Reaktionen auf "alles"

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04.08.10
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18
Hallo zusammen,

in meiner Verzweiflung wende ich mich mal wieder hier hin.

Ich leide seit Jahren unter vielfältigen Unverträglichkeiten insbesondere bzgl. Baustoffe und Möbel. Ich lebe in einem Haus, in dem ich glücklicherweise alles meiden kann, was nicht geht.

Natürlich versuche ich immer mal wieder Dinge/Möbel einzubringen, in der Hoffnung, dass das geht. Leider funktioniert seit ca. 2 Jahren überhaupt nichts mehr. Die Materialien scheinen egal: Metall, Keramik, Holz, Plastik....scheinbar alles, sei es auch noch so klein, löst bei mir Reaktionen aus. Das Verrückte daran: sämtliche Möbel, die ich bereits in meinem Haus stehen habe, verursachen keine Probleme.

Darunter sind bei weitem nicht nur "gesunde" Möbel, sondern durchaus auch einige Stücke einer bekannten schwedischen Möbelhauskette. Diese hatte ich sogar allesamt neu gekauft und habe sie von Anfang an ohne Probleme vertragen. Nun ist es so, dass ich vor kurzem ein gebrauchtes Teil, dass ich so schon einmal im Haus stehen habe, gekauft hab und darauf reagiere. Das kann ich nicht nachvollziehen.

Außerdem versuche ich seit Jahren eine Matratze für meine Tochter zu finden, die ich vertrage (siehe anderer Thread). Leider erfolglos. Das Verrückte: Eine Matratze, die ich nun schon seit einiger Zeit im Keller zum auslüften stehen habe und die ich, wenn ich sie zum testen ins Haus hole, nicht vertrage, hatte meine Frau vor kurzem ohne mein Wissen ins Haus geholt. Sie stand zwei Tage und Nächte im Haus, ohne das ich darauf reagierte. Als ich sie entdeckt hatte, fingen die Reaktionen wieder an. Jedes Mal wenn ICH sie danach zum Testen ins Haus holte, reagierte ich wieder.

Es ist zum wahnsinnig werden. Mittlerweile bin ich ich mir fast sicher, dass allein meine Angst vor einer Reaktion, zu dieser führen kann. Anders kann ich mir das Beschriebene nicht erklären.

Ich freue mich, wenn ich mit diesem "komischen" Beschwerdebild nicht allein bin und vielleicht jemand einen Tipp hat, wie man damit umgehen kann.

Viele Grüße

Chris
 
Hallo Chris,

wie zeigt sich denn, daß Du reagierst? Welche Symptome entwickelst Du? Weißt Du, ob Du auch auf Nahrungsmittel reagierst oder auch auf Pollen?

Es ist auf jeden Fall durchaus möglich, daß allein die Angst vor Reaktionen Allergien (auch Intoleranzen, z.B. die Histamin-Intoleranz) steigern können.
...
Wichtig ist für dich, eine Strategie zu finden, wie du deine negativen Gedanken in positive umwandeln kannst.

Das A und O sind also Entspannungsmethoden und Stressmanagement.

Ein paar kleine Dinge, die eine große Wirkung auf oben genannte psychische Faktoren haben können, sind zum Beispiel:

  • ein Stress-Tagebuch führen. Hier kannst du gucken, ob und wann sich bei Stress-Situationen die Symptome der Allergie verschlimmern.
  • Entspannungstechniken lernen.
  • grundlegende positive Einstellungen erlernen. Zum Beispiel durch sogenannte Affirmationen, also die Umwandlung negativer Glaubenssätze in positive.
  • Yoga machen.
  • spazieren gehen in der Natur.
  • mit dem Haustier kuscheln und eine extra Dosis Oxytoxin (das Kuschelhormon) tanken.
Du siehst, es gibt Mittel und Wege wie du deiner Psyche auf die Sprünge helfen kannst.
Mit ein paar Tricks und etwas Übung kannst auch du deine allergischen Reaktionen positiv beeinflussen. Wenn du deine Psyche und dein Immunsystem gezielt unterstützt, hilfst du deinem Körper den nächsten Allergieschub besser zu überstehen. Oder mit einer ganzheitlichen Sichtweise sogar ganz in den Griff zu bekommen.

Das Fazit dieses Artikels:

Eine starke Psyche spielt bei der Behandlung von Allergien eine zentrale Rolle. ...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für die schnelle Antwort.

Ich finde MCS-Symptome immer schwer zu beschreiben, aber ich versuche es mal: Kribbeln am ganzen Körper, Benommenheit, Kopfschmerzen, starke Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit, festsitzender Schleim, der sich bei Meidung der Auslöser löst, belegte Stimme/Heiserkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Wortfindungsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Vermehrte Pickelbildung, "dicke Augen"...

Ich frage mich immer wo die Grenze zwischen körperlichen Symptomen und psychosomatischen Symptomen ist. Ich kann keinen Unterschied bei der Art/Ausprägung der Symptome feststellen. Nach der beschriebenen Matratzen-Geschichte bin ich mir jedenfalls sicher, dass ich beides habe.

Interessant finde ich deinen Vorschlag bzgl. Stresstagebuch. Meine Reaktionen kommen immer dann, wenn ich was neues ins Haus einbringe. Das ist natürlich mit extremem Stress/extremer Angst verbunden. Fraglich ist nur, wann löst der Stress/die Angst Symptome aus und wann die eingebrachten Gegenstände selbst. Dass ich eine Veranlagung für MCS habe will ich nicht bestreiten. Schließlich wusste ich, als ich das allererste Mal die beschriebenen Symptome hatte, nichts über dieses Beschwerdebild, habe aber trotzdem Symptome gehabt.

Ebenfalls vielen Dank für den Link. Den werde ich mir mal genauer ansehen.

Viele Grüße
Chris
 
Hallo Chris,

Ich kann das, was du beschreibst gut nachvollziehen. Es gibt, so meine Erfahrung, bei einer MCS meist zwei Seiten. Das eine sind tatsächliche Unverträglichkeiten, gerade im Nahrungsmittelbereich, Vitamin- und Mineralstoffdefizite, was die Unverträglichkeiten verstärken kann.

Es gibt aber auch eine psychische Seite, die irgendwann zum Selbstläufer werden kann. Ich habe an einer anderen Stelle in deinem Thread etwas darüber geschrieben.



Datura hat etwas ähnliches beschrieben. Sie hat das Cupta-Retraining gemacht und es hat ihr geholfen.

Alleine schon das, was du über die Matratze schreibst, das ist für mich ein kleiner Beweis, dass du alles, was älter ist und was zu deinem Umfeld gehört, dass du dies als ungefährlich ansiehst. Und alles, was von außerhalb kommt und scheinbar neu ist, sogar Metall, löst bei dir Reaktionen aus. Ich könnte mir vorstellen, dass du das wieder verändern kannst. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris,
Ich könnte mir vorstellen, dass du das wieder verändern kannst. ;)
schneller Versuch um zu schauen, was davon einfach falsch abgespeichert ist (dein autonomes Nervensystem "feuert" auf falsche Trigger), wäre im Selbstversuch zB mit "Psych-K":


Kurzfassung: du setzt dich mit überkreuzten Armen und Beinen hin (um linke und rechte Gehirnhälfte zu vernetzen) und "brabbelst" eine Satz der dich augenscheinlich stresst. (zB "Ich vertrage alle Materialien gut" (oder alle Möbel, alle...)
Dein Verstand wird ev. mit Stress reagieren. Auch Gedanken schicken wie "so ein Blödsinn". Das ignorierst du und brabbelst weiter vor dich hin, bis das "Gedankengewitter" aufhört. Das geschieht meist so innerhalb von max. 5 Minuten. Genauere Antleitung und wie man "speichert" findest du in den Links.

Und ja, es kann so einfach gehen.

In meinem Umfeld war grad jemand, der seit einem Infekt immer weniger und weniger essen konnte. Somit auf so gut wie alle Nahrungsmittel massiv reagiert hat.
Nachdem das Phänomen auf keinerlei Nahrungsergänzungen reagiert hat (und Reaktionen immer sehr rasch da waren), haben wir es mit Psych-K versucht und tatsächlich war der Spuk nach 5 Min Psych-K vorbei. Somit kann die Person nun alles wieder problemlos essen (ob Darm mitspielt weiß ich nicht. Aber die raschen Reaktionen - zB was gegessen und ein paar Minuten später war der Bauch geschwollen/hat sich schlecht angefühlt - war dann weg und ist es meines Wissens bis heute).

Wenn 1 Satz nicht reichen sollte, kann man noch ein paar weitere Sätze "drüberlegen". zB "ich fühle mich wohl, wenn wir neue Sachen bekommen". Aber im ersten Schritt mal mit 1 Satz machen.

Alles Gute!
togi
 
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