Dauernd erkältet, Sinusitis, Ekzeme, ...

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geek64

Hallo zusammen,

in den letzten Jahren habe ich mich so bei einer Erkältung pro Monat eingependelt. Dabei machen fast ausschließlich die Nebenhölen Probleme. Das alleine reicht schon, um meine Ambitionen im Leistungssport ad absurdum zu treiben.

Seit August 2008 komme ich aber nichtmals mehr auf ein Gesundheitsniveau, mit dem überhaupt an Training zu denken ist. Ich wache immer mit verstopfter Nase auf, brauche mehrere Stunden zum aktivieren meiner Stimme, längeres Sprechen führt zu Halsschmerzen, die Kieferhöhlen und Siebbeinzellen drücken fleissig. Schon bei kleinsten Belastungen (Spazieren, lockere Rückengymnastik) kann ich am nächsten Tag in üppigeren Symptomen oder gar einem kompletten "Erkältungsausbruch" schwelgen. So eine Reaktion kannte ich bisher nur nach Wettkampfbelastungen.

Ungefähr seit Juni letzten Jahres habe ich im Gesicht immer wieder gerötete, schuppende Stellen, die auch mächtig Jucken.


Vorgeschichte:

Die Probleme mit der Nase (häufig zugeschwollen und Sinusitis) verfolgen mich schon seit meiner Kindheit. Misbrauch von Nasenspray hat dann auch 1992 dazu geführt, daß meine Nasenmuschenl operativ verkleinert und die Kiefernhölen gefenstert wurden.

Durch einen Unfall habe ich 1993 die Milz verloren und bin seit dem auch teilweise gelähmt (Bruch LWK4/5).


Bisherige Patientenkarriere:

Seit mehreren Jahren sucht mein HNO nach einer Ursache für die häufige/chronische Sinusitis. Endoskopische Untersuchung und Abstrich vom Rachen waren ohne Befund. Auf Röntgenaufnahmen und CT lassen sich leichte Schwellungen nur erahnen. Therapie mit Nasonex hat (wenn überhaupt) nur geholfen, die Intensität der Infekte zu reduzieren.

Röntgenaufnahmen vom Kiefer zeigten keine entzündeten Zahnwurzeln.

Hämatologe und Internist konnten keinen Immundefekt feststellen. Blutwerte waren "überdurchschnittlich gut". Die zT. erhöhten Werte für MCE/HBE und Lymphozyten wurde jeweils auf vorhergegangene akute grippale Infekte zurückgeführt. IgG Verteilung war auch normal. Ultraschall der Organe ohne Befund.

Kardiologe hat das vom Hämatologen festgestellte "ungewöhnliche Herzgeräusch" mittels Belastungs EKG und Ultraschall als "Knackiges Sportlerherz" gedeutet. Myo- oder Endokarditis wurden ausgeschlossen.

Der Hautarzt hat die Ekzeme mit einer Fettsalbe und Dermatop Salbe behandelt. Inzwischen verschwinden die Ekzeme nach *einmaliger* Behandlung mit Dermatop für jeweils 1 bis 2 Wochen.

Priktests (jeweils von HNO und Hautarzt) waren beide ohne Befund. Allerdings haben in beiden Tests *alle* Stellen inkl. Kochsalz eine nahezu gleiche Reaktion gezeigt.

Das seit Anfang 2009 gehäufte Husten konnte der Pneumologe nicht deuten. Provokationstest war erfolglos. Röntgenbild der Lunge ist ohne Befund. Kur mit Anfangs 40mg Prednisolon war erfolglos.

Von den begleitenden Maßnahmen haben bisher nur die Nasenspülungen signifikante Besserung gebracht. Immunaktivierung mittels Broncho Vaxom hatte keinen Effekt, ebenso Darmsanierung (Fasten, anschließend Mutaflor + Paidoflor). Die üblichen Mittel (Sinupret, Gelomyrtol, Wobenzym) bringen keine Besserung. Mehrere Therapien mit Antibiotika (2* Cefuroximaxetil, Moxifloxacinhydrochlorid) ohne signifikante Verbesserung.

Auswertung eines Ernährungsprotokolls zeigte eine sehr ausgewogene Ernährung.

2006 hat's in meinem Schlafzimmer für eine Weile ne feuchte Stelle gegeben, an der sich Stockflecken gebildet haben. Nachdem die Fassade neu verkleidet wurde ist das aber weg. "Schimmelexperte" rät zwar noch zur Sanierung im Schlafzimmer, sagt aber auch, daß davon jetzt keine "Sporen" mehr verteilt werden.

Nach dem letzten Besuch in der Immundefektambulanz einer Uni-Klinik stehen dort noch Ergebnisse aus: Ich wurde noch auf Pneumokokken geimpft und in 4 Wochen sollen die gebildeten Antikörper (sowie ein Stapel anderer) geprüft werden. Wahrscheinlicher als ein Immundefekt wird aber ein "lokales Problem" gehalten.


Und weiter:

Inzwischen verabschieden mich meine Ärzte mit Kopfschütteln und einem "keine Ahnung, was das bei Ihnen verursacht". Ich verzweifel da dran und glaube inzwischen Gespenster zu sehen:

Beim gestrigen Laub fegen (ich wohne an einer Platanen-Allee) haben sich mal wieder massives Nießen, Husten, laufende Nase und juckende Augen eingestellt.

Daß die Symptome nach dem Erwachen am schlimmsten sind, lässt mich auch immer öfter an eine "Hausstaub" Allergie denken. Es macht mich auch nachdenklich, daß es im August in den Alpen keine Probleme gegeben hat und es mir diesen März auf Mallorca sehr viel besser ging: Dort konnte ich sogar wieder recht intensiv trainieren.

Schließlich sollen Allergien ja "die Hauptquelle für chronische Sinusitis" sein. Und wenn ich die die negativen Pricktests ignoriere, klingt das auch irgendwie nach ener plausiblen Ursache.



Ich würde mich freuen, hier Hilfe zu finden um in der richtigen Richtung weiter zu suchen.


Danke
Rainer

BTW: Blutbilder habe ich leider (noch) nicht in elektronischer Form, tippe aber hierfür gerne die wichtigsten Werte (welche?) ab.
 
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Dermatop ist eine prednisolonhaltige Salbe, wenn ich das richtig verstehe:
Dermatop Fettsalbe - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Auf Dauer ist das keine Lösung - leider!

Ich würde dem Schimmelexperten glauben und doch noch einmal an eine Sanierung der entsprechenden Wand gehen. Vielleicht gibt es ja noch an anderen Stellen Schimmel oder andere Wohngifte?

Wenn Du beim Laubrechen Niesanfälle bekommst, deutet das auf eine Sensibilität gegenüber Schimmelsporen hin, die da besonders stark freigesetzt werden.
Bist Du auf Schimmelsporen getestet worden?
Es könnte also sein, daß Du entweder immer noch Schimmel auch im Haus hast und deshalb ständig leicht reagierst, oder daß Du -wie Du auch schreibst - eine Hausstauballergie hast (= Milbenallergie). Ist die denn getestet worden?

Pricktests sind oft nicht eindeutig. Aber Du könntest ja mal fragen, wie es mit einem RAST-Test auf Schimmel und Hausstaub wäre. Evtl. spielen die Frühblüher bei Dir jetzt auch noch eine Rolle?

Noch eine Möglichkeit wären Nahrungsmittel-Intoleranzen. Die fühlen sich zwar wie Allergien an, haben aber einen anderen Hintergrund und werden mit einem Allergietest nicht gefunden.
Mehr dazu hier: Hauptseite - Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit > Ernährung

Noch mehr Fragen:
- Nimmst Du ständig Medikamente?
- Hast Du Amalgamfüllungen?
- Wie sieht Deine Ernährung in Bezug auf die Intoleranzen aus?
- Ist Deine Darmflora in Ordnung (Kyberstatus)?
- Ist vorsichtshalber bei Dir ein Antikörpertest auf Borreliose gemacht worden? - Könnte ja sein, daß Dich eine Zecke heimgesucht hat.

Grüsse,
Uta
 
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Hallo Uta,

vielen Dank für deine Antwort.

Schimmelsanierung im Schlafzimmer ist schon eingeleitet. Ich bin auch dabei, mich für die Milben zur rüsten (neues Bettzeug, Encasing, HEPA Staubsauger, ...).

In beiden Priktest waren auch Milben, sämtliche Gräser/Bäume und diverse Schimmel. Wie gesagt: da war alles leicht rot - inkl. dem Kochsalz. Werde mich nun um RAST für Schimmel und Milben bemühen.

Meine Ernährung ist nahezu frei von Fertigprodukten. Die meisten "leckeren" Beigaben (Süßstoffe, Natriumglytamat, ...) dürften also schonmal rausfallen. Bisher konnte ich auch keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen Ernährung und Beschwerden herstellen. Mangels besserer Idee habe ich aber trotzdem vor ein paar Wochen angefangen, Laktose zu meiden - bisher ohne Erfolg. Als nächstes werde ich Hystamin meiden und danach einfach weiter probieren. Eosinophile in den Blutbildern waren auch normal (ok, heißt nicht wirklich was).

Ich habe tatsächlich eine Amalgamfüllung. Medikamente nehme ich keine.

Kyberstatus wurde bisher noch nicht bestimmt. Kommt also mit auf die liste für den nächsten Termin beim Doc.

Rainer
 
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Hallo,

auch ich neige seit meiner Jugend zu Entzündungen der Atemwege. Als Teenager habe ich mehrere Behandlungen gegen Allergien durchlaufen und im Erwachsenenalter war ich überdurchschnittlich oft erkältet (auch oft mit Nasennebenhöhlenentzündung).

Nach einer Zeit in einem feuchten, schimmeligen Apartment, wo ich auch starken Husten hatte, bin ich dann in ein trockenes, gut durchlüftetes gezogen, was ungemein geholfen hat. Auch passiert es mir bei Umgebungswechsel in trockene, warme Gebiete, dass es mir dort sofort viel besser geht.

Ich muss leider sagen, dass ich nie ganz gewusst habe, woher meine Beschwerden kommen. Zur Zeit bin ich unempfindlicher geworden und leide nicht mehr so oft an Erkältungen, habe aber weiterhin vasomotorische Rhinitis, wenn bestimmte äußere Faktoren auftreten.

Das Sanieren der Wohnung hat auf jeden Fall Sinn. Lüfte auch immer gut, um der Neubildung von Schimmel vorzubeugen. Frage Dich auch, welche Dinge Dich psychologisch belasten und welche dieser Belastungen du mindern kannst. Oft streikt unser Körper, nachdem auch die Seele außer Balance ist.

Viele Grüße und viel Glück,:wave:

Schneegans
 
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Hallo,

ach, im Moment wäre ich ja schon froh, wenn ich wieder auf dem Stand von vor August wäre und "nur" alle 4 Wochen platt liege. Ohne Training gehe ich almählich die Wände hoch. Von > 14h auf 0 ist echt fies. Mal abgesehen davon, daß sich damit meine sportlichen Ziele so langsam in Rauch auflösen. (ne, Übertraining war's auch nicht...)

Mit dem Schimmel war eigentlich nur eine vorrübergehende Erscheinung (sofern das bei Schimmel überhaupt geht). Mit der renovierten Fassade war das vorbei (dachte ich eigentlich) und neue Sporen sollten nicht mehr erzeugt worden sein. Seit dem achte ich auch penibel auf die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen. Egal, Sanierung muß wohl sein...

Gestern war auch das erste mal, daß ich die Reaktion beim Laub fegen als mögliche Allergie gesehen habe. Bisher hätte das auch vom Dreck verursacht sein können. Diesmal war es aber viel heftiger, zum ersten mal haben die Augen gejuckt und vor allem hatte ich einen Symptomfreien Helfer als Referenz.

An die Milben denke ich auch erst in den letzten Tagen. Die waren für mich anfangs eigentlich durch den Pricktest abgehakt. Mir gehen nur almählich die Alternativen aus.

Ich bin mir auch nicht sicher, was mir in den Urlauben geholfen hat. War das wirklich eine dort nicht vorhandene Unverträglichkeit? Oder die Salzluft auf Malle? Die Höhenluft in den Alpen? Oder einfach weil der Kopf freier war? Oder haben die Urlaube einfach nur in einer Pause der Seuche gelegen?

Gerade, wenn's mir wieder schlecht geht, denke ich auch öft über psychische Ursachen nach. Nach meinem Unfall 1993 habe ich aber eigentlich schon *viel* härteres bewältigt. Ok, da konnte ich mich allerdings physisch auslasten - was die körperliche Einschränkung auch eingefordert hat ...

Danke für eure Unterstüzung,
Rainer
 
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Hallo,

Ich bin mir auch nicht sicher, was mir in den Urlauben geholfen hat. War das wirklich eine dort nicht vorhandene Unverträglichkeit? Oder die Salzluft auf Malle? Die Höhenluft in den Alpen? Oder einfach weil der Kopf freier war? Oder haben die Urlaube einfach nur in einer Pause der Seuche gelegen?

Rainer


Da können beide, klimatische und psychische Faktoren mitspielen. Während ich selbst sehr stark auf Klimawechsel reagiere, kannte ich jemanden, dessen starke Neurodermitis bei einem Aufenthalt in China (Peking - ebenfalls gemäßigtes Klima) wie weggeblasen war und nach der Rückkehr nach Deutschland sofort wieder anfing, wo also psychische Faktoren scheinbar mitspielten.

Was Dir in Deinen Urlauben geholfen hat, ist also schwer zu sagen. Gibt es bestimmte Temperatur- oder Feuchtigkeitsverhältnisse, in denen Du wiederholt eine Besserung Deines Zustandes bemerkt hast?

Grüße,:wave:

Schneegans
 
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Hallo ...
Als ich eben den Artikel gelesen habe, sind mit viele Parallelen zu meiner momentanen Erkrankung aufgefallen. Ich habe regelmäßig Schnupfen, wache nachts mit verstopfter Nase auf (… vor allem wenn ich nicht warm zugedeckt bin) und am Morgen muß ich oft permanent die Nase putzen. Ich war auch schon bei einigen Ärzten, mein Blutbild ist bis auf einen erhöhten Allergiewert okay aber eine Allergie konnte nicht nachgewiesen werden. Wenn ich Nasenspray oder Cetiricin nehme, geht es mir gut. ( … aber das ist nicht gut). Unser Sohn (15 Jahre) fängt jetzt mit denselben Beschwerden an.

Jetzt ratet mal wo ich Wohne …

Unser Haus steht unter zwei riesigen Platanen. Ich liebe zwar die Natur aber ich denke, dass diese Bäume für unsere Krankheit verantwortlich sind. Sie schneien das ganze Jahr über Haus und Garten mit Samen und Blättern ein. Wenn ich die Auffahrt kehre reagiere ich genau wie meine Frau mit Husten, Augentränen und so weiter. Die Bäume haben seit ein paar Jahren einen Pilzbefall, wie die meisten Platanen in Deutschland. Wenn die Arbeiter von der Stadt in den Baum gehen, haben sie vollen Körperschutz und Atemschutz an. ( …schau mal bei hier auf Seite 30 nach … https://www.lsv.de/gartenbau/pdf_dokumente/bg_pdf/gbg_17_1.pdf ).
Die sind nur für ein paar Stunden da. Wir müssen unter den Bäumen leben. Da die Baumerkrankungen der Platanen in Deutschland noch relativ neu sind denke ich, dass sie auch noch unerforscht sind.

Was sagt Ihr zu dieser Theorie?

Gruß Carl.
 
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So, mir gehts inzwischen wieder richtig gut.

Ende November sind die Mandeln entfernt worden. Seit dem gehts mächtig bergauf.

gruß
Rainer
 
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