Themenstarter
- Beitritt
- 19.03.06
- Beiträge
- 9.021
Vielleicht ist es sinnvoll zu wissen, dass der generelle Priesterzölibat Zölibat - Wikipedia noch gar nicht so alt ist, wie man vielleicht denkt. Endgültig und verbindlich durchgesetzt wurde er erst während des zweiten Laterankonzils, 1139, durch Innozenz II. .
Dekrete dazu gab es 1022 durch Benedikt VIII. und 1059 ein Verbot durch Nikolaus II., in dem allen Priestern die in einem "Konkubinat" lebten, die Teilnahme an der Messe verboten wurde. Das wurde, vor allem von der niederen Geistlichkeit, damals mit sehr viel Protest aufgenommen, denn die Priesterehe war ja durchaus üblich. Besonders in Deutschland soll der Prr
otest groß gewesen sein. Nur drei deutsche Bischöfe wagten es überhaupt, ihren Klerikern das Verbot mitzuteilen. Der damalige Bischof von Passau soll deshalb beinahe von einer Priester - Schar gelyncht worden sein, er wurde aber "nur" aus Passau vertrieben. Allein auf dem Konzil zu Konstanz trafen sich, noch 1075, dreitausendsechshundert Geistliche, um gegen das Eheverbot zu demonstrieren. Bis ins fünfzehnte Jahrhundert hinein, gab es immer mal wieder größere und kleinere Initiativen, die sich gegen den Priesterzölibat richteten.
So viel zur Vorgeschichte - und jetzt hat die deutsche Bischofskonferenz einen neuen Vorsitzenden und nun das:
Herzliche Grüße von
Leòn
Dekrete dazu gab es 1022 durch Benedikt VIII. und 1059 ein Verbot durch Nikolaus II., in dem allen Priestern die in einem "Konkubinat" lebten, die Teilnahme an der Messe verboten wurde. Das wurde, vor allem von der niederen Geistlichkeit, damals mit sehr viel Protest aufgenommen, denn die Priesterehe war ja durchaus üblich. Besonders in Deutschland soll der Prr
otest groß gewesen sein. Nur drei deutsche Bischöfe wagten es überhaupt, ihren Klerikern das Verbot mitzuteilen. Der damalige Bischof von Passau soll deshalb beinahe von einer Priester - Schar gelyncht worden sein, er wurde aber "nur" aus Passau vertrieben. Allein auf dem Konzil zu Konstanz trafen sich, noch 1075, dreitausendsechshundert Geistliche, um gegen das Eheverbot zu demonstrieren. Bis ins fünfzehnte Jahrhundert hinein, gab es immer mal wieder größere und kleinere Initiativen, die sich gegen den Priesterzölibat richteten.
So viel zur Vorgeschichte - und jetzt hat die deutsche Bischofskonferenz einen neuen Vorsitzenden und nun das:
Robert Zollitsch: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für "nicht notwendig" - Politik - SPIEGEL ONLINE - NachrichtenHamburg - Erst wenige Tage im Amt - und schon wagt er sich an ein Mammut-Projekt: Der Freiburger Erzbischof und neugewählte Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, spricht sich "gegen Denkverbote" beim Thema Zölibat aus. Im Gespräch mit dem SPIEGEL sagt der 69-Jährige, die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit sei "nicht theologisch notwendig".
Erzbischof Zollitsch: "Eine Revolution, bei der ein Teil der Kirche nicht mitginge"
Für die katholische Kirche bedeutet diese Aussage eine radikale Abkehr von der bisherigen Praxis. Das ist auch Zollitsch bewusst: Ein Abschied vom Zölibat "wäre eine Revolution, bei der ein Teil der Kirche nicht mitginge", sagt er. Nötig wäre dafür ein Konzil, weil in das innere Leben der gesamten Kirche eingegriffen werden würde.
Zugleich spricht sich Zollitsch für die Öffnung seiner Kirche für neue gesellschaftliche Milieus aus. Er ging auf Distanz zu Äußerungen anderer Bischöfe zum Thema Kinderkrippe. "Begriffe wie 'Gebärmaschinen' oder 'Herdprämie' gehören nicht zu meinem Wortschatz und machen jede Diskussion im Ansatz kaputt. Wir brauchen Kinderkrippen, weil viele Eltern sie einfach benötigen."
Herzliche Grüße von
Leòn
Zuletzt bearbeitet: