Allgemeinwissen - Quiz

Es ist zwar noch die Frage aus posting 954 offen (türkischer Name für die alte griechische Stadt Smyrna), aber eine neue kann ja nicht schaden:

Viele Christen haben mit dem Begriff der Trinität ihre Schwierigkeiten. Spätestens bei der Frage, wer ist eigentlich der heilige Geist? Das ist auch kein Wunder, denn der Gedanke der Dreiheit ist viel älter als das Christentum und wurde nur - wie so vieles - christlich adaptiert.
Was gilt als die älteste bekannte Form der Trinität und - Zusatzfrage - welche weiteren sind im Lauf der Jahrtausende aufgetaucht?

Gruß, Horaz

Hallo Horaz,

hm: Feuer, Wasser, Luft? Mutter-Vater-Kind? Erde - Sonne - Mond? :schock:

Oder was?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Horaz,

sind die ältesten Formen vielleicht die Triaden in der ägyptischen Mythologie? Die Ägypter hatten ja eine ganze Menge Götter und sie "gruppierten" diese unter anderem in Neunheiten, Achtheiten und eben auch Dreiheiten, den sogenannten Triaden, üblicherweise bestehend aus Vater, Mutter und Kind. Die bekannteste dieser Triaden bildeten die Götter Osiris, Isis und Horus.

LG
Christian :wave:
 
Danke, dass ihr euch Gedanken dazu gemacht habt.
Das Thema ist so breit, dass viele Seiten damit gefüllt werden könnten. Hier passen aber nur ein paar Zeilen dazu.
Die Urform der Trinität scheint die Große Göttin in drei Erscheinungsweisen zu sein, als Jungfrau, als Gebärende und als alte Frau.
Diese weiblichen Dreiheiten sind in in den unterschiedlichsten Kulturen zu finden. In Indien hießen sie Parvati-Durga-Uma, in Irland Ana-Babd-Macha, in Griechenland Hebe, Hera und Hekate.
Mit der Zeit wurden ein oder zwei Mitglieder der Trinität männlich. Im mittleren Osten entstand eine Trinität als Vater-Mutter-Sohn; wobei der Sohn die Rolle als Erlöser hatte.
Kulturgeschichtlich übermittelt sind auch Trinitäten wie Sonne, Mond und Sterne - Schamasch, Sin und Ishtar in Babylonien; aber auch rein männliche Trinitäten bei den Brahmanen und Germanen. Eine rein männliche Trinität hat schließlich auch das Christentum entwickelt.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz,

Die Urform der Trinität scheint die Große Göttin in drei Erscheinungsweisen zu sein, als Jungfrau, als Gebärende und als alte Frau.

wirklich sehr interessant. Ich würde gerne noch wissen, ob man das Erscheinen dieser Urform auch ungefähr datieren kann. Weißt Du eventuell, wann und wo fand man diese Form der Trinität, also die große Göttin in 3 Erscheinungsformen erstmals in dieser Weise beschrieben fand?

LG
Christian :wave:
 
Hallo Christian,

die ältesten Funde dieser Art stammen aus Anatolien; einer Backstube der Menschheitsgeschichte. Etwa im 7. Jahrtausend vor Christus gab es dort bereits "Städte". In Catalhöyük und Göbekli Tepe sind spektakuläre Ausgrabungen zu besichtigen. Aber der Gedanke einer weiblichen Trinität scheint die ältesten Kulturen wie durch ein morphogenetisches Feld zu verbinden.
Die Frage nach Bachofen, die Leòn stellte, ließ mich wieder an Literatur über dieses Thema erinnern. Ein überaus interessantes Buch fällt mir in dem Zusammenhang ein: Barbara Walker: Das geheime Wissen der Frauen.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz,

vielen Dank für den Hinweis. Ich denke, ich werde mich noch näher mit diesem wirklich interessanten Thema beschäftigen.

LG
Christian :wave:
 
Hallo Horaz

Allerdings, das klingt wirklich sehr interessant. Werde mal nach dem Buch Ausschau halten. Supertoll wäre natürlich, wenn Du es in der entsprechenden Rubrik vorstellen würdest :) .

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Pita,
das erwähnte Buch ist eine Art Lexikon, aus weiblicher, besser gesagt feministischer Sicht. Ich habe es nicht komplett gelesen, sondern jeweils nur mich besonders interessierende Teile. Manche werfen Frau Walker einseitige Recherche vor. Weil ich aber nicht alles kenne, fühle ich mich nicht berufen, das Buch vorzustellen.
Viele Grüße, Horaz
 
Welcher (deutschen) "Heiligen" (13. Jahrhundert) wurde das Rosenwunder zugeschrieben?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie heißt die bis heute gültige Bezeichnung jenes Chorherren - Ordens aus dem 12. Jahrhundert, der anfangs auch als "Norbertiner - Orden" bezeichnet wurde?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
In welchem deutschen Bundesland liegt die Stadt Zerbst?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
So, eine letzte Frage noch von mir:

Kathy stellte in einem anderen Thread die Frage "Kennt jemand den Autor?"

Um die Zerstörung des Seins
mühen sich Stürme vergebens.
Tod ist Verwandlung des Lebens,
Blühen und Welken sind eins.

Und?:)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
hallo

Ich habe das gedicht erstgerade gelesen, das weiss ich.

Und ich erinnere mich, in den letzten 20 tagen nur die gedichtebänder von Heine gelesen zu haben.

ich würde so auf Heine schliessen, bin mir aber nicht 100 prozentig sicher...

Trozdem liebe grüsse von Rudolfski
 
Danke Leòn und Rudolf

Dann werde ich mal bei Heine suchen. Die Quellen sind mir wichtig.

Gruss
Kathy
 
Hallo Horaz und Leòn

Danke für die Buch-Tipps :) . Habe eben kurz bei Amazon nachgelesen. Klingt wirklich spannend, ich werde mich gelegentlich näher damit beschäftigen.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Leòn,

Welcher (deutschen) "Heiligen" (13. Jahrhundert) wurde das Rosenwunder zugeschrieben?

das war Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Der Legende nach war sie sehr religiös und sorgte sich um die Armen, weshalb sie regelmässig einen Korb Brot zu den Armen brachte, obwohl ihr das streng untersagt war. Als sie eines Tages während ihrer "Versorgungstouren" von ihrem Ehemann angehalten wurde und dieser in den Korb sah, war das Brot verschwunden und stattdessen nur Rosen in dem Korb. Dies wurde fortan als Rosenwunder bezeichnet. Sie starb 1231 im Alter von nur 24 Jahren und wurde vier Jahre später heiliggesprochen.

LG
Christian :wave:
 
Zu den Norbertinern

Hallo Leòn,

Norbert von Xanten hat sie gegründet. Es würde mich wirklich interessieren, warum sie nicht bei dem Namen des Gründers geblieben sind und sich schließlich nach dem Gründungsort Prämonstratenser genannt haben.

Herzliche Grüße, Horaz
 
Hallo Leòn,



das war Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Der Legende nach war sie sehr religiös und sorgte sich um die Armen, weshalb sie regelmässig einen Korb Brot zu den Armen brachte, obwohl ihr das streng untersagt war. Als sie eines Tages während ihrer "Versorgungstouren" von ihrem Ehemann angehalten wurde und dieser in den Korb sah, war das Brot verschwunden und stattdessen nur Rosen in dem Korb. Dies wurde fortan als Rosenwunder bezeichnet. Sie starb 1231 im Alter von nur 24 Jahren und wurde vier Jahre später heiliggesprochen.

LG
Christian :wave:

....und ein Jahr darauf erhoben und bei der Erhebung war der Kaiser (Friedrich II.) höchstselbst zugegen.

Ja, super chris!

Horaz, zu Deiner Frage
Norbert von Xanten hat sie gegründet. Es würde mich wirklich interessieren, warum sie nicht bei dem Namen des Gründers geblieben sind und sich schließlich nach dem Gründungsort Prämonstratenser genannt haben.
könnte ich mich jetzt stundenlang auslassen, weil die Prämonstratenser eines meiner Steckenpferde sind. :) Aber ich mache es kurz:
Norbert von Xanten - oder auch: Norbert von Magdeburg, war am Anfang Wanderprediger, ist dann - um "domenstiziert" zu werden, nach Premontre geschickt worden, wo es zur Klostergründung kam. Entscheidender Mitstreiter von Xantens war Hugo von Fosse, der nach Norberts Weihe zum Bischof
von Magdeburg, zunächst die Leitung von Premontre übernahm und nach Norberts Tod 1134 Generalabt wurde. Hugo von Fosse und nicht Norbert von X. ist für die Ausbreitung des Ordens im 12. Jahrhundert verantwortlich.
Es bildete sich früh ein eher auf Chorherrentradition basierender Magdeburger Zweig (Norbertiner) und ein - die monastischen Aspekte stärker betonender Premontrer Zweig. Zwar unterstanden beide ein und dem Selben Generalabt, aber es gab bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zahllose Dispute, zum Beispiel um Ordenskleidung (Leinen oder Wolle) und die Erfüllung der Augustinus - Regel (Stundengebete). Dann kam es zu einer Vereinheitlichung und der Begriff "Prämonstratenser" setzte sich durch (ca. ab 1160).

Als Anhang füge ich mal einen kleinen Aufsatz von mir bei!

Herzliche Grüße von
Leòn
 

Anhänge

  • ~$e Geschichte des Prämonstratenser.doc
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