Zahnmaterialien - was passt?

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11
Hi!

Ich bin auf der Suche nach den passenden Zahnmateralien bzw. suche Rat auf dem Weg dorthin.

Warum?

Mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich mit geklebten Inlays/Onlays (Keramik) unglaublichen Stress hatte - bis der Kleber anscheinend "ausgelutscht" war. Allerdings ging es auch genauso oft komplett ohne Probleme.

Was will ich?

Unterstützung/Rat von Menschen mit ähnlichen Problemen.
Vor allem möchte ich den Weg analytisch beschreiten.

Danke :).

Michi

Das sollte eigentlich in die Vorstellung - konkret bin ich ja schon am Nachlesen bei anderen Personen mit sehr ähnlichen Problemen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michi,
grob kann man sagen, es gibt keine guten oder schlechten Dentalmaterialien, nur indiv. vertägliche Mat.
Um sicher zu gehen lass, bevor du entscheidest was bei dir eingebaut wird, die Materialien mit einem LTT (Typ 4 Allergie) und BDT (Typ 1 Allergie)-Test überprüfen. Wenn keine Allergei darau getestet wird kannst du das alles einbauen lassen.
Auf keinen Fall eine Kupferlegierug nehmen, denn Kupfer ( toxisch) gehört nicht in den Körper.
Wenn du eine Nickelallergie hast, bitte auch kein Palladium, da es oft zu einer Kreutzallergie kommt.
Ansonsten bist du wohl ein glücklicher Patient

Gruß rust
 
Ja, das sehe ich so wie du mit der individuellen Verträglichkeit.

Ich hoffe, eh schon was gefunden zu haben.

Habe mir vor drei Wochen ein Keramikonlay nach einer Woche wieder rausnehmen lassen, weil ich nach zwei Tagen starke Entzündungen im NNH-Bereich bekommen habe.
Da ich mich vorher schon informiert habe (gegoogelt), dachte ich, Glasionomerzement wird als so verträglich gepriesen, dass wird vorübergehend schon gehen.
Nix war's.

Zwei Wochen gelitten, nächsten Zahnarzt geplagt, Glasionomerzement raus, Präparation für Krone - eine Tat aus der Not heraus.
Ja, und Provisorium wurde mit Harvardzement befestigt.
Und: Das geht recht gut, der Zahn "nervt" noch ein bisserl.

Der Zahnarzt will aber unbedingt wieder kleben.
Und ganz ehrlich - ich trau mich nimmer kleben.

Ich glaube, ich sollte es mit dem Harvardzement probieren...

Kleben trau ich mich wirklich nimmer. Das ist einige Male einfach nur gutgegangen, in anderen Fällen braucht das Wochen/Monate, bis sich alles wieder eingerenkt hat. Das stresst dann einfach sehr und verursacht starke Schmerzen im Trigeminusbereich.

Bin halt momentan schwer verunsichert, weil ich auch Angst habe, dass der Harvard vielleicht doch nicht geht.

Und: Wenn ich mich beim Zahnarzt vom Kleben auf Zementieren umentscheide - das werde ich tun - passt die Krone dann eh?
 
Ach ja, mit dem Testen von Verträglichkeiten per LTT etc. - da hamma's in Österreich noch nicht so. Das ist schon eine Majestätsbeleidigung. Bei uns sagt der Arzt, was dir gut tut und was du verträgst. Ausnahmen wird es geben. Die kenne ich aber nicht.
 
Um sicher zu gehen lass, bevor du entscheidest was bei dir eingebaut wird, die Materialien mit einem LTT (Typ 4 Allergie) und BDT (Typ 1 Allergie)-Test überprüfen. Wenn keine Allergei darau getestet wird kannst du das alles einbauen lassen.


Hallo,

mit dem LTT bin ich gerade auf den Bauch gefallen. Nach plötzlicher Unverträglichkeit auf Methylmethacrylat (Prothese) nach dem Auffüttern der Bißlage habe ich alternative, für Allergiker besser geeignete Materialien wie Valplast, Polyan, Flexiplast per LTT testen lassen.
LTT-Ergebnis: Alles bestens.
Realtest mit Materialprobe im Mund: Nach 2 Stunden brannte alles = Unverträglichkeit. :mad:

Viele Grüsse, Nellie
 
Mit dem LTT wäre ich mir auch nicht so sicher.
Wirklich entscheiden kann man's nur im Mund.
Und da bin ich mir nicht sicher, ob ein bisserl "herumlutschen" IMMER die Erkenntnis bringt.


Grüße

Michi
 
Hallo,
der Ltt testet nur Typ4 Allergie, also hauptsächlich Metalle. Nur selten reagiert Kunststoff.

Der BDT testet nur Kunststoffe (Typ 1-Allergie)
Bei Michi liegt eine Kunststoffallergie vor, nachdem er seine Erfahrungen beschrieben hat.

Harvardzement ist fast immer die Alternative bei Kunststoffallergikern.
Es gibt auch Keramiken die man mit Harvardz. einsetzen kann z.B. E-Max

Gruß rust
 
der Ltt testet nur Typ4 Allergie, also hauptsächlich Metalle. Nur selten reagiert Kunststoff.

Der Test auf Metalle funktioniert nach meiner Erfahrung nicht, wenn man dieses Metall nicht längere Zeit am/im Körper hat.
Mein Testerergebnis war - wie bei Nellie: alles verträglich. In "natura" war es dann doch nicht verträglich :mad:.

Grüsse,
Oregano
 
Ich habe als Kronenmaterial Zirkon (Zirkonkäppchen verblendet) gewählt, um eben offen zu sein für Kleben oder Zementieren.

Zahnarzt will kleben, ich habe zum Diskussionszeitpunkt eigentlich noch nicht gewusst, was ich will (Kleben hat ja auch mal problemlos funktioniert), weil mich da eher die Angst geplagt hat, dass gar nix mehr geht, nachdem der Glasionomerzement ein Fiasko war. Mir ist ein Rätsel, wie man alleine den Geschmack dieses Zements überhaupt ertragen kann bzw. nicht bemerken kann.

Der Techniker hat irgendwas geredet von ein paar Mikrometer Unterschied bei der Ausarbeitung des Zirkonkäppchens für Kleben oder Zementieren.

Spielt das wirklich eine so große Rolle?
Bzw. lassen sich die paar Mikromenter (ich glaube, er redete von 5) eh noch nachschleifen?
Weil der Zahnarzt ist noch auf Kleben eingestellt...

Guten Morgen!

Michi
 
Hallo zusammen.
es gibt die Immunologie, also das Anspringen des Immunsystems das immer eine Entzündung ist und die Allergie ist die Unverträglichkei auf dieses Allergen, es gibt aber auch die Toxikologie (die Menge macht die Vergiftung).
Mit Ltt und BDT testet man die Allergische-Reaktion. Entweder du bist allergisch oder nicht. Natürlich verändert sich das Immunsystem mit den Jahren (denkt an Kreuzallergie).
Bei der Toxikologie von Dental-Materialien spielt der Potentialunterschied von Legierungen eine Rolle, wenn diese Elektronenschluß (Kontakt) haben.
Eine sehr wichtige Rolle spielt aber auch die Verarbeitung des Materials, da jedes Material ( leider) in Lösung geht. Wieviel davon in Lösung geht ist doch die Frage.
Über Umwege wird aber auch bei der Vergiftung das Immunsystem beteiligt ohne
dass eine immunologische Reaktion vorliegt. Desshalb spricht man heute auch von Immun-Toxikologie.
Zur Auswahl des Dental-Materials bleiben nur die Korrosionswerte, die angegeben sind, und die immunologische Testung. Ltt (für Metalle) und Btd (für Kunststoffe) haben eine Treffergenauigkeit von ca. 99%. Mehr ist z.Z. nicht möglich. Titan ist eine Ausnahme, für das Titan benötigt man einen eigenen Test, den Titanstimmulationstest.
Die meisten, hier im Forum angegebenen Symptome sind toxischer Art, welches das kompliziertere ist.
Ich fasse nochmal zusammen:

Immunologie: Ltt für Metalle, BDT für Kunststoffe, Titan=Titanstimmulationstest

Toxikologie: Materialauswahl nach Korrosieonsangaben wählen und möglichst keine Potentialunterschiede, auf garkeinen Fall dürfen unterschiedliche Potentiale Kontakt (Elektronenschluß) haben. Das wäre dann ein galvanisches Element.

Gruß rust
 
Immunologie: Ltt für Metalle, BDT für Kunststoffe, Titan=Titanstimmulationstest

Hallo rust,

das ist ja interessant. Heißt das, dass ich mir den LTT auf die Kunststoffe hätte sparen können?
Wo finde ich mehr Informationen zum BDT?

Und noch eine Frage :eek:):
Mein Titanstimulationstest schlug zwar an (ich habe Titan/Keramikkronen), jedoch blieb der Wert unter der Grenze, wurde also als "nicht allergisch" eingestuft. Aber "ein bißchen Reaktion" ist doch auch schon eine...nach meinem Verständnis :confused:

Danke schon mal.

Viele Grüsse, Nellie
 
Zirkonkronen können mit Zement befestigt werden.
Mein Zahnarzt sagt, dass dann halt die Abzugsfestigkeit nicht allzu hoch ist und es passieren kann, dass die Krone dann mal runter kommt vom Stumpf.

LG

Michi
 
Die meisten, hier im Forum angegebenen Symptome sind toxischer Art, welches das kompliziertere ist.

Das ist für mich ein sehr interessanter Aspekt. Das könnte erklären, wieso ich Kleben doch dann irgendwann mal vertrage, wenn es am Anfang ein Problem war. Weil ich glaube schon, dass die Kunststoffkleber an Toxität verlieren im Laufe der Zeit - vielleicht hat das mit der Monomerfreisetzung zu tun.

Es gibt ja auch Stimmen die sagen, die Biokompatibilität von Kunststoffen kann man enorm steigern, wenn man sie nur genug aushärtet mit der UV-Lampe. Weit jenseits der Herstellerangaben.

LG

Michi
 
Sorry, habe einen Fehler in meinem letzten Schreiben !!!!!

Immunologie: Metalle-LTT, Kunststoffe- BDT und LTT, Titan- Titanstimmulationstest

Der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit ist nur die Höhe der Reaktion.

Kunststoffe reagieren hauptsächlich auf BDT (Typ 1 Allergie) aber auch manchmal auf LTT (Typ 4 Allergie)

Nellie, sorry für den Fehler, der LTT war schon richtig, du musst aber auch einen BDT machen lassen.

Ein bisschen Unverträglichkeit reicht aus das Material nicht zu verwenden. Oft wird aus ein "bisschen" eine richtige Allergie.

Kleber mit Kunststoffanteilen haben nicht so viel Potential für eine toxische Auswirkung.
Die Reaktion bei Klebern sind fast immer Allergische-Reaktionen.

Mehr info unter IMD Berlin: Start die sind akreditiert auf LTT u. BDT

Gruß rust
 
Danke Rust!

Du hast mir schon mal sehr geholfen :).
Mal schauen, wo man bei uns LTT und BDT machen lassen kann.

Grüße

Michi
 
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