Beschreibung des Krankheitsbildes Schizophrenie

Schizophrenie

Hallo Oletta,
Ich kann ja hier mal versuchen aufgrund meiner Laienbildung zum Thema meinen Senf dazuzugeben. Also: Nach der dt. Schule ist eine paranoide Psychose die Soft-Variante einer Schizophrenie. Es gibt aber auch die fr. Schule und die schwedische Schule. Nach der fr. Schule ist eine paranoide Psychose ein bisschen "behindert" aber nicht krank. Der Uebergang zur Schizophrenie ist dann ein "knallharter Absturz" in die Krankheit. Nach der schwedischen Schule hängt alles am sozialen Umfeld. d.h. die Krankheit wird immer von aussen ausgelöst und angetrieben.
 
Schizophrenie

Je mehr ich lese, desto weniger kann ich genau sagen, was nun eine Schizophrenie ist oder eine der anderen hier erwähnten Krankheitsbilder.
Tatsache bleibt, daß Menschen psychisch erkranken können und daß sie dann sich und anderen Menschen schaden können. Sobald sie selbst die Fähigkeit verloren haben, für sich selbst zu sorgen, muss diese Sorge auf andere übergehen, im Zweifelsfall mit einem "Betreuer".
Das Thema "Betreuer" ist wieder ein eigenes und sehr schwieriges Thema. Ich glaube, jeder, der einen vertrauenswürdigen Betreuer bekommt, kann froh und dankbar sein. Und jeder psychisch Kranke, der Menschen um sich hat, die ihn unterstützen, kann auch dankbar sein, obwohl er es den Helfern oft nicht gerade leicht macht.

Gruss,
Uta
 
Schizophrenie

ich bin neu hier, grad registriert...ich habe angst vor menschen mit psychischen störungen. meine mutter entwickelte in den letzten 20 jahren eine paranoide psychose. hardcore !! sie glaubte das die halbe stadt in sie verliebt sei, sah sich überall von kameras belagert, sah phallussymbole die nicht existierten, menschen sprachen aus dem fernseher mit ihr um ihr geheime botschaften mitzuteilen, etc...ich konnte das nicht aushalten oder damit umgehen ..wie auch..irgendwann war sie mal ne zeitlang in der "klapse "ich hatte den eindruck sie wurde dort nur ruhiggestellt. und das wird sie bis heute . psychopharmaka und schlaftabletten bestimmen ihr leben. und was passiert mit mir auf einmal ??? als ich 40 wurde vor 2 jahren entwickelte ich die ersten depressionen und panikattacken. auch mein leben gerät irgendwie aus den fugen, ich bin sängerin und schauspielerin und ich würde mich als attraktiv bezeichnen, seh auch noch total jung aus, auf der bühne bin ich souverän...und im leben sehr einsam. finde keinen partner mehr und weiß nicht warum .
..irgendwie hab ich angst das ich werde wie meine mutter...

Ich habe noch einmal das ganze Posting zitiert, damit es nach oben kommt.

Hallo Oletta,


Bei der Vorgeschichte, die Du ja nicht wirklich verarbeiten konntest, wundert es mich nicht, daß Du psychisch nicht besonders stabil bist. Da Du aber erkennst, daß etwas mit Dir nicht so ist, wie Du es Dir vorstellst, ist es sicher möglich, daß Du Hilfe bekommst.
Der erste Weg wäre der zum Psychotherapeuten und/oder Psychiater. Ich wünsche Dir sehr, daß Du dort weiterkommst und doch noch zu einem Leben findest, das viele schöne Momente hat.
Daß Du keinen Partner findest, mag mit Deiner Geschichte und der Geschichte Deiner Eltern zusammenhängen. Welche Rolle spielte denn Dein Vater?

Grüsse,
Uta
 
Schizophrenie

Soll eine "organische Psychose" die Folge einer halluzinogenen Intoxikation sein? Ich kann mir sonst beim besten Willen nicht vorstellen, was eine "organische Psychose" sein soll.

Zu Oletta,
Fürchtest du dich vor Menschen mit psychischen Erkrankungen, weil sie bedrohlich seien, oder fürchtest du dich davor selber psychisch zu erkranken, also vor der psychischen Krankheit?
 
Schizophrenie

Hallo Uta,
Hmmm.......fragt sich, ob es angenehmer ist unter "theoretischen Postings" unterzugehen oder wenn man einfach so aus dem Stand heraus als psychisch instabil bezeichnet wird.

Als ich in einer Reha für jüngere "Psychotiker" mitarbeitete, haben da Manien und Schizophrenien zusammengelebt und es war kein Problem, dass sich einfach alle offiziell von einer "Psychose" erholten.
 
Schizophrenie

Hallo flowerpower,
Was du hier schreibst ist Fantasie. Die Diagnose Schizophrenie bedeutet per Definition "Psychose". Alle psychischen Erkrankungen sind entweder neurotisch oder psychotisch. Eine Neurose hat sich langsam durch Gewohnheit entwickelt, so dass der Erkrankte selbst sich gar nicht als krank einschätzt. Eine Psychose hingegen ist akut. Dem Erkrankten ist seine Lage voll bewusst. Junge Menschen können meiner Ansicht nach gar nicht neurotisch sein, sonst wären sie behindert und nicht krank.

Hallo ratio,
kannst du mir vielleicht erklären, was genau Fantasie in meiner Antwort war? Ich gehe halt davon aus, dass man Schizophrenie schon Jahre vor dem Durchbruch erkennen kann. Bricht sie aus, heißt es (für mich) Psychose.
Natürlich können auch Kinder bereits neurotisch werden, nämlich dann, wenn sie in einem Elternhaus mit mindestens einem neurotischen oder schizophrenen Elternteil aufwachsen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Neurose und Schizophrenie einander bedingen. Aber wer weiß das schon so genau? Die Ursache der hirnorganischen Veränderungen ist wichtig, und um die kümmert sich leider kaum jemand.

Im Anfangsstadium der Psychose scheint es den Betroffenen noch bewußt zu sein, dass etwas mit ihnen nicht mehr stimmt. In diesem Stadium wird auch noch oft von psychoseerfahrenen Kranken Hilfe gesucht. Meistens kommt sie jedoch zu spät und die Zwangseinweisung wird unumgänglich. Deshalb werden Neuroleptika vorzugsweise prophylaktisch verschrieben, damit es gar nicht erst zu einem neuen Schub kommen kann.

Im übrigen gibt es auch noch eine Schizophrenieform ohne Wahn und Halluzinationen, diese Form bleibt oft unerkannt - habe ich gelesen...
 
Schizophrenie

Hallo flowerpower,
Ich finde, dass es für dich sehr viele verschiedene "Schizophrenien" gibt. Dass eine schizophrene Psychose neurotisch werden kann, kann ich mir nur in einigen schwerwiegenden Langzeitfällen vorstellen, also etwa 5% der Fälle höchstens. Dass eine hirnorganische Veränderung die Ursache für Schizophrenie ist, ist m.E. völlig klar. Nur das Problem ist, dass man im Hirn mehr kaputt machen kann als verbessern. Dass man heute Schizophrenien nicht mehr mit Elektroschocks und Hirnoperationen behandelt, sondern mit Psychopharmaka und Psychotherapie ist für mich ganz klar ein Fortschritt.

Was mir nicht so gefällt an deinen Ausführungen ist, dass man Schizophrenie schon im Kindheitsalter erkennen soll und die Eltern durch ihre "neurotische Erziehung" dies verursachen sollen. Schizophrenie "überspringt" meistens eine Generation, also Grossvater/mutter und Enkel sind schizophren, der Sohn nicht. Ich glaube auch nicht, dass Schizophrenie nur über die genetische Veranlagung erklärt werden kann. Es braucht äussere Faktoren, damit diese Erkrankung auftritt. Der eine erträgt dies nicht, der andere das. Meistens tritt eine Schizophrenie zwischen dem 20-25 Lebensjahr zum erstenmal auf. Weil nämlich dann die entsprechenden äusseren Faktoren hinzukommen.
 
Schizophrenie

Was mir nicht so gefällt an deinen Ausführungen ist, dass man Schizophrenie schon im Kindheitsalter erkennen soll und die Eltern durch ihre "neurotische Erziehung" dies verursachen sollen.

Hallo ratio,
so habe ich das nicht geschrieben. Die Ursachen der hirnorganischen Schäden sind für mich das Ausschlaggebende. Zuerst die Schädigung, dann die entsprechenden Verhaltensmuster, z. B. Neurose. Das gilt für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.
Auch Kinder können übrigens psychotisch werden. Kenne jemanden, der bereits als Kind monatelang in einer Klinik war und als Autist diagnostiziert wurde. Heute erscheint er völlig gesund.
 
Schizophrenie

Hallo flowerpower,
Die Ursache ist sicher das Ausschlaggebende und diese Ursache liegt nicht im Hirn, sondern in der Reaktion des Hirn auf einen äusseren Faktor, der in einem individuellen Fall eine Psychose auslöst. Die entsprechenden Verhaltensmuster sind dann persönlichkeitsabhängig, d.h. man kann nur grob zwischen Manien und Schizophrenien unterscheiden, da die Affektivität persönlichkeitsabhängig ist.
 
Schizophrenie

Hallo flowerpower,
Ich finde, dass es für dich sehr viele verschiedene "Schizophrenien" gibt. Dass eine schizophrene Psychose neurotisch werden kann, kann ich mir nur in einigen schwerwiegenden Langzeitfällen vorstellen, also etwa 5% der Fälle höchstens. Dass eine hirnorganische Veränderung die Ursache für Schizophrenie ist, ist m.E. völlig klar. Nur das Problem ist, dass man im Hirn mehr kaputt machen kann als verbessern. Dass man heute Schizophrenien nicht mehr mit Elektroschocks und Hirnoperationen behandelt, sondern mit Psychopharmaka und Psychotherapie ist für mich ganz klar ein Fortschritt.

Was mir nicht so gefällt an deinen Ausführungen ist, dass man Schizophrenie schon im Kindheitsalter erkennen soll und die Eltern durch ihre "neurotische Erziehung" dies verursachen sollen. Schizophrenie "überspringt" meistens eine Generation, also Grossvater/mutter und Enkel sind schizophren, der Sohn nicht. Ich glaube auch nicht, dass Schizophrenie nur über die genetische Veranlagung erklärt werden kann. Es braucht äussere Faktoren, damit diese Erkrankung auftritt. Der eine erträgt dies nicht, der andere das. Meistens tritt eine Schizophrenie zwischen dem 20-25 Lebensjahr zum erstenmal auf. Weil nämlich dann die entsprechenden äusseren Faktoren hinzukommen.

Bereits oben hatte ich auf den nachstehend notierten Titel verwiesen:

Gerd Huber: Psychiatrie: Lehrbuch für Studierende und Ärzte - 5. Aufl. / Stuttgart; New York, 1994.

Hierin finden sich u. a. folgende Aussagen:

S. 340: "In der Blutsverwandtschaft von Schizophrenen kommen Schizophrenien häufiger vor als in der Durchschnittsbevölkerung; das Erkrankungsrisiko nimmt mit dem Grad der Blutsverwandtschaft deutlich zu."

S. 351: "Erbgenetische und psychogenetische Faktoren schließen sich nicht aus: Eine vorwiegende Erbbedingtheit ist mit einer multifaktoriellen komplexen Genese der Schizophrenien vereinbar ... Die als Auslöser angeschuldigten Momente, z. B. psychische Konflikte, sind sicher zum Teil bereits die Folge und nicht das auslösende Moment oder gar die Ursache der Erkrankung."

Alles Gute!

Gerold
 
Schizophrenie

Die heutige Ausgabe der Netdoktor-Nachrichten notiert hierzu:

Schizophrenie: Nebenwirkung der Evolution

London (ddp). Die Veranlagung für Schizophrenie ist eine Art Nebenwirkung, die mit der Entwicklung der geistigen Fähigkeiten des Menschen einhergeht. Das zeigt eine Studie, in der ein internationales Forscherteam einen direkten Einfluss der Evolution auf drei Risikogene für Schizophrenie nachweisen konnte. Da die Krankheit selbst keinen Überlebensvorteil bietet, sondern die Chancen auf Nachwuchs sogar vermindert, muss die Veranlagung mit anderen Fähigkeiten oder Eigenschaften gekoppelt sein, die diesen Nachteil mehr als wettmachen. Nur so lasse sich erklären, dass die Schizophrenie entgegen den Regeln der Evolutionstheorie weltweit immer noch sehr häufig ist, schreiben Bernard Crespi von der Simon-Fraser-Universität im kanadischen Burnaby und seine Kollegen in der Fachzeitschrift «Proceedings of the Royal Society B» (DOI: 10.1098/rspb.2007.0876). Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die weltweit etwa bei einem Prozent der Bevölkerung auftritt und mit schweren Halluzinationen, Wahnvorstellungen, kognitiven Problemen und unkontrollierbaren Gefühlszuständen einhergeht. Wie sie genau entsteht, wissen Mediziner noch nicht. Klar ist nur, dass es eine genetische Komponente gibt, die nicht auf einem Gen, sondern auf vielen verschiedenen Genen beruht. Vom Standpunkt der Evolutionstheorie aus betrachtet, ist vor allem die Häufigkeit ein Paradoxon: Eine Krankheit, die die Betroffenen derartig stark beeinträchtigt, sollte im Lauf der Entwicklung eigentlich verschwinden - schließlich haben die Kranken im Durchschnitt weniger Nachkommen, so dass die krankmachenden Gene immer seltener werden. Das ist jedoch nicht der Fall - im Gegenteil: Zumindest einige der Risikogene scheinen sich im Lauf der Evolution ausgebreitet und stabilisiert zu haben, konnten die Wissenschaftler zeigen. Die Forscher hatten die Struktur, die Häufigkeit und die Veränderungsrate von Genen, die schon in früheren Studien mit Schizophrenie in Verbindung gebracht worden waren, mit anderen Erbgutabschnitten verglichen. Dabei zeigte sich, dass besonders drei Gene namens DISC1, Dysbindin und Neuregulin eindeutige Spuren einer Selektion zeigten. Demnach müssen sie sich nach klassischem Verständnis also entweder selbst positiv für den Träger ausgewirkt haben, oder sie sind eben mit anderen Genen gekoppelt, die einen Vorteil bieten und damit den Nachteil der Schizophrenie-Veranlagung ausgleichen. Alle drei Gene beeinflussen die Struktur des Gehirns, und zwar vor allem die Hirnregionen, die sich während der menschlichen Evolution am meisten verändert haben, schreiben die Forscher. Vermutlich gibt es also eine Kopplung zwischen ihnen und solchen Erbgutbereichen, die Kreativität, geistige Flexibilität und Fantasie prägen. Ähnliche Zusammenhänge waren auch in früheren Arbeiten bereits gezeigt worden. Die Wissenschaftler wollen diese Verbindung nun genauer untersuchen und damit auch mehr über die genauen Ursachen und mögliche Therapien der Krankheit herausfinden.

Alles Gute!

Gerold
 
Schizophrenie

Hallo Gerold.

Dies ist ein interessanter Artikel, der jedoch selbst wiederum Anlass zu neuen
Fragen gibt.

Genetische Veränderungen oder Mutationen vollziehen sich aus reinem Zufall.
Ein bewusster Prozess liegt diesem Vorgang nicht zu Grunde. Es ist also ein
"try and error"-Symptom, je komplizierter der Organismus, um so häufiger die
genetischen Variationen und Abarten.

Die Natur hat den Lebewesen damit die Möglichkeit gegeben, neue, bessere
und erfolgreichere Varianten zu erproben: Das "Subjekt" handelt dann rein
opportunistisch.

Sollte die Vermutung der drei Schizophreniegene zutreffen, so dürften diese
sich logischer Weise nicht durchsetzen, da ihr Wirken deformiert und keinen
Nutzen zeitigt. Es wären demnach genetische Irrläufer.

Auch bedacht werden muss, das sich die entsprechend veränderten Gene
nicht von einer Generation auf die nächste abschalten, zumal die erwirkte
Krankheit ja ein Überleben in aller Regel ermöglicht und damit das System
Mensch nicht (aus der Logik der DNA) gefährdet ist.

Häufig setzen sich genetisch bedingte Krankheiten im Erbgut fest und werden
trotz großer Gefährdung für die Nachkommen weitervererbt. Ich denke dabei
an die Bluterkrankheit, die sich bei manchen Familien bis ins Mittelalter hinein
nachweisen lässt.

Das lässt vermuten, dass das "soziale Tier" Mensch genetisch relativ optimiert
ist. Der Mensch ist den gefährdenden Kräften der Natur nicht mehr schutzlos
ausgeliefert, hat im Gegensatz zum freilebenden Tier - welches in viel stärkerem
Maße genetisch forcierte Anpassung benötigt - per Ratio seine Umwelt gestaltet
und zu seinem Nutzen verändert. In gewissem Sinne kann man also feststellen,
dass homo homo sapiens durch willentlich gesteuerte Veränderung die Aussenwelt
manipuliert und durch eine fehlende, unmittelbare Veränderungsnotwendigkeit
nur noch bedingt genetisch "experimentiert."

"Stillstand" durch Optimierung und Verlagerung.

Viele Grüße, Bodo
 
Schizophrenie

Hallo Gerold,
Spontane Reaktion: Kürzlich sind wir unter "Evolutionstheorien" zum Schluss gekommen, dass das von der Norm abweichende die Evolution vorantreibt. Schizophrenie wäre also kein Nebeneffekt, sondern der Antriebsmechanismus der Evolution.
 
Schizophrenie

Hallo Uta,
Nun ja, in dem erwähnten Forum ging es um die Frage, ob nicht-reduzierbare Systeme durch Evolution entstehen können. Ein Vorschlag war, dass wenn die Menschen früher drei Finger hatten, dass dann jemand mit vier Fingern von der Norm abgewichen ist, aber die evolutive Zukunft generiert hat. Nur so könnte es denkbar sein, dass unsere Hand mit fünf Fingern durch Evolution hätte entstehen können. Folglich: Was von der Norm abweicht, bestimmt die Zukunft.
 
Schizophrenie

Das würde bedeuten, daß alles, was von der Norm abweicht, evolutionsmässig beibehalten wird.
Das ist aber eindeutig nicht so: Körperteile, die nicht benötigt wurden, verkümmern. Aber wohl nicht, weil da zufällig eine (genetische) Veränderung aufgetreten ist sondern weil eben diese Teile nie benötigt wurden.

So einfach scheint es doch nicht zu sein.

Gruss,
Uta
 
Schizophrenie

Hallo Uta,
Doch, es ist im Grundsatz so einfach. Die Norm entwickelt sich selbst auch und zwar aufgrund dessen, was von ihr abweicht.
 
Schizophrenie

Also können wir bei "alles ist im Fluss" bleiben?

Allerdings hat das mit Schizophrenie meiner Ansicht nach nur bedingt zu tun, vor allem wenig mit den "organisch bedingten Schizophrenien". Denn da spielen u.a. durch Gifte bedingte Hirnveränderungen eine Rolle. - Wo b leibt da die Rolle der Evolution?

Gruss,
Uta
 
Schizophrenie

Hallo Uta,
Nun wirds aber wirklich intellektuell. Vergleicht man deine Aussagen mit jenen von Gerold, könnte man sich, wie Gerold sagte, fragen, ob sich diese Aussagen gegenseitig ausschliessen oder nicht. Bei der Schizophrenie spielen, wie du sagst, äussere Faktoren eine Rolle, also z.B. psychische (z.B. sozialer Stress) oder physische (z.B. Vergiftung). Sog. organische Psychosen sollen reversibel sein. Die Hirnveränderungen sollen also reversibel sein. Wenn nun in einem idealistischen Sinn der Mensch durch die Ueberwindung von Schwierigkeiten neue Fähigkeiten dazulernt, würde dies in ebendiesem Sinn die Evolution antreiben. Schwierigkeiten kommen durch Abweichung von der Norm zustande, da die Norm einen möglichst hohen Grad an Freiheit ohne Schwierigkeiten gewähren sollte. Ohne Schwierigkeiten können aber keine Schwierigkeiten überwunden werden, wodurch die Evolution stillstünde. Folglich sind von der Norm abweichende Schwierigkeiten der Antriebsmechanismus der Evolution. Völlig klar, oder?????
 
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