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San Antonio/Texas - Bei Kindern verläuft eine
Corona-Infektion* anders als bei Erwachsenen. Hatten sich Kinder mit Sars-CoV-2 angesteckt, waren die Krankheitsverläufe in den meisten Fällen eher mild. Die typischen Corona-Symptome wie trockener Husten, Fieber, Schnupfen oder Störung des Geruchssinns traten kaum auf. Trotz allem berichten Mediziner seit Anfang der
Corona-Pandemie* über rätselhafte Symptome bei einigen Kindern. Anfangs wurde in diesem Zusammenhang über das sogenannte Kawasaki-Syndrom diskutiert.
Die Erkrankung ist durch ein plötzlich einsetzendes hohes Fieber* gekennzeichnet. Bei Säuglingen und Kleinkindern treten Entzündungsreaktionen an Blutgefäßen und mitunter Herzprobleme auf. Jetzt haben US-Forscher sich mit einer ähnlichen schweren Krankheit bei älteren Kindern und Jugendlichen befasst. Es heißt abgekürzt MIC-S und bezeichnet das sogenannte pädiatrische entzündliche Multisystem-Syndrom. Diese Krankheit kann nach Einschätzung der Experten zu schweren Schäden am Herzmuskel und an den Koronargefäßen führen.
Corona-Symptom: Kinder erkranken plötzlich schwer an MIS-C
Die Mediziner werteten die häufigsten Anzeichen und Symptome in Krankenakten von 662 Kindern systematisch aus und veröffentlichten jetzt das Ergebnis ihrer Studie im US-Fachmagazin
The Lancet. Die Entzündungsreaktionen beim MIS-C traten bei den Kindern erst nach einer Corona-Infektion auf. Auffällig sei gewesen, dass bei vielen Patienten die Sars-CoV-2-Infektion asymptomatisch - also ohne Krankheitssymptome - verlaufen sei. Dann seien die Kinder drei bis vier Wochen später an einer schweren MIS-C erkrankt.
Corona: Zusammenhang mit einer Infektion? Die Symptome einer MIS-C
Bei MIS-C zeigten die Kinder hohes Fieber, Hautausschlag, Bindehautentzündung und periphere Erkrankungen mit Ödemen und Magen-Darm-Symptome. Schwere Herzschäden können auftreten. Besonders betroffen waren Kinder mit Vorerkrankungen und übergewichtige Kinder. Warum jedoch einige Kinder anfälliger für eine MIS-C sind, müssten nach Ansicht der Forscher weitere Untersuchungen zeigen.
Zugleich weisen die Wissenschaftler daraufhin, dass MIS-C selten ist und Langzeitfolgen dieser Krankheit derzeit nicht bekannt sind. Die Ursachen von MIS-C sind noch unklar. Es wird vermutet, dass sich dahinter eine Überreaktion des Immunsystems verbirgt.
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