Chronischen Tinnitus heilen?

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Ich habe seit fast 17 Jahren Tinnitus - gibt's für mich noch eine Chance? Hatte mich soweit dran gewöhnt, aber jetzt ist er lauter geworden.

Würde mich über mutmachende Antworten sehr freuen.

(Ich schreib's jetzt einfach mal, nach meinen verschiedenen Einzelbeiträgen: Es geht mir so richtig mies heute, fast verzeifelt. Seht es mir bitte nach, wenn ich hier den ein oder anderen Mist verzapft habe.)
 
Hallo vitabella,

schau mal hier:

Tinnitus

Dort gibt es viele hilfreiche Informationen:).

Auch in der gesamten Rubrik Tinnitus könnten nützliche Tipps zu finden sein (Dein Thread ist schon an der passenden Stelle).

Liebe Grüße,
Malve
 
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Hallo vitabella,

wenn Dein Tinnitus schon so lange besteht, ist die Wahrscheinlichkeit einer "Heilung" gering. Es kommt eher darauf an, dass Du ihn so weit adaptieren kannst, dass er Dich nicht belastet und Deine Lebensqualität einschränkt. Die angepriesenen "Heilmittel" helfen bei chronischen Tinnitus nach meiner Auffassung nicht, sie erleichtern nur Dein Konto. Sinnvoll ist deshalb, wenn man sich eher solchen Dingen wie Entspannungstechniken zuwendet. Da die Wirksamkeit jedoch individuell sehr verschieden ist, kann man hier keine generell gültigen Aussagen treffen. Im Wiki sind einige genannt und...(ich bin selbst betroffen)..für mich ist diese Seite hilfreich: Tinnitus Mythen und Fakten
 
Hallo Vitabella,

17 Jahre ist wirklich eine lange Zeit.....ich hoffe, meine Worte lassen dich etwas mutiger werden.....

Ich hatte auch einen Tinnitus auf der linken Seite. Er ist 2006 aufgetaucht....aus scheinbar heiterem Himmel, kein Arzt konnte mir die Ursache dafür sagen.....und für eine Therapie habe ich wohl zu spät den richtigen Arzt aufgesucht....denn der erste, zu dem ich mit meinem Problem gin sagte, man könne nichts machen ausser hoffen, dass es nicht schlimmer wird.....ein halbes Jahr später wechselte ich den Arzt und er sagte mir, man hätte sofort mit einer Sauerstofftherapie anfangen müssen...nunja,,,zu spät.....er empfahl mir "Tebonin forte" was meinen Tinnitus drastisch reduzierte, leiser machte und/aber meißtens fast gar nicht mehr zu hören war......in Stresssituationen erhöhte ich die Dosis kurzzeitig für einige Tage oder Wochen.....immer wenn ich das Medikament absetzte war das Rauschen und teilweise "scheppern" in meinen Ohren bis in den Kopf wieder da.....ich habe mir abgewöhnt, permanent Musik zu hören, weil ich dachte, das Ohr brauch mal Ruhe,,,,,

Und nun: nach einem Jobwechsel und per Zufall, weil mir die Tabletten ausgingen, habe ich das Tebonin mal weggelassen,,,,,und der Tinnitus ist nicht wieder gekommen.

Ich vermute, dass der Auslöser bei mir immer Stress im Job war......ist allerdings nur eine Vermutung.....ganz selten, kommt er noch leise wieder.....dann rede ich mit ihm (klingt blöd, wa? =)).....Ich sage ihm, dass es ok ist, mir zu sagen, dass ich dafür sorgen soll, weniger Stress zu haben, aber dass er doch bitte wieder verschwinden soll.......und es funktioniert...

Ich glaube wichtig ist, dass man sich mit der Situation abfindet und einfach immer wieder guckt, was einem gut tut......

Das war meine Geschichte,,,ein Patentrezept habe ich nicht,,,und das gibt es ja leider auch nicht, aber ich hoffe, meine Geschichte macht dir etwas Mut, und du lässt den Kopf nicht hängen...probier das Medikament (Tebonin forte....ich habe morgens und abends 80 mg genommen) doch mal aus.....

Den habe ich noch gefunden:
https://tinnitus.thieme.de/basiswissen/was-ist-ein-tinnitus.html

Viel Erfolg für dich!!!

Gruß, Sunchy
 
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Hallo Sunchy,

"Deine" Geschichte ist die Erfahrung Vieler, die (auch wie ich) einen chronischen Tinnitus "besiegt" haben. Es scheint nur dann gut zu verlaufen, wenn man zuerst versucht das Geräusch zu akzeptieren und förmlich anzunehmen. Damit erzeugt man bei sich sellbst weniger Stress und dieser wirkt sich aus: der Tinnitus wird leiser. Auch wenn er nicht immer ganz "verschwindet", kann er so weit adaptiert werden, dass man ihn nur noch ganz selten bemerkt. Bei mir ist es besonders komisch, denn ich werde in der Nacht wach wenn er mal aussetzt und wundere mich dann darüber..."was da nicht stimmt"...ehe ich begreife, dass es das fehlende Rauschen und Piepen ist.
 
Hallo James,

ja ich denke es ist mit vielen Krankheiten so, die Psyche ist aber auch bei organischen Erkrankungen (was der Tinnitus ja nicht ist) nicht zu unterschätzen.

Du sagst, du hast den Tinnitus selbst auch besiegt....wie kommt es dann, dass du nachts wach wirst, wenn er mal aussetzt?
 
Hallo Suchy,

ganz einfach: der Tinnitus (ein Rauschen + Pfeifton) gehört inzwischen zu mir wie dem Seemann der Wellenschlag. Setzt das mal aus, empfindet man die plötzliche Stille als fremdartig. Man weiß zuerst gar nicht was da fehlt und ich brauche dann einige Sekunden um zu bemerken dass es der fehlende Tinnitus ist. Natürlich wäre es mir -hätte ich die Wahl- lieber ohne ihn zu leben...er ist aber (treu) immer wieder gekommen. Dadurch, dass ich ihn jedoch adaptieren konnte, stört er mich inzwischen nicht mehr.

Gruß, James
 
Mein tinnitus habe ich seit 2010, dem Voraus war 4 Monate vorher ein Zusammenbruch mit Schwankschwindel der bis heute nicht ganz weg ist und unter Stress wieder kehrt! Die manuelle Therapie des Kopfes bringt kurzfristig Besserung und Linderung der Ohren Geräusche da ich auch an CMD leide chronisch und seit Jahren Therapie bekomme außer des Regelfalles! Versuche mal evtl in Richtung manueller Therapie zu gucken und ob es Linderung des tinnitus gibt! Mein Ohren Geräusch kann ich durch kopf Bewegung in der Intensität etwas beeinflussen
 
Eine Frage, ist euer Tinitus immer im Linken Ohr.?
Bei mir hat er gerade heute begonnen, erst hatte ich den ganzen Tag nen Druck, als wäre ich zu schnell den Berg rauf, dann am Abend war das Pfeiffgeräusch im linken Ohr, recht stark...ich muss sagen, es ist Gewöhnungsbedürftig.
 
Hallo Kandyra,

es ist links, rechts oder auch manchmal beidseitig. Hast Du schon unser Wiki Tinnitus entdeckt? Den Druck im Ohr zusammen mit einer Hörminderung nennt man Hörsturz und wenn es einer ist sollte der möglichst bald (innerhalb von 3 Tagen) vom HNO-Arzt behandelt werden.
 
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Hirnforscher belegt Erfolg der Musiktherapie bei Tinnitus: Gehirn verändert sich binnen fünf Tagen

Der Hirnforscher Christoph Krick an der Universität des Saarlandes hat untersucht, warum eine Musiktherapie bei Tinnitus so gut wirkt. Die von Heidelberger Forschern entwickelte Therapie hilft dabei, lästige Ohrgeräusche buchstäblich "wegzusummen". 80% der Patienten empfanden nach dieser Behandlung den Tinnitus nicht mehr als quälend, bei acht Prozent verschwand er ganz. Über Aufnahmen im Magnetresonanz-Tomographen (MRT) konnte Krick nachweisen, dass sich schon nach fünf Tagen die Gehirnstrukturen verändern. Der Lernfortschritt während der Musiktherapie reorganisiert jenes Hirngewebe im Gehörkortex, das aufgrund der Tinnitus-Störung zunächst abgebaut wurde.

Das aktive Hörtraining verändert damit außerordentlich rasch die „Platine“ des Gehirns. Die Forschungsergebnisse hat Christoph Krick jetzt gemeinsam mit Heidelberger Wissenschaftlern in dem Online-Journal Frontiers of Neuroscience veröffentlicht.

Die störenden Ohrgeräusche entstehen bei Tinnitus-Patienten, weil sie plötzlich bestimmte Frequenzen nicht mehr hören können. "Man kann sich das wie eine Klaviertastatur vorstellen, bei der eine Taste fehlt, denn das menschliche Gehör ist nach Frequenzen geordnet. Da das Gehirn den fehlenden Ton erwartet, aber nicht empfängt, versucht es diesen - analog zu einem Verstärker - lauter zu drehen. Die Folge kann eine Rückkopplung sein, die durch die Selbstanregung als Phantomgeräusch wahrgenommen wird", erklärt der Biologe Christoph Krick, der am Neurozentrum der Saar-Universität in Homburg forscht. Seit Jahren besteht eine interdisziplinäre Forschungskooperation mit dem Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung (DZM) in Heidelberg. Bei der Neuro-Musiktherapie, die am DZM entwickelt wurde, versucht man, diese Fehlsteuerung des Gehirns rückgängig zu machen. "Auch das lässt sich über ein Klavier erklären: Wenn Sie dort einen Ton anschlagen, schwingen automatisch die Ober- und Untertöne mit, das sind Töne in anderen Oktaven. Die Tinnitus-Patienten können über das Nachsummen und Singen von Grundtönen zur meist höheren Tinnitus-Frequenz den fehlenden Ton im Gehirn rekonstruieren", erläutert Krick. "Das Anstimmen der Untertöne des eigenen Phantomtons erscheint den Patienten anfangs eher schwierig, gelingt dann aber an jedem Therapietag besser."

Zusätzlich werden in der Therapie verschiedene Entspannungstechniken vermittelt, da auch Tinnitus-bedingter Stress den Phantomton lauter werden lässt. Das therapeutische Verfahren wird ständig evaluiert und optimiert. In der aktuellen Studie kam eine intensive Kompaktversion der Therapie, die nur fünf Tage dauert, zur Anwendung. Die Heidelberger Forscher waren anfangs überrascht, dass die Patienten schon nach wenigen Tagen die Hörgeräusche als weniger störend empfanden. Dr. Heike Argstatter, die am DZM die Studie begleitet hat, kann mittlerweile schon über eine längere Erfahrung mit der therapeutischen Wirkung dieser kompakten Musiktherapie zurückblicken. "Erfreulich war, dass noch drei Jahre nach dem recht kurzen Therapieintervall der Therapieerfolg erhalten blieb. Zu Beginn der Studie war dennoch fraglich, ob dies womöglich auf einen Umbau im Gehirn unserer Patienten zurückzuführen sein könnte." Sie habe daher wissen wollen, was genau die Musiktherapie im Gehirn verändert.

Zu dieser Fragestellung stellte Christoph Krick verschiedene Hypothesen auf, welche Gehirnareale betroffen sein könnten, und überprüfte dies mit Hilfe des modernen Forschungs-MRTs am Neurozentrum in Homburg. Um sicherzustellen, dass tatsächlich die Musiktherapie und die dazu gehörigen Entspannungsübungen zum Erfolg führten, wurde auch eine Vergleichsgruppe von gesunden Menschen untersucht, die dasselbe Lernprogramm absolvierten wie die Tinnitus-Patienten. "Bisher war man davon ausgegangen, dass Lernfortschritte nur die Aktivitäten im Gehirn verändern, also quasi eine neue Software aufspielen. Wir konnten jedoch nachweisen, dass schon nach wenigen Tagen die Denkzellen, die den Höreindruck verarbeiten, nachgewachsen sind. Es wurde sozusagen die Festplatte des Gehirns umgebaut und zwar dauerhaft", sagt Krick. In Fragebögen konnten die Tinnitus-Kranken auch angeben, wie stark sie von der Therapie profitiert haben. "Bei den Patienten, die den Therapiefortschritt als besonders erfolgreich wahrgenommen haben, waren auch die stärksten Veränderungen im Gehirn zu beobachten", stellte der Hirnforscher fest. Auch bei den gesunden Vergleichspersonen konnten die Forscher neue Strukturen erkennen. Dort wuchs Gewebe in den Gehirnarealen nach, die für die Stressverarbeitung von Bedeutung sind und dem Menschen dabei helfen, sich zu entspannen.

Überraschend waren für die Forscher die Geschwindigkeit und das deutliche Ausmaß des Gehirn-Umbaus. "Der Lernvorgang hatte sich offensichtlich in das Gehirn eingebrannt. Wir gehen davon aus, dass wir somit die Ursache des nachhaltigen Therapieerfolgs gefunden haben", stellt Krick fest. Er glaubt, dass sich diese Erkenntnisse auch auf andere Lernerfolge übertragen lassen. Sie ermöglichten einen neuen Blick auf die Funktionsweise des lernenden Gehirns.

Die wissenschaftliche Studie wurde in dem Online-Journal Frontiers in Neuroscience unter dem Titel "Cortical reorganization in recent-onset tinnitus patients by the Heidelberg Model of Music Therapy" veröffentlicht:
Frontiers | Cortical reorganization in recent-onset tinnitus patients by the Heidelberg Model of Music Therapy | Auditory Cognitive Neuroscience

Quelle: Universität des Saarlandes
 
Stressabbau durch autogenes Training, Meditation oder auch Qui Gong hilft schon mal sehr den Tinnitus zu reduzieren.

Bei vielen Menschen haben sich auch relmäßige Anwendungen mit Ohrkerzen als sehr hilfreich erwiesen.

Liebe Grüße tarajal :)
 
Mein Lehrmeister in Sachen Gewöhnung und Erdulden, Gelassenheit zog bei mir vor nun mehr als 10 Jahren ein.
Ja Tinnitus hat auch positive Eigenschaften aber ich bin ihm nicht böse wenn er irgendwann mal verschwindet ...
Wenn man den mal richtig kennengelernt hat, dann gibt es nur noch wenig womit man nicht fertig wird.

Den einzigen Bericht über das Verschwinden des Tinnitus, den ich kenne, las ich in Dr. Mutter's Buch "Gesund statt chronisch krank".
Hier wird von einer Patientin berichtet die nach dem Entfernen der Goldes im Mund unmittelbar davon befreit war.

Für mich ist das immer noch ein Hoffnungsschimmer, da bei mir selbiges ansteht. Zusammenhänge sind nicht von der Hand zu weisen ...
 
Bei mir hat eine Atlas-Korrektur die Frequenz nach unten verschoben und eine Schwermetall-Entgiftung (welche immer noch andauert) den Tinnitus so gut wie beseitigt. Zwischendurch hab ich auch das Amalgam komplett aus neubeb Zähnen (ACHTUNG: NUR UNTER SCHUTZ!!!) rausmachen lassen.

:)
 
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