Das ganze Arzneimittelwesen und auch die Arzneimittelzulassung stehen auf einer klaren und für jeden Menschen ganz leicht nachlesbaren gesetzlichen Grundlage, es ist völlig unverständlich, wie sich hier jemand, der das Gesetz und auch die Arzneimittelsicherheit derart mit Füßen tritt, auch noch als Opfer darstellen kann.
Leider muss man auch den betreffenden Journalisten, die diesen Bericht zu verantworten haben, schlechte Recherche vorwerfen – was hier zu sehen ist und vor allem wie dieses Thema aufbereitet wurde ist alles andere als objektiv und fachlich korrekt und trägt extrem zu Verwirrung und Verbreitung falscher Informationen bei.
Üblicherweise werden wissenschaftliche Erkenntnisse und fachliche Innovationen in einschlägigen Fachjournalen publiziert. Wenn man auf PubMed (der größten weltweiten einschlägigen Datenbank) sucht, findet man jedoch dieses Produkt nirgends. Interessanterweise deuten Herrn Stöckers Kommentare, die er über die anderen Impfstoffe verlauten lässt, darauf hin, dass sein Wissen darüber kein besonders großes ist – in seine Ausführungen über mRNA – Impfstoffe haben sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen.
Ganz besonders erschreckend ist jedoch für mich, wie viele Herrn Stöcker völlig unreflektiert bejubeln. Seit Jahren ist das Credo der Impfskeptiker und -gegner: alles sei unsicher, im Prinzip wisse man gar nicht, welche Schäden Impfstoffe in Wirklichkeit auslösen würden und bei den derzeit in aller Munde befindlichen COVID – Impfstoffen brach die Kritik wie eine Lawine über die medizinische Welt herein. Trotz eines ordentlichen Zulassungsverfahrens, trotz korrekter klinischer Studien an Zehntausenden von Probanden und mittlerweile reichlich Daten dank bereits millionenfacher Verimpfung lautet der Aufschrei: „Das ist alles zu wenig getestet und zu unsicher!“
Und parallel wird hier die gesetzwidrige Verabreichung eines völlig ungeprüften, potenziell verunreinigten Produktes bejubelt.
Nicht umsonst ist ein Zulassungsverfahren ein komplizierter Akt, der nicht von heute auf morgen zu bewältigen ist. Ein Einreichdossier umfasst oft mehrere tausend Seiten, ganze Gutachterteams, die sich aus Herstellungsexperten, Präklinikern, Klinikern, Statistikern und Experten für Pharmakovigilanz zusammensetzen, prüfen die Inhalte wochenlang, monatelang, innerhalb der Verfahren bewerten sich die Behörden auch gegenseitig hinsichtlich der Qualität ihrer Begutachtungsarbeit. Die Grundlagen der Bewertung sind wahre Berge von fachlichen und regulatorischen Guidelines und Arzneibuchmonographien sowie einschlägige wissenschaftliche Fachliteratur.
Herr Stöcker hätte natürlich genauso wie jeder andere die Chance gehabt, mit seinem Produkt den Weg der Zulassung zu gehen. Niemand hat ihn, wie im Bericht erwähnt, „ausgebremst“.