Moin Zusammen!
Angesichts meines ziemlich räudigen Zustands die letzten Monate/Wochen, habe ich die geplanten russischen Apheresen in OB vorverlegt, in der Hoffnung die autoimmunen Symptome (va. Polyneuropathie, Schwäche & Nierenprobleme) auszubremsen. Da ich seit Jahren mit der Verdachtsdiganose einer Polyarteritis Nodosa bzw. postinfektiösen Vaskulitis (Herpesviren, Candida, Borri, Co.Infekte, MCAS usw.) vor mich hinlebe (und auch weiss was es mit jedem weiteren verstrichenen Jahr bedeuten könnte) und gleichzeitig mit schweren Candida Problemen zu kämfen habe, erhoffte ich mir von dem Verfahren natürlich zumindest temporäre Besserung. Ablauf & Freundlichkeit in der Praxis war alles top.
Leider konnte mir über die genaue Wirksamkeit im Bezug auf Autoantikörper bzw. deren Neubildung nicht viel gesagt werden, was aber gerade in Fällen von Autoimmunreaktionen ziemlich interessant & vor allem wichtig wäre. Zumindest hatte ich im Vorfeld selbst eine klinische Studie von Voinov (dem Erfinder dieses Aph Verfahrens) überflogen, die ganz gute Erfolg bei der Behandlung von Myasthenia gravis dokumentierte. Ist ja immerhin auch autoimmuner Pathogenese. Bei leichteren Formen der Erkrankung, sollen auch die "soften" Apheresen reichen, sprich jene bei denen Pro Behandlung 0,3 - 0,5 des Plasmavolumens abgezapft und verworfen wird. Ergo: Jene die in Offenbach angeboten werden. Also nix wie hin.
Die Behandlungen selbst liefen entspannt ab doch leider blieb (in meinem Fall) der Erfolg aus. Ich fühlte mich zwar kurzzeitig ein wenig euphorisch am Tag des 1. (und glaube auch 2.) Zyklus, aber meine Symptome verschlimmerten sich (Was sie aber vielleicht auch ohne die Aphs getan hätten.) ziemlich schnell.
Ich führe das nicht auf die Apherese (besser gesagt das Plasmazapfen) an sich zurück (Weniger pathogene Stoffe KÖNNEN NICHT schlecht sein für den Körper), sondern vermute stark, dass
Entweder:
1. das zur Antikoagulation beigemischte Citrat -Dextrose Gemisch "ACD-A Anticoagulant Citrate Dextrose Solution" meine Mitbewohner ordentlich gefüttert hat. Gerade Candida (V.a. außerhalb der Darmschleimhaut im Bindegewebe sitzend) freut sich über eine intravenös verabreichte Zuckerlösung gewaltig. Hinzukommt, dass Citrat bei Mastzellen/HIT Problemen ebenfalls kontraproduktiv ist. Leider gibt es keine Alternative für die Blutverdünnung (Heparin ist nicht zugelassen, nur im Krankenhaus bei den klassischen Apheresen), sodass auch nicht auf andere zuckerfreie Lösungen ausgewichen werden kann. Meine Neurodermitis / Juckreiz Symptomatik, inklusive Knötchen im Bindegewebe hat nach der zweiten Aph richtig an Fahrt gewonnen. Trockene, kreisrunde Ausschläge, Extrem trockener Mund, Juckreiz an Kopfhaut, Zittrigkeit, Herzrasen, Bluthochdruck, extrem kalte Extremitäten usw. Hat sich (erfahrungsgemäß) nach Pilzklatsche angefühlt. Könnte aber auch Mastzellen Boost sein. I don´t know.
2. Es eine Erstverschlimmerung / Herxe war, weil das Immunsystem wieder Platz zum fighten hatte und somit ruhende Viren, Borrelien etc. wuselig wurden. Aber angesichts dessen, dass die genannten Symptome bereits davor intensiv waren (v.a. Nierenprobleme, Neuropathie an den Beinen, Frieren, Zittrigkeit, Übelkeit, extreme Schwäche usw.) und nach den Sitzungen weiter wüteten und ich noch bei keinem von Verschlimmerung gehört hatte, eher unwahrscheinlich. Möglich ist, dass das Immunsystem hochgefahren ist und schädliche Antikörper & Komplexe umso schneller gebildet wurden. Aber ob das innerhalb weniger Tage geht (Halte ich für unwahrscheinlich) konnte ich nicht herausfinden.
3. die Aphs an sich waren unwirksam und meine Symptome schreiten einfach so schnell fort. Möglich, aber unwahrscheinlich, schließlich ist das schon ein gewisser "Eingriff" (im positiven Sinne) in die körpereigene Abwehr. Und jedes Mal nen prallen Beutel Plasma voller pathogener Bestandteile zu verlieren kann nicht spurlos an einem vorbeigehen.
Die vierte Behandlung konnte ich (bisher) leider nicht machen, weils mir dermaßen dreckig geht und ich nicht abschätzen kann auf was dieser rapide Abfall zurück zuführen ist. Ich habe noch ein paar wichtige Blutabnahmen und Facharztbesuche die nächste Woche (Im Bezug auf Niere, meine Neuopathie etc.) und hoffe, dass ich danach die ausstehende Behandlung noch anhängen kann. Momentan liegt sie allerdings auf Eis.
Achso und eine einfache "Entgiftungsreaktion" schließe ich aus. Wie die sich anfühlen weiss ich ganz gut und abgesehen davon bin ich ganz gut gedetoxed mittlerweile. Abgesehen davon leiten Apheresen nicht nennenswert Metalle aus. Lediglich das was an Schadstoffen im Plasma ist, wird mit abgezapft. Das wenigste davon schwirrt einfach im Blut herum. Ist schließlich kein DMPS/EDTA Cocktail.
In diesem Zusammenhang an jene, die die Aphs bereits gemacht haben die Frage:
Habt ihr schon von (gravierenden) Verschlimmerungen nach der Behandlung gehört oder sie sogar selbst erfahren? Wenn ja, hättet ihr das als Herxe eingestuft? Wäre interessant zu wissen, obs unter euch jemanden gibt der ähnliche Reaktionen zu verzeichnen hatte. Vielleicht auch jemand mit Candidose, starkem MCAS etc. dabei?
Rein aus biochemischer bzw. wissenschaftlicher Sicht nun , dürften die nämlich überhaupt nicht schaden. Davon gehe ich auch nicht aus. Nur denke ich, dass die Glucose/Citrat Ladungen für manche Chroniker nicht die beste Option sind..
Ist halt mega ärgerlich, wenn ich die Behandlungen nur aufgrund dieser Blutverdünner nicht weiterführen könnte, weil auf Dauer würden sie sich mit Sicherheit positiv auswirken.
Das soll jetzt auch keinen demotivieren oder abschrecken. Eher zum sachlichen Diskurs anregen. Wie gesagt, das Verfahren an sich ist sicher top, nur hat in meinem individuellen Fall etwas nicht gepasst. Immerhin sind die meisten von uns schon tief in der Scheisse gewatet, daher sollte die Angst vor Nebenwirkungen immer geringer sein, als vor dem Fortschreiten der Erkrankung. Und die Aphs an sich sind ein mega safes Verfahren.
Sodalla und jetzt ihr!
Grüße Koma