Themenstarter
- Beitritt
- 27.01.10
- Beiträge
- 8
Hallo ihr,
bin gerad auf dieses Forum aufmerksam geworden und dachte, ich kann mir hier vielleicht auch mal ein paar Tips holen.
Bis 2005 (19 Jahre alt zu der Zeit) war ich immer ein recht entspannter Zeitgenosse (trotz depressiver Mutter). Ich habe immer schon recht gern und vergleichsweise viel geschlafen, hatte jedoch nie Probleme dadurch.
2005 war mein Abiturjahr und im Januar wurde ich krank. Der Arzt diagnostizierte Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich lag 6 Wochen lang nur im Bett und mein Zustand verschlechterte sich immer weiter. Ich wurde immer erschöpfter, hatte Fieber und Hautjucken. Dazu kamen dann noch starke Verdauungsbeschwerden und Übelkeit, später auch Luftnot. Ich war ständig beim Arzt, 2 mal im Krankenhaus und hatte nicht mehr das Gefühl noch gesunden zu können. Abends bekam ich dann auch eine Panikattacke und musste an die frische Luft, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken.
Diagnostisch hat man nichts körperliches gefunden, was zB die Luftnot erklären könnte (zB Magenspiegelung wurde gemacht).
Zum Glück ebten die Symptome mit der Zeit doch ab und ich fühlte mich langsam besser, auch wenn ich noch lange das Gefühl hatte, nicht mehr richtig Luft zu bekommen.
Nach den 6 Wochen zu Hause ging ich für 2 Wochen in die Schule und dann war alles vorbei.
Innerhalb von 1 Woche entwickelte ich so starke psychische Beklemmungen, Angstzustände und suizidale Zwangsgedanken, dass ich mich selbst in die Psychiatrie einwies. Dort verbrachte ich 3 Monate, vor allem um trotzdem noch mein Abitur zu schaffen, was ich dann quasi vom Krankenhaus aus machen konnte. Ich bekam 3 x tgl 0,5 mg Tavor und 1 x tgl 10 mg Cipralex.
Diagnose war lapidar eine Depression, wobei mir das Cipralex nichts brachte und sich mein Zustand nicht wirklich verbesserte. Ich wurde entlassen und versuchte fortan mit Hilfe von Verhaltenstherapie meinen Alltag zu meistern. Medis habe ich abgesetzt, da mir das Cipralex nicht spürbar half. Ich ging arbeiten, hatte meine up and downs und konnte bis August 2009 meinen Alltag halbwegs meistern, wobei mir meine ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit schon negativ auffielen.
Nach einer extrem stressigen Zeit auf Arbeit (stellv. Marktleiter, Discounter) mit 60 - 80 h Wochenstunden Arbeit an 6 Tagen bekam ich Anfang August wieder so ein "komisches" Gefühl. Ich spürte wieder starke Beklemmungen, generalisiertes Gefühl von Angst usw. Diesmal war es anders als in den Monaten davor, denn ich hatte von Anfang das Gefühl, dem nichts entgegensetzen zu können. Also kein normales "down". Ich versuchte mich abzulenken, mich so zu verhalten, wie ich es in der Therapie gelernt hatte und fuhr zB noch in Urlaub in die Türkei obwohl mir eigentlich gar nicht mehr danach war. Danach versuchte ich weiter zu arbeiten, wobei es mir immer schlechter ging. Ich fühlte mich innerlich zerrissen, war total abgeschlagen und dauermüde. Die unerklärlichen Ängste wurden immer stärker und ich hatte das Gefühl, meine Umwelt und mich selbst nicht mehr richtig wahrnehmen zu können und völlig neben mir zu stehen. Anfang Oktober war es dann vorbei und ich musste mich krankschreiben lassen, weil ich nichtmalmehr den Arbeitsweg schaffte.
Ich lag wochenlang nur noch im Bett, bekam wieder Cipralex, was wieder nichts brachte. Ich hatte das Gefühl völlig verrückt zu werden, hatte Angst mir was antun zu können. Es folgten 2 Wochen psychiatrische Tagesklinik und nochmal 2 Wochen vollstationär...hier wurde jedoch gesagt, dass man mir nicht helfen könne, da ich zwar depressive Symptome zeige, sich das Ganze aber als zu diffus darstellt. Ich bin halt nicht ausgerastet, hatte aber ständig das Gefühl nicht mehr zurechnungsfähig zu sein. Ich wurde praktisch rausgeworfen von Ärzten, die nichts versucht hatten, denn durch den damaligen Krankenstand in dieser "Universitätsklinik" hatte ich in den 2 Wochen auf Station null Arztgespräch oder Therapeutengespräch erhalten (mal abgesehen von der Aufnahme).
Im Moment darf ich nun auf eine psychosomatische Klinik warten (10 Wochen) und sehen, ob man mir da vielleicht helfen kann, doch so langsam verliere ich das Vertrauen in die Schulmedizin und bin nun auf der Suche nach alternativen Ursachen für meine psychische Schieflage.
Ich habe nach wie vor ständig das Gefühl, nicht mehr in der Realität zu sein, sondern nur noch der Gegenwart hinterherzurennen. Ich rechne nicht mehr damit den nächsten Tag noch zu erleben, weiß aber nicht warum, da ich keine reellen "Selbstmordpläne" habe, sondern "nur" affektiv Angst davor habe, zB auf der Straße die Kontrolle zu verlieren und vor ein Auto zu rennen. Obwohl so etwas noch nie passiert ist... . Ich kann keine anderen Menschen ertragen (vor allem Emotionen), kaum noch mich selbst, sehe zwar das, was ich mache, wundere mich aber, dass es passiert. Jede Minute wird so zur Qual...ich habe nix was mich noch auffangen könnte und verstehe einfach nicht was mit mir lossein könnte. Am besten fühle ich mich noch wenn ich schlafe oder im Bett liege, wo so wenig wie möglich äußere Einflüsse (Geräusche, Lichreflexe usw.) auf mich einwirken können, weil ich mich sonst sofort völlig beklemmt fühle. Ich habe Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten...es hakt im Kopf an allen Ecken und Enden.
Ich sehe für mich die EBV Infektion 2005 als Auslöser, wo das alles losging und bin nun auf der Suche nach möglichen Ursachen. Ich weiß, dass ich ein recht fühliger Mensch bin (bekomme zB durch WLAN Migräne) und frage mich, ob mein Körper durch irgendwas von außerhalb so gestört werden könnte, dass ich so "abdrehe", wie zB der Zusammenhang zwischen Elektrosmog (den ich bekanntlich zumindest bei WLAN spüre) und dem Melatoninspiegel.
Hat vielleicht jemand von euch noch Ideen für mich? Ich danke im Vorraus.
Lieber Gruß, Benny
bin gerad auf dieses Forum aufmerksam geworden und dachte, ich kann mir hier vielleicht auch mal ein paar Tips holen.
Bis 2005 (19 Jahre alt zu der Zeit) war ich immer ein recht entspannter Zeitgenosse (trotz depressiver Mutter). Ich habe immer schon recht gern und vergleichsweise viel geschlafen, hatte jedoch nie Probleme dadurch.
2005 war mein Abiturjahr und im Januar wurde ich krank. Der Arzt diagnostizierte Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich lag 6 Wochen lang nur im Bett und mein Zustand verschlechterte sich immer weiter. Ich wurde immer erschöpfter, hatte Fieber und Hautjucken. Dazu kamen dann noch starke Verdauungsbeschwerden und Übelkeit, später auch Luftnot. Ich war ständig beim Arzt, 2 mal im Krankenhaus und hatte nicht mehr das Gefühl noch gesunden zu können. Abends bekam ich dann auch eine Panikattacke und musste an die frische Luft, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken.
Diagnostisch hat man nichts körperliches gefunden, was zB die Luftnot erklären könnte (zB Magenspiegelung wurde gemacht).
Zum Glück ebten die Symptome mit der Zeit doch ab und ich fühlte mich langsam besser, auch wenn ich noch lange das Gefühl hatte, nicht mehr richtig Luft zu bekommen.
Nach den 6 Wochen zu Hause ging ich für 2 Wochen in die Schule und dann war alles vorbei.
Innerhalb von 1 Woche entwickelte ich so starke psychische Beklemmungen, Angstzustände und suizidale Zwangsgedanken, dass ich mich selbst in die Psychiatrie einwies. Dort verbrachte ich 3 Monate, vor allem um trotzdem noch mein Abitur zu schaffen, was ich dann quasi vom Krankenhaus aus machen konnte. Ich bekam 3 x tgl 0,5 mg Tavor und 1 x tgl 10 mg Cipralex.
Diagnose war lapidar eine Depression, wobei mir das Cipralex nichts brachte und sich mein Zustand nicht wirklich verbesserte. Ich wurde entlassen und versuchte fortan mit Hilfe von Verhaltenstherapie meinen Alltag zu meistern. Medis habe ich abgesetzt, da mir das Cipralex nicht spürbar half. Ich ging arbeiten, hatte meine up and downs und konnte bis August 2009 meinen Alltag halbwegs meistern, wobei mir meine ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit schon negativ auffielen.
Nach einer extrem stressigen Zeit auf Arbeit (stellv. Marktleiter, Discounter) mit 60 - 80 h Wochenstunden Arbeit an 6 Tagen bekam ich Anfang August wieder so ein "komisches" Gefühl. Ich spürte wieder starke Beklemmungen, generalisiertes Gefühl von Angst usw. Diesmal war es anders als in den Monaten davor, denn ich hatte von Anfang das Gefühl, dem nichts entgegensetzen zu können. Also kein normales "down". Ich versuchte mich abzulenken, mich so zu verhalten, wie ich es in der Therapie gelernt hatte und fuhr zB noch in Urlaub in die Türkei obwohl mir eigentlich gar nicht mehr danach war. Danach versuchte ich weiter zu arbeiten, wobei es mir immer schlechter ging. Ich fühlte mich innerlich zerrissen, war total abgeschlagen und dauermüde. Die unerklärlichen Ängste wurden immer stärker und ich hatte das Gefühl, meine Umwelt und mich selbst nicht mehr richtig wahrnehmen zu können und völlig neben mir zu stehen. Anfang Oktober war es dann vorbei und ich musste mich krankschreiben lassen, weil ich nichtmalmehr den Arbeitsweg schaffte.
Ich lag wochenlang nur noch im Bett, bekam wieder Cipralex, was wieder nichts brachte. Ich hatte das Gefühl völlig verrückt zu werden, hatte Angst mir was antun zu können. Es folgten 2 Wochen psychiatrische Tagesklinik und nochmal 2 Wochen vollstationär...hier wurde jedoch gesagt, dass man mir nicht helfen könne, da ich zwar depressive Symptome zeige, sich das Ganze aber als zu diffus darstellt. Ich bin halt nicht ausgerastet, hatte aber ständig das Gefühl nicht mehr zurechnungsfähig zu sein. Ich wurde praktisch rausgeworfen von Ärzten, die nichts versucht hatten, denn durch den damaligen Krankenstand in dieser "Universitätsklinik" hatte ich in den 2 Wochen auf Station null Arztgespräch oder Therapeutengespräch erhalten (mal abgesehen von der Aufnahme).
Im Moment darf ich nun auf eine psychosomatische Klinik warten (10 Wochen) und sehen, ob man mir da vielleicht helfen kann, doch so langsam verliere ich das Vertrauen in die Schulmedizin und bin nun auf der Suche nach alternativen Ursachen für meine psychische Schieflage.
Ich habe nach wie vor ständig das Gefühl, nicht mehr in der Realität zu sein, sondern nur noch der Gegenwart hinterherzurennen. Ich rechne nicht mehr damit den nächsten Tag noch zu erleben, weiß aber nicht warum, da ich keine reellen "Selbstmordpläne" habe, sondern "nur" affektiv Angst davor habe, zB auf der Straße die Kontrolle zu verlieren und vor ein Auto zu rennen. Obwohl so etwas noch nie passiert ist... . Ich kann keine anderen Menschen ertragen (vor allem Emotionen), kaum noch mich selbst, sehe zwar das, was ich mache, wundere mich aber, dass es passiert. Jede Minute wird so zur Qual...ich habe nix was mich noch auffangen könnte und verstehe einfach nicht was mit mir lossein könnte. Am besten fühle ich mich noch wenn ich schlafe oder im Bett liege, wo so wenig wie möglich äußere Einflüsse (Geräusche, Lichreflexe usw.) auf mich einwirken können, weil ich mich sonst sofort völlig beklemmt fühle. Ich habe Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten...es hakt im Kopf an allen Ecken und Enden.
Ich sehe für mich die EBV Infektion 2005 als Auslöser, wo das alles losging und bin nun auf der Suche nach möglichen Ursachen. Ich weiß, dass ich ein recht fühliger Mensch bin (bekomme zB durch WLAN Migräne) und frage mich, ob mein Körper durch irgendwas von außerhalb so gestört werden könnte, dass ich so "abdrehe", wie zB der Zusammenhang zwischen Elektrosmog (den ich bekanntlich zumindest bei WLAN spüre) und dem Melatoninspiegel.
Hat vielleicht jemand von euch noch Ideen für mich? Ich danke im Vorraus.
Lieber Gruß, Benny
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