„ADS“ (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) war das erste Thema, das mir vor ca. 6 Jahren begegnete.
Gelernt habe ich in den Jahren, dass
- ADS oder ADHS lediglich ein Sammelbegriff, ein Ergebnis ist – mehr nicht!!!
- ADS kein unveränderbares Schicksal ist, sondern geheilt werden kann – das Gehirn ist ein Leben lang lernfähig.
- Ritalin und Co. gar NICHTS heilt. Es ist die typische schulmedizinische Symptombehandlung – die Ursachen bleiben weiterhin meistens unberücksichtigt. Ritalin und Co. kann äußerst gesundheitsschädlich sein. In seltenen Fällen mag es vorübergehend sozusagen als „Brücke“, als erste Hilfe in absoluten Notfällen nützlich sein, bis andere Maßnahmen greifen.
- es Gesundheitsinstitutionen gibt, die nie ADS diagnostizieren. Da sitzen oft die besseren Fachleute.
- die angebliche Ausschlussdiagnostik gar keine ist, da längst nicht alles untersucht wird. Wie kann man da von Ausschlussdiagnostik sprechen? Das
Kiss-Syndrom halten viele Schulmediziner – wenn auch mittlerweile immer weniger - für Humbug. Von den Auswirkungen
persistierender frühkindlicher Reflexe haben sie noch nie gehört.
Hörverarbeitungsstörungen werden selten untersucht, bzw. sind wissenschaftlich abgesicherte Hörverarbeitungstrainings z.B. das Warnke-Verfahren unbekannt oder werden zu Unrecht belächelt.
Winkelfehlsichtigkeit wollen viele Schulmediziner nicht kennen – Prismenbrillen halten sie für überflüssig – sogar gesundheitsschädlich, da diese zu angeblich unnötigen Augenoperationen führen sollen. Was mit unserer heutigen
Ernährung nicht in Ordnung ist, wissen sie ebenfalls oft nicht – sie essen ja genau so.
Nährstoffmängel werden in der Regel nicht untersucht und somit auch nicht ausgeglichen.
- neue Behandlungsansätze manchmal mehrere Generationen brauchen, bis sie anerkannt werden. Die schulmedizinische Ausbildung ist offensichtlich eine sehr konservative. Alles Neue durchläuft drei Phasen: 1. wird es belächelt, 2. bekämpft und 3. anerkannt.
- Schulmediziner und Wissenschaftler oft keine Zusammenhänge sehen wollen/müssen/können/dürfen? und lediglich Symptome behandeln. So rennen die Betroffenen zu vielen verschiedenen „Spezialisten“, lassen ADS, Legasthenie, Dyskalkulie, Allergien, Asthma, Neurodermitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Sehprobleme, Plattfüße, Tics, Epilepsie, Autismus, Depressionen, Psychosen und mehr Symptom behandeln.
- es kein Zufall ist, wenn ein „ADSler“ zusätzlich zu seinen ADS-Symptomen eine oder mehrere der oben genannten Krankheiten/Störungen hat, sondern ALLES auf gemeinsame Ursachen zurückzuführen ist.
- so genannte Hochbegabung, die bei ADSlern nicht selten vorkommt, ebenfalls kein Zufall, sondern ein Resultat entwicklungsbedingter anderer Nutzung des Gehirns sein kann – besser wäre eigentlich die Bezeichnung „besondere Begabung in bestimmten Bereichen“. „Normale“Hochbegabung ohne ADS, Legasthenie und motorische Störungen usw. gibt es natürlich unabhängig davon auch – allerdings viel seltener.
- die Verantwortlichen im Gesundheitswesen scheinbar völlig im Dunkeln tappen. Sie wissen nicht, wie sie die Kosten im Gesundheitswesen in den Griff bekommen sollen, setzen aber offensichtlich weiterhin auf Symptombehandlung, durch die logischerweise keine Krankheit, auch kein ADS verhindert oder geheilt werden kann. Zu 99 % wird in Reparaturmedizin investiert – nur 1 % in Prävention.
Folgende Ursachen/Faktoren können ADS-Symptome verursachen – oft kann man von einem Mix mehrerer Faktoren ausgehen:
Ursache Nr. 1: Ernährung/Mikronährstoffmangel
Es gibt andere Ursachen (s. unten), die auch unbedingt zu beachten sind. Diese können Nährstoffmängel verursachen bzw. verschärfen. Nicht abwegig ist, dass die anderen Ursachen ev. sogar durch Nährstoffmängel entstehen. Mit Optimierung der Ernährung / Nahrungsergänzung kann den Auswirkungen der unten genannten Faktoren unglaublich entgegengesteuert werden, deshalb sehe ich hierin inzwischen Priorität 1. Nähere Erläuterungen dazu finden Sie weiter unten. Auf weitere Ursachen/Faktoren, die ADS-Symptome auslösen/verstärken können wie Genetik, Bewegungsmangel, zu wenig und zu viele Reize, Erziehung möchte ich hier nicht näher eingehen, da ich sie nicht als Hauptübeltäter sehe. Lehrerverhalten ist allerdings nicht unter zu bewerten. Da kann es leicht passieren, dass aus einem Zappelphilipp auch noch ein böser Friedrich wird.
Ernährungswissenschaftler sehen die Ursache für ADS in der Art und Weise der Ernährung. Wir essen zu wenig rohe unverarbeitete Lebensmittel, zu viel Fleisch-, Weißmehl-, Zucker- und Fertigprodukte, viel zu wenig Obst und Gemüse. Viele Nahrungsmittel werden durch Konservierung, Präparierung und chemische Manipulation ihres Naturzustandes beraubt. Lebensnotwendige Stoffe, wie Vitamine, Spurenelemente, Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe werden zu wenig aufgenommen. Ebenso wird der Transport der Nährstoffe in unsere Zellen behindert. Das bedeutet Schwerstarbeit für unser Kraftwerk „Körper“ bei sämtlichen Stoffwechselvorgängen. Das Gehirn ist das Organ, welches am schnellsten unter Mikronährstoffmangel leidet.
Zusammenarbeit der Gehirnhälften
Für die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften werden die Neurotransmitter (Dopamin, Noradrenalin und Serotonin) benötigt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass bei ADS ein Mangel dieser Botenstoffe (Neurotransmitter) im Gehirn vorliegt bzw. diese Botenstoffe nicht lange genug zwischen zwei Nervenzellen gehalten werden. Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren spielen im Gehirnstoffwechsel eine sehr große Rolle.
Blutzucker (Glukose)
Zucker (Glukose), der aus Nahrungsmitteln gebildet und ins Blut transportiert wird, ist der Brennstoff, aus dem die Zellen ihre Energie für sämtliche Zellaktivitäten beziehen. Die Körperzellen können nicht ausreichend Energie erzeugen, wenn die Glukosedepots leer sind. Das Gehirn ist am stärksten von guter Glukoseversorgung abhängig. Bei Glukosemangel ist das Gehirn weniger leistungsfähig und kann wichtige Prozesse nicht mehr zuverlässig steuern. Die Gehirnzellen „verhungern“.
„Leere“ Kohlehydrate aus Weißmehlprodukten sowie Zucker z. B. aus Backwaren und Süßigkeiten bewirken ein schnelles steiles Ansteigen des Blutzuckerspiegels, der nach kurzer Zeit unter die Normallinie abfällt. Am Glukosestoffwechsel sind zahlreiche Vitamine, Spurenelemente und Pflanzenstoffe beteiligt, die bei heutiger Ernährung oft nicht ausreichend vorhanden sind. Milliarden auf Mikronährstoffen aufgebaute Enzym- und Stoffwechselvorgänge laufen pro Sekunde in unserem Körper ab und sind nicht in der Lage tadellos zu funktionieren, wenn nicht genügend „Kraftstoff“ vorhanden und der Körper stark übersäuert ist. Zellen können absterben.
Der Organismus gerät in eine Stresssituation. Um dieser lebensbedrohlichen Situation der Unterzuckerung entgegenzusteuern, wird von den Nebennieren Adrenalin ausgeschüttet, das den Blutzucker normalisiert. Je mehr Stress - durch vitalstoffarme Ernährung oder aus anderen Gründen (z.B. Kiss, Reflexe, Wahrnehmungsstörungen, übermäßiger Sport, Sorgen, Ängste, Schwermetallbelastung) wir ausgesetzt sind, je mehr Mikronährstoffe sind zum Ausgleich notwendig.
Adrenalin
- Zuviel Adrenalin hat u.a. folgende Wirkungen:
- Erniedrigung des Magnesiumspiegels
- Erniedrigung des Kaliumspiegels
- Impulssteuerungsschwäche
- Hyperaktivität, Aggressivität
- Störung des Arbeitsgedächtnisses, Beeinträchtigung der Merkfähigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Unaufmerksamkeit
- Nervosität
- Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstgefühle
- Muskelschwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen
- Krämpfe
Nur mit ausreichend vorhandenen Mikronährstoffen können Stoffwechselfunktionen optimal funktionieren, Stress und Adrenalinausstoß reduziert und Zellen vor Zelltod geschützt werden.
Ursache Nr. 2: KISS-Syndrom (kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung) / instabile HWS / HWS-Syndrom
Kiss-Kinder zeigen teilweise zu
100 % ADS-Symptome. Da jedes Kind ein Individuum ist, andere Faktoren zusätzlich eine Rolle spielen, die Kinder unterschiedlich gut kompensieren können, sind die Ausprägungen verschieden, nicht immer kommt der Verdacht „ADS“ auf. Es gibt auch viele Kiss-Kinder, die jahrelang weder motorisch noch verhaltensauffällig sind. Bei einigen treten die ersten Auffälligkeiten erst im Schulalter auf – einige haben dann auch „nur“ Kopfschmerzen, andere „nur“ eine Rechenschwäche oder „nur“ eine Legasthenie, andere sind „nur“ unkonzentriert, unruhig, ängstlich, aggressiv oder motorisch zurück. Unbehandelt können später z.B. Tinnitus, Skoliose und viele andere Zivilisationskrankheiten dazukommen.
Nach einer Studie einer Stillberaterin in Zusammenarbeit mit einer Hebamme sind ca. 50 % aller Kinder davon betroffen – das Studienergebnis deckt sich mit meinen jahrelangen Beobachtungen.
Es gibt unterschiedliche Behandlungsansätze und wenige gute Kiss-Ärzte. Nach meinen Recherchen gehören insbesondere Dr. Koch in Eckernförde, Dr. Biedermann in Dortmund, Dr. Sacher in Köln und Dr. Göhmann in Hannover zu den anerkannten Koryphäen. Sie behandeln nach der Gutmann-Methode. Dauerhafte Erfolge erleben die meisten mit der Gutmann-Methode, weil hier nicht nur der Atlas, sondern falls nötig auch die anderen Wirbel mitbehandelt werden. Osteopathie scheint kein Ersatz für Behandlung beim Kiss-Profi, sondern lediglich als Nachbehandlung/Begleitbehandlung unterstützend zu sein.
Zusammenhang zu Nährstoffmängeln: Durch Fehlstellung der Kopfgelenke kann es zu Durchblutungsstörungen (des Kopfes) kommen, was die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung stark einschränken kann. Ein möglicher Dauerdruck auf das Rückenmark führt zu Sympathikusstress. Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der den Körper auf Flucht-, Jagd- und Kampfreaktion einstellt und mit Adrenalinausstoß einhergeht. Gleichzeitig wird der Parasympathikus gebremst, u.a. wird der Darm ruhig gestellt. Das Ergebnis dieser veränderten/eingeschränkten Körperfunktionen ist Mikronährstoffmangel mit all seinen Folgen. Kein Zufall also, dass gerade viele Kiss-Kinder zusätzlich unter häufigen Infekten, Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis oder Kopfschmerzen/Migräne leiden.
Dr. Kuklinski sieht die Mitochondopathie, bei der die Mitochondrien der Zellen geschädigt werden und Zellen absterben, zu 70 % verursacht durch eine instabile Halswirbelsäule. Ein Symptom der Mitochondropathie ist die Kryptopyrrolurie (kombinierter Vitamin B6- und Zinkmangel). Die im Kindesalter auftretenden ADS, ADHS, Neurodermitis-, Erschöpfungs-, Schmerz- und Allergie-Syndrome der Kinder, sieht er nicht als isolierte Erkrankungen, sondern stets als Ausdruck der Mitochondropathie. Die Mitochondropathie ist die Domäne der Mikronährstoffe, sagt er.
Bei vielen Kiss-Kindern kommt es auch nach Kiss-Behandlung beim Profi zu neuen Blockaden. Um Blockaden vorzubeugen, ist eine gute Muskulatur wichtig. Neben gezielter Bewegung spielen dabei Mikronährstoffe eine große Rolle. Ein Defizit an gewissen Nährstoffen, z.B. Zink- oder Magnesiummangel kann Muskelschwäche verursachen. Außerdem befinden sich die Betroffenen teilweise schon jahrelang im Stress und Teufelskreis, was nicht von heute auf morgen und auch nicht in wenigen Monaten vorbei ist und zwangsläufig nach mehr Nährstoffen schreit. Verstehen Sie nun, warum das Thema Ernährung / Nährstoffoptimierung bei mir inzwischen Priorität 1 geworden ist?
Ursache Nr. 3: Frühkindliche Reflexe
Je früher Kiss behandelt wird, desto schneller und besser holen Kinder ihre Entwicklungsverzögerungen auf. Bei mindestens 80 % der Kiss-Kinder verbleiben jedoch noch frühkindliche Reflexe, die die motorische und geistige Entwicklung äußerst negativ beeinflussen können. Störungen im Reflexsystem können aber auch aus anderen Gründen vorliegen. Visuelle und auditive Wahrnehmungsstörungen ADS-Symptome, Legasthenie, Dyskalkulie, Verhaltensstörungen, Ängste und mehr werden mit Kiss und dem Fortbestehen von frühkindlichen Reflexen in Zusammenhang gesehen.
Die Therapie zur Integration/Hemmung von frühkindlichen Reflexen (
Institut für Neurophysiologische Psychologie - Deutschland - INPP) ist (für mich) die Weiterentwicklung der Sensorischen Integrationstherapie (SI) innerhalb der Ergotherapie und wesentlich effektiver. Im Gegensatz zu SI werden bei der INPP-Therapie die einzelnen Reflexe zunächst zum Höhepunkt gebracht, was sehr wichtig ist. Außerdem findet insbesondere der Mororeflex innerhalb der Ergotherapie kaum Beachtung.
Zusammenhang zu Nährstoffmängeln: In ihrem Buch „Flügel und Wurzeln“ beschreibt Dorothea Beigel den Mororeflex auf den Seiten 110 bis 112 (sinngemäß) wie folgt:
Unwillkürliche Körpermuster laufen ab. Das Stresshormonsystem löst eine Kampf- und Flucht-Reaktion aus. Das Herz schlägt schneller, die Pupillen weiten sich, Wachsamkeit und Erregung steigern sich. Funktionen wie Verdauung, Wachstum und Zellerneuerung kommen zu kurz. Der Körper produziert Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Der Blutzuckerspiegel steigt. Die Blutzuckerreserven verbrauchen sich jedoch schnell, das Kind wird gereizt und müde, oft verspürt es Hunger. Die Muskelspannung in den Augen ist ebenfalls von dem Adrenalinstoß betroffen. Die Pupillen verändern ihre Brennweite auf maximal gute Fernsicht. Kein Wunder also, dass Lesen nun größere Anstrengung erfordert, Abschreiben mehr Zeit benötigt und Konzentration und Auffassungsgabe nachlassen. Wiederholte Frustrationen und Ärger wirken sich sowohl auf das Herz als auch auf das Immunsystem schädlich aus. Kortisol kann die Gehirnzellen bei dauerhaft zu hoher Konzentration schädigen.
Mit Nährstoffoptimierung kann man Stoffwechselfunktionen optimieren und drohenden Zellschädigungen erfolgreich entgegentreten. Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe leisten dabei Erstaunliches. Inzwischen ist mir klar geworden, dass nicht Kiss bzw. die Reflexe selbst alle Auffälligkeiten/Krankheiten auslösen, sondern die dadurch entstehenden Stoffwechselstörungen sowie die damit verbundene Nährstoffunterversorgung. Deshalb ist das Thema Ernährung/ Nährstoffoptimierung bei mir die Priorität Nr. 1 geworden.