Alpträume ? Auch bei HPU?

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Hallo ich bins nochmal,
ich vermute bei meiner Kollegin auch HPU. Sie hat ziemliche viele Dinge die darauf hinweisen würden...
Allerdings hat sie keine fehlende Traumerinnerung, sondern eher Alpträume!!
Kann sowas auch bei HPU vorkommen?
LG posch
 
Hallo Posch,

Albträume schließen kein KPU aus. Die häufig fehlende Traumerinnerung bei KPU'lern hat was mit der nicht richtig funktionierenden Weitergabe aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu tun. Dadurch kann man sich am nächsten Morgen nur schwer an Träume erinnern. Jemand mit KPU träumt genau so viel wie jemand ohne KPU. Nur die fehlende Erinnerung macht den Unterschied.
Bei einem Albtraum wacht man aber auf und kann sich deshalb daran erinnern. Mein kleiner Sohn (8) hat KPU und hatte viele schlimme Albträume.
Liebe Grüße

Günter
 
Ich kann das - aus eigener Erfahrung - genau so bestätigen! Ich habe mich jahrelang ausschließlich an Alpträume erinnert, das hat sich sofort nach Beginn der Medikation geändert. Habe gleich als erstes vom Paradies geträumt und dachte mir "das fängt ja gut an"... :fans:

Hier Dr. Kuklinskis Formulierung zu den Folgen des Zinkmangels auf das Gedächtnis:

Der Zinkmangel ist bedeutsam, da dadurch zahlreiche Kinasen wirkungslos werden und die Phosphorylierung von Vitamin B6 und Vitamin B1 nicht mehr im vollen Umfang möglich ist. Damit entstehen sekundäre Defizite durch einen Vitamin-B6-Mangel, z. B. Neurotransmitterbildung, Eiweißsynthese und Transaminierungsreaktionen. (...) Besonders zinkreich ist die Netzhaut, die Vorsteherdrüse und der Hippocampus, der für die Umschaltung des Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis verantwortlich ist.

Das passt bei mir nicht nur gut auf die Traumsituation, sondern auch auf die "Alltagsschwierigkeiten".

Gruß
Kate
 
Imho kommen die Alpträume von den Gliadorphinen (Weizen-Gluten). Seit ich die Familie glutenfrei ernähre, wacht Marc (16 Monate) nachts nicht mehr so oft schreiend auf. Die Trottel in den Elternzeitschriften schreiben, das wäre normal (Erlebnisse des Tages verarbeiten), das finde ich nicht. Da kommen wohl der Glutenrausch und die Entzugssymptome in der zweiten Nachthälfte zusammen.
Das mit dem fehlenden Kurzzeitgedächtnis halte ich für Blödsinn.
Bis vor kurzem noch hatte ich manchmal so schreckliche Alpträume, die mich den ganzen Tag verfolgt haben, dass ich am nächsten Tag nicht schlafen gehen wollte und bis die Frühe am Computer gesessen habe, mich mit Kaffee wachhaltend.
Das ist für ein Kind natürlich noch viel schlimmer, das nicht weiß, dass es nicht real ist, das mit dem Schreien nachts ist der Anfang, dann will es gar nicht mehr schlafen vor Angst, und wenn es (mit Elternzeitschriften-Tipps) zum Schlafen gedrängt wird, schaltet es wohl die Wahrnehmung ab oder so. Dann sind die Gespenster weg. Pech, wenns später wieder durchkommt - dann sagen die Ärzte, man hätte eine Psychose und pumpen einen mit Neuroleptika voll.
Ich wusste immer, dass das Flashbacks aus der Kindheit sind, konnte es mir aber bislang nicht erklären.
Gute Träume!
 
Trauminhalte / Gluten / Gedächtnis

Hi Rohi,

wie meinst Du das: Alpträume als Gluten-Entzugs-Symptome? Oder als Flashbacks, wie Du unten schreibst?

Trauminhalte seien "Nährstoff-induziert", halte ich für eine gewagte These. Plausibler erscheint mir, dass dies für die Schlaftiefe gilt, die wiederum die Aufwachschwelle beeinflusst und damit die Belastung, die von einem unangenehmen Traum ausgeht.

Ich habe beispielsweise heute nacht mehrere eher unangenehme Träume gehabt, deren Inhalte auffällig und sehr direkt mit tatsächlich momentan belastenden Themen assoziiert waren. Aufgrund meiner neuerdings wieder vorhandenen Schlaftiefe bin ich jedoch nicht aufgewacht, und die Träume belasten mich heute nicht besonders. Ich sehe sie allenfalls als Anregung, das eine oder andere ggf. mal anzugehen. Früher bin ich oft aufgewacht, ein Teil der Nacht und der nächste Tag waren gelaufen. – Regelrechte Alpträume thematisieren bei mir immer nur die Wunden aus der „Grundausbildung“, wenn auch stets neu verpackt und mit genialen Abwandlungen, die den Fortschritt im bewussten Umgang damit spiegeln.

Ich habe ca. 3 Monate glutenfrei gelebt, zur Zeit der Verdachtsdiagnose Zöliakie. Auch esse ich seit ca. 15 Jahren sehr wenig Milchprodukte, weil ich sie nicht gut vertrage (inzwischen habe ich auch die Diagnose Lactose-Intoleranz, allerdings KEINE Milch-Eiweiß-Allergie). Ausnahme sind Butter und Sahne, die man ja naturgemäß nicht in den Mengen komsumiert wie Käse oder die für mich immer mit Ekel behaftete Milch. Ich hatte keinerlei Entzugssymptome oder revolutionäre Veränderungen. Was ich allerdings merke, ist, dass es mir nicht bekommt, viel konzentrierte Kohlenhydrate zu essen, ob nun mit oder ohne Gluten. Dies könnte KPU-bedingt sein, das schreiben ja alle, auch Kuklinski. (Meine Gewichtszunahme habe ich mit Fett - mindestens einen halben Becher Sahne pro Tag, Gemüse in Öl gedünstet statt Wasser, dick Butter auf die wenigen Scheiben Brot pro Tag- erreicht. Versuche, dies mit Kohlenhydraten zu erreichen, gingen voll nach hinten los.) Manchmal denke ich aber auch, dass - unabhängig von Stoffwechsel-Anomalien - da ein Fehler in der heutigen Normalkost liegt, dass zuviel Brot, Nudeln, Reis, zuwenig Gemüse und Obst gegessen werden.

Kuklinskis These zum Zusammenhang Zinkmangel/Gedächtnis finde ich schon beachtenswert. Immerhin liefert er eine detaillierte Begründung. Zudem finde ich hier auch endlich einen Hinweis, wie meine Sehstörungen (Netzhautdefekte? beginnendes Glaukom?) mit den anderen Symptomen zusammenhängen könnten. DASS sie es tun, davon bin ich schon lange überzeugt. (Hier noch mal ein DAnkeschön an Mario, der mich angeregt hat, auch unter diesem Aspekt noch einmal bei Kuklinski zu schauen :) )


Gruß
Kate
 
Hallo Kate!

Ich rede hier nicht von irgendwelchen Nahrungsmitteln, sondern von Exorphinen, die teilweise 100xstärker sind als Morphium.
Wenn Du unter einer Droge einen bad trip hast, ist das was ähnliches.
Ich habe das von den Exorphinen mal in die Wikipedia geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Exorphine
Es gibt die Meinung, dass Exorphine aus Getreide die Grundlage der Gesellschaft bilden, die finde ich interessant. Vielleicht sind diese kindlichen Wahnvorstellungen auch die Grundlage der Religion.
Ist vielleicht nur ein geringer Unterschied zwischen der Angst vorm Schwarzen Mann und der Angst vor der Hölle.
 
Hi Rohi,

das ist interessant. Scheint, dass ich also auf DER Droge noch nie "drauf" war, oder schon lange nicht mehr. Einiges verstehe ich noch immer nicht, z.B. wieso Du von Flashbacks schreibst, wenn Du die Träume als Wahnvorstellungen bzw. Horror-Trips siehst. Meinst Du das so, das der Inhalt durch tatsächliche Erlebnisse bedingt ist, aber die Ausgestaltung bzw. das Ausmaß der Belastung drogenbedingt? Zwischen Hölle und Schwarzem Mann kann ich auch keinen Unterschied sehen. Meine Träume allerdings sind sehr nah an der Realität und weder kindisch noch wahnhaft. Da sind Menschen wohl sehr verschieden.

Bleiben auch folgende Fragen:

- Wie ist es mit Gliadorphinen in Dinkel? Ich esse (so gut wie) nur Dinkel. Viele Leute vertragen diesen besser, irgend einen Unterschied (in den Eiweißen) muss es also geben.

- Ist der Gluten-Gehalt wirklich so entscheidend? Was ist mit Buchweizen & Co. hinsichtlich Exorphin-Gehalt?

- Was ist mit den ganzen anderen "Drogen" die wir so konsumieren (Kaffee, Tee, Bananen und andere Serotonin-Bomben, Muskatnuss,...) - alle weniger schlimm?

- Wenn die Exorphine den Pflanzen als Fraßschutz dienen, was kann man dann überhaupt essen, wenn man die vermeiden möchte? Nur Obst?

Es gibt auch Leute, die meinen, unsere Gesellschaft sei Amalgam-geprägt (ein großer Teil der Europäer sind Amalgam-Träger). Ich glaube, es ist ratsam, sich von allzu einseitigen Sichtweisen zu distanzieren. Das heißt nicht, dass nicht überall "was dran" ist.

Ich selbst bin von daher ein bisschen diät-müde, als ich schon x Auslassungsdiäten probiert habe, immer in der Hoffnung, ein gaaanz anderer (selbstverständlich knackgesunder) Mensch zu werden :D Hat nie was gebracht. Wohingegen "Mäßigung" bei Kaffee z.B.mir schon was bringt. Ach ja - und das Aufhören mit dem Rauchen... das hat deutliche Effekte gehabt. Mittlerweile sind bei mir nur noch so wenig Nahrungsmittel über, dass ich kaum noch was auslassen kann bzw. will.

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

ich kann leider im Augenblick aus Zeitmangel nicht so fachsimpeln, ich habe schon mal angefangen, drüber zu schreiben, aber auch dafür keine Zeit mehr, Du kannst ja mal schnüffeln:
www.biomedizin-online.info
 
Alptraum & Traumerinnerung

eine Ursache keine Traumerinnerung zu haben aber auch Alpträume bei HPU können sein :
Du nimmst den Telefonhörer auf, schließt die Tür, gehst zu einer Verabredung………………
Das sind alles Botschaften für das Gehirn die via das Nervensystem da ankommen.
Kannst Du Dir vorstellen wie viele Botschaften und Daten das sind, pro Tag, pro Woche……..? Normalerweise wird Nachts das Erlebte verarbeitet, verstoffwechselt (bei einem Computer würde man sagen diese Daten werden defragmentiert). Dazu braucht der Körper bestimmte Phasen wie die REM Phase aber auch andere. Wenn der Körper nun eine Stoffwechselstörung hat, HPU z. B dann fehlen bestimmte Stoffe um diese Vorgänge zu unterstützen. Dann ist man nicht mehr ausgeruht wenn man geschlafen hat und die nicht verstoffwechselte „Erlebnisse“ stapeln sich im Körper. Das ist nicht so angenehm für das Nervensystem und können Depressionen verursachen und sind auch ein Grund dafür, das wenn man eine Behandlung in Richtung HPU anfängt einschleichend mit den Nahrungsergänzung anfangen sollte. Damit alles nicht zu schnell geht. Es ist nur eine Erklärung von vielen. Es gibt viele andere Ursachen. Deshalb ist es wichtig zu wissen ob man HPU hat oder nicht damit man bestimmte Symptome einordnen kann.
Dieses kann man wie alles, nicht verallgemeinern, es gibt auch Menschen die keine Traumerinnerung haben (sagen sie) aber dennoch „normal“ funktionieren. Schlecht schlafen bzw. wenig schlafen, häufig aufwachen, Alptraum ähnliche Träume sieht man häufig bei HPU Patienten. Diese können viele Ursachen haben, neben dieses nicht verstoffwechseln können des Erlebte können Schilddrüse, Histaminspiegel, Blutzuckerspiegel eine große Rolle spielen.
Zumeist verschwindet dies bei einer Therapie. Nach dieser Psychischen Verarbeitung wird sich zumeist auch der körperliche Zustand verbessern.
Liebe Grüße
Leni Q ;)
 
@Rohi: Schade. Die Aufklärung dieser Widersprüchlichkeiten hinsichtlich Träumen hätte mich schon interessiert. Und ein Kommentar dazu, wieso ich diese schrecklichen Gluten-/Kasein-Entzugserscheinungen garnicht hatte. Aber Deine Prioritäten sind natürlich zu akzeptieren. - Die Ausführungen unter Biomedizin.de über Ernährung sind interessant. Hinsichtlich KPU/HPU sind sie allerdings teils subjektiv gefärbt ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet ist! (Bewertung der Präparate, insb. B6/P5P-Frage - da hatten wir hier im Forum öfter mal auch andere Erfahrungsschilderungen; Heck Biopharma als Hersteller qualitativ sehr hochwertiger Produkte wird nicht erwähnt.)

@Leni: Danke für die Ausführungen. Jedenfalls sind Träume demnach kein Schmarrn, sondern haben eine sinnvolle Funktion. Das empfinde ich auch so und bin froh, dass ich mich wieder an viele erinnern kann. :freu:

Grüße :)
Kate
 
Hallo Kate,

ich schreibe mal mehr allgemein, um zu wissen, warum speziell bei Dir was so ist, müsste ich Dich kennen.
Für mich ist Dinkel eher so eine neumodische Entartung.
Ich habe mal gegoogelt und da war das übliche bla-bla von den vielen Vitalstoffen, die Dinkel hätte, und das es Leute schon von unheilbaren Krankheiten befreit hätte usw.
Aber wenn ich von den "wertvollen Proteinen" lese, dann schrillen bei mir die Alarmglocken. Oft entpuppen sich diese nämlich als irgendwelche Gifte, mit denen sich die Pflanze gegen Fressfeinde verteidigt.
Nehmen wir mal das Gluten. Ich habe mich gefragt: Wozu braucht die Pflanze Gluten? Wenn man weiß, welche Absicht hinter einem derart hochkomplexen Molekül steckt, kann man die Folgen für den Menschen besser abschätzen.
Meine Antwort: das Gluten ist eine Waffe des Weizens (Roggens, Dinkels usw.), um sich gegen Fressfeinde zu verteidigen. Dass man davon krank wird, ist also kein Zufall, sondern Absicht! Das Gluten ist dazu da, um Fressfeinde krank zu machen und wahrscheinlich auch die Fortpflanzung zu beinträchtigen. Das klappt bei uns ja schon wunderbar. Mich würde es nicht wundern, wenn Gluten auch noch die Schilddrüse anfrisst, LH und Prostaglandin werden ja schon vom Gluten beeinflusst.
Hast Du diesen Text schon gelesen?
https://menschennahrung.de/13__Notizen/GW_paper_de.html
Das wichtigste fehlt dort: die Religion. Ohne die Regeln der Religion hätte der weizenbekiffte Mensch nichts mehr auf die Reihe bekommen. Das kommt schon bei der Vertreibung aus dem Paradies zum Ausdruck:
Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.
17Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist.
Also: die Exorphinsucht wird den Mann zur Fronarbeit auf dem Acker zwingen, nix mehr Abenteuerleben als Jäger, und die Frau wird unter "Mühsal" ihre Kinder gebären. Warum Mühsal? Neulich habe ich im Fernsehen eine Stute gebären sehen, die hatte offenbar keine Schmerzen, die lag lda wie betäubt. Das Geheimnis: der Körper erzeugt schmerzstillende Endorphine. Dieses endorphine Regulierungssystem zerschießt sich der Mensch mit den Exorphinen, darum brüllen die Menschenfrauen bei der Geburt so. Die Endorphine sind das Entscheidende, nicht die Neurotransmitter oder anderes. Warum sagen das einem die Wissenschaftler nicht und führen einen stattdessen mit ihrem Serotonin und Dopamin auf eine falsche Fährte? Wer bezweifelt, dass die Endorphine so wichtig sind, kann ja mal eine Drogenberatungsstelle aufsuchen und sich paar Heroinabhängige ansehen.
Im Extremfall (früher Kontakt mit Gluten/Kasein) kann der Mensch wahrscheinlich gar kein eigenes funktionierendes Endorphinsystem aufbauen.
Kommt die nächste Frage: Was darf ich überhaupt noch essen bzw. meinen Kindern zu essen geben?
Da gibt es schon Kriterien:
* bekannt gefährliche Nahrungsmittel vermeiden. Autismus, Geisteskrankheiten, Zöliakie, Allergien kommen vom Gluten - im Gegensatz dazu ist so was von Reis, Kartoffeln, Hirse, Hanf nicht bekannt, wieso soll man also mit Gewalt Gluten essen?? Da muss man eben mal Kartoffeln schälen, wie die Eltern und Großeltern. Aber da sind sich ja viele zu fein dazu, aber dann jammern, wenn man krank wird, selber schuld.
* urheimische Nahrungsmittel - Quinoa und Amaranth müssen ja nicht sein, da kommt schon wieder die Dekadenz durch. Es muss um die Ecke wachsen können, und wenn es geht noch bio. Es hat keine Zukunft, alle Nahrungsmittel aus China oder Peru herschippern zu müssen. Da gibt es noch genug zu entdecken, z. B. Hirse, die schon in Grimms Märche vorkommt: https://www.hirsemuehle.de/index.htm
oder der zu Unrecht vernachlässigte Hanf, ich habe schon 1,5 kg daliegen, da spart man sich die Lachsölkapseln.
* Abwechslung: die ca. 8 Gramm Gluten, die der heutige Deutsche täglich vertilgt, sind einfach zu viel. Aber auch das scheint viele zu überfordern, mal selber über das Essen nachzudenken und sich nicht von früh bis abens mit Kaisersemmel (Normalo) oder Bio-Dinkelbrötchen (Öko) vollzustopfen. Wenn Brot sein muss: dann abwechseln! So mache ich es: einmal Kartoffel/Reismehl, dann Reis/Maismehl, dann Kartoffel/Maismehl, das kriegt man sogar mit Fertigmischungen hin. Ich werde aber auf Selbermischen umsteigen, und als Basis Hirsemehl, Kartoffelmehl und Hanfmehl nehmen.

So viel fürs Erste, Du siehst, dass das sehr umfänglich ist. Gut sollen die Bücher vom Pollmer sein, habe ich leider kein Geld für im Augenblick.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Matthias,

wie kommst Du gerade auf Hanf? Ein ganzheitlicher Orthopäde hatte mir einmal geraten, Hanf (aus dem Bioladen) zu essen... ich habe es bisher noch nicht getan...
Würde mich aber interessieren, wodurch Du jetzt auf einmal auf Hanf gekommen bist, denn sooo üblich ist der hier in Deutschland ja nicht gerade (zumindest nicht zum gewöhnlichen Verzehr ;) ).

Viele Grüße
Lukas



 
Hallo Matthias,
nicht alle Leute, die Gluten essen, werden krank - das mal nur so nebenbei. Ich bewundere ja Dein Engagement sehr, auch Deinen Fleiß beim Herausfinden von Zusammenhängen und neuen Essensmöglichkeiten. Aber meinst Du nicht, daß Du vor lauter Begeisterung im Moment den Wald vor lauter Bäumen kaum mehr siehst? :)

Du schreibst, daß wir die Getreide bzw. Früchte des Felder essen sollen, die bei uns wachsen. Das finde ich auch. Nur: der Reis gehört dazu bestimmt nicht, und auch der Mais wird in Deutschland erst seit dem Ende des 2. Weltkrieges gegessen. Der kam damals aus Amerika.
Dinkel halte ich auch für eine Mode-Erscheinung und er wird ja auch wirklich sehr gut beworben. Man hat den Eindruck, als Nicht-Dinkel-Esser ist man minderwertig ;) ... Trotzdem: er hat einen Vorteil, finde ich: er wächst nur auf Böden, die nicht mit Dünger bearbeitet worden sind. Man kann also ziemlich sicher sein, daß man keine Rückstände von Dünger mitißt.

Liebe Grüsse,
Uta:)
 
Hallo Lukas!

Ich finde die angstlösende und antidepressive Wirkung von Rauschhanf überragend, wenn ich wüsste, wie ich an das Zeug rankomme, würde ich mir ab und an einen Joint genehmigen. Ist auch das anerkannt beste Mittel gegen Überdruck im Auge (Grüner Star), wird sogar im Terminator 1 oder 2 erwähnt, wenn Arnold einen Alten mit Joint fragt, ob er grünen Star hat.
Meine selbstgebaute 400-Euro-Hanfbeleuchtungsanlage musste ich leider verschrotten, da wir vom 5. in den 1. Stock gezogen sind und auch zwei Kinder haben.
Wenn meine Kinder mal soweit sind, werde ich denen raten, lieber ab und an einen Joint zu rauchen als mit dem Teufel Alkohol anzufangen.
Von daher meine Hanfsympathie.
Mit Einkauf von Hanfmehl unterstützt man auch den Hanfanbau in Deutschland.
Üblich ist Hanf in Deutschland nicht, das letzte Mal wurde der Hanfanbau offiziell im dritten Reich propagiert, wegen der vielfältigen Verwendbarkeit. Aber man hat in steinzeitlichen Hügelgräbern in Thüringen Hanfsamen gefunden, also ist der nicht "kulturfremder" als die anderen Getreide, die auch nicht von hier stammen.
Der Begriff "Knaster" für schlechte Tabak kommt von den knisternden Geräuschen vom Hanfsamen, wenns die Bauern früher rauchten, auch die Jeans, also Levis, waren ursprünglich Hanfhosen.
Gesundheitlich soll Hanf auch super sein, mit Omega 3 und 6 und gegen Neurodermitis, aber damit habe ich mich noch nicht befasst, im Hanf-Shop gibt es da paar Infos:
https://www.hanf-natur.com/
Der Nachteil vom Öl und auch vom Mehl, das sehr ölig ist, dürfte die schlechte Haltbarkeit sein.

Hallo Uta,

gerade kam Dein Posting, ich fange mal von hinten an. Wo ich lebe (Neubauviertel im Osten, Landkreis mit über 20 % Arbeitslosigkeit) isst keiner Dinkel, das von Dir beschriebene Problem des Zwangs zum Dinkelessen betrifft uns nicht. Die Frau vom Reformhaus erzählte mir neulich, dass sie auf der Bio-Fach in Nürnberg war und manche Großhändler Ostdeutschland gar nicht beliefern.
Mit Reis und Mais hast Du recht, ich bin aber kein Fanatiker, was ich schreibe, sind für mich Orientierungsrichtlinien, und in meine Realität passen Reis und Mais in angemessenem Maße schon rein. Es geht mir da auch eher um den Transport, der notwendig ist.
Ich habe noch einen Orientierungsgrundsatz, dazu habe ich mir Kants kategorischen Imperativ leicht abgewandelt: Ernähre Dich so, dass sich alle Menschen so ernähren könnten. Das geht mit Dinkel nicht und meines Erachtens auch ohne maßvollen Düngereinsatz nicht. Ich glaube nicht, dass man mit der gegenwärtigen Bioproduktivität Deutschland ernähren könnte, aber vielleicht kommt die Rettung ja von den EM.
Und mit dem Gluten? Für mich und meine Kinder übertreibe ich nicht, für viele Menschen mit Autismus und anderen psychischen Störungen übertreibe ich nicht. Guck Dir doch mal die Leute an! Da haben schon kleine Kinder Augenringe wie Drogenabhängige, das ist das Gluten. Natürlich bekommen nicht alle Leute Zöliakie, aber von diesen bewußtseinsverändernden Wirkungen des Glutens sind sehr viele betroffen. Früher war es nur die weißbrotessende Oberschicht, heute sind es alle.
Ich hatte nun durch die Wende die Gelegenheit der Beobachtung, was mit Menschen passiert, die auf einen Schlag die aufgenommene Glutenmenge massiv erhöhen. Erst mal nehmen die Allergien zu, dann kommt eine Jugend, wo die Frauen gar nicht mehr aussehen wie Frauen sondern wie pubertierend Jungs, und das auch noch mit paarundzwanzig. Die haben gar keine weiblichen Hüften mehr, und das muss mit dem Gluten zusammenhängen. Ich empfinde das gar nicht mehr als Frau, sondern irgendwie als Neutrum. Das ist bei Euch schleichend gekommen, diese Dekadenz, hier war es eben auf einen Schlag und darum deutlicher. Es geht ja so weiter, bald sollen 50 % der Bevölkerung Allergien haben.
Du wirst vielleicht Gluten essen, da wird Dir das nicht so auffallen, weil Du mit drin bist, viele Sachen habe ich erst seit der Abstinenz bemerkt.
Nachtrag
Ich möchte selber mal ein Argument gegen meine Glutentheorie bringen:
Wenn Gluten irgendwie berauscht, müssten Menschen, die sich glutenfrei ernähren, auf eine gewisse Weise "erleuchtet" sein. Da hat man erst mal die Anhänger verschiedener abgefahrener Ernährungsformen, bestimmte Rohköstler wie mein Cousin Sven zum Beispiel, aber die machen nicht durchgehend den Eindruck vollkommener geistiger Gesundheit, wenn man so in den Foren liest, da sind die im Gegenteil teilweise richtig durchgeknallt.
Dann hat man Menschen mit Zöliakie, die sind auf den ersten Blick auch nicht anders als die Glutenesser, aber wenn die Zöliakie ausbricht, ist vielleicht schon alles zu spät. Außerdem lassen sich Menschen schlecht über Internetforen beurteilen. Leider gibt es in Bautzen keine Gruppe des Zöliakievereins, sonst wäre ich mal hingegangen. Der einzige Zöli, den ich kenne, ist der Mann meiner Cousine, und der ist allerdings ein Intelligenzbolzen, wie ich erstaunt merkte, als er jetzt als Oberarzt nach Kassel berufen wurde und meine Cousine erzählte, dass sie gerade seine Habilitation abgetippt hat.
Er ist übrigens Experte für radiologische Schilddrüsenuntersuchungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Matthias,

schade, dass die Hanf-Nudeln usw. auf der Seite eigentlich Weizennudeln mit nem "Schuss" Hanf sind. Damit fallen sie ja auch wieder flach...
Im Bioladen hier gibts die reinen Hanfsamen oder -körner, sehen auch recht ölig aus... hatte die Packung nur mal kurz in der Hand und wieder weggelegt - wüsste gar nicht, was man mt denen machen könnte...

Rauchen würde ich es nicht wollen.. aber ein Space Cookie würde ich villeicht wegen den ewigen Schmerzen auch mal ausprobieren, wenn mir jemand so was mal anbieten würde... :D

Viele Grüße
Lukas
 
Hanf kenne ich auch nur in Verbindung mit anderen Getreiden wie Weizen oder Dinkel zum Backen oder feingemahlen/gequetscht im Müsli. Ist ganz lecker, aber recht harte Schalen hat er. Mit einem Steinmahlwerk soll man Hanf nicht allein vermahlen da er zu ölhaltig ist.

Zum Getreidethema gibts ein ganz gutes Buch:
Bücher von Amazon
ISBN: 3929002353
Auf der Grundlage von mehr als 340 Quellen legt Cordain überzeugend dar, warum die Menschheit auf Getreide nicht verzichten kann, doch das Getreide und damit hergestellte Produkte keinesfalls ideale Nahrungsmittel sind. Das Gegenteil ist der Fall: Häufiger Verzehr von Getreide und Getreideprodukten bildet die Grundlage für eine Vielzahl von ernsten Erkrankungen. Durch sie ausgelöste Vitamin- und Mineralstoffmängel führen zu Osteoporose, Entwicklungsstörungen und einem geschwächten Immunsystem. Die Omega-6 Fettsäuren im Getreide lösen tiefgreifende Veränderungen im Fettstoffwechsel aus, von einer gesteigerten Oxidation des LDL-Cholesterins bis hin zu einem vermehrten Auftreten von Herz-Kreislaufkrankheiten. Abwehrproteine, mit denen sich Pflanzen gegen Fraßfeinde schützen, schädigen nicht nur Raupen und Käfer, sondern auch den Menschen: Auto-Immunerkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie, Diabetes Mellitus, Rheuma und Arthritis, IgA Nephropathie (chronisches Nierenversagen) bis! hin zu Lupus und multipler Sklerose werden mit Getreideverzehr in Verbindung gebracht, ebenso wie Allergien aller Art. Damit nicht genug, auch die enge Verbindung von Getreideverzehr und neurologischen Störungen wie Epilepsie, Demenz, Schizophrenie und andere Nervenerkrankungen wird immer wahrscheinlicher.

Hat schon mal jemand Kokosnussmehl zum Backen verwendet? Ich habe es noch nirgends im Laden gesehen, aber es gibt ein englischsprachiges Buch dazu: Cooking with Coconut Flour: A Delicious Low-Carb, Gluten-Free Alternative to Wheat (https://www.piccadillybooks.com/cooking-with-coconut-flour.htm), in USA scheint das schon ein Thema zu sein wie die zahlreiche Literatur belegt.

samadhi
 
Hallo Samadhi, hallo Lukas,

von dem Buch habe ich auch schon oft gelesen, aber leider habe ich im Augenblick kein Geld für Bücherkauf übrig, 30 Euro für zwei EM Bücher zuletzt haben mein Budget erschöpft.
Kokosmehl habe ich hier auch noch nicht gesehen.
Hanf habe ich folgende Verwendungsmöglichkeiten:
* Hanföl an Salat o. ä., habe ich aber nicht, weil meine Kinder keinen Salat essen, der Marc mit seinen vier Zähnen kann den noch gar nicht kauen.
* Hanfmehl, wenn man selber bäckt, aber Achtung: nicht zu viel nehmen! Ca. 10 % Hanfmehl schmeckt nussig, mehr schmeckt dann bitter.
* außerdem habe ich noch geschälte Hanfsamen da, die sehen aus wie geschältes Sesam, man kann die auch in der Pfanne anrösten, ich mache es dazu, wenn ich ein Brot backe, dann bekommt das Biss, aber fürs Müsli oder so gehen die vielleicht auch.
Neben meinem Computer stehen geröstete und gewürzte Hanfsamen, die ich mir mal mitbestellt habe, aber da kommt man sich vor wie ein Vogel, wenn man die knuspern soll, und überhaupt habe ich Hanfsamen mit Schale noch da und keine Verwendung, ich dachte schon mal dran, weil in unserem Neubauviertel ("Gesundbrunnen") ein Feuchtgebiet ist, dort so ein wenig Hanfsamen zu verstreuen, Nachts und bei Nebel, und zu gucken, was dann passiert, traue mich aber ehrlich nicht.
Zum Rauschhanf: der ist für mich im Augenblick abgehakt, mit Frau und Kindern, aber wenn ich schlimm krank werden würde (schlimmer als jetzt), vielleicht Krebs oder MS, dann würde ich mir was besorgen.

Alles Gute

Matthias
 
Es stimmt ,es müssen mehrere Dinge zusammenkommen,denn mein Mann leidet so stark unter Alpträumen und wir sind immer noch (seit 10 Jahren ) auf der Suche nach dem ultimativen Medi.
Auch Kuklinski konnte ihm nicht helfen. Er sit trotz Medi vollkommen aufgedreht und nur wenn er ordentlich einen zur Brust genommen hat ,kann er tief und gut schlafen.Am liebsten würde er jeden Tag Alkohol trinken ,um schlafen zu können.Sein Swerotonin -Spiegel ist auch unten und läßt sich nicht richtig regulieren.
M.
 
Pollmer

Hallo Rohi,

habe Deinen Beitrag oben eben erst gelesen. Das Thema Ernährung hängt mir ab und an einfach zu sehr zum Hals raus... Nun ein paar Antworten:

Dinkel ist meines Wissens eine Urform des Weizens, der also das "neumodischere" von beidem ist. Für mich gibt es noch ein persönliches Argument: Aus Dinkel lassen sich gut schmeckende Sauerteig-/Backferment-Vollkornbrote backen. Aus Weizen habe ich so was noch nicht gesehen. (Hefe ist ja tabu bei HI, Weizen wird übrigens auch teilweise als ungünstig angesehen, wohl wegen eines höheren Histamingehaltes - siehe Liste hier in der HI-Abteilung.)

Hast Du zu DDR-Zeiten eigentlich kein Brot gegessen? Ich meine mich zu erinnern, dass es bei meinen DDR-Verwandten Brot gab.

(Als Anti-Gluti würde ich mir überlegen, ganz auf "Brot" zu verzichten - ein echter Vegi braucht ja auch keinen Fleischersatz! Die glutenfreien Cerealien teilen einem ja ganz deutlich mit, dass sie eigentlich kein Brot sein möchten, wenn sie schon beim Auspacken oder Zerschneiden in tausend Brösel zerfallen :D Warum nicht gleich Kartoffeln oder Reis zum Frühstück?)

Habe Deinen Hinweis als Anregung genommen, in meinen Pollmer-Büchern noch mal zu blättern. Kann die Bücher empfehlen, über jeden Zweifel erhaben sind sie aber auch nicht. Und es ist teilweise nichts für zarte Gemüter... Ich habe "Iss und stirb" beim Essen gelesen :D Kaufe allerdings seit dem (Ende der 80er) jedenfalls freiwillig nichts mehr aus konventioneller Landwirtschaft oder Nahrungsmittelindustrie. Zwei besonders leckere Beispiele habe ich in Erinnerung: Bei Frauen konnte man durch hochdosierte Gabe von konventionell erzeugtem Fleisch die Menstruation vorzeitig auslösen, in konventionell erzeugten Milchprodukten fanden sich u.a. Eiterpartikel (aufgrund der chronischen Euterentzündung der Melkmaschinen-geplagten Kühe) :eek:

Das neuere Buch "Prost Mahlzeit" ist mir teils zu pollmer-isch... äh polemisch. Pollmer kritisiert - zu Recht - den Missbrauch bzw. die Fehlinterpretation von Statistik/Studien, betreibt das aber teilweise selbst. In seiner Zeitschrift fand ich mal die Überschrift "Dicke leben länger", das ist klassisch: Neben Verwendung von unklaren Begriffen wird sehr plakativ ein Kausalzusammenhang suggeriert (der sich statistisch grundsätzlich nicht nachweisen lässt). Wenn man ihn mal gesehen hat, ahnt man Hintergründe gerade dieser Aussage...

Pollmer geht nicht ganz mit Dir konform - hier ein paar Leseproben:

Zu "Fraßgiften" sagt er ganz klar, dass sich diese nicht nur in Getreide finden. Die Gurke möchte halt auch nicht gefressen werden. Ich hatte das hier irgendwo schon mal geschrieben, aber Pollmer wohl nicht als Referenz erwähnt.

Kein Lebewesen, sei es Pflanze oder Tier, wird gern gefressen und versucht deshalb der Verdauung durch andere Lebewesen zu entgehen. Bei Gefahr können Tiere davonlaufen, Pflanzen jedoch nicht. Sie müssen sich also auf andere Weise vor einer hungrigen Umwelt schützen. (...) Ausgerüstet mit Bitterstoffen vertreiben Pflanzen Schädlinge und Fraßfeinde, (...), mit nachgebauten Hormonen regulieren sie die Fruchtbarkeit naschhafter Säuger, mit >>gefälschten<< Aminosäuren blockieren sie den Aufbau von Eiweiß im Körper des Angreifers und bewaffnet mit Enzymstoppern behindern sie unsere Verdauung. (...) Es liegt auf der Hand, dass sich auch unsere Nahrungsplanzen zu wehren wissen. Denn sie alle stammen von Wildpflanzen ab (...) Wir Menschen haben jedoch durch Züchtung die Widerstandsfähigkeit unserer Nutzpflanzen eingeschränkt, so dass da und dort Lücken in den Verteidigungslinien entstanden, die wir für unsere Ernährung nutzten.
Es folgen lange Ausführungen über die Kartoffel...

Pflanzliche Kost wird in der ganzen Welt entweder fermentiert oder ausgiebig gekocht. Beides zerstört die unerwünschten SPS. Deshalb sind Eintöpfe bekömmlicher als Rohkostplatten. Hinzu kommt: die wirklich wichtigen Stoffe liegen meist in gebundener Form vor, schließlich soll es dem Fraßfeind so schwer wie möglich gemacht werden, das >>Wertvolle<< aus den Blättern, Stengeln und Knollen herauszuholen. Erst eine Fermentation setzt diese Stoffe frei. Das ist der Grund, warum die positiven Wirkungen des Weintrinkens eben nicht durch Traubenverzehr erreicht werden. Und warum Roggenbrot bekömmlicher ist als Roggenflocken im Müsli. Und warum die Asiaten ihre Sojabohnen so aufwendig aufarbeiten und fermentieren.

https://www.dradio.de/dlr/sendungen/mahlzeit/152972/

Pollmer zu Exophinen - zwischen Ausführungen über Milch und Schokolade -

Setzt man ganz normale Lebensmittel, wie etwa Weizen oder Fleisch einer >>Verdauung<< im Reagenzglas aus, so werden auch daraus Exorphine freigesetzt, die ähnlich denen der Milch sind. (...) Und die Exorphine liefern eine mögliche Erklärung für eine alte Beobachtung: Viele Schizophrene können ihren Zustand verbessern, wenn sie den Weizen vom Speiseplan streichen. (...) Entsprechende Tierversuche deuten ebenfalls auf einen solchen überraschenden Zusammenhang. Das heißt natürlich nicht, dass wir alle vom Weizen schizophren werden. Aber es gibt offenbar auch den Fall, dass ein Produkt, das für zahllose Menschen absolut unbedenklich und vorteilhaft ist, einigen ganz wenigen schaden kann.

Unsere ganz normalen Lebensmittel besitzen also die Macht, unsere Psyche zu beeinflussen. Wie empfindlich man darauf reagiert, ist wohl individuell sehr verschieden. Noch (Buch stammt von 1998, Anm. Kate) stehen wir am Anfang dieser Forschung.

Pollmer ist also, zumindest zu dem Zeitpunkt, nicht auf Gluten/Kasein fokussiert, noch bewertet er die Exorphine grundsätzlich negativ (schreibt auch über deren Funktionen).

Interessant auch zum Thema "Aufputschmittel"

Früher wurden in Deutschland pro Kopf offenbar hundertmal mehr Gewürze verkonsumiert als heute. Sicher nicht nur wegen der Bandwürmer oder gar aufgrund mangelnder Esskultur. Viel naheliegender ist eine andere Überlegung: Im Mittelalter gab es außer Alkohol, Muskat und Pfeffer sowie einigen widerwärtigen einheimischen Drogen wie dem Stechapfel (...) keine Stimulantien. Als Zucker, Kaffee und Tabak verfügbar wurden, schwand der Bedarf an heimischen "Aufputschmitteln"...

Da fallen mir "Hildegards Nervenkekse" ein: Die enthalten so viel Muskat, dass die eigentlich unter das Drogenschutzgesetz fallen müssten... Ich bin leider allergisch gegen Muskat :mad: Die sind übrigens aus Dinkel und Hildegard (von Bingen) lebte im Mittelalter... Aber, Rohi, man könnte bestimmt auch eine glutenfreie Variante entwerfen, bist doch kreativ :)

Gruß
Kate
 
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