Hallo Regenwurm,
> Ich frage mich aber, ob man dies wirklich auf jeden Fall anwenden kann.
Es ist nicht anwendbar auf Arthrosen, die bspw. durch Unfälle verursacht wurden, weil die Ursache hier natürlich an anderer Stelle liegt.
> Sie ist ja auch bereits im fortgeschrittenen Alter. Da wird ja nicht
> mehr soviel Gelenkflüssigkeit gebildet
Daß nicht mehr so viel Gelenkflüssigkeit gebildet wird, hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern ist die Folge der langjährigen Ernährungsfehler. Alle ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten (mit Ausnahme der Karies) haben sehr lange Entstehungszeiten und traten daher häufig erst im Alter in Erscheinung. Deshalb sah man sie lange Zeit fälschlich als "Alterskrankheiten" an. Sie werden aber nicht durch das Alter verursacht, sondern im Alter treten die ersten Symptome auf.
Mitterweile stimmt das aber auch nicht mehr, denn heute erkranken bereits Kinder an diesen "Alterskrankheiten". Was deutlich zeigt, daß hier nicht das Alter die Ursache ist, sondern die mittlerweile über fünf Generationen durchgeführte Fehlernährung.
> Ich frage mich deshalb, ob in ihrem speziellen Fall, die Ernährung
> wirklich so viel Einfluss haben könnte?
Aus Erfahrung: Ja. Aber es ist natürlich nicht möglich, hier irgendwelche Garantien zu geben, denn das hängt ja wie gesagt von dem Grad der Schädigung ab - und von der Konsequenz, mit der die Ernährungsfehler abgestellt werden.
Wenn du möchtest, kann ich dir gerne auch einen Arzt nennen, der damit wesentlich mehr praktische Erfahrung hat als ich. Dort sind nach Vereinbarung auch telefonische Beratungen möglich.
> In deiner Eiweissliste ist ziemlich viel nicht erlaubt. Welche
> eiweisshaltigen Nahrungsmittel empfiehlst du aber um trotzdem
> den Eiweissbedarf zu decken?
Der Eiweißbedarf des Menschen mit seinem Erhaltungsstoffwechsel ist wesentlich geringer als üblicherweise behauptet und liegt bei ca. 2% Anteil Nahrungsanteil. Das ergibt sich aus dem Eiweißgehalt der Muttermilch, der bei 2-2,5% liegt. Pflanzliche Nahrung hat einen Eiweißanteil von im Schnitt 3% und reicht daher für die Eiweißversorgung problemlos aus. Wichtig ist, daß es sich um natives - also unerhitztes - Eiweiß handelt.
> Was empfiehlst du als Ersatz für Fabrikzucker?
Am besten frische Früchte und wo das nicht geht in Grenzen Honig. Der allerdings ist nur das kleinste Übel unter den Süßungsmitteln und sollte eher wie ein Gewürz eingesetzt werden.
> Was verstehts du unter Frischkorngerichte, kannst du mir da
> mal Beispiele nennen?
Für ein Frischkorngericht schrotet man drei Eßlöffel Getreide und weicht sie über Nacht in Wasser ein. Am nächsten Morgen macht man daraus unter Zugabe von Nüsse, etwas Sahne, etwas Zitronensaft und frischen Früchten der Saison ein leckeres Müsli. Man kann auch ohne Einweichen frisch geflockte Haferflocken verwenden oder ganzen Buchweizen.
Wichtig zu wissen ist, daß Fabrikzucker echte Vollkornprodukte (und häufig auch Frischkost) unverträglich macht. Die Kombination ist daher nicht ratsam, das führt zu Unpäßlichkeiten.
> Was ist der Unterschied zwischen Auszugsmehlen und echten
> Volkornmehlen (wenn ich Brot kaufe, hat es dort nur Auszugsmehl drin?)?
In der Regel leider ja, auch bei Vollkornbroten. Ein Getreidekorn besteht aus Randschichten, Keim und dem stärkehaltigen Kern. Bei Auszugsmehl werden die Randschichten und der Keim abgetrennt und nur die Stärke verwendet. Da in den abgetrennten Bestandteilen aber wichtige Vitalstoffe (vor allem B-Vitamine) enthalten sind, die der Organismus dringend benötigt, um die Stärke (generell Kohlenhydrate) verarbeiten zu können, kommt es durch den Verzehr von Auszugsmehlen zu Mangelsituationen und Stoffwechselstörungen. Das trifft umso mehr auf den Fabrikzucker zu, der ja ein reines isoliertes und konzentriertes Kohlenhydrat ist.
Bei echten Vollkornmehlen wird das gesamte Getreidekorn frisch vermahlen und sofort verarbeitet. Die Vitalstoffe im Getreidekorn sind sehr empfindlich gegenüber Licht und Sauerstoff und werden dadurch nach dem Mahlen recht schnell zerstört. Ein zwei Wochen gelagertes Vollkornmehl ist daher gesundheitlich gesehen genauso schlecht, wie ein Auszugsmehl. Die üblichen käuflichen Vollkornprodukte werden normalerweise nur mit Lagermehl hergestellt. Ein Vollkornbrot darf so genannt werden, wenn 30% Vollkornanteil enthalten ist und dieser Anteil darf natürlich auch konserviert und gelagert sein.
Sinnvoll ist daher in jedem Fall, das Getreide frisch zu mahlen und sich einen Bäcker zu suchen, der eine eigene Mühle hat (und auch verwendet

)
> Weshalb sind eigentlich Säfte und gekochtes Obst nicht gut?
Sie führen bei empfindlichen Menschen gerne zu Unverträglichkeiten. Säfte sind zudem nur Teilnahrungsprodukte, weil alle fettlöslichen Anteile mit ihren Vitalstoffen im Trester zurückbleiben. Zudem sind käufliche Säfte pasteurisiert und bei dieser Erhitzung werden viele Vitalstoffe zerstört. Gegen ein Glas frischen Saft zu besonderen Gelegenheiten spricht natürlich nichts, wenn man es verträgt. Beim Kochen von Obst werden ebenfalls Vitalstoffe beeinträchtigt und da Obst sehr Zuckerreich ist, kann das schon ausreichen, um Unverträglichkeiten hervorzurufen. Auch hier spricht nichts dagegen, wenn man sporadisch mal einen (vollwertigen) Obstkuchen ißt, solange sporadisch nicht "regelmäßig" bedeutet
> Rohes Obst geht aber?
Auf jeden Fall. Der Obstanteil sollte aber nicht mehr als ein Drittel der Frischkost ausmachen. Gemüse und Blattsalate sind wichtiger, weil die Vitalstoffdichte höher ist und sie nicht auf Süße gezüchtet wurden.
> Meinst du hier nur gekaufte Säfte?
Bei gekauften Säften ist die Pasteurisierung ein zusätzliches Problem.
> Da sie nämlich einen eigenen Garten hat, macht sie viel Saft selber
> (kommt es nicht auch auf die Herstellungsart darauf an oder ist die
> Säure das Problem?)
Wenn die Früchte ausgepreßt werden, hast du immer das Problem, daß du wichtige Stoffe abtrennst (fettlösliche Vitastoffe, Faserstoffe). Besser wäre es, die Früchte einfach zu pürieren, dann ist alles enthalten.
Es gibt aber bei Säften noch ein weiteres Problem: Man trinkt sie zu schnell. Wenn du einen Apfel ißt, dann wirst du vielleicht einen essen und dann hast du erst einmal genug. Damit schützt sich der Organismus vor einer einseitigen Ernährung. Bei Säften wird dieser Schutzmechanismus umgangen und man kann problemlos in wenigen Sekunden den Saft von drei Äpfeln trinken. Auf solche Mengen ist der Organismus einfach nicht ausgelegt, zumal ja nur ein Teil des Apfels zugeführt wird, also wichtige Vitalstoffe für die Verarbeitung fehlen.
Wenn also Saft, dann am besten die ganzen Früchte pürieren und davon nur kleine Mengen langsam trinken. Besser ist es in jedem Fall, das Obst als Ganzes frisch zu verzehren.
Man muß aber ganz klar sagen, daß das im Vergleich zu den Punkten Fabrikzucker, Auszugsmehle und Fabrikfette ein eher untergeordnetes Problem ist.