DC57-Test bei chron. Lyme-Borreliose
nichts ist schwarz/weiss...
vorab: mich haben die borrelis auch erwischt.... bzw. mein IS war sicher mehr als suboptimal, also hatte ich quasi den roten teppich für die biester ausgerollt.

)
ich selbst hab war vor meiner 1 AB runde das erste mal seit ca. 8 jahren fast symptomfrei (1 woche hohes fieber kombiniert mit 0 nahrungsmittelaufnahme wg. rotlauf dürfte so einiges an gästen verprellt haben).
bei dieser ersten, 3 wöchigen, AB einnahme (ich glaube so ab tag 2 oder 3) habe ein klassisches "symptomkino" erlebt (symptome sind tlw. im stundentakt wieder massiv aufgeflammt und dann genau so plötzlich wie sie gekommen sind wieder verschwunden), also m.E. einen "lehrbuchherx".
damals war ich schwer beleidigt, da ich an eine nebenwirkung vom AB geglaubt hab
nach dieser AB-kur war ich symptomfrei!!! selbst neuro-beschwerden die ich seit 2005 rumgeschleppt hab, waren weg, ich konnte plötzlich meinen arm wieder heben (zu dem zeitpunkt konnte ich ihn seit 3 jahren nicht mehr heben). energielevel war so hoch wie schon seit jahren nicht mehr und selbst mein hormonelles chaos war danach für 3 monate beseitigt.
leider war's das "falsche" ab - also nicht zellgängig.
dieser -gute -zustand hielt ca. 2 monate an...
alles was danach kam, kann ich nicht mehr eindeutig einordnen (was war HIT, was war grippaler infekt, vitamin- und nährstoffmangel, was kam tatsächlich von den borrelis und co?).
beim 2ten mal AB (diesmal die "richtigen") gings mir am ende der ersten woche extrem schlecht - wenn ich mir meine symptome so durchlese, könnte ich es als "herx" ansehen, oder einfach als 3 tage in denen ich völlig fertig mit muskel-, gelenkschmerzen und kopfweh im bett gelegen bin - aber der herx definition hat das keineswegs entsprochen (da war ich eher an den nebenwirkungen im beipacktext dran)..
dazwischen wars auch eher mässig...
in der letzten AB-woche hat’s mich nur mehr gereckt bei der einnahme (war völlig übersäuert – nicht nur vom AB, aber hilfreich war’s sicher auch nicht grad). Und letztlich hatte ich ab dieser AB kur das gefühl, mein bauch (darm) gehört mir einfach nicht – 0 gefühl in diesem bereich, wird langsam besser.... (und die AB kur ist jetzt 5 monate her!)
also denke ich mir einfach, dass "mies fühlen" unter AB nicht unbedingt heissen muss, dass es bergauf geht, sondern auch heissen kann: finger weg davon. (es geht mir nicht um den "anfangsherx" - nur frage ich mich halt, ob symptome die nach wochen- bzw. bei manchen monatelanger einnahme auftauchen tatsächlich noch was mit herx zu tun haben können)
der vollständigkeit halber: ich war nicht symptomfrei, aber froh, dass das monat vorbei war. naja, damals hab ich mich als "symptomfrei" gesehen. wenn ich heute mein "therapietagebuch" lese, dann sehe ich einfach, dass ich mir selber was eingeredet hab.
3-4 tage nach ende der 2ten AB runde kam der nächste krankheitsschub...
im rückblick bin ich froh, dass ich die erste AB runde hatte - da hab ich das erste mal wieder "mein altes" leben gehabt - ich war fit und schmerzfrei. einfach lebensfroh.
was mir massiv leid tut: die 2te AB runde war fürn A****
(die atempause die es mir verschafft hat war minimal, die sehstörungen die es mir verschafft hat waren nicht ohne und die lichtempfindlichkeit hat wahrscheinlich einen vit D mangel nach sich gezogen und es hat vor allem nichts an der grundproblematik geändert - mein lebensstil war - und ist noch immer nicht - optimal...)
und am ende war ich schlimmer dran, als vor der 2 AB runde.
mir ist aufgefallen, dass es einige erfolgsberichte von langzeit AB'lern gibt. mir ist leider auch aufgefallen, dass einige langzeit AB'ler noch kaputter sind nach der therapie.
mir ist auch aufgefallen, dass grad einige der erfolglos therapierten langzeit AB'ler weitere AB's fordern (und zwischendurch das ganze schulmedizinische arsenal bekommen - von cortison über schmerzmittel, beta-blocker fürs herz usw...)- immer in der hoffnung: der nächste AB-zyklus wird mich heilen.... finde ich wahnsinnig traurig (hat für mich so ein bisserl was von spielsucht - den einen jeton noch...)
und genau das ist für mich die krux - woher weiss man, dass man grad am weg der besserung ist, bzw. sein IS völlig in den keller fährt und das ganze noch verschlimmert?
ich seh die AB-therapie mittlerweile nicht als das ultimative mittel an. dazu gibt es zu viele risiken und zu wenige erfolgsberichte. ich seh sie auch nicht als unter allen umständen schlecht an.
was mir einfach fehlt, ist eine gscheite differentialdiagnostik (pilze, nahrungmittelunverträglichkeiten, viren und und und). bzw. die einbindung der AB-therapie in ein ganzheitliches konzept (selbst das obligatorische jogurt bzw. probiotika zur darmunterstützung während AB wurde von meinen ärzten nie erwähnt)
sogar massive vitaminmängel wurden übersehen (lustig, ich hatte trotz vitamintabletten wahrscheinlich skorbut, b-, zink ++ mängel sowieso...).
der rat war: sie brauchen keine vitamine, gesund essen reicht...
also ich nehme mir aus dem ganzen wahnsinn raus: keiner weiss einen sicheren weg. es kann nur jeder für sich testen, was funktioniert und was nicht.
nachdem ich ca. 8 jahre mit unterschiedlichsten symptomen herumgerannt bin und immer das feedback bekommen hab: sie sind gesund, das ist wahrscheinlich psychisch... (na das kennen hier sicher viele ...

))
hab ich mich sowas von erleichtert gefühlt ENDLICH eine diagnose zu haben.
ich war lange der überzeugung, dass nur AB und nichts als AB mich da wieder rausbringt.
ich war lange schwer beleidigt, wenn jemand die langzeit AB therapie (die ich versucht hab zu bekommen) in frage gestellt hat. hab den besten mann von allen mehr als einmal diesbezüglich angeknurrt - das mit den AB's war mein gesichertes wissen, und jeder der anderer meinung war, war ein idiot. und punkt.
ich war lange zeit der vollsten überzeugung, dass borre eine der schlimmsten krankheiten ist, die einen ereilen kann...
mittlerweile sehe ich es ein bisserl differenzierter:
- es gibt viele wege (also nicht nur ab). der erfolg ist bei allen ungewiss. den AB weg halte ich persönlich für am risikoreichsten.
- ich bin froh, dass ich keinen arzt gefunden hab, der mir weitere AB's gegeben hat.
- borreliose hat kein exklusivrecht auf die vielen symptome die dabei auftauchen.
für mich ist borre mittlerweile zum sammeltopf geworden für die weit verbreitete unfähigkeit der schulmedizin patienten zu glauben und schmerzen/beschwerden als vorhanden zu akzeptieren, selbst wenn es keine befunde gibt, die diese wiederspiegeln. - also über den tellerand schauen lernen, wär schon mal ein fortschritt für die götter in weiss.
für diese gruppe gibt's anscheinend nur das "sammelbecken" borreliose. denn da wird ja (zum glück????) nach symptomen therapiert, und nicht nach befunden.
so, und bevor ich jetzt mit eiern beworfen werde: ja, ich glaube, dass viele borreliose haben. und nein, ich glaube nicht, dass alle, die auf borreliose therapiert werden auch wirklich unter selbiger leiden.
ich denk da speziell an all jene, die nur symptomorientiert monatelang AB's einwerfen und damit nichts erreichen...
lg togi :wave: