfang habe ich mir Knochenbrühe gekocht und pro Mahlzeit 2 Eier reingerührt. Wenn man 2 Teller Suppe gegessen hat, ist man sehr satt. Morgens habe ich 3 Eßl. gepoppten Amarant mit Dinkelmilch gegessen, dazu ein Ei und ein Knäckebrot. Wir essen nurn 2 mal am Tag. Zwischenrein kann man Paranüsse, Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne essen. Man wird echt satt davon.
Aus einen Quarkölteig habe ich mir später Brötchen gebacken. Sind nicnt so luftig wie andere, aber es geht. Kann man Frisch- oder Hüttenkäse drauf machen.
Dann abe ich mir Quarkblätterteig-Brötchen gemacht. Beim Bäcker heißen sie Kopenhagener oder dänische Brötchen.
250g Quark,
250g kalte Butter
250g Dinkelmehl
alles zusammenkneten, mindestens 2 Std in den Kühlschrank stellen, dann dünn auswellen, einmal zur Hälfte falten und nochmal. Etwas Mehl zum ausrollen verweden. Dann ca 0,5 cm ausrollen und Rechtecke schneiden, etwas formen, in der Mitte einritzen und 20-25 backen. Voll lecker.
Du wirst davon echt satt, man braucht sich keine Sorgen zu machen, daß man verhungern muß.
Nüsse jeglicher Art, Erdbeeren, Kakis, habe ich ausßerordentlich gerne gegessen. Jetzt sage ich mir, der Kram schmeckt sowieso furchtbar, den brauche ich nicht. Es macht mir auch nichts aus, wenn mein Mann dies ißt. Da ich es gleich bezahlen muß, ist es kein Verzicht für mich. Das es mir
jetzt so gut geht, ist der Lohn der Anstrengung.
Früher hat man sich zu wenig um die Psyche gekümmert, jetzt wird sie hervorgeholt, wenn die Ärzte nicht weiterwissen.
Ich habe auch eine vermurkste Kindheit, da immer die Ursache zu suchen bringt nichts. Man sollte nach vorne schauen.
Wie Du lesen kannst, habe ich eine Histaminintoleranz und die kommt nicht von der Psyche.

Yimoja, ich bin ganz Deiner Meinung
Depressionen können auch Angst hervorrufen, die verschwinden, sowie die Depression weg oder besser ist.
Wenn es mir ganz schlecht ging, habe ich auch viel grübeln müssen, ließ sich einfach nicht abstellen, war wie eine Gebetsmühle im Kopf.
Jenny, packs an, es wird werden. Probiere aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dies ist im Gefühlswelt-Bereich, keine Diskussion hier, gell, aber ich sag nun doch was, nur (möglichst ;)) kurz:
Yimoja, ...
Depressionen können auch Angst hervorrufen, die verschwinden, sowie die Depression weg oder besser ist.
Wenn es mir ganz schlecht ging, habe ich auch viel grübeln müssen, ließ sich einfach nicht abstellen, war wie eine Gebetsmühle im Kopf.
Und, ich nehme an, aus deiner Sicht gibts dafür die Antidepressive, die das dann "abstellen" und "alles ist gut" (mehr oder weniger).

Aus meiner Sicht ist "Angst" (siehe Thread-Titel) der Grundantrieb von uns Menschen (meistens, leider) und man kann es auch als ein Zeichen hoher Intelligenz achten, dass jemand dem näher kommt. Sehr unangenehm, ja.

Und einerseits mag diese Angst begründet sein und es mag gut und wichtig sein, dem Hintergrund nachzugehen (z.B. hier bei DamonHill die körperlichen Symptome deuten können).

Anderseits ist das Immunsystem unglaublich wichtig, ich glaube bei (so gut wie) allen Krankheiten. Und diese Angst so stark präsent fühlen schwächt das Immunsystem (noch zusätzlich, oder, dies stand evtl. sogar am Anfang der "Krankheit").

Drum dünkt mich die Betonung auf das Psychische und wie man sich hier stärken kann (was sehr individuell ist) so sehr unglaublich wichtig.

Antidepressiva dünken mich halt diese "Abschneid-Methode". Also man merkt dann einfach gar nicht mehr, was eigentlich "drunter" ist. Ich damals empfand es als Symptom-Verschiebung. Ich hatte durch das AD diverse sehr ungangenehme körperliche Symptome. Aber für das gabs ja dann wiederum neue Pillen. :rolleyes: Und ja, ich hätte wohl lebenslänglich damit leben können. Aber ich fühlte mich sehr befreit, als ich diese wieder absetzte.

Ganz selten nehm ich jetzt noch was. Meist, wenn ich irgendwas machen muss, was ich sonst nicht schaffen würde. Gibt auch Antidepressiva, die man nur tageweise benützen kann. (Sagt aber selten ein Arzt. Im Gegenteil. Die warnen meist davor.) Oder Mini-Dosen, indem man eine Tablette halbiert oder viertelt oder eine Kapsel öffnet und nur wenige Kügelchen daraus nimmt (auch davor warnen die Ärzte, ich seh aber nicht ein warum. Wenn man sich und seinen Körper genau beobachtet und eben, es sind ja dann Mini-Mengen!).

Ymoja

Lieben Gruss an DamonHill. :)
 
Yimoja,
aus welchen Satz liest Du heraus, daß ich dafür bin ein Antidepressiva zu nehmen?
Für mich war es erstmal die Rettung, daß ich keinen Selbstmord begangen habe. Jetzt weiß ich, daß ich eine Histaminintoleranz habe und die Depressionen daher kommen. Einige wollten auch in meiner Vergangenheit wühlen, ich wußte aber, daß sie nicht daher kommen, obwohl es da genügend Gründe gibt.
Wärend einer Depression können sich sogar unbegründete Angstgefühle aubauen.
Jetzt bin ich mehr als froh, das Antidepressivum endlich absetzen zu können.
Im Übrigen sehe ich meine Histaminintoleranz auch nur als ein Symtom für eine andere Störung. Warum habe ich nicht genug Stoffe, damit die Diaminoxidase aufgebaut wird um das Histamin zu beseitigen? Die Histaminintoleranz ist also nicht die Ursache, sondern ein Symtom, daß irgendwo etwas nicht stimmt. Dies gilt es herauszufinden.
Übrigens, Du hast bei dem Zitat von mir etwas wichtiges ausgelassen, nämlich, daß ich auch Deiner Meinung bin.
Grüße und einen tollen Tag an alle
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Okay ... sorry DamonHill, ich sag nochmals was, weil dies für mich ein sehr wichtiges Thema ist und ich zu den (anscheinend) sehr seltenen Menschen gehöre, die es etwas anders mach(t)en als üblich. (Und nachher glaub(t)en mit die Leute dann nicht, dass es WIRKLICH (genauso!!!) schlimm war!!!):

Yimoja,
aus welchen Satz liest Du heraus, daß ich dafür bin ein Antidepressiva zu nehmen?
Für mich war es erstmal die Rettung, daß ich keinen Selbstmord begangen habe.
Ja, ich war ganz extrem suizidal die letzten paar Jahre, und auch ganz früher als Teenie (gab mit 18 sogar mal einen Suizidversuch, die Narben könnt ich dir zeigen).

Es gilt allgemein anerkannt, dass bei Suizidalität nur noch Pillen helfen. Und ja, das muss - und soll unbedingt! - natürlich im Einzelfall angeguckt werden. Meine Erfahrung ist aber: das GESPRÄCH kann unglaublich viel beitragen, dass man diese Pillen gar nicht erst nehmen muss!

Natürlich mit der richtigen Person des Vertrauens! Ich war schon (mehrmals) im KIZ (Kriseninterventionszentrum), weil ich vor mir selbst Angst bekam. Ob ich aus lauter Verzweiflung mir vielleicht nicht doch noch was antue. Aber meinst du, auch nur EINE Person hätte sich für mich wirklich Zeit genommen??? Für das gabs doch Pillen!!! :eek:

Und ja, ich hab in einer Reha-Klinik dann schon erlebt, dass ...

- nachdem ich nicht drum rum kam, eine hohe Dosis Zoloft (Antidepressiva) plus, damit ich dies überhaupt ertrage, 3 Temesta (Benzo) täglich zu nehmen, und das, obwohl es die 2 Wochen davor im anthroposophischen Spital doch auch ganz anders ging, nämlich mit Fussbädern und sanfteren Mitteln und liebevoller Atmosphäre! -

... also da konnte man, wenn man unbedingt wollte, täglich sich bei einem Pfleger für ein Gespräch melden. Hey! Das war so sehr ungewöhnlich, dass das ÜBERHAUPT jemand beanspruchte (für was gibts denn Pillen???), dass ich die jedes Mal suchen musste, ich regelrecht kämpfen musste, dass die sich überhaupt die Zeit für mich nahmen. Also ich kam mir richtig doof vor, überhaupt sowas "Nebensächliches" wie ein Gespräch zu wollen.

Ausserdem gabs doch die Therapeuten ... (die meisten von denen ertrug ich nicht, die sprachen aus dem Schulbuch, nicht aus dem Leben heraus).

Eine alte, kranke, bettlägerige Italienerin, bei der ich dann jeweils, auf ihrem Bettrand sitzend, Händchen halten konnte und sie sprach auf italienisch auf mich ein :)D ich verstand kaum ein Wort! :D), sie konnte mich noch am besten verstehen!

Und dann noch der Spitalpfarrer, der überblickte die ganze (Kurhaus-) Situation sehr gut und merkte auch, dass ja "nur" jemand mit mir sprechen muss, Verständnis zeigen muss. Wenns nötig war, dann eben mehrmals.

Und DAS kommt meiner Meinung nach überall einfach viel zu kurz! Das müssen doch gar nicht ausgebildete Therapeuten sein! So viele von denen, die wissen einiges weniger vom Leben als die Patienten selbst!

Also aus Unwissenheit und Ignoranz und Unfähigkeit heraus werden dann Pillen verschrieben. Und jeder sagt (würd ich wohl auch im Zweifelsfalle, gell. Weil der "Patient" (= Geduldige! :D) muss und soll ja selbst entscheiden letztendlich): Notfalls, wenns gar nicht anders geht: nimm was.

Aber wenn man in sich spürt, dass es auch anders geht, oder zumindest mit Medikamenten mit möglichst wenig Nebenwirkungen, in möglichst kleiner Dosierung ...

(Tees zum Beispiel, Schlaftees, Abendbäder, Fussbäder, Beruhigende Düfte, solche Sachen brachten mich oft auch wieder etwas "runter" ... und in wirklich tiefer Depression fehlt ja eh die Kraft, sich was anzutun, das hat die Natur schon gut eingerichtet ... wie viele bringen sich (und allenfalls andere) eigentlich erst um, nachdem sie ein Medikament gekriegt haben??? Nicht wenige, hörte ich schon.)

... also das Ding ist halt, dass einem dann niemand glaubt, wie schlimm es ist. Dass man unmöglich arbeiten kann. Und ganz viel anderes auch nicht schafft.

Drum ists manchmal vielleicht in der Tat einfacher, man macht das ganze Pillen-Diktat mit. Dann kriegt man wenigstens Unterstützung. Aber es ist nur vordergründig einfacher. Auf Dauer wird alles nur schlimmer. Jep. So hab ichs erlebt.
Im Übrigen sehe ich meine Histaminintoleranz auch nur als ein Symtom für eine andere Störung. Warum habe ich nicht genug Stoffe, damit die Diaminoxidase aufgebaut wird um das Histamin zu beseitigen? Die Histaminintoleranz ist also nicht die Ursache, sondern ein Symtom, daß irgendwo etwas nicht stimmt. Dies gilt es herauszufinden
DAS ist ja mal eine echt interessante Aussage! :)
Übrigens, Du hast bei dem Zitat von mir etwas wichtiges ausgelassen, nämlich, daß ich auch Deiner Meinung bin.
;) Tschuldigum. :)
Grüße und einen tollen Tag an alle
Auch von mir :)
 
Hallo ihr Lieben,
ich finde das ein sehr spannendes, breites Thema!
Für mich persönlich habe ich in letzter Zeit (haha, wen wundert das nun ;) ) sehr viel nachgedacht und dabei einiges festgestellt... Einmal denke ich, dass Ärzte sehr, sehr schnell sind mit "psychischen Diagnosen" und bei vielen (nicht allen - aber sehr vielen!) vermutlich etwas anderes dahinter steckt... Da haben wir dann das Henne-Ei-Problem, aber ich denke doch, dass hinter sehr vielen "Depressionen" oder auch "Somatisierungsstörungen" etwas anderes steckt... DAS gilt es rauszufinden...
Dazu denke ich, dass die Angst (gerade meine Angst in diesem Fall) nicht aus dem Nichts kommt... Und auch nicht aus der Kindheit - auch wenn ich da gewissen Therapeuten widerspreche... Ich bin mir sicher, dass diese Angst jetzt etwas mit der aktuellen Situation, evtl. noch den letzten Jahren, aber NICHT mit Erlebnissen in der Kindheit zu tun hat... Ich hab "diese Schiene" lange verfolgt und dachte "da komm ich zum Erfolg"... Ja, da gab es einiges, was "nicht schön" war - aber hey, welche Kindheit ist perfekt? Da lässt sich doch immer, immer, immer irgendetwas finden, woran man spätere Probleme "festmachen" kann - finde ich... Deswegen halte ich wenig von der "klassischen Psychotherapie" (wenn ich das mal so nennen darf). Es geht doch um die Situation HIER. Und ich muss zugeben, dass es mir gerade reichlich wenig hilft, wenn ich mir Gedanken über Streit mit meinem Stiefvater mache, wenn ich aktuell existentielle Ängste habe und mir Sorgen über meine Zukunft mache... Da belastet mich DAS...
Aber ja, ich habe das auch schon mehrfach gehört "ach, wenn es dir wirklich so schlecht gehen würde, würdest du gerne Tabletten nehmen und alles ausprobieren"... NEIN, würde ich nicht...
Das mit dem "Abschneiden" hast du schön formuliert, Ymoja... Das trifft es sehr gut, finde ich. Meine Angst kommt nicht aus dem Nichts, ich bin kein Hypochonder und bilde mir Symptome ein (die lassen sich ja allesamt medizinisch nachweisen - nur den Ursprung kann mir keiner nennen).
Wenn ich auf meinen ersten Arzt gehört hätte, würde ich nun täglich ein Antidepressiva einnehmen, dazu ein Mittel gegen Durchfall, zudem Pantoprazol für den Magen, Schmerzmittel für die Gelenke. Und das mit 22? Achja, dazu noch hypoallergene Trinknahrung. Na - auf in ein frohes Leben! Symptombekämpfung vom Feinsten... Das soll nun nicht provokativ oder arrogant gemeint sein - aber meinentwegen können sie das bei Patienten machen, wo es noch um die letzten 1-2 Lebensjahre geht... Aber ich hätte eigentlich mein Leben noch vor mir und wollte das nicht mit Schmerzmitteln verbringen. Ich habe mich gestern mit einer Ärztin unterhalten, die mittlerweile nur noch nach TCM praktiziert und habe sie gefragt, ob ich denn lieber ins Krankenhaus gehen sollte in meiner momentanigen Verfassung... Ihre Antwort darauf war "Warum? Die machen dich dort lebenslang krank - aber du sollst doch gesund werden"... Das ging mir dann nicht mehr aus dem Kopf und ich kam drauf, dass da wohl was dran ist. Mir ist kaum ein Mensch (noch kein Mensch?) begegnet, der mit dieser "Behandlung" wieder gesund wurde... Auch ist mir ehrlich gesagt noch kein Mensch begegnet, der durch einen Klinikaufenthalt oder AD wieder "gesund" wurde... Meist folgt auf den ersten Klinikaufenthalt ein zweiter, dann vielleicht ein dritter (in der psychosomatischen Klinik, in der ich war, waren mehrere Personen bereits das 5. Mal...). Da stellt sich mit die Frage nach der "Langzeitwirkung"... Ja, vielleicht bin ich da wirklich zu "nachdenklich" und zu sehr "in Frage stellend" und vielleicht könnte ich leichter leben, wenn ich einfach dem Onkel Doktor glauben würde und Tabletten schlucken. Aber nein - das KANN und WILL ich nicht.
Mein Hausarzt meinte dann einmal zu mir "Wenn Sie dann ganz unten liegen, dann kommen Sie und fragen nach den Medikamenten"... Falsch gedacht. Ich glaube, ich liege jetzt ganz unten... Aber ich bin jetzt noch weniger als jemals zuvor gewillt, AD einzunehmen - weil ich jetzt noch klarer weiß als jemals zuvor, dass da was anderes dahinter steckt... Auf körperlicher und psychischer Ebene (dieses Zusammenspiel spreche ich übrigens nicht ab, im Gegenteil... Aber ich sehe da einen etwas anderen Zusammenhang als es die "Psychosomatik" tut....).
Entschuldigt, dass das nun etwas lang und aufbrausend geworden ist.
Liebe Grüße
Jenny
 
Hallo Damonhill,
was Du geschrieben hast, kann ich voll unterstreichen. Ich war auch in keiner Klinik.
Yamoja,
es gibt verschiedene Depressionen, endogene und reaktive und auch jeder Patient hat seine ganz eigene. Was dem einen geholfen hat, braucht dem anderen nicht zu helfen. Da ich seit 37 Jahren sehr glücklich verheiratet bin, brauche ich auch keine Gesprächsterapie. Ich wüßte auch nicht, was ich mit anderen zu besprechen hätte.
Damonhill, je mehr Du von Deinen Beschwerden schreibst, je mehr sehe ich genau meine Beschwerden.
Und bei mir ist es die Histaminintoleranz. Eine Bekannte hatte auch diese Beschwerden. Sie sollte eine Fibromyalgie haben, ich auch. Meine Bekannte hat sich 2 Wochen streng an die Lister der verbotenen Lebensmittel gehalten. Ihre Beschwerden sind weg, genau wie bei mir. Nachts konnte ich mich nicht ohne Schmerzmittel hinlegen und ich halte was aus, bevor ich zu sowas greife.
Probiere es aus, Du kannst nichts verlieren, nur gewinnen. Wenn es das nicht war, esse wieder alles.
Ärzte probieren auch nur aus, so sagte es mir mal ein ehrlicher Arzt.
Wie schon erwähnt, meine Depression ist damit auch verschwunden.
Heute habe ich mir wieder ganz leckere Brötchen aus Quark-Öl-Teig gebacken. Bin gerade am ausprobieren. Jetzt koche und backe ich etwas anders wie vorher und ich kann meine Kreativität wieder voll ausspielen. Mein Mann, der Krebs hat, will auch auf meine jetzige Ernährung umsteigen. Er merkt, daß ihm dies gut tut. Er war vor 2 Jahren übrigens im Endstadium(3 Monat hat man im in etwa noch gegeben), weder Op noch Chemo, er lebt noch und es geht ihm relativ gut. Wir haben selber etwas alternatives getan.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es ist, wenn es einem nicht gut geht und man sucht nach Erleichterung. Ich hatte es seit meinem 15 Lebensjahr, jetzt bin ich 63 und erst jetzt geht es mir super.
 
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Hallo ihr Lieben!
Was mir heute (komischerweise erst) gekommen ist - meine eigene Schwester leidet auch unter einer Histaminintoleranz. Bei ihr waren die Beschwerden nur nicht ansatzweise so schwerwiegend wie bei mir, aber ihr ging/geht es mit der Diät super.
Heute ist es wieder schlimm... Ich war den ganzen Morgen im Bett, Nachmittags bei der Akupunktur und Blutwerte abholen. Der Arzt meinte, die Schilddrüsenwerte stimmen nicht, ich soll mit der Dosis hoch gehen - da bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen, die waren bisher (unter L-Thyrox) eigentlich immer recht ordentlich. Sofort ging der Gedankenkreis los "oh Gott, siehst du, wahrscheinlich auch noch Hasimoto oder eine andere Schilddrüsenkrankheit"... Dann meinte die Ärztin, bei der ich zur Akupunktur bin, sie findet noch ein paar Viren (fragt mich jetzt bitte nicht, wie man das Testverfahren nennt - aber bisher hat es im Endeffekt immer gestimmt) und zudem ist mein Puls hoch und ich heiß, ich soll wieder im Bett bleiben. Gedankenkreisel Nummer 2..."Siehst du, Viren, bestimmt EBV, seit Monaten, das wird nie wieder, du wirst nicht mehr gesund, CFS, Bett auf Lebenszeit". Fieber habe ich gemessen, habe ich nicht... Geglüht habe ich trotzdem (das fällt mir jetzt erst beim Schreiben ein, Tussy verbessere mich bitte, wenn dem nicht so ist, aber können ein hoher Puls und dieses "Glühen" und Schwitzen nicht auch vom Histamin kommen???). Danach ein Streitgespräch mit meinem Vater... Er vertritt den Standpunkt, ohne Psychotherapie kann ich nicht weiter machen. Er sieht zwar, dass ich 2 Probleme habe (körperlich und psychisch), aber meint, wenn ich an dem einen schon nicht viel tun kann, soll ich an dem anderen arbeiten und "mir helfen lassen", am besten in einer Klinik. Vorhin konnte ich dann nur noch schlafen, habe schrecklich geträumt (von einer schweren, unbekannten Krankheit...) und bin mit noch mehr Angst wieder aufgewacht. Selbst ein Arztbesuch strengt mich so an, dass ich danach schlafen muss :(.

Liebe Tussy,
einen ganz großen Respekt an dich und es freut mich total zu lese, dass es deinem Mann trotz (oder soll ich eher sagen "mit"?) Krebs so gut gehen kann! Klasse!

Liebe Ymoja,
Danke Dir für dein Kompliment *rot werd*

Liebe Grüße
 
Liebe Damonhill,
Du hast recht, dies kann von Histamin kommen, man hat das Gefühl, als verglühe man innerlich. Nach Erdbeeren brauche ich ein Handtuch zum abwischen, denn dann schwitze ich auch wie Harry.
So schnell würde ich mich auch nicht in die Psychoecke stellen lassen. Manche Ärzte sind auch so, sowie sie sich etwas nicht erklären können, ist es psychisch.
Inzwischen weiß ich, warum ich immer eine so schmerzhafte Regel hatte, Hit. Da wurde mir gesagt, die hätte ich, weil ich keine Frau sein wollte, weil ich dies nicht akzeptieren möchte. (wahrschienlich der berühmte Penisneid). Als ich dann die Gebärmitter wegen vieler Myome entfernt bekommen habe und es mir sehr schlecht ging, war dies nur so, weil ich mich jetzt nicht mehr als richtige Frau fühlte.
Also nicht aufgeben und auch selber tätig werden.
Frau Dr. Worm von Charité aus Berlin meint, daß die sicerste Diagnose für Hit die Auslaßdiät ist. Wenn man dann provoziert und es get einem wieder schlecht, dann ist es das. Hat mir mein Lungenarzt auch so gesagt.
 
Liebe Tussy,
es ist doch immer wieder spannend, was Psychologen über einen wissen, was man selbst noch gar nicht weiß, oder? Mir wurde auch schon gesagt, ich nehme nichts zu, weil ich das Leid meiner leider an Krebs verstorbenen Patentante nachfühlen möchte? Huch, DA wäre ich in meinen wildesten Fantasien nicht drauf gekommen.... Und was ist nun, wo ich dicke zugenommen habe - was will ich jetzt? ;)

Die letzten Tage habe ich ein wenig "resigniert". Habe eingesehen, dass es nicht viel Sinn macht, ständig wieder "zu probieren", weil ich immer wieder auf die Nase gefallen bin. So ist das Leben jetzt eben sehr, sehr eintönig. Irgendwann gegen Mittag einmal müde aufwachen, nochmal rumdrehen.... Dann doch einmal aufstehen, Tabletten holen, etwas essen, wieder ins Bett legen... So geht der Tag, bis es endlich Abend ist, dann kann ich nicht einschlafen, bin hellwach. Es ist "ok" so... Ich erwarte nichts mehr vom Tag / Morgen / Leben, plane nichts mehr (außer Arztbesuche), versuche eben, irgendwie die Zeit rum zu bringen. Es kommen die Momente, da tut es weh. Da tut alles weh. Sehe ich Bilder von mir auf dem Pferd, auf Konzerten, mein Abizeugnis, meine Studiumsunterlagen, Urlaubskataloge... Ich träume jede Nacht von sowas in der Art, Reisen, meinem Beruf, Urlauben, Städtetouren, Pferde... Aber ich mag tagsüber nicht dran denken. Tut zu sehr weh. Es ist ganz passend, ich liege/sitze im Bett und draußen vor meinem Fenster ist das große Leben, viele Wanderer, eine Gaststätte, eine Tierkoppel.
Momentan habe ich auch keine Kraft und Lust mehr, gegen die Esssucht zu kämpfen. Dann ist es halt so... Dann explodier ich eben irgendwann. Ich fühle mich zwar unglaublich eckelhaft, hasse mich wieder selbst dafür, kann mich nicht anschauen, aber ich komm sowieso nicht dagegen an und frag mich auch nach dem Sinn momentan. Zudem fehlt mir die Kraft, was Ordentliches zu kochen (was ich früher so sehr geliebt habe), dann wird eben den ganzen Tag irgendwo "rumgegessen"... Wenigstens vergeht da die Zeit etwas schneller.
Aber, ich bin dabei gar nicht so depressiv, wie es jetzt scheint. Ich "darf" nur nichts von dem "Leben da draußen" mitkriegen... DANN tut es weh... Dann werde ich traurig...
Dann kriege ich wieder gesagt, ich darf mich nicht so gehen lassen. Warum nicht? Erst gestern... "Dann musst du eben bis dahin gehen wo es weh tut und noch weiter". Warum?

Liebe Grüße
 
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