Die zehn Gebote

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Weiermann

Hallo allerseits!

Vor einigen Monaten hatte ich eines Tages die Idee, man müsste die sog. "Zehn Gebote" unbedingt neu schreiben bzw. komplett umformulieren, sodass es dann auch keine "Gebote" mehr sind. Ich habe es dann auch getan, einen ersten Entwurf erstellt und habe die Sache dann aber einfach mal ruhen lassen. Nun habe ich diesen Entwurf wieder hervorgeholt, einiges abgeändert und stelle nun heute die "zehn erfreulichen und befreienden Grundsätze für das Leben" einmal vor.

Zuerst folgt nun eine Auflistung der sog. "Zehn Gebote" des AT. Ich halte diese für äusserst gefährlich, da Verwirrung stiftend und einseitig auf die Macht des Mannes ausgerichtet, auf seine Machterhaltung (Verewigung!) und Ehrung! "Gott" und "der Herr" sind anonymisierte Bezeichnungen für eine idealisierte Vaterfigur, dessen Wort Gesetz sein soll. Seine Macht und seine Position verdankt er der Angst des Menschen vor der Bestrafung! Damit wird ER gross gehalten, oben gehalten und sie unten und klein. Und so konnte sich das Patriarchat immer weiter ausbreiten und seine lebensfeindlichen, zerstörerischen Werke verrichten!


1. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, dem
Hause der Knechtschaft, geführt hat. Du sollst keine
anderen Götter mir zum Trotz haben.

2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht
missbrauchen, denn der Herr lässt denjenigen nicht
ungestraft, der seinen Namen zu eitlen Zwecken missbraucht.

3. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage
lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte
verrichten. Doch der siebente Tag ist ein Ruhetag für den
Herrn, deinen Gott.

4. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit verlängert
werden deine Tage auf dem Boden, den der Herr, dein Gott,
dir gibt.

5. Du sollst nicht morden.

6. Du sollst nicht ehebrechen.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst gegen deinen Nächsten kein falsches Zeugnis
abgeben.

9. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren.

10. Du sollst nicht begehren das Weib deines Nächsten und auch
nicht seinen Knecht, seine Magd, sein Rind, seinen Esel
und nichts von dem, was deinen Nächsten gehört!



Und nun meine komplette Neufassung, Neuausrichtung auf das Leben: Die zehn erfreulichen und befreienden Grundsätze für das Leben! Inspiriert dazu haben mich die Erkenntnisse aus den Büchern "Am Anfang war Erziehung" und "Du sollst nicht merken" von Alice Miller.


1. Jeder Mensch soll sich selbst vertrauen und sich führen
lassen von seiner unbestechlichen Empfindung!

2. Unterdrücke deine Mitmenschen nicht und behindere sie
nicht an ihrer Entwicklung und Entfaltung!

3. Lass dir keine Vorschriften darüber machen, wann du
arbeiten und wann du ruhen willst!

4. Achte, ehre und schütze das Leben in allen Kindern, auf
dass sie glückliche Menschen werden!

5. Achte, ehre und schütze das Leben auch in jedem Tier
und in jeder Pflanze!

6. Sei dich selbst, sei dir stets treu! Dann bist du liebes-
und beziehungsfähig!

7. Stehle nicht dem Mitmenschen ihr Leben!

8. Sage deinen Mitmenschen stets die Wahrheit!

9. Missbrauche nie den Körper eines Lebewesens!

10. Achte und respektiere deine Mitmenschen als gleichwertige,
aber eigenständige Wesen! Ihre Würde ist unantastbar!


Diese Neufassung ist die Fassung von heute Samstag, den 11. August 2012 und muss nicht zwingend die endgültige Fassung sein. Sie kann noch abgeändert oder ergänzt werden.

Liebe Grüsse
Weiermann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier ein ganz anderer Aspekt zur Formulierung der Gebote, der mir einleuchtet:

Nach ca. 2000 Jahren des Wartens habe ich während eines kleinen Telefonats herausgefunden, dass es nur zwei Gründe gibt, weshalb die 10 Gebote immer noch nicht befolgt werden:

Sie sind negativ formuliert.
Wie wir aber spätestens seit NLP wissen, kann das Gehirn mit negativ formulierten Sätzen nicht viel anfangen… oder sollte ich schreiben: “… kann das Gehirn nur mit positiv formulierten Sätzen gut arbeiten” (?!) Das Gehirn erkennt nur in positiven Formulierungen eine konkrete Handlungsrichtung, negative missversteht oder verwirft es.
Die Gebote sind in der Form von Bitten geschrieben. Besser sind Befehle oder das Weglassen der Bitte.
Gott kann nur “Ja” gesagt haben. Er verbietet nichts; schon gar nicht schränkt er unseren freien Willen ein. Wenn die Gebote also von Gott stammen, werden sie sicher positiv formuliert gewesen sein. Entweder Moses hat ein entscheidendes Missgeschick gemacht, oder über die Jahrhunderte der Überlieferung sind sie verfälscht worden.

Einige Beispiele:

“Du sollst nicht morden” ist negativ formuliert und bezeichnet eine Bitte.
“Achte und ehre alles Leben” ist positiv formuliert.
“Du sollst nicht Ehe brechen” ist negativ formuliert und in eine Bitte.
“Liebe Deine Frau und Deine Familie” ist positiv formuliert.
“Du sollst nicht stehlen” ist negativ formuliert und in eine Bitte.
“Achte und ehre das Eigentum Anderer” ist positiv formuliert.
Das war es schon. Das ist das Geheimnis, warum Religionen all die Jahre lang nur für Ärger und Kriege gesorgt hat. Eine umfassendere Auseinandersetzung damit gibt es auf dieser Webseite. – Was hatte Moses also mit NLP zu tun? Gar nichts.
Die 10 Gebote – Version 2011 « Klardenker Esslingen a. N.

Grüsse,
Oregano
 
Das ist ein interessantes Thema, wie ich finde.

So sind die Gebote schon einmal besser formuliert, Weiermann.

Aber zu Moses Zeiten waren die Menschen wohl ohne jeden vernünftigen Glauben, weder an sich selbst, noch hatten sie irgendwelche Moralvorstellungen. Weich formulierte Gebote hätten zur damaligen Zeit, sicher dazu geführt, dass keine Eigenverantwortung übernommen worden währe, sondern dass man im Grunde ja doch nichts falsch macht, wenn man so weiter macht wie bisher. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Gebote damals in der ursprünglichen Form die Menschen erreicht hat. Geht man jedoch von einem Menschen aus, der sich seiner selbst bewusster ist, dann ist die alte Formulierung eher hinderlich, denn er soll ja selbst dahinter kommen was er ist und warum er das, was die Gebote sagen, nicht braucht.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Weiermann,

das wäre für Dich vielleicht auch interessant:

Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus (Kurzfassung)

1. Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!

2. Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!

3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.

6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.

7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.

8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!

9. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!

10. Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz.

Manifest des Evolutionären Humanismus

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hallo LieberTee

Danke für den Hinweis auf dieses Manifest des E.H. Mir war das gänzlich unbekannt.
Ich habe mich auf der Website etwas umgeschaut und finde auch die äusserst kritischen Gedanken zu den "Zehn Geboten" sehr interessant!
Ich würde mich wahrscheinlich mit diesem Michael Schmidt gut verstehen! Im Interview mit "FOCUS" definiert er Gott als imaginäres Alphamännchen!!! Das hätte ich auch noch in den Artikel "Die Frage nach Gott" nehmen können!

Schöne Grüsse
Weiermann
 
Lieber Weiermann,

danke für Deine Rückmeldung. Ja, ich finde die Ideen des Evolutionären Humanismus auch interessant. Leider hatte ich mich noch nicht sehr viel mit der Seite beschäftigt, werde es aber sicher nachholen müssen. Die Sprache des Autors ist mir teilweise etwas sehr abgehoben und für mich erst einmal gewöhnungsbedürftig. Das es eine menschliche Eigenschaft ist, bekanntes im Unbekannten entdecken zu wollen, suche ich noch die tragfähigen Verknüpfungen zu meinen eigenen "Grundsätzen". Um sich die eigene Flexibilität zu erhalten oder sie zu entwickeln, ist es schon erweiternd, in jede mögliche Richtung zu schauen.

Ich bin dabei, und bemühe mich redlich, im Erkennen des Bekannten nicht auf den Fehler zu verfallen, mich dann daran festzuklammern. Es würde nur eine Starrheit des Denkens fördern.

Lieben Gruß
LieberTee

P.S. Zu dem Zitat mit dem "Alphamännchen" würde ich mich über den entsprechenden Linkhinweis freuen. Ich würde es gerne im Zusammenhang lesen.:)
 
Lieber Weiermann,

es ist mir ein Herzensanliegen, noch etwas zu ergänzen. Ich weiß jetzt, warum ich diese Sprache so mühselig finde, es ist die Sprache der Intelektuellen, die zwar in ihrer Argumentation rational recht haben mögen, in dem Sinne, das ihre Ausführungen in sich logisch sind, sie nehmen aber den Bereich des Gefühls, des Unbewußten, der Intuition und den des "göttlichen Funkens" (darauf bestehe ich immer noch:D) nicht mit.

Sie bleiben daher wie auf einer polierten Glasscheibe auf der Oberfläche und ergreifen den Menschen nicht wirklich.

Ebenso kann die reine Herzenssprache, ohne Hinzunahme der Vernunft zu gedankenlosen und letztlich daher auch herzlosen Verhalten und einer entsprechenden Ethik führen. Das Denken ist unverzichtbart, keine Frage, auch die Ratio nicht.

Ich lese gerade ein hochinteressantes Buch einer weiblichen Autorin (zum Glück, denn dadurch für mich intuitiv viel leichter zu verstehen), die sich u.a. mit der Evolution (des Menschen) und der neueren Hirnforschung beschäftigt. Ich bin noch am Anfang, aber mir ist schon deutlich geworden, dass der Bereich des Gehirns, der im Stirnbereich liegt, der lange Zeit völlig unerforscht war und auch die Emotionen und Gefühle, sowie die frühkindlichen Prägungen berücksichtigt, eine entscheidende Rolle für unsere Flexibilität einerseits und unsere planvollen bewussten (m.E. daher auch Willensentscheidungen) Handlungen spielt.

Ich bin erst am Anfang. Wenn ich etwas mehr gelesen habe, werde ich dazu etwas schreiben.

Ratio und Gefühl sollten nicht getrennt werden. Aber um eine tragfähige Ethik der Zukunft aller Menschen entwickeln zu können im Sinne des Wohlbefindens aller, ist es wichtig, alle vorhandenen Ansätze zu "erforschen". Diese Tätigkeit hilft uns möglicherweise sogar, dem Schrumpfprozess des Gehirns aufgrund erlittener Traumata aufzuhalten, bzw. umzukehren. Wer weiß?!

Lieben Gruß
LieberTee
 
Das mit dem "Alphamännchen" findest Du hier beim Auszug aus dem FOCUS-Interview:

Manifest des Evolutionären Humanismus

Danke, lieber Weiermann, das erspart mir die Suche.

Mich sprach dieser Teil des Interviews an:
FOCUS: Einige Physiker führt die Beschäftigung mit Elementarteilchen wieder zurück zu Gott.

Schmidt-Salomon: Diese Wissenschaftler entdecken aber nicht den persönlichen Gott, sondern etwas Mystisches. Das ist ein Gott, der überall ist und damit nirgendwo. Das Problem ist der persönliche Gott, der von seinen Geschöpfen Dinge verlangt, die sie nicht hinterfragen dürfen. Ein mystischer Gott lässt sich nicht mehr instrumentalisieren.

Aber auch hier finde ich mich z.T. wieder. Für viele Menschen ist eine derartige Vorstellung jedoch ängstigend. Auch das kann ich verstehen. Für mich wiederspricht die Vorstellung einer göttlichen Kraft nicht der Vorstellung, die hier geäußert wird:
FOCUS: Wie beantworten Sie die großen Fragen nach Leben und Tod?

Schmidt-Salomon: Die Erde und die Menschen sind zeitlich begrenzte Phänomene in einem sinnleeren Universum, das irgendwann den Kältetod sterben wird. Wenn ich weiß, dass es keinen Sinn an sich gibt, bin ich dazu ermächtigt, den Sinn aus mir selbst zu schöpfen. Wenn ich weiß, dass ich endlich bin, werde ich dieses einzige Leben, das ich habe, auch wirklich leben und genießen. Ein unendliches Leben wäre unerträglich.
Dem einzigen, dem ich wiedersprechen würde, wäre die "Sinnlosigkeit des Universums", das ist auch logisch gesehen eine persönliche Meinung, die nicht bewiesen ist.:D Da ich aber nicht das Gegenteil beweisen kann, denn meine innere Intuition ist nun mal keine "wissenschaftlicher" Beweis, nun gut, es ist nicht so wichtig für mich persönlich.

Dass wir Menschen nicht nur die Pflicht haben, sondern nach Schmidt-Salomon auch noch die "Ermächtigung", den Sinn des Lebens selber zu suchen und zu definieren, finde ich in Ordnung. Ich betrachte es halt eher als die göttliche Aufgabe, genau das ist unser Sinn, dazu haben wir den freien Willen mitbekommen. Gott erfährt sich selbst in uns. Das Nichts sucht nach dem Sein. Das Sein würde ohne das Nichts nicht existieren. Eins bedingt also das andere. Alles zusammen ist wohl das, was wir als Unendlichkeit bezeichnen. Andere sagen Gott dazu. Ein sinnloser Streit, ginge es nicht um die Machtfrage.

Lieben Gruß
LieberTee
 
hallo Weiermann

zwar würde ich die 10 Gebote etwas anders formulieren als du es tust, aber: du benutzt deinen eigenen Verstand und baust auf deinen eigenen Vorstellungen von ethischem Verhalten auf. Das finde ich sehr positiv. Diese Herangehensweise erfordert weit mehr gedanklichen Einsatz, Abwägung und Auslotung als das unreflektierte Nachplappern irgendwelcher Vorschriften aus einem uralten Buch, wie es leider immer noch etliche tun.

Ich kann jeden dazu ermuntern, sich seine persönlichen 10 Gebote aufzustellen. Es ist ein gutes Mittel um sich selbst zum Nachdenken über ethische Richtlinien zu bewegen. Schnell wird man merken, dass es gar nicht so einfach ist, seine Vorstellungen in solch kompakter Form zu artikulieren. Doch grade diese Tatsache zwingt dazu, sich auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren.

Sehr angenehm finde ich zudem, dass in deinen 10 Geboten kein Platz mehr ist für ein eitles, von Komplexen geplagtes Fantasiewesen, welches um Aufmerksamkeit buhlt. Der Mensch wird dadurch in den Mittelpunkt gerückt, und seine Eigenverantwortlichkeit betont.

Gruss - BunnyDog
 
Ich kann jeden dazu ermuntern, sich seine persönlichen 10 Gebote aufzustellen. Es ist ein gutes Mittel um sich selbst zum Nachdenken über ethische Richtlinien zu bewegen. Schnell wird man merken, dass es gar nicht so einfach ist, seine Vorstellungen in solch kompakter Form zu artikulieren. Doch grade diese Tatsache zwingt dazu, sich auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren.

:)

Danke an Weiermann und BunnyDog!

Herzlichst
Kayen
 
. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!

Ich finde die 10 Gebote, die LieberTee aufführt, toll. Nur an diesem einen habe ich was auszusetzen. Nicht, dass Du Dein Leben geniessen sollst. Dafür bin ich auch. Aber da meiner logischen Schlussfolgerung nach das Universum, sprich der Platz, der Raum, unendlich gross ist, also ohne Ende (und damit natürlich auch die Zeit, wo dies existiert) ist es für mich fast unwahrscheinlich, dass es nicht mich, in allen erdenklichen Lagen und zuständen in unendlicher Zahl wiedergibt. Und wenn nicht manifestiert, so existiert doch die MÖGLICHKEIT zu meinem Dasein ohne Zweifel. Denn das sehe ich ja, weil ich da bin. Und da eben das alles UNENDLICH ist (nicht nur enorm gross), ist es fast unwahrscheinlich, dass es nicht mich nochmals geben wird. Oder eben IMMER gibt. Und ich existiere immer in dem Bewusstsein, das ich habe, an dem Ort, der zu diesem passt. Vielleicht auch an mehreren Orten zugleich. Auch eine Welle existiert ja an mehreren Orten zugleich. Etc. Schwer zu erklären. Aber ganz logisch finde ich.
 
Hallo Maus7

dein letztes Posting zeigt mir, dass du noch weit davon entfernt bist, von deinem Aberglauben loszukommen. Schon deine Prämisse, dass das Universum unendlich groß sei, ist nicht haltbar. Ebenso ergeben deine Schlussfolgerungen keinen Sinn, geschweige denn, dass sie "ganz logisch" wären. Du phantasierst in ähnlicher Weise etwas zusammen wie es (Aber-)Gläubige tun.

Gruss - BunnyDog
 
warum findest du den meine prämisse, dass das universum, sprich der raum, endlos gross ist, unhaltbar?

Dear Greets, maus7 :)
 
Hallo Maus7

ich muss meine Aussage ein wenig relativieren bzw. präzisieren: Unhaltbar ist die Prämisse, dass das Universum unendlich groß sein muss. Und dies soll gemäß deinen Worten der Fall sein. (Deine hierzu aufgestellten "logischen Schlussfolgerungen", wie du sie nennst, würde ich übrigens gerne im Detail erläutert sehen. :))
Nebenfrage: wie kann sich ein unendlich großes Universum ausdehnen? Kann etwas, das unendlich groß ist, noch größer werden?

Weiter schreibst du, dass auch die Zeit unendlich sein muss. Auch hierfür sehe ich keinen Zwang. Gemäß Urknall-Theorie ist das Universum ca. 13.7 Mia Jahre alt. Eine Kombination aus unendlichem Universum und unendlicher Zeit kann man hingegen ausschließen, steht diese Annahme doch im Widerspruch zu unseren Beobachtungen des Weltalls.

Schließlich erscheint mir auch deine Schlussfolgerung, wonach es "fast unwahrscheinlich" sei, dass es dich bei den aufgestellten Prämissen "nicht nochmal geben wird", keineswegs logisch zwingend. Dazu wissen wir schlicht zu wenig darüber, was du eigentlich bist.

Aber wir sind hier ja beim Thema "10 Gebote", sind also komplett off-topic. ;)


Grüsse - BunnyDog
 
Naja, ich meine den RAUM. Wenn sich etwas ausdehnen kann, braucht es ja Raum dazu, das ist schonmal klar. Etwas, das unendlich gross ist, kann sich nicht mehr ausdehnen, nein. Aber die meinen ja wohl die Sterne und die Materie und das Zeugs. Ich meine ja den Raum. Und etwas, das da ist, also in meiner Beschreibung jetzt hier der Raum, das braucht ja Zeit um da zu sein.

Und da das ja alles UNENDLICH, also ENDLOS gross, (nicht "nur" riesengross :) ), kann ich mir kaum vorstellen, dass es mich nicht "nochmals" gibt. (Es wiederholt sich ja immer alles, überall. Und es spiegelt sich auch immer alles)

Bei denen ihren Theorien frage ich dann immer, was denn vorher war. Und da sagen sie ja wohl, 'nichts'. Aber selbst dieses 'Nichts' braucht ja Platz, und Zeit zum existieren :)

Aber ja, wir sind hier bei den 10 Geboten. Ist mir halt nur so spontan in den Sinn gekommen zum Thema Religion. Und ich sehe in dieser Unendlichkeit halt dann auch wieder das Wunder und die unendliche Energie, die sich durch alles zieht, und die ich für mich durchaus göttlich einstufen kann. Wenn wir intelligent sind und liebend, kommt das im Universum ja auch vor. Und sicher auch in der grösseren und keineren Ebene. Und wir können, erwiesenermassen, unsere Energien per Konzentration steuern, ob in der materiellen oder der geistigen Ebene.

Und was ich bin? Rein wissenschaftlich gesehen denke ich ein Hologramm. Zusammengehalten von der unendlichen Stärke der Anziehungskraft. Reine Energie. Oder Glauben? Oder Gedanken? ;) Irgendsowas. Eine Idee, eine MÖGLICHKEIT auf jeden fall :)
 
Hallo Maus7

der Begriff 'Universum' meint durchaus den Weltraum, also den Raum.

Was deine Gedankengänge angeht: ich habe nichts gegen das Aufstellen von Vermutungen über das Weltall, und gegen das Sinnieren und Spekulieren über das "Selbst". Nur sollte man daraus keine Überzeugung machen. Und Begriffe wie "Logik" und "Wissenschaft" lieber außen vor lassen. Denn sonst nähert man sich der Vorgehensweise der Religiösen an.

Gruss - BunnyDog
 
Hallo Maus7

Interessantes Video! Danke für den Hinweis! Wäre eigentlich gut platziert gewesen beim Thread "Die Frage nach Gott".

Ich bin auch der Ansicht, dass "Gott" nur in unseren Köpfen existiert, aber keinesfalls als ein unabhängiges Wesen irgendwo weit oben im Himmel oder wo auch immer. "Gott" ist eine Veridealisierung der Vaterfigur, darum auch "Gott-Vater". Das gleiche gilt für die "Mutter-Gottes" und die Veridealisierung der Mutterfigur.

Wer also an Gott glaubt, glaubt an die Eltern als die höchste, wichtigste und unfehlbare Instanz in seinem Leben. Diese Verknüpfung von Eltern und "Gott" ist deshalb so problematisch, ja tragisch, weil diese Menschen dann sich nicht getrauen, die Wahrheit der Realität ihrer Kindheit anzuschauen, da sie sonst ja automatisch ihre Eltern bzw. "Gott" in Frage stellen und kritisch beleuchten.

Beste Grüsse
Weiermann
 
@BunnyDog: Es ist auch keine Überzeugung, es ist ein Wissen. Das ich aus meiner logischen Denkfähigkeit und meiner Erkenntnisfähigkeit erworben habe (die unendlichkeit des Raumes). Die weiteren Gedankengänge, die ich mir aus der Erkenntnis dieses Umstandes aussinniert habe, sind Spekulationen über das Selbst, aus reiner Freude gewoben. :)

Soweit ich weiss, können Religiöse nicht extrem viel mit Logik und Wissenschaft aufwarten. Wie kommst Du also darauf?

Das, was ich geschrieben habe, ist reine Spekulation, da hast Du recht. Ausgehend von der Vermutung, dass nicht der ganze Raum ausser hier leer ist. Er kann natürlich auch leer sein. Oder sonstwas. Nach MEINER Logik ist das aber kaum möglich. Wie gesagt, nach MEINER! ;) Und über leer und nicht leer kann man dann auch wieder spekulieren. Eben, Hologramm und so! Ach, ich find es so spannend! :D

Grüssli, maus7 :D

@Weiermann: Danke! Bin ich auch Deiner Meinung (wegen Eltern und so!)
 
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